Rede vor US-Kongress Trump sagt: «Werden Grönland sowieso bekommen» – und spricht dann plötzlich von einem Selenskyj-Brief

Helene Laube

5.3.2025

Trump macht Ernst: USA stoppen Militärhilfe für Ukraine

Trump macht Ernst: USA stoppen Militärhilfe für Ukraine

Donald Trump macht Ernst: Drei Jahre nach Kriegsbeginn stellt die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Ukraine vorerst ein. Damit bringt es das von Russland angegriffene Land in schwere Nöte.

04.03.2025

Der US-Präsident spricht erstmals seit seinem Amtsantritt im Kongress und rechtfertigt seine Agenda. «Amerika ist zurück», sagte Trump zum Auftakt seiner Rede am Dienstagabend (Ortszeit). Alle Entwicklungen im Ticker.

Helene Laube

Das Wichtigste im Überblick

  • Donald Trump hält am Dienstagabend (Ortszeit) seine erste grosse Rede vor dem US-Kongress seit seinem Amtsantritt am 20. Januar.
  • Der US-Präsident lobt in der Rede, die geschlagene 100 Minuten dauert, die eigenen Erfolge.
  • Die Stimmung ist aufgeheizt, ein demokratischer Abgeordneter wird des Saales verwiesen.
  • Ein Demokrat wird aus dem Saal geworfen.
  • Trump kommt erst nach fast anderthalb Stunden auf die Ukraine zu sprechen.
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  • 7.15 Uhr

    Das war Trumps Rede

    Trumps Ansprache vor dem Kongress hatte Rekordlänge. In seiner Rede führte der US-Präsident alle Eckpfeiler der politischen Wende auf, die er seit seinem Amtsantritt im Januar vollzogen hat. Alles Wichtige findest du hier.

  • 6.14 Uhr

    Demokratin Elissa Slotkin hält Gegenrede

    Die US-Demokraten schicken nach Trumps konfrontativen Auftritt eine erst kürzlich vereidigte Senatorin zur offiziellen Gegenrede ans Rednerpult. Die 48-jährige Politikerin Elissa Slotkin aus Michigan wirft dem Präsidenten vor, sich vor allem um seine Milliardärsfreunde zu kümmern, während Menschen mit weit weniger Geld die Folgen des von ihm angezettelten Handelskriegs zu spüren bekämen.

    Die demokratische US-Senatorin Elissa Slotkin aus Michigan hielt die Gegenrede zu Trump.
    Die demokratische US-Senatorin Elissa Slotkin aus Michigan hielt die Gegenrede zu Trump.
    Bild: IMAGO/MediaPunch

    «Die Preise für Lebensmittel und Wohnungen gehen hoch, nicht runter – und er hat noch keinen Plan vorgelegt, wie er mit beiden umgehen will», kritisiert Slotkin. Trump wolle auf Kosten der meisten Amerikaner Billionen von Dollar an die Reichsten umverteilen. Seine Zollpolitik im Streit mit Ländern wie China, Kanada und Mexiko werde zu steigenden Preisen etwa für Energie und Autos führen. Und aussenpolitisch versuche Trump sich bei Diktatoren wie Russlands Präsident Wladimir Putin einzuschmeicheln, während er Verbündete wie die Kanadier vor den Kopf stosse.

    Der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, hatte Slotkin als aufstrebenden Stern in der Partei bezeichnet. Die frühere CIA-Analystin gilt als moderat und hat vor allem Erfahrungen im Bereich nationaler Sicherheit vorzuweisen.

  • 5.36 Uhr

    Rekordlange Rede dauert mehr als 1 Stunde und 40 Minuten

    Trump stellt mit dieser Rede einen Rekord auf. Er spricht mehr als eine Stunde und 40 Minuten lang. Damit bricht er den bisherigen Rekord von Präsident Bill Clintons Rede zur Lage der Nation aus dem Jahr 2000, die eine Stunde, 28 Minuten und 49 Sekunden dauerte.

    Trumps Rede ist technisch gesehen nicht eine Rede zur Lage der Nation, da er sein Amt erst vor sechs Wochen angetreten hat.

  • 5.17 Uhr

    Trump reagiert wohlwollend auf Selenskyjs Versöhnungsversuch

    Trump scheint die angespannte Lage zwischen den USA und der Ukraine, die in den vergangenen Tagen weiter eskalierte, etwas entschärfen zu wollen. Er liest die Nachricht vor, die Wolodymyr Selenskyj Stunden zuvor bei X postete, in der er sein Bedauern über den Streit äusserte. Er sei bereit, unter Trumps «starker Führung» daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden. Zudem sei er bereit, das Rohstoffabkommen jederzeit und in jeder Form zu unterzeichnen, schrieb er wenige Stunden vor Trumps Rede im US-Kongress. Trump sagt, dass er die Nachricht schätze und dass er auch «starke Signale» aus Russland erhalten habe – dass Moskau auf Frieden mit der Ukraine dränge. «Wäre das nicht schön? Wäre das nicht schön?», fragte Trump völlig ironiebefreit.

  • 5.16

    Versöhnliche Botschaft Richtung Kiew

    Jetzt kommt die erste echte Nachricht in dieser sehr langen Rede: Trump sendet eine versöhnliche Botschaft an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, nachdem er ihn am Freitag bei dessen Besuch im Weissen Haus beschimpfte – und nachdem er am Montag die US-Militärhilfen für die Ukraine aussetzte. Trump sagt jetzt, dass er heute einen Brief von Selenskyj erhalten habe, in dem dieser erklärt, er sei bereit, an den Verhandlungstisch zu kommen und das Rohstoffabkommen zu unterzeichnen.

  • 5.15 Uhr

    Trump: Drahtzieher des Anschlags am Flughafen Kabul gefasst

    Trump sagt, die USA hätten den Drahtzieher des verheerenden Anschlags am Flughafen von Kabul beim Abzug amerikanischer Truppen im August 2021 gefasst. Der Mann sei auf dem Weg in die USA. Er nennt keinen Namen und macht auch sonst keine weiteren Angaben. Bei dem Sprengstoffanschlag waren damals 170 afghanische Zivilisten und 13 US-Soldaten getötet worden.

    FBI-Chef Kash Patel erklärt kurz nach Trumps Äusserungen im Kongress, die Bundespolizei sowie der Geheimdienst CIA und das US-Justizministerium hätten «einen der Terroristen» ergriffen, die für den Anschlag verantwortlich gewesen seien.

    Bei dem Attentat wurden viele Menschen getötet, die hofften, das Land mit den US-Truppen verlassen zu können. Die Verantwortung für den Anschlag am Flughafen-Tor «Abbey Gate» übernahm die islamistische Terrormiliz IS. Trump zog den Anschlag in den vergangenen Jahren oft als Symbol für den «desaströsen» Rückzug aus Afghanistan heran.

  • 5.11 Uhr

    Trump macht kleinen Jungen zum Geheimagenten

    Trump macht einen 13-jährigen Jungen, der mit einem Hirntumor diagnostiziert wurde, zu einem Geheimagenten gemacht. Der neue Chef des Secret Service, Sean Curran, überreicht dem Jungen den Agenten-Ausweis.

    Devarjay DJ Daniel mit seinem Ausweis.
    Devarjay DJ Daniel mit seinem Ausweis.
    Bild: Keystone/AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

    Der Tumor bei Devarjay DJ Daniel war nach Trumps Angaben 2018 diagnostiziert worden. Die Ärzte hätten ihm damals nur Monate gegeben, doch nun Jahre später lebe er immer noch. Sein grösster Wunsch sei es immer gewesen, Polizist zu werden. Er sei auch schon ein paar Mal als Ehrenpolizist vereidigt worden. Nun werde er die grösste Ehre erfahren und zum Secret Service Agent gemacht, erklärt Trump. Der in Polizeiuniform gekleidete Junge strahlt stolz von der Tribüne.

  • 5.09 Uhr

    Trump über Grönland: Werden die Insel so oder so bekommen

    Jetzt kommt Trump auf Grönland zu sprechen. Er bekräftigt, die Kontrolle über Grönland übernehmen zu wollen. «Wir brauchen Grönland für die nationale Sicherheit und sogar für die internationale Sicherheit, und wir arbeiten mit allen Beteiligten zusammen, um zu versuchen, es zu bekommen», sagt der Republikaner über die zum Königreich Dänemark gehörende Insel. «Ich denke, wir werden es so oder so bekommen, wir werden es bekommen.» Zwar lebten dort nur sehr wenige Menschen, aber Grönland sei ein «sehr grosses Stück Land und sehr, sehr wichtig für die militärische Sicherheit».

    Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt, die Kontrolle über die grösste Insel der Erde übernehmen zu wollen. Dabei schloss er auch militärischen oder wirtschaftlichen Zwang nicht aus. Die grönländische Regierung betonte daraufhin immer wieder, auf eine mögliche Unabhängigkeit vom Königreich Dänemark hinzuarbeiten, nicht aber Teil der USA werden zu wollen.

  • 5 Uhr

    Preise für Eier «ausser Kontrolle» – Biden ist schuld

    Trump beklagt auch, Biden sei es anzulasten, dass die Preise für Eier in den USA inzwischen «ausser Kontrolle» seien. In den USA sind Eier derzeit knapp – und deshalb deutlich teurer als üblich. Hintergrund ist der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe.

  • 4.50 Uhr

    Trump lästert über Biden

    Jetzt nutzt Trump seine Rede dafür, einmal mehr gegen seinen Amtsvorgänger Joe Biden auszuteilen. Der Demokrat sei der «schlechteste Präsident in der amerikanischen Geschichte» gewesen, sagt Trump.

    An mehreren Stellen seiner Rede teilt der 78-Jährige gegen den Ex-Präsidenten aus und kritisiert unter anderem, Biden habe eine «verrückte und sehr gefährliche» Migrationspolitik betrieben und die Grenzen Amerikas für Migranten aus aller Welt geöffnet. Der Ex-Präsident sei schuld, dass die USA quasi von kriminellen und irren Zuwanderern überrannt worden seien, behauptet Trump.

  • 4.39 Uhr

    Trump macht sich über Lesotho lustig

    Trump prangert jetzt angebliche Verschwendung bei den bisherigen Auslandshilfen an. Als Beispiel nannte er acht Millionen Dollar, die gezahlt worden seien zur Unterstützung von LGBTQ+-Programmen in dem afrikanischen Staat Lesotho, «von dem niemand je gehört hat». Das Kürzel LGBTQ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans und queere Menschen

    Lesotho ist ein Staat im Süden des afrikanischen Kontinents mit rund 2,3 Millionen Einwohnern. Das Königreich wird vom grossen Nachbarn Südafrika umschlossen und ist wirtschaftlich stark von diesem abhängig.

  • 4.38 Uhr

    Importierte Produkte oft «schmutzig und ekelhaft»

    Trump bezeichnet aus dem Ausland importierte Agrarprodukte als möglicherweise «sehr schmutzig und ekelhaft». «Diese Waren, die aus anderen Ländern und von anderen Unternehmen importiert werden, sind in vielerlei Hinsicht in einer wirklich schlechten Lage», behauptet der US-Präsident. «Sie werden nicht inspiziert.» Die Produkte könnten amerikanischen Landwirten schaden, behauptet er weiter.

    Bei der Erläuterung seiner Pläne zur Ankurbelung der Landwirtschaft argumentiert Trump, dass eine Erhöhung der US-Zölle auf Agrarprodukte aus dem Ausland die heimischen Erzeuger schützen würde, räumt aber ein, dass es eine kleine Anpassungsphase geben könnte.

    Zölle würden allerdings nicht unbedingt verhindern, dass landwirtschaftliche Produkte ins Land kommen, sie könnten für Verbraucher in den USA nur teurer werden.

  • 4.37 Uhr

    Trump: Zölle verursachen nur «ein wenig Unruhe»

    Trump verteidigt die Einführung weitreichender Zölle gegen langjährige Wirtschaftspartner wie Kanada und Mexiko. «Bei Zöllen geht es darum, Amerika wieder reich zu machen und Amerika wieder grossartig zu machen», schwadroniert der Republikaner.

    «Und das geschieht, und es wird ziemlich schnell gehen. Es wird ein wenig Unruhe geben, aber das ist für uns in Ordnung» – denn es werde keine grosse Unruhe sein. Trump wiederholt seine Ankündigung, dass Anfang April neue weitreichende Zölle verhängt würden.

    In der Nacht auf Dienstag (Ortszeit) waren von Trump angekündigte Zölle für Waren aus China, Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Nun gelten Strafabgaben in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, die in die USA importiert werden. Zudem hatte Trump ankündigt, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln. China, Mexiko und Kanada wehren sich gegen die Strafmassnahmen. Ökonomen gehen davon aus, dass der Zollstreit auch Verbraucher in den USA teuer zu stehen kommen und die Inflation in die Höhe treiben werden.

  • 4.24 Uhr

    Trump: Gegenseitige Zölle sollen im April in Kraft treten

    Trump konkretisiert seine Pläne für «gegenseitige Zölle». Diese sollen am 2. April in Kraft treten, kündigt der Präsident an. Er wolle die Ankündigung nicht am 1. April umsetzen, damit es nicht zu Missverständnissen komme und die Zölle als Scherz wahrgenommen würden. «Andere Länder haben jahrzehntelang Zölle gegen uns erhoben, und jetzt sind wir an der Reihe, sie gegen diese anderen Länder anzuwenden», sagt er. Und weiter: «Wie immer sie uns besteuern, werden wir auch sie besteuern.»

    Am Anfang seiner Rede vor dem Kongress am Dienstagabend wurde US-Präsident Donald Trump von lauten Protestrufen gestört.
    Am Anfang seiner Rede vor dem Kongress am Dienstagabend wurde US-Präsident Donald Trump von lauten Protestrufen gestört.
    Bild: Keystone/AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

    Trump hatte die sogenannten «reciprocal tariffs», also «gegenseitige Zölle», seit Wochen angekündigt. Das bedeutet, dass die Vereinigten Staaten Importzölle auf Produkte erheben werden, sobald ein anderes Land US-Produkte mit Zöllen belegt.

  • 4.12 Uhr

    Trump dankt Musk für Leitung von Spargremium-Doge

    Trump preist den Tech-Milliardär Elon Musk als Leiter seines Kostensenkungs-Gremiums Doge. «Doge, vielleicht haben Sie schon davon gehört, wird von Elon Musk geleitet, der heute Abend auf der Tribüne sitzt», sagt Trump.

    Mit der Aussage widerspricht der Republikaner jüngsten Aussagen seines eigenen Regierungsteams. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt hatte Ende Februar wissen lassen, Amy Gleason sei «schon seit einiger Zeit Doge-Chefin».

    Trump sagt in seiner Rede weiter an Musk gerichtet: «Danke, dass du so hart arbeitest.»

    Elon Musk – mal mit Anzug und Krawatte – wohnt Trumps Rede bei.
    Elon Musk – mal mit Anzug und Krawatte – wohnt Trumps Rede bei.
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon

    Trump hat eine massive Senkung der Staatsausgaben angekündigt und Musk damit beauftragt, dieses Vorhaben umzusetzen. Nun treibt der schwerreiche Unternehmer mit dem ans Weisse Haus angeschlossenen Department of Government Efficiency (Doge) den Umbau des Staatsapparats samt Massenentlassungen voran. Trump räumte Musk dafür offenbar weitreichende Befugnisse für Massnahmen ein, deren Rechtmässigkeit ungeklärt ist. Mit dem Doge-Gremium nimmt der laut Schätzungen reichste Mensch der Welt seit Wochen Einfluss auf die Arbeit zahlreicher US-Behörden – und hat sich wohl auch Zugang zu wichtigen Daten verschafft.

    Doge und damit auch Musks Rolle sind inzwischen Gegenstand mehrerer Klagen. Als Firmenboss von Unternehmen wie Tesla, SpaceX und X hat Musk weitreichende wirtschaftliche Eigeninteressen. Es ist gut möglich, dass das Weisse Haus versucht hat, ihn mit der Nennung Gleasons als Doge-Chefin aus der juristischen Schusslinie zu holen. In Gerichtsunterlagen hiesst es zuletzt sogar, Musk sei nicht einmal ein Mitarbeiter von Doge.

  • 4.04 Uhr

    Trump kündigt Alaska-Pipeline und Abbau seltener Erden an

    Trump kündigt den Bau einer «gigantischen» Gas-Pipeline in Alaska an. Sie werde zu den grössten in der Welt gehören, so der Präsident. Japan, Südkorea und andere Nationen wollten sich mit Billionen Dollar beteiligen, behauptet er.

    US-Präsident Donald Trump bei seiner ersten Rede vor dem US-Kongress seit seinem Amtsantritt am 20. Januar. Hinter ihm sein Vize J.D. Vance (links) und der Speaker des Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson.
    US-Präsident Donald Trump bei seiner ersten Rede vor dem US-Kongress seit seinem Amtsantritt am 20. Januar. Hinter ihm sein Vize J.D. Vance (links) und der Speaker des Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson.
    Bild: Keystone/AP Photo/Julia Demaree Nikhinson

    Auch wolle er in dieser Woche historische Massnahmen ergreifen, um den Abbau von seltenen Erden und kritischen Mineralien in den USA dramatisch auszubauen. In den Verhandlungen mit der Ukraine geht es immer wieder auch um ein Abkommen zum Abbau seltener Erden in dem von Russland angegriffenen Land.

  • 4 Uhr

    Demokraten protestieren

    Als Zeichen des Protests tragen mehrere Demokratinnen während Trumps Auftritt die Farbe Pink, darunter auch die frühere Speakerin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Als Trump den Saal betritt, bleiben die Frauen demonstrativ sitzen. Mehrere Anhänger*innen der Demokraten halten während der Rede zudem immer wieder Protestschilder in die Höhe. Darauf seht unter anderem «No King!», «Das ist eine Lüge!» oder «False!».

    Protest aus den Reihen der Demokraten im Saal. 
    Protest aus den Reihen der Demokraten im Saal. 
    Bild: Keystone/Win McNamee/Pool Photo via AP
  • 3.52 Uhr

    Abgeordneter der Demokraten aus Saal geführt

    Ein Abgeordneter der Demokraten wird schon nach wenigen Minuten wegen Zwischenrufen aus dem Saal geführt. Nachdem Trump sagt, dass er bei der Wahl im November ein Mandat der Wähler für tiefgreifenden Wandel bekommen habe, mischt sich Al Green aus dem Bundesstaat Texas ein: Trump habe kein Mandat, ruft er wiederholt – und wird schliesslich aus dem Sitzungssaal eskortiert.

    Al Green (Mitte), demokratisches Mitglied des US-Repräsentantenhauses, wird am Dienstagabend nach Zwischenrufen aus dem Saal geführt.
    Al Green (Mitte), demokratisches Mitglied des US-Repräsentantenhauses, wird am Dienstagabend nach Zwischenrufen aus dem Saal geführt.
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon

    Später betont Green, er habe sich darauf bezogen, dass Trump kein Mandat für Kürzungen beim US-Gesundheitssystem Medicaid habe. Die Menschen sollten wissen, dass es Leute gebe, die sich dem Republikaner entgegenstellen.

    Trump beklagt sich danach, dass keine Errungenschaft von ihm die Demokraten dazu bringen könne, «zu lächeln oder zu applaudieren». Das würde selbst dann gelten, wenn er die schlimmste Krankheit auf der Welt heilen oder die Kriminalität auf das niedrigste Niveau aller Zeiten senken sollte, beschwert er sich. «Das ist sehr traurig und das sollte nicht so sein.»

    Während Republikaner im Saal Trumps Rede mit Applaus und «USA»-Rufen feiern, halten sich die Demokraten zurück und reckten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem dazu aufgerufen wird, das US-Gesundheitssystem Medicaid zu verteidigen und ehemalige Militärangehörige zu unterstützen.

  • 3.27 Uhr

    Trump: Amerika ist zurück

    US-Präsident Donald Trump preist seine eigene Arbeit in den ersten Wochen im Amt als beispiellos erfolgreich an. «Amerika ist zurück», sagt der Republikaner bei einer Ansprache vor beiden Kammern des US-Kongresses. Seit seiner Vereidigung vor sechs Wochen habe er schnell und unnachgiebig gehandelt, «um die grossartigste und erfolgreichste Ära in der Geschichte unseres Landes einzuläuten», erklärt der 78-Jährige. «Wir haben in 43 Tagen mehr erreicht als die meisten Regierungen in vier oder acht Jahren – und wir fangen gerade erst an.»

    Amerikas Stolz und Selbstvertrauen seien zurück, schwärmt Trump. Der amerikanische Traum komme zurück – «grösser und besser als je zuvor». Und der amerikanische Traum sei nicht aufzuhalten. «Unser Land steht vor einem Comeback, wie es die Welt noch nie gesehen hat und vielleicht auch nie wieder sehen wird», sagt er. Viele Menschen in Amerika sehen das allerdings ganz anders und fürchten sich vor dem Abbau des Staatsapparats und den Auswirkungen des Handelskriegs, den Trump anzettelt.

    Trump war am 20. Januar als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Seitdem brach er mit zahllosen politischen Konventionen und hielt Amerika und die Welt mit etlichen höchst umstrittenen Entscheidungen in Atem.

  • 3.13 Uhr

    Medien: Minister für Veteranen muss Trumps Rede fernbleiben

    Der US-Minister für Veteranenangelegenheiten, Douglas Collins, muss der Rede von Präsident Donald Trump vor dem Kongress laut Medienberichten fernbleiben. Der 58-Jährige soll im Fall eines Unglücks oder Anschlags sicherstellen, dass die Regierung handlungsfähig bleibt. Der Tradition gemäss wird das auserkorene Kabinettsmitglied an einem geheimen Ort untergebracht und soll im Fall einer Katastrophe die Regierungsgeschäfte übernehmen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Collins, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten.

    Das Prinzip heisst «Designated Survivor» («designierter Überlebender») und ist auch aus der gleichnamigen Fernsehserie mit dem Schauspieler Kiefer Sutherland bekannt. Sutherland spielt darin einen Wohnungsbauminister, der am Abend der Rede zur Lage der Nation einen Anschlag überlebt und deswegen Präsident wird.

  • 3.05 Uhr

    Die First Lady ist da

    Unter dem Jubel der Republikaner*innen im Saal betritt Melania Trump den Kongress. Sie trägt ein graues Kostüm. Danach nehmen die Mitglieder von Trumps Kabinett ihre Plätze ein.

    Melania Trump steht vor der Rede ihres Mannes auf der Galerie.
    Melania Trump steht vor der Rede ihres Mannes auf der Galerie.
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Brandon