CoronavirusWeitere Bieler Kita von Covid-Fall betroffen – Mütter sollen Babys auch bei Corona-Infektion stillen
Agenturen/red
12.6.2020
Die Schweizer haben weniger Angst vor Corona. Die Bereitschaft Masken zu tragen schwindet. Bis Anfang Mai steckten sich in Genf elf Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus an. Die Entwicklungen des Tages im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
US-Behörde: Striktere Corona-Massnahmen könnten wieder nötig werden
New York installiert 74'000 Klimaanlagen für Senioren
Die WHO empfiehlt, dass Mütter ihre Babys auch bei Corona-Infektion stillen sollen
Weitere Bieler Kita von Covid-Fall betroffen
Schweizer haben laut Umfrage weniger Angst vor dem Coronavirus als vor zwei Monaten
Eine Antikörper-Studie aus Genf zeigt, dass hier rund vier Mal mehr Personen infiziert waren, als positiv getestet wurden.
Die Uni Zürich entwickelt ein schnelles und günstiges Corona-Testverfahren.
Die US-Regierung gibt viel Geld an die eigenen Bürger, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Zig Millionen davon enden auch in der Schweiz.
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten laut UNO-Forschern weitere 395 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen.
Mit der symbolischen Aushebung von 100 «Gräbern» am Strand von Copacabana protestieren Aktivisten gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der Corona-Pandemie.
Das jährliche Treffen führender Notenbanker in Jackson Hole wird wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals seit rund 40 Jahren nur virtuell stattfinden.
In der Coronavirus-Krise machen sich die Vereinten Nationen Sorgen um Hunderttausende auf den Weltmeeren gestrandete Seefahrer.
Laut Zahlen der Johns Hopkins Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 31’063; davon gelten 28’800 als genesen. 1’938 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stiegt die Zahl der Infizierten auf 7’573’699, die Zahl der Toten auf 423’155.
In der Schweiz scheint die Angst vor dem Coronavirus gemäss einer Umfrage im Auftrag der SRG zu schwinden. Für nur noch 31 Prozent der Befragten war im Monat Mai die mögliche Erkrankung an Covid-19 die grösste Sorge. Im März waren es noch 51 Prozent gewesen. Doch damit verringert sich auch die Bereitschaft, Hygienemasken zum Schutz vor einer Ansteckung zu tragen. Auch die Bereitschaft, die Tracking-App zu installieren, sei rückläufig. Mit den Lockerungen sind die Befragten weitgehend zufrieden. 45 Prozent fänden Geschwindigkeit und Ausmass der Lockerungen genau richtig. Für 27 Prozent ist es zu schnell gegangen und für 28 Prozent zu langsam.
In Biel ist eine weitere Kita-Betreuerin positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Betroffene und die Kinder ihrer Gruppe befinden sich bis zum 22. Juni in Quarantäne. Ein Zusammenhang mit dem am Donnerstag bekanntgewordenen Covid-Fall in einer anderen Bieler Kita ist nicht ersichtlich. Ein weiterer Anstieg an Covid-19-Erkrankungen ist in Biel nicht festzustellen.
Gymnasien und Berufsschulen führen seit Montag wieder Präsenzunterricht. Aber die Züge und die Postautos sind nur zur Hälfte voll. In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 19 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.45 Uhr: Präsident: Mexikaner sollen trotz Corona ihre Freiheit wiedererlangen
Trotz der weiter grassierenden Corona-Pandemie will Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. «Wir müssen uns jetzt mental darauf vorbereiten, wieder rauszugehen, unsere Freiheit wiederzuerlangen und Verantwortung zu übernehmen», sagte der Staatschef am Freitag.
Damit widersprach er direkt den Empfehlungen der Gesundheitsexperten des lateinamerikanischen Landes. «Die Covid-19-Epidemie ist noch nicht vorbei. Deshalb können und sollten wir nicht auf die Strassen gehen», sagte der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Hugo López-Gatell, in einer Videobotschaft.
21.10 Uhr: US-Behörde: Striktere Corona-Massnahmen könnten wieder nötig werden
Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag bei einer telefonischen Pressekonferenz. Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen «könnten wieder nötig werden». Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.
CDC-Direktor Robert Redfield rief alle US-Amerikaner dazu auf, sich weiter an Abstands- und Hygieneempfehlungen zu halten. «Wir machen echte Fortschritte, aber es bleibt noch viel Arbeit.» In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore bereits mehr als zwei Millionen Menschen seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Landesweit starben bisher knapp 113'000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 – mehr als in jedem anderen Land der Erde.
