Hyalomma-Zecken sind in Afrika und Südeuropa heimisch und kommen vereinzelt durch Zugvögel und möglicherweise Futtermittelimporte in nördlichere Gefilde. In Deutschland scheinen sie nun auch überwintert zu haben.
Bild: Universität Hohenheim / Marco Drehmann
Zecken-Exemplare der Gattung Hyalomma. Die Zecke tauchte auch schon in der Schweiz auf.
Bild: Zvg
Die Zecke Hyalomma marginatum (rechts) ist deutlich grösser als der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und kann Zecken-Fleckfieber auf den Menschen übertragen.
Bild: Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr
Während die einheimischen Zeckenarten Erreger für Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis in sich tragen können, sind es bei der Hyalomma-Zecke Erreger des Zecken-Fleckfiebers oder des Krim-Kongo-Fiebers.
Bild: Keystone
Die Hyalomma-Zecke kommt ursprünglich in nordafrikanischen und südeuropäischen Ländern vor. Sie gelangte mit Zugvögeln nach Mitteleuropa.
Bild: Keystone
Die letztjährigen Wetterbedinungen waren für alle Zeckenarten ein ideale Voraussetzungen.
Hyalomma-Zecken sind in Afrika und Südeuropa heimisch und kommen vereinzelt durch Zugvögel und möglicherweise Futtermittelimporte in nördlichere Gefilde. In Deutschland scheinen sie nun auch überwintert zu haben.
Bild: Universität Hohenheim / Marco Drehmann
Zecken-Exemplare der Gattung Hyalomma. Die Zecke tauchte auch schon in der Schweiz auf.
Bild: Zvg
Die Zecke Hyalomma marginatum (rechts) ist deutlich grösser als der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und kann Zecken-Fleckfieber auf den Menschen übertragen.
Bild: Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr
Während die einheimischen Zeckenarten Erreger für Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis in sich tragen können, sind es bei der Hyalomma-Zecke Erreger des Zecken-Fleckfiebers oder des Krim-Kongo-Fiebers.
Bild: Keystone
Die Hyalomma-Zecke kommt ursprünglich in nordafrikanischen und südeuropäischen Ländern vor. Sie gelangte mit Zugvögeln nach Mitteleuropa.
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Die letztjährigen Wetterbedinungen waren für alle Zeckenarten ein ideale Voraussetzungen.
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In Deutschland haben Forscher mehrere tropische Zecken der Gattung Hyalomma entdeckt. Diese Arten kommen auch in der Schweiz vor und können den Erreger des gefährlichen Krim-Kongo-Fiebers übertragen. Experten werten jedoch das Risiko eines Ausbruchs als sehr klein.
In Niedersachsen und Hessen registrierten Wissenschaftler in diesem Jahr insgesamt sieben Exemplare der Gattung Hyalomma, wie die Mitarbeiter der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München mitteilten. Die Tiere sind nicht nur wesentlich grösser als der einheimische Gemeine Holzbock, sie können auch Erreger anderer Krankheiten übertragen. In einem Tier fanden die Forscher Rickettsia-Bakterien, die das Zecken-Fleckfieber auslösen. Es führt beim Menschen zu Hautveränderungen und Fieber.
Die an trockene Hitze gewöhnten Zecken, die sonst in Afrika, Asien und Südeuropa leben, fühlten sich bei der derzeitigen Witterung in Deutschland sehr wohl, betonen die Wissenschaftler. "Wir gehen davon aus, dass wir mit immer mehr tropischen Zeckenarten in Deutschland rechnen müssen, die sich durch gute Wetterbedingungen hier ansiedeln können", sagte die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart. Zuvor habe man erst zwei Mal einzelne Hyalomma-Zecken in Deutschland entdeckt, in den Jahren 2015 und 2017.
Seit 1975 in der Schweiz
Etwas anders sieht das Bild in der Schweiz aus. Bereits 1975 wurden die tropischen Zecken in der Schweiz beschrieben. Damals hatten Forschende der Universität Neuenburg festgestellt, dass Hyalomma-Zecken mit Zugvögeln in die Schweiz kommen. "Auch durch die Globalisierung des Tourismus und der Warentransporte können fremde Arten wie die Hyalomma-Zecken ihren Weg in die Schweiz finden", sagte Parasitologe Alexander Mathis von der Universität Zürich gegenüber der Agentur Keystone-SDA.
Wenn man gezielt nach diesen tropischen Zeckenarten suchen würde, würde man sie daher auch in der Schweiz hie und da finden, so Mathis. Systematisch erfasst werden diese Zecken jedoch bisher nicht.
Eine Ansiedlung dieser tropischen Zeckenarten in der Schweiz hält der Parasitologe jedoch für unwahrscheinlich. "Unsere Winter sind zu kalt, als dass sich Hyalomma-Zecken hier etablieren könnten." Mit dem Klimawandel könnte sich das zwar auf lange Sicht ändern, aber diese Veränderungen seien sehr langsam.
Wachsam bleiben
Hyalomma-Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, darunter den viralen Verursacher des für Menschen gefährlichen Krim-Kongo-Fiebers. In der Schweiz wurde aber bisher kein Fall dieser schweren Infektionskrankheit gemeldet.
Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs aufgrund eingeschleppter Zecken schätzt Jan Fehr, Vorsteher des Zentrums für Reisemedizin und Übertragbare Krankheiten am Universitätsspital Zürich, als gering ein. "Aber wir müssen wachsam bleiben und die Verbreitung der Hyalomma-Zecken beobachten."
Er verweist hierfür auf die Zecken-App, die von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt wurde und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Es bestehe die Möglichkeit, für diese App Zecken nach einem Biss einzusenden und auf Krankheitserreger hin untersuchen zu lassen. Künftig könnte man dies auf Zecken auf Haustieren ausweiten, so Fehr.
"Wenn wir einen Fall von Krim-Kongo-Fieber hätten bei einer Person, die nicht in Gebieten gereist ist, wo diese Krankheit vorkommt, dann wäre das ein Warnsignal", sagte der Infektiologe gegenüber Keystone-SDA.
Als weitaus bedeutender für die Schweizer Bevölkerung wertet er jedoch den Befund, dass die Zahl der Infektionen mit Zeckenenzephalitis (FSME) hierzulande zuletzt deutlich angestiegen ist. "Gegen diese Krankheit kann man sich durch eine Impfung wirksam schützen", betont Fehr.
Die Zecke: klein und brandgefährlich. Sie kann beim Menschen eine Hirnentzündung, die FSME, auslösen, die mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden ist.
Bild: Keystone/EPA DPA/Stephan Jansen
Zecken sind nicht nur im Hochsommer aktiv: Waldbesucher sollten sich auch im Frühling und im Herbst mit körperbedeckender Kleidung und geschlossenen Schuhen gut vor ihnen schützen.
Bild: Keystone
Im Anschluss an einem Aufenthalt in der freien Natur sollte man Kleidung und den Körper nach Zecken absuchen. Vor allem in Achselhöhlen, Kniekehlen, am Hals oder Kopf saugen sie sich gern fest. Wer eine Zecke zügig nach einem Stich aus seinem Körper entfernt, läuft kaum Gefahr, an Lyme-Borreliose zu erkranken. Die Krankheitserreger befinden sich in Magen und Darm der Spinnentiere und geraten erst 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.
Bild: Getty Images
Wichtig beim Entfernen: Die Zecke muss so nah wie möglich an der Haut gefasst, gelockert und langsam nach oben herausgezogen werden. Am besten gelingt das mit einer Zeckenkarte oder -pinzette.
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Gegen FSME hilft das rasche Entfernen aber nichts. Die Erreger sitzen in den Speicheldrüsen der Spinnentiere und gelangen bei einem Stich sofort in den menschlichen Körper. Bei FSME handelt es sich um eine Gehirn- und Hirnhautentzündung, die sich zu Beginn durch grippeähnliche Anzeichen bemerkbar macht. Dagegen gibt es aber eine Impfung …
Bild: Keystone
… gegen die oft an einer Wanderröte rund um den Biss erkennbare Borreliose nicht.
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Eine Zecke bohrt sich in die Haut: Nicht jedes dieser Spinnentiere trägt gefährliche Krankheitserreger in sich. Trotzdem sollte man sich vor ihren Stichen schützen.
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