Neue Zahlen nach 100 TagenTrump enttäuscht selbst seine treuesten Wähler – Zustimmung bricht massiv ein
Sven Ziegler
27.4.2025
Die neusten Umfragewerte dürften Trump kaum gefallen.
Alex Brandon/AP/dpa
Donald Trump erlebt zum Ende seiner ersten 100 Tage im Amt einen deutlichen Vertrauensverlust. Laut einer neuen Umfrage sinken seine Zustimmungswerte auf historische Tiefststände.
Knapp 100 Tage nach Amtsantritt zieht eine Mehrheit der US-Bevölkerung eine ernüchternde Bilanz der Präsidentschaft von Donald Trump. Laut einer aktuellen Washington Post-ABC News-Ipsos-Umfrage liegt seine Zustimmung bei nur noch 39 Prozent, während 55 Prozent der Befragten seine Amtsführung ablehnen. Es ist ein historischer Wert, wie die «Washington Post» schreibt. Bei seinem Vorgänger Joe Biden lag die Zustimmung zu diesem Zeitpunkt bei rund 52 Prozent.
Trumps Umgang mit der Wirtschaft wird kritisch gesehen.
Alex Brandon/AP/dpa
Die Umfrage zeigt: Keine der abgefragten Trump-Initiativen findet eine Mehrheit in der Bevölkerung. Besonders kritisch sehen die Amerikaner seinen Umgang mit der Wirtschaft, den internationalen Beziehungen sowie seine Versuche, föderale Institutionen wie das Bildungsministerium oder die Umweltbehörden zu schwächen.
Selbst in seiner Kernkompetenz, der Wirtschaftspolitik, verliert Trump massiv an Zustimmung – 61 Prozent beurteilen seine Arbeit hier negativ.
Trump enttäuscht Stammwähler
Auch Trumps Vorgehen gegenüber Migranten und seine Versuche, die Exekutivmacht auszubauen, stossen auf breite Ablehnung. Rund 60 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Trump die Grenzen seiner präsidentiellen Autorität überschreitet und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit missachtet.
❌Trump's approval rating after 100 days in office is the lowest among all U.S. presidents in the past 70 years
Only 22% of respondents said they fully approve of the U.S. president's performance, CNN reports.
Besonders kritisch sehen die Amerikaner auch den Umgang seiner Regierung mit Bundesgerichten – zwei Drittel befürworten, dass Richter Präsidentenerlasse blockieren können, wenn diese mutmasslich verfassungswidrig sind.
Erhebliche Einbussen verzeichnet Trump unter weissen Wählern ohne Hochschulabschluss, jungen Erwachsenen sowie jenen, die sich bei der Wahl im November enthalten hatten. Während die republikanische Basis ihm weiterhin weitgehend die Treue hält, schwindet die Unterstützung unter unabhängigen Wählern merklich.
Einige politische Massnahmen, etwa Trumps Schutzzölle, werden zwar von Teilen der Bevölkerung noch positiv bewertet, etwa im Hinblick auf die Schaffung von Industriearbeitsplätzen. Dennoch befürchtet eine deutliche Mehrheit eine Rezession als Folge seiner Wirtschaftspolitik.
Trotz dieser deutlichen Kritik an Trump können auch die Demokraten kaum von der aktuellen Stimmung profitieren. Die Bevölkerung vertraut ihnen bei der Lösung grosser Probleme sogar weniger als dem Präsidenten – viele sehen die Partei als noch stärker abgekoppelt von den Bedürfnissen der Menschen.
Deutliche Warnsignale
Besonders deutlich wird die Ablehnung bei Einzelthemen: Mehr als 70 Prozent lehnen Kürzungen bei der medizinischen Forschung ab, zwei Drittel sprechen sich gegen das Ende des Geburtsortsrechts aus, ebenso gegen die Schliessung des Bildungsministeriums und eine Lockerung von Umweltstandards.
Der Umfrage zufolge sehen rund 49 Prozent die Vereinigten Staaten unter Trump auf einem Weg, der sie von ihren Gründungsprinzipien entfernt. Weniger als ein Drittel ist der Meinung, Trump bringe das Land diesen Prinzipien näher.
Für Trump und seine Regierung sind dies deutliche Warnsignale: Nach den ersten 100 Tagen droht nicht nur ein historischer Einbruch der Zustimmungswerte, sondern auch der Verlust des wirtschaftlichen Vertrauens – einst eine der wichtigsten Stärken des Präsidenten.
Trump zweifelt an Putins Willen zur Beendigung des Krieges
Nach Treffen mit Selenskyj: US-Präsident Donald Trump droht Russland nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten mit Sanktionen. Er äussert Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen.