«Besondere Beziehung» Trump und Kim schrieben sich wie verliebte Teenies

smi

28.10.2022

«Wir haben uns ineinander verliebt», sagte Trump als amtierender Präsident über sein Verhältnis zu Kim Jong-un, hier bei ihrem Treffen 2018 in Singapur.
«Wir haben uns ineinander verliebt», sagte Trump als amtierender Präsident über sein Verhältnis zu Kim Jong-un, hier bei ihrem Treffen 2018 in Singapur.
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Donald Trump und Kim Jong-un pflegten ein besonderes Verhältnis. Das zeigt sich auch in den Briefen, die sie einander schrieben. Die Wortwahl erinnert eher an verliebte Teenager, denn an Staatschefs zweier Atommächte.

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«Wir haben uns ineinander verliebt», sagt Donald Trump 2018 in einer Rede über sein Verhältnis zu Kim Jong-un und lobt die wunderschönen Briefe, die der nordkoreanische Diktator ihm geschrieben habe. Dies, nachdem er Kim monatelang als «little rocket man» bezeichnet hatte.

Reporter-Legende Bob Woodward hat mit Trump während dessen Amtszeit stundenlang Gespräche geführt. Dabei habe ihm dieser 27 Briefe gezeigt, die Kim Jong-un an ihn geschickt habe. «Da steht nichts Substanzielles drin», hat Woodward vor wenigen Tagen auf dem US-Sender MSNBC über diese Botschaften gesagt. «Sie sind wirklich so etwas wie die Zärtlichkeiten, die Teenager austauschen können.»

Was er damit meint, sind Sätze wie: «Selbst jetzt kann ich diesen historischen Moment nicht vergessen, als ich an diesem wunderschönen und heiligen Ort fest die Hand Ihrer Exzellenz hielt, während die ganze Welt mit grossem Interesse zusah und hofft, die Ehre dieses Tages noch einmal zu erleben.»

«Unser nächstes Treffen wird an einen Fantasy-Film erinnern»

Oder wie diesen: «Wie Ihre Exzellenz ganz offen gesagt hat, wird die ganze Welt zu Beginn des neuen Jahres sicherlich wieder einmal ein historisches Treffen zwischen mir und Ihrer Exzellenz erleben, das an eine Szene aus einem Fantasy-Film erinnert.»

In Kims Briefen, deren Inhalt öffentlich geworden ist, stehen auch Andeutungen, wonach er hoffe, die Beziehung zwischen den beiden Staaten würden sich zum Guten entwickeln. Darum herum ranken sich die Schmeicheleien zwischen dem exzentrischen Ex-Präsidenten und dem Diktator.

Die Kim-Trump-Briefe sind wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, weil der Ex-Präsident zumindest einige davon in seine Privat-Residenz mitgenommen hat, statt sie dem National-Archiv zu übergeben. Dass sie dort nicht auffindbar waren, ist einer der Gründe, weshalb es zur Razzia in Trumps Residenz gekommen ist.