Gestiegene Kosten Trump begründet Absage von Militärparade mit überhöhten Kosten

AP

17.8.2018

US-Präsident Donald Trump würde zu gerne sein Militär in Form einer Parade auflaufen lassen. Doch daraus wird erstmal nichts. (Symbolbild)
US-Präsident Donald Trump würde zu gerne sein Militär in Form einer Parade auflaufen lassen. Doch daraus wird erstmal nichts. (Symbolbild)
Bild: AP

Eine Militärparade, wie sie ihm der französische Präsident Macron gezeigt hatte: Das war es, was Trump gerne in Washington sehen wollte. Aus den Plänen wird in diesem Jahr nun nichts. Schuld daran sind die immensen Kosten.

US-Präsident Donald Trump hat die Absage seiner für den November geplanten Militärparade mit zu hohen Kosten begründet. Trump warf örtlichen Politikern am Freitag auf Twitter vor, einen «lächerlich hohen» Preis für eine Militärparade durch die Strassen von Washington genannt zu haben.

Die Nachrichtenagentur AP hatte berichtet, dass die Parade US-Behördenvertretern zufolge etwa 92 Millionen Dollar kosten würde. Das wäre das Dreifache von dem, was das Weisse Haus zunächst überschlagen hatte. Ursprünglich war dafür laut Pentagonangaben der 10. November vorgesehen gewesen - dann wird in den USA der Tag der Veteranen gefeiert.

Während Trump der Stadt Washington Preistreiberei vorwarf, zeigten erste Schätzungen des Pentagons, dass sich mehr als die Hälfte der Kosten auf Flugzeuge, Ausrüstung und Militärangehörige beliefen würden. Der Rest würde weitgehend auf die Sicherheit entfallen und von anderen Behörden getragen.

Trump hofft auf das kommende Jahr

Trump teilte mit, man werde vielleicht «nächstes Jahr etwas in D.C. machen, wenn die Kosten DEUTLICH NACH UNTEN gehen». Wie er die Kosten senken wollte, liess er aber offen. Weiter führte Trump aus, er werde nun an einem anderen Tag an einer Veranstaltung auf der Luftwaffenbasis Andrews teilnehmen und für Veranstaltungen anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs am 11. November nach Paris reisen. Er fügte hinzu: «Jetzt können wir mehr Düsenjäger kaufen!» Auch dazu lieferte er keine Einzelheiten.

Trump wünscht sich eine Parade wie in Frankreich: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Generalstaabschef François Lecointre eröffnen in Paris die Militärparade zum Nationalfeiertag. (Archivbild)
Trump wünscht sich eine Parade wie in Frankreich: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Generalstaabschef François Lecointre eröffnen in Paris die Militärparade zum Nationalfeiertag. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Das US-Verteidigungsministerium hatte bereits mitgeteilt, dass die Militärparade in diesem Jahr nicht stattfinden werde. Trump hatte zu einer solchen Parade aufgerufen, nachdem er im vergangenen Jahr bei der Feier des französischen Nationalfeiertags im Zentrum von Paris dabei gewesen war. Das Projekt ist aber mit Problemen verknüpft. Dazu gehören Schäden, die schwere Panzer Strassen in der Stadt zufügen würden und eine exorbitant hohe Rechnung.

Verteidigungsminister James Mattis stellte die Berichte über die geschätzten Kosten in Zweifel. Auf dem Weg nach Kolumbien sagte er, wer auch immer diese Zahlen an die Presse durchgestochen habe, müsse wohl «etwas geraucht haben, das in meinem (US-)Staat legal, aber verboten in den meisten anderen ist». Damit spielte er auf Marihuana an, das in seiner Heimat Washington erlaubt ist.

Mattis sagte, die angeblichen 92 Millionen Dollar wolle er gar nicht erst mit einer Antwort würdigen, weil diese Summe anonym durchgestochen worden sei. Wer das dann noch in die Welt setze, so betonte Mattis an Journalisten gewandt, der brauche bessere Quellen.

Trumps Traum: Parade mit Militärmaschinen

Bei der Parade war vorgesehen, Truppen aller fünf Teilstreitkräfte - Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanterie und Küstenwache - zu präsentieren. Zudem sollten Uniformen früherer Zeiten in Erinnerung an die Geschichte der Nation vertreten sein. Geplant waren ausserdem Überflüge von Militärmaschinen.

Der Veteranenverband American Legion reagierte am Donnerstag positiv auf die Absage der Parade. So sehr die Organisation auch begrüsse, dass der Präsident die Unterstützung des Landes für die eigenen Truppen bekunden wolle - das Geld sei besser im Ministerium für Veteranenangelegenheiten aufgehoben. Damit könne den Soldaten und ihren Familien die bestmögliche Versorgung ermöglicht werden, sagte die Verbandsvorsitzende Denise Rohan.

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