20.45 Uhr: Vereinte Nationen in Corona-Krise besorgt um gestrandete Seefahrer
In der Coronavirus-Krise machen sich die Vereinten Nationen Sorgen um Hunderttausende auf den Weltmeeren gestrandete Seefahrer. Aufgrund von Reisebeschränkungen hätten Hunderttausende der insgesamt rund zwei Millionen Seefahrer weltweit seit bis zu 15 Monaten ihre Schiffe nicht verlassen können, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag laut Mitteilung in New York.
Das sei «eine sich vergrössernde humanitäre Krise und eine Sicherheitskrise». Guterres rief alle Länder dazu auf, die Arbeit der Seefahrer als systemrelevant anzusehen und sicherzustellen, dass Crews sicher ausgetauscht werden könnten.
19.57 Uhr: Polen öffnet am Samstag seine Grenzen für Reisende aus EU-Staaten
Polen öffnet am Samstag seine Grenzen für Reisende aus EU-Staaten wieder. Für Nicht-EU-Staaten gilt die Regelung vorerst nicht, weil nach Ansicht der Regierung in einigen Staaten insbesondere in Lateinamerika und Nordamerika die Lage immer noch besorgniserregend ist.
In Polen haben sich bisher nach Angaben der Johns Hopkins Universität mehr als 28'500 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, 1'222 Menschen starben an den Folgen der Infektion. Warschau hatte relativ früh Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie verhängt. Dies könnte die relativ geringe Sterberate in dem Land mit 38 Millionen Einwohnern erklären. Polen hatte Ende Mai mit der Lockerung seiner Corona-Restriktionen begonnen.
19.54 Uhr: Norwegen öffnet am Montag Grenzen zu den meisten Nachbarländern wieder
Norwegen will am Montag die Grenzen zu fast allen Nachbarländern wieder öffnen. Dies gab Regierungschefin Erna Solberg am Freitag bekannt. Reisende könnten von Dänemark, Finnland und Island problemlos nach Norwegen kommen – bei Schweden gebe es regionale Regelungen: Vorerst dürften nur Besucher von der Insel Gotland einreisen, weil in den anderen Regionen Schwedens das Infektionsniveau noch nicht «akzeptabel» sei.
Norwegen ist nicht Mitglied der Europäischen Union (EU), aber des Schengen-Raums, innerhalb dessen ab Montag weitgehend wieder grenzüberschreitendes Reisen möglich sein soll.
In Norwegen starben bisher 242 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. In den vergangenen Tagen hatte es stets nur sehr wenige Neu-Infektionen gegeben.
19.46 Uhr: New York installiert 74'000 Klimaanlagen für Senioren
Angesichts der Corona-Pandemie will die Stadt New York besonders gefährdeten Senioren 74'000 Klimaanlagen zur Verfügung stellen. In den ersten Wochen des Programms seien mit rund 4'500 Geräten acht Mal so viele verbaut worden, wie im gesamten letzten Jahr, erklärte Bürgermeister Bill de Blasio am Freitag.
Die Klimaanlagen sollen Risikogruppen dabei helfen, zu Hause bleiben zu können. In der Millionenmetropole New York herrscht besonders im Juli und August oft schwüles Wetter mit Temperaturen über 40 Grad. Die Stadt ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen.
Die Maschinen sollen grösstenteils in Projekten im sozialen Wohnungsbau zum Einsatz kommen. Die dazugehörige Behörde NYCHA verwaltet insgesamt rund 170'000 Wohnungen in der Stadt, viele davon an Senioren. Ausserdem wolle die Stadt die Energiekosten von rund 440 000 Familien in den kommenden Monaten mit rund 70 Millionen Dollar bezuschussen, versprach de Blasio.
19.26 Uhr: Nordmazedonien verlängert den Corona-Notstand nicht mehr weiter
Der nordmazedonische Präsident Stevo Pendarovski wird den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand nicht mehr verlängern. Dieser wird infolgedessen am Sonntag 00.00 Uhr auslaufen, teilte der Politiker am Freitag in der Hauptstadt Skopje mit. Das kleine Balkanland hatte die Massnahme nach Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März eingeführt und dann um jeweils zwei beziehungsweise vier Wochen verlängert.
Nordmazedonien ist mit seinen zwei Millionen Einwohnern von der Pandemie nicht besonders hart betroffen. Bis zum Freitag waren dort 3'701 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der akuten Fälle wurde mit 1'836 angegeben, die der Toten mit 171.
In den vergangenen Tagen verzeichnete das Land allerdings wieder kräftigere Anstiege der Erkranktenzahlen. So wurden von Donnerstag zum Freitag 164 neue Fälle bekannt. Die Anstiege werden auf grosse Familienfeiern in den albanisch bevölkerten Landesteilen am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zurückgeführt.
Mehr als 25 Prozent der nordmazedonischen Bevölkerung sind ethnische Albaner. Sie bekennen sich grösstenteils zum Islam.
19.22 Uhr: WHO – Mütter sollen ihre Babys auch bei Corona-Infektion stillen
Mütter sollen ihre Neugeborenen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auch bei vermuteter oder bestätigter Corona-Infektion stillen. «Die Vorteile des Stillens überwiegen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Kinder hätten nach aktuellem Forschungsstand der WHO ein geringeres Risiko, sich mit Corona anzustecken. Allerdings seien sie deutlich anfälliger für andere Krankheiten, wenn sie nicht gestillt werden. «Frauen sollten in keinem Fall von ihren Babys getrennt werden», so Tedros.
Kinder und Jugendliche seien in der Pandemie besonders gefährdet. Viele Heranwachsende hätten nur in der Schule Zugang zu einem Arzt und würden dort dringend benötigtes Essen bekommen. Durch die Schliessung der Bildungseinrichtungen sei das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen bedroht. Teenager hätten in der Isolierung auch ein höheres Risiko, Depressionen oder Angstzustände zu entwickeln. Deshalb müsse Therapie bei psychischen Probleme verfügbar sein.
19.15 Uhr: Weitere Bieler Kita von Covid-Fall betroffen
In Biel ist eine weitere Kita-Betreuungsperson positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Kanton Bern am Freitag mitteilte. Die Betroffene und die Kinder ihrer Gruppe befinden sich bis am 22. Juni in Quarantäne.
Ein Zusammenhang mit dem am Donnerstag bekanntgewordenen Covid-Fall in einer anderen Kita sei nicht ersichtlich, heisst es in der Mitteilung. Ob eine weitergehende Quarantäne angeordnet werden muss, werde derzeit abgeklärt. Das Kantonsarztamt führe mit Hochdruck das Contact-Tracing durch und gehe betroffene Personen aktiv an.
Die andere Bieler Kindertagesstätte war geschlossen worden, weil sich eine Person aus dem Betreuungsteam mit dem Coronavirus infiziert hat. Diese Kita bleibt während der Quarantänezeit geschlossen. Diese dauert bis zum 15. Juni.
Die beiden Bieler Coronafälle hätten nach heutigem Kenntnisstand keinen ersichtlichen Zusammenhang, schreibt der Kanton. In Biel sei kein sprunghafter Anstieg an Covid-19-Erkrankungen festzustellen.
Jede Kita müsse über ein Schutzkonzept verfügen und dieses einhalten. Alle Kitas im Kanton seien gebeten zu prüfen, ob ihr Schutzkonzept aktuell sei und strikt befolgt werde. Musterschutzkonzepte für Kitas stehen auf der Webseite von Kibesuisse zur Verfügung.
18.28 Uhr: Angst vor dem Coronavirus scheint gemäss Umfrage zu schwinden
Die Angst vor dem Coronavirus scheint in der Schweiz gemäss einer Umfrage zu schwinden. Für nur noch 31 Prozent der Befragten war im Monat Mai die mögliche Erkrankung an Covid-19 die grösste Sorge. Im März waren es noch 51 Prozent gewesen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Sotomo-Befragung im Auftrag der SRG hervorgeht.
«Es herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung» wird Studienleiter Michael Hermann von der SRG zitiert. Nur noch ein Viertel der Befragten gehe von steigenden Fallzahlen in den nächsten Wochen aus. Vor einem Monat seien es noch 50 Prozent gewesen.
So schwindet auch die Bereitschaft, Hygienemasken zum Schutz vor einer Ansteckung zu tragen. Beim Einkaufen befürworteten gesamtschweizerisch im Mai noch 43 Prozent eine Maskenpflicht. Im Juni waren es nur noch 35 Prozent.
Nur 30 Prozent der Befragten hätten sich für eine generelle Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ausgesprochen. Weitere 20 Prozent würden eine punktuelle Maskenpflicht, etwa während Stosszeiten begrüssen.
Auch die Bereitschaft, die Tracking-App zu installieren, sei rückläufig. Nur noch 54 Prozent der Befragten seien dazu bereit. Vor zwei Monaten hatten sich noch 65 Prozent der Befragten bereit erklärt, die App freiwillig zu installieren. Damit die App wirksam ist, müssten sie zwei Drittel der Bevölkerung nutzen.
Mit den Lockerungen seien die Befragten weitgehend zufrieden. 45 Prozent fänden Geschwindigkeit und Ausmass der Lockerungen genau richtig. Für 27 Prozent ist es zu schnell gegangen und für 28 Prozent zu langsam.
Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR von der Forschungsstelle Sotomo durchgeführt. Die Datenerhebung fand zwischen dem 5. und 8. Juni 2020 online statt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten wurden die Angaben von 31'011 Menschen aus der ganzen Schweiz ausgewertet.
17.40 Uhr: Nach zwei Monaten erstmals neue Corona-Fälle in Peking
Nach zwei Monaten ohne neue Corona-Fälle sind in Peking erstmals wieder Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Drei Menschen wurden positiv auf das Virus getestet, wie die Behörden am Freitag bekannt gaben. Wegen der neuen Fälle entschied die Bildungskommission der chinesischen Hauptstadt, die Grundschulen nicht wie geplant am kommenden Montag wieder zu öffnen.
Betroffen sind 520'000 Erst- bis Drittklässler, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Schüler anderer Jahrgangsstufen, die bereits zurück in den Klassen sind, würden ihren Unterricht fortsetzen, allerdings unter einem strengeren Hygieneplan. Die Schulen waren während der Pandemie für drei Monate geschlossen worden.
China, das Ursprungsland des neuartigen Coronavirus, hatte die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 durch strikte Ausgangsbeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht. Bei der Mehrzahl der Fälle in den vergangenen Monaten handelte es sich um Ausländer, die bei ihrer Rückkehr nach China positiv getestet wurden.
17 Uhr: Chair Airlines nimmt den Flugbetrieb wieder auf
Die Chair Airlines nimmt nach zweimonatiger Pause im Juni den Flugbetrieb wieder auf. Die ersten beiden Maschinen sollen «in Kürze» in Richtung Pristina im Kosovo sowie nach Skopje in Nordmazedonien starten, wie die erst 2019 gegründete Airline am Freitag mitteilte.
Die beiden Destinationen werden bis Ende Oktober 2020 täglich ab Zürich und Basel bedient. Auch Verbindungen nach Ohrid in Nordmazedonien sind noch im Juni geplant. Dieses Ziel wird mehrmals wöchentlich ab Zürich angeflogen.
Ab dem 10. Juli werden zudem Flüge auf die griechischen Inseln und nach Zypern angeboten. Die Ziele sind Heraklion auf Kreta, Rhodos, Kos und Larnaka. Die libanesische Hauptstadt Beirut steht ab dem 9. Juli zweimal wöchentlich wieder auf dem Flugplan.
16.35 Uhr: Schweden wegen Corona-Zahlen in Skandinavien zunehmend isoliert
Schweden wird angesichts seiner weiterhin hohen Corona-Zahlen von seinen skandinavischen Nachbarn zunehmend isoliert. Nachdem Dänemark und Finnland die Schweden bei der Lockerung ihrer Reisebeschränkungen aussen vor gelassen hatten, folgte am Freitag auch Norwegen mit einem ähnlichen Modell.
Urlaubsreisen zwischen Norwegen und den anderen nordischen Ländern Finnland, Island sowie Dänemark mitsamt Grönland und den Färöer-Inseln seien ab Montag zwar wieder ohne zehntägige Quarantäne möglich, sagte Regierungschefin Erna Solberg in Oslo. Im Falle Schwedens gelte dies zunächst aber nur für die Insel Gotland – der Rest des Landes lasse eine Lockerung der Bestimmungen wegen der dortigen Coronavirus-Situation nicht zu.
Schweden ist im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie einen Sonderweg mit freizügigeren Massnahmen gegangen. Bislang sind in dem Land mit seinen etwa zehn Millionen Einwohnern knapp 50 000 Infektionen nachgewiesen worden, rund 4850 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bisher gestorben. Das sind mehr als viermal so viele Todesfälle wie im restlichen Skandinavien zusammen.
16.20 Uhr: Astronomen dürfen die Sterne nicht mehