Campbell Soup CompanyTraditionsmarke will keine Suppe mehr im Namen
Samuel Walder
11.9.2024
Nach 155 Jahren passt sich Campbell den Kundenbedürfnissen an und plant, «Soup» aus dem Firmennamen zu streichen. Der Traditionskonzern investiert verstärkt in Snacks, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Samuel Walder
11.09.2024, 12:45
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Campbell Soup Company plant, sich in «The Campbell’s Company» umzubenennen.
Während Suppen weiterhin Teil des Geschäfts sind, übertreffen die Snackverkäufe deutlich die Verkaufszahlen.
Die geplante Namensänderung soll das breite Produktportfolio besser widerspiegeln.
Das 155 Jahre alte Unternehmen Campbell Soup Company plant, «Soup» aus seinem Firmennamen zu streichen und sich als The Campbell’s Company neu zu erfinden, wie CNN berichtet.
Immer mehr Kund*innen greifen lieber zu Snacks und lassen fertige Suppen links liegen, weshalb das Unternehmen andere Lebensmittelmarken aufgekauft hat.
Neben seinem Suppensortiment besitzt Campbell jetzt Snack-Marken wie Goldfish, Snyder's of Hanover, Cape Cod, Pepperidge Farm und andere.
Campbell hat kürzlich auch Sovos Brands übernommen, den Hersteller italienischer Lebensmittelmarken wie Rao's Saucen.
«Diese kleine, aber wichtige Veränderung behält den bekannten Namen, das Ansehen und das über 155 Jahre aufgebaute Image von Campbell bei, spiegelt jedoch besser die gesamte Produktpalette des Unternehmens wider», sagte Campbell-CEO Mark Clouse am Dienstag in einer Erklärung. Die Namensänderung muss aber noch von den Aktionären auf der jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens im November genehmigt werden.
Kund*innen wollen lieber Snacks als Suppe
Obwohl Suppen ein wichtiger Teil des Geschäfts von Campbell bleiben, machen sie mittlerweile nur noch einen kleineren Teil des Umsatzes aus. Letztes Jahr stiegen die Snackverkäufe von Campbell um 13 %, während die Suppenverkäufe um 3 % gewachsen sind.
Der Entscheid in die Snack-Industrie einzusteigen ist laut Expert*innen gar nicht so widersprüchlich. Lebensmittelunternehmen wie Campbell passen sich an, um einen grösseren Anteil am Snackmarkt zu gewinnen, der laut der Marktforschungsfirma Circana mehr als 200 Milliarden Dollar wert ist.
Fast die Hälfte der Amerikaner gebe an, mindestens drei Snacks pro Tag zu essen, so Circana. Im August vereinbarte Mars, der Hersteller von M&M’s, die Übernahme von Kellanova, dem Eigentümer von Cheez-Its und Pringles, in einem fast 29 Milliarden Dollar schweren Deal.«Snacking ist eine grosse, attraktive und langlebige Kategorie, die für Verbraucher immer wichtiger wird», sagte Kellanova damals.
Durch Zusammenarbeit zum Erfolg
Die Campbell Soup Company ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das 1869 in Camden, New Jersey, von Joseph A. Campbell, einem Obstverpacker, und Abraham Anderson, einem Kühltechnologie-Experten, gegründet wurde. Ursprünglich spezialisierte sich die Firma auf die Herstellung von Konserven, insbesondere Gemüse und Tomaten. Im Jahr 1897 erfand der Chemiker John T. Dorrance, die berühmte kondensierte Suppe.
Andy Warhol, der Pop-Art-Künstler aus New York, schuf 1962 seine ikonische Serie «Campbell's Soup Cans». Die Serie besteht aus 32 Gemälden, die jeweils eine der damaligen Campbell's Suppensorten darstellen. Warhol wählte das Motiv der Suppendosen, weil es ein alltägliches, massenproduziertes Konsumgut war und damit perfekt zu seinem Interesse an der Verbindung von Kunst und Konsumkultur passte.
Die Verbindung von Warhols Kunst und Campbell’s Suppen hat nicht nur Suppe-Marke positiv beeinflusst, sondern auch Warhols Karriere massgeblich geprägt, da die Serie eines seiner bekanntesten Werke ist.