«Das führt nirgendwo hin» Trump sagt Treffen mit Putin ab – und verhängt neue Sanktionen

Sven Ziegler

23.10.2025

Hier sagt Trump das Treffen mit Putin ab

Hier sagt Trump das Treffen mit Putin ab

US-Präsident Donald Trump hat ein geplantes Treffen mit Wladimir Putin in Budapest kurzfristig abgesagt – gleichzeitig verhängen die USA massive neue Sanktionen gegen die russische Ölindustrie. Auch die EU zieht nach.

23.10.2025

US-Präsident Donald Trump hat ein geplantes Treffen mit Wladimir Putin in Budapest kurzfristig abgesagt – gleichzeitig verhängen die USA massive neue Sanktionen gegen die russische Ölindustrie. Auch die EU zieht nach.

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DPA, Sven Ziegler, Agence France-Presse

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Donald Trump hat das für Budapest geplante Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin abgesagt.
  • Die USA belegen Russlands Ölriesen Rosneft und Lukoil mit neuen Sanktionen.
  • Auch die EU verschärft ihre Massnahmen und will bis 2027 ganz auf russisches Gas verzichten.

Donald Trump sagt sein geplantes Treffen mit Wladimir Putin kurzfristig ab – und zieht gleichzeitig die Daumenschrauben an. Während die USA ihre bislang härtesten Sanktionen gegen Russlands Ölkonzerne verhängen, bereitet auch die EU ein neues Strafpaket vor. In Washington und Brüssel wächst der Druck auf den Kreml – und Trump schickt ein deutliches Signal, dass seine Geduld mit Putin am Ende ist.

Welche Sanktionen verhängen die USA?

Betroffen sind unter anderem die Energiekonzerne Rosneft und Lukoil sowie mehrere Tochtergesellschaften. Finanzminister Scott Bessent erklärte, der Schritt sei eine Reaktion auf Moskaus Weigerung, «den sinnlosen Krieg in der Ukraine zu beenden». Das Ministerium sei bereit, «noch weiter zu gehen», falls Russland seine Haltung nicht ändere.

Trump selbst begründete die Sanktionen mit den Worten: «Ich hatte einfach das Gefühl, dass es an der Zeit war.» Er hoffe, die Massnahmen würden Putin «zur Vernunft bringen». Zugleich appellierte er auch an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf einen diplomatischen Weg hinzuarbeiten. «Zum Tango gehören immer zwei», sagte der Republikaner.

Wie sieht es mit Europa aus?

Auch die Europäische Union verschärft den Druck auf Moskau. Die Mitgliedstaaten einigten sich am Mittwochabend in Brüssel auf ein weiteres Sanktionspaket, das unter anderem ein vollständiges LNG-Importverbot ab 2027 vorsieht – ein Jahr früher als bisher geplant. Zudem sollen die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten eingeschränkt und Schlupflöcher im Ölhandel geschlossen werden.

Der formelle Beschluss gilt als Formsache und soll am Donnerstagmorgen vor dem EU-Gipfel erfolgen, an dem auch Selenskyj persönlich teilnehmen wird.

Trump hatte der EU zuvor nahegelegt, ganz auf russische Energie zu verzichten, und in Aussicht gestellt, gemeinsame Sanktionen zu koordinieren.

Was sagt Trump zu Putin?

US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weissen Haus. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weissen Haus. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
sda

Trump hat am Mittwoch ein für die kommenden Wochen geplantes Treffen mit Wladimir Putin in Budapest abgesagt. «Es fühlte sich nicht so an, als würden wir dahin kommen, wo wir hinmüssen», sagte Trump beim Treffen mit Nato-Generalsekretär Rutte im Weissen Haus. Ein Gipfel mit dem russischen Präsidenten sei aber «zu einem späteren Zeitpunkt» weiterhin möglich.

Trump zeigte sich zugleich ernüchtert über seine bisherigen Kontakte mit dem Kremlchef. «Jedes Mal, wenn ich mit Wladimir spreche, habe ich gute Gespräche – aber dann führen sie nirgendwo hin», erklärte er. Hoffnung setzt der US-Präsident nun auf Chinas Staatschef Xi Jinping, den er kommende Woche beim Apec-Gipfel in Seoul treffen will. «Er ist ein starker Führer und könnte grossen Einfluss auf Putin haben», so Trump.

Seit Monaten bemüht sich der Präsident um ein Ende des inzwischen dreieinhalb Jahre andauernden Krieges in der Ukraine. Trotz mehrerer Treffen mit Selenskyj und direkter Gespräche mit Putin blieben greifbare Fortschritte bislang aus.