Schlammschlacht geht in die nächste Runde Trump beschimpft Ex-Beraterin als «Hund»

Afp

14.8.2018

Manigault Newman war nach Trumps Wahlsieg als Beraterin im Weissen Haus eingestellt worden und hatte sich um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit gekümmert. Im Dezember wurde sie entlassen. 
Manigault Newman war nach Trumps Wahlsieg als Beraterin im Weissen Haus eingestellt worden und hatte sich um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit gekümmert. Im Dezember wurde sie entlassen. 
Bild: Keystone

US-Präsident Donald Trump und seine frühere Beraterin Omarosa Manigault Newman liefern sich eine richtige Schlammschlacht. Beleidigungen eingeschlossen. So bezeichnete Trump die Frau jetzt als «Hund».

Nachdem die 44-Jährige kurz vor der Veröffentlichung ihres Enthüllungsbuchs über Trump und seinen Stab zunächst Tonbandaufnahmen aus dem Weissen Haus veröffentlicht hatte, drohte sie am Dienstag mit der Veröffentlichung weiterer Mitschnitte sowie mit ihrer Zusammenarbeit mit dem US-Sonderermittler in der Russlandaffäre, Robert Mueller. Trump legte mit Schimpftiraden per Twitter nach.

Manigault Newman, die als Teilnehmerin in Trumps früherer Reality-Show "The Apprentice" bekannt wurde, war nach Trumps Wahlsieg als Beraterin im Weissen Haus eingestellt worden und hatte sich um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit gekümmert. Im Dezember wurde sie entlassen. Die 44-Jährige hatte am Sonntag einen Mitschnitt ihres Entlassungsgesprächs mit Stabschef John Kelly publik gemacht, am Montag veröffentlichte sie ein vertrauliches Gespräch mit dem US-Präsidenten.

Zur Begründung für die Veröffentlichungen sagte Manigault Newman, sie habe sich damit schützen wollen in einem Weissen Haus, "in dem jeder lügt". Dem Sender NBC sagte sie zudem, es gebe es noch weitere Aufnahmen.

Manigault Newman, die als Teilnehmerin in Trumps früherer Reality-Show "The Apprentice" bekannt wurde, hatte am Sonntag einen Mitschnitt ihres Entlassungsgesprächs mit Stabschef John Kelly publik gemacht.
Manigault Newman, die als Teilnehmerin in Trumps früherer Reality-Show "The Apprentice" bekannt wurde, hatte am Sonntag einen Mitschnitt ihres Entlassungsgesprächs mit Stabschef John Kelly publik gemacht.
Bild: Keystone

Zur Zusammenarbeit mit US-Sonderermittler bereit

Trump reagierte insbesondere erbost auf die Veröffentlichung eines Mitschnitts durch den Sender NBC, wonach er von der Entlassung seiner engen Mitarbeiterin gerade erst gehört hatte und nicht vorab informiert worden war. Der US-Präsident schrieb eine Serie wütender Tweets und beschimpfte seine langjährige Bekannte als "Abschaum".

Im Sender MSNBC sagte Manigault Newman später, sie sei zu einer Zusammenarbeit mit US-Sonderermittler Mueller bereit. Sie sei bereits von Muellers Büro kontaktiert worden und wenn sich das Büro erneut melde, werde sie alle gewünschten Informationen liefern.

In Muellers Ermittlungen geht es schwerpunktmässig um mutmassliche russische Einmischungen zugunsten Trumps in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 sowie den Verdacht einer möglichen Verwicklung von Trump-Mitarbeitern in diese Interventionen. Die Ermittlungen haben bislang zu Anklageerhebungen gegen 31 Verdächtige geführt, darunter vier frühere Trump-Mitarbeiter. Trump prangert die Ermittlungen regelmässig als "Hexenjagd" an.

Trump soll das Wort «Nigger» benutzt haben

Am Dienstag sollte Manigault Newmans Buch "Unhinged" (auf Deutsch etwa: "Gestört" oder "Aus den Angeln gehoben") in die US-Buchläden kommen. Darin beschreibt sie Trump als "Rassisten". Nach Angaben der Afroamerikanerin benutzte er während der Aufnahmen für "The Apprentice" "mehrfach" das Wort "Nigger", eine extrem abwertende Bezeichnung für Schwarze.

Trump reagierte am Montagabend empört via Twitter: Der Macher von "The Apprentice", Mark Burnett, habe in einem Anruf versichert, dass es keine Aufnahmen gebe, in denen er "ein solch schreckliches und ekelhaftes Wort" benutzt habe, erklärte der US-Präsident. "Ich hatte dieses Wort nie in meinem Vokabular und werde es auch nie haben", twitterte Trump. Zugleich beschimpfte er Manigault Newman als "gestört".

Trump räumte aber ein, dass es für einen Präsidenten ungewöhnlich sei, sich "mit Abschaum wie Omarosa" zu befassen. Er wisse allerdings, dass die "Fake-News-Medien Überstunden machen werden, um sogar die verrückte Omarosa so legitim wie möglich aussehen zu lassen". Der US-Präsident stellte seine Ex-Mitarbeiterin als undankbar dar und schmähte sie als "Hund".

Manigault Newman sagte auf NBC, es sei "traurig", dass Trump sich "bei all den Sachen, die im Land passieren", die Zeit nehme, "mich zu beleidigen". Das sei Trumps "Muster mit Afroamerikanern". Der Präsident könne sich nicht beherrschen.

Verträge verstossen gegen Verfassung

Trump verwies indes auf eine mutmasslich von Manigault Newman unterzeichnete Geheimhaltungsvereinbarung. Damit räumte der Präsident zugleich erstmals ein, dass Regierungsmitglieder zur Unterzeichnung derartiger potenziell illegaler Vereinbarungen aufgefordert wurden.

Die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) erklärte, wenn Regierungsmitarbeitern damit ein Preisgeben aller bei der Arbeit erworbener Informationen untersagt werde, verstiessen solche Abmachungen gegen die Verfassung.

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