Neue Phase eingeläutetTrump ordnet Truppenabzug an der Nato-Ostflanke an
Sven Ziegler
29.10.2025
Die US-Armee zieht einen Teil der Truppen aus Osteuropa ab.
EPA
Die US-Regierung hat den Abzug eines Teils ihrer Soldaten aus Osteuropa angekündigt. Betroffen ist auch Rumänien, wo bisher amerikanische Einheiten an der Schwarzmeerküste stationiert waren.
Die USA reduzieren ihre Militärpräsenz in Europa – auch in Rumänien, wo bislang mehrere Hundert amerikanische Soldaten an der strategisch wichtigen Luftwaffenbasis Mikhail Kogălniceanu bei Constanța stationiert waren. Das teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
In der Mitteilung heisst es, Bukarest sei über den Schritt bereits vorab informiert worden: «Das Verteidigungsministerium wurde über die Reduzierung eines Teils der amerikanischen Truppen auf der östlichen Flanke der Nato in Kenntnis gesetzt – im Rahmen der globalen Neuausrichtung der US-Streitkräfte.»
Der Entscheid erfolgt im Zuge der Neuordnung der weltweiten Militärpräsenz der Vereinigten Staaten, die Präsident Donald Trump seit Monaten vorantreibt. Schon im Februar hatte die US-Regierung angekündigt, die Verantwortung für die Verteidigung Europas stärker auf europäische Partner zu übertragen.
Abzug kommt zu sensiblem Zeitpunt
Nach Angaben aus Bukarest wurde die Entscheidung «im Rahmen ständiger bilateraler Kontakte» getroffen und sei «nicht überraschend». Washington verweist darauf, dass Nato-Verbündete ihre Präsenz an der Ostflanke zuletzt massiv ausgebaut hätten – was eine Anpassung der amerikanischen Rolle ermögliche.
Der Abzug kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt: Wie die britische Zeitung «The Times» bereits im August berichtete, drängen mehrere europäische Staaten Präsident Trump, als Ausgleich F-35-Kampfjets in Rumänien zu stationieren, um die Sicherheit an der Schwarzmeerküste und in der Ukraine zu gewährleisten.
Zudem fordern Nato-Partner laut dem Bericht Garantien für den weiteren Zugang zu US-Satelliten und Aufklärungsdaten, die für die ukrainische Verteidigung entscheidend sind.
Während in Kiew die Hoffnung auf neue Waffenlieferungen wächst, bereitet sich Europa auf einen langen Abnutzungskrieg vor – und muss dabei wohl künftig mehr Verantwortung übernehmen.