«Trump-Putin-Tunnel» Trump liebt die Tunnel-Idee – das Netz spottet darüber

Philipp Fischer

19.10.2025

Ein Tunnel zwischen Alaska und dem Osten Russlands: KI-Videos im Netz bieten einen Vorgeschmack auf das Bauprojekt.
Ein Tunnel zwischen Alaska und dem Osten Russlands: KI-Videos im Netz bieten einen Vorgeschmack auf das Bauprojekt.
Bild: X/Sylvia Miami

US-Präsident Donald Trump hat Interesse an der Idee eines Unterwassertunnels zwischen dem US-Bundesstaat Alaska und Russland geäussert. Im Netz macht sich Spot über das Bauprojekt breit.

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Agence France-Presse, Philipp Fischer

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Aus dem Kreml kommt die Idee, man könne doch einen Unterwassertunnel zwischen Alaska und Russland bauen.
  • Donald Trump kokettiert beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem Vorschlag.
  • Im Netz wird das Bauprojekt in KI-Videos verspottet.

«Ein Tunnel von Russland nach Alaska», das sei interessant, sagte Trump am Freitag auf Nachfrage von Reportern bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus. Die Idee war zuvor von einem Vertreter Russlands vorgebracht worden.

Trump deutete an, von dem möglichen grenzübergreifenden Projekt gehört zu haben und fragte Selenskyj: «Was halten Sie davon, Herr Präsident?». «Wie gefällt Ihnen diese Idee?» Der ukrainische Staatschef war wenig begeistert und antwortete: «Ich bin damit nicht glücklich». Trump lachte daraufhin.

Der Wirtschafts-Sondergesandte des Kreml, Kirill Dmitrijew hatte die Idee für einen Unterwassertunnel am Donnerstag im Onlinedienst X vorgebracht. Die Idee einer «Friedensbrücke» zwischen Russland und Alaska gehe auf die Zeit des Kalten Kriegs zurück, erklärte Dmitrijew und veröffentlichte eine simple Grafik einer vorgeschlagenen Tunnelstrecke unter dem Beringmeer im Norden des Pazifischen Ozeans.

Der russische Sondergesandte erklärte, dass die Boring Company, ein Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk, das Projekt in weniger als acht Jahren umsetzen könne. Mit moderner Technologie von The Boring Company «könnte dies ein Putin-Trump-Tunnel», eine 112 Kilometer lange Verbindung zwischen Russland und den USA, werden, schrieb der russische Sondergesandte. Die von Musk gegründete Firme The Boring Company strebt an, den städtischen Verkehr durch den Bau von Tunneln zu revolutionieren.

Musk hatte Trump im Präsidentschaftswahlkampf im vergangenen Jahr mit schätzungsweise mehr als 270 Millionen Dollar unterstützt und ihm nach dessen Amtsantritt im Januar mehrere Monate als Berater für den Bürokratieabbau gedient.

Im Mai beendete Musk seine Tätigkeit bei der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge), um sich wieder mehr um seine Unternehmen kümmern zu können, zu denen der Autobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX gehören. Ein Streit über ein Haushalts- und Steuergesetz von Trump führte im Juni dann zum Zerwürfnis: Die beiden Männer überzogen sich öffentlich mit Kritik und Drohungen.

Schmuseorgie in der Tunnelröhre

Der Kreml-Vorschlag einer direkten Tunnel-Verbindung zwischen Russland und den USA treibt erregt auch die Gemeinde im Netz und treibt seine Blüten. Ein KI-Video auf X zeigt US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin eng umschlungen und in herzlicher Umarmung in einem Abwasserkanal – während Ratten um die beiden Männer schwimmen.

Ein anderes KI-Video lässt Trump und Putin vor dem Eingang einer Tunnelröhre tanzen. Über der Einfahrt hängt ein Schild mit der Aufschrift «Trump-Putin-Tunnel».

In der umkämpften Ukraine nutzen russische Truppen stillgelegte Pipelines und Tunnel, um auf feindliches Gebiet vorzudringen. In Anlehnung daran schreibt X-User Juha Remes zu einem drastischen Bild einfallender russischer Truppen durch eine Pipeline-Röhre:  «Dieser Tunnel wäre ein Trojanisches Pferd, das Russland einen Überraschungsangriff auf Alaska ermöglichen würde.»

In den Kommentarspalten zu dem Tunnel-Projekt wird in unterschiedlichen Beiträgen auch sarkastisch von Elon Musks Boring Company als Erbauer abgeraten. Ein User schreibt: «Lasst lieber die Terrormiliz Hamas ran. Die haben mehr Erfahrungen im unterirdischen Tunnelbau.»