Nordkorea Trump rechnet mit Treffen mit Kim - aber nicht um jeden Preis

SDA

19.4.2018 - 00:41

US-Präsident Donald Trump geht davon aus, in den kommenden Wochen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu treffen. "Es ist ein historischer Moment, und möglicherweise sogar mehr als das, wenn es denn klappt", sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) in Florida.

US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass sein geplantes Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zustande kommt. Die Vereinigten Staaten würden «alles in ihrer Macht Stehende» tun, um die Zusammenkunft zu einem «weltweiten Erfolg» zu machen, erklärte Trump am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe in Florida. Er hoffe, den Tag erleben zu können, an dem Süd- und Nordkorea in «Sicherheit, Wohlstand und Frieden» zusammenleben könnten. Sollte sich aber abzeichnen, dass sein Treffen mit Kim nicht «fruchtbar» werde, werde er «respektvoll» gehen, betonte Trump.

Zugleich hob der Präsident die historische Bedeutung der Annäherung hervor. Die USA seien «nie in einer solchen Position» gewesen, weltweite Sorgen vor Nordkoreas Atomwaffenprogramm auszuräumen. Gleichwohl würden die USA und ihre Partner über Wirtschaftssanktionen weiter «maximalen Druck» auf Nordkorea ausüben, bis das isolierte Land Schritte zur nuklearen Abrüstung unternehme, erklärte Trump.

Japans Regierungschef Abe äusserte sich ähnlich. «Nur weil sich Nordkorea dialogbereit zeigt, sollte es keine Belohnung geben. Der maximale Druck muss aufrechterhalten werden», erklärte Abe.

Trump zufolge könnte ein Gipfeltreffen mit Kim bis Anfang Juni stattfinden. Der Ort der Zusammenkunft ist noch ungewiss. Es wäre das erste Treffen beider Länder auf solch hoher Ebene seit Beginn der Feindseligkeiten nach dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953.

Neben dem Atomkonflikt dürfte auch das Schicksal dreier in Nordkorea inhaftierter Amerikaner bei einem Gipfeltreffen zur Sprache kommen. US-Regierungsvertretern zufolge hatte CIA-Chef Mike Pompeo dies schon bei seinem jüngsten Geheimtreffen mit Kim in Nordkorea thematisiert.

Trump bestätigte, dass Verhandlungen über eine Freilassung der US-Bürger liefen. Ob dies aber eine Vorbedingung für sein Treffen mit Kim sei, sagte der Präsident am Mittwoch indes nicht. Zudem habe er Abe versprochen, sich für die Freilassung von Japanern einzusetzen, die von der nordkoreanischen Führung entführt und inhaftiert wurden. Pjöngjang hat sich zur Entführung von 13 Japanern bekannt, Tokio geht allerdings von mindestens 17 aus. Die Japaner wurden in den 1970er und 1980er Jahren verschleppt, um nordkoreanische Agenten in japanischer Sprache und Kultur zu schulen, um Südkorea auszuspähen.

Trump und Abe äusserten sich zum Abschluss ihres zweitägigen Treffens im Domizil Mar-a-Lago in Florida.

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