Zuschauer wittern Täuschung Trump-Sender interviewt Masken-Gast – doch etwas stimmt hier gar nicht

Sven Ziegler

9.10.2025

Die beiden Männer sehen beinahe identisch aus – Zufall?
Die beiden Männer sehen beinahe identisch aus – Zufall?
Screenshot X

Fox-News-Moderator Jesse Watters sorgt mit einem Interview über einen angeblichen Antifa-Aussteiger für Wirbel. Internetnutzer sind überzeugt: Der maskierte «Whistleblower» ist kein Unbekannter. 

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In «Jesse Watters Primetime» trat ein maskierter Mann namens «Eric» als angeblicher Ex-Antifa auf.
  • Doch Zuschauer halten den Mann für Ramon «Mundo» Mendoza – einen ehemaligen Mexican-Mafia-Insider, den Watters 2023 interviewte.
  • Auf X kursieren Side-by-Side-Clips; mehrere Nutzer und Kommentatoren sagen, Stimme und Erscheinung seien «auffallend ähnlich».

Fox-News-Moderator Jesse Watters steht in der Kritik, nachdem in seiner Sendung ein maskierter «Antifa-Whistleblower» auftrat, der sich als ehemaliger Linksextremist ausgab. Der Mann, der in der Sendung nur als «Eric» vorgestellt wurde, erzählte, er habe jahrelang in der radikalen Antifa-Bewegung mitgemischt und wolle nun «die Wahrheit» über deren Strukturen enthüllen.

Doch schon kurz nach Ausstrahlung der Episode bemerkten aufmerksame Zuschauer eine erstaunliche Ähnlichkeit zwischen Eric und einem anderen Watters-Gast aus der Vergangenheit. Wie das US-Portal Mediaite berichtet, erinnere der Mann stark an Ramon «Mundo» Mendoza, einen angeblichen Ex-Gangster der Mexican Mafia, den Watters 2023 in seiner Show interviewt hatte.

In sozialen Netzwerken löste der Verdacht eine Welle von Kommentaren aus. Das Watchdog-Konto Decoding Fox News veröffentlichte auf X (ehemals Twitter) ein Vergleichsvideo, in dem beide Männer nebeneinander zu sehen sind – und die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten.

«Sieht ziemlich genau nach demselben Typen aus», schrieb der Journalist David Pugliese. Ein anderer Nutzer kommentierte sarkastisch: «Ganz klar derselbe Kerl – hätte nur ein bisschen an den Augenbrauen arbeiten sollen.»

Auch andere Beobachter reagierten fassungslos. «Wenn Anderson Cooper sowas bringen würde, würden Republikaner sofort seinen Rücktritt fordern», hiess es in einem weiteren Kommentar.

Stimme, Akzent und Bewegung sind nahezu identisch

Sogar bekannte politische Kommentatoren schalteten sich ein. Sam Seder, Moderator der progressiven US-Show The Majority Report, sagte: «Allein die Vorstellung, dass jemand von der Mexican Mafia bei Jesse Watters auftaucht, ist absurd. Aber zu glauben, dass sich ein Antifa-Mitglied ausgerechnet an Fox News wendet, um seine Geschichte zu erzählen – das ist einfach grotesk.»

«Wenn Anderson Cooper sowas bringen würde, würden Republikaner sofort seinen Rücktritt fordern»

Mehrere Nutzer betonten, auch Stimme, Akzent und Bewegungen seien nahezu identisch. «Es ist ganz klar dieselbe Person», schrieb ein User. «Er redet gleich, er bewegt sich gleich, er klingt gleich. Fox sollte sich schämen.»

Andere gingen noch weiter und mutmassten, der maskierte Gast könne ein völlig anderer Prominenter sein – etwa der frühere Navy SEAL Robert J. O’Neill, der behauptet, Osama bin Laden getötet zu haben. Auch die Namen des Schauspielers Michael Rapaport und des Wrestlers Jon Moxley tauchten auf – allerdings ohne jeden Beleg.

Einige Zuschauer kritisierten zudem den offensichtlichen Widerspruch zwischen Watters’ Rhetorik und seiner Praxis. «Jesse Watters beschwert sich ständig über anonyme Quellen und maskierte Aktivisten», schrieb ein Nutzer, «aber er selbst lädt maskierte Männer in seine Sendung ein, die nicht einmal sicher identifiziert sind.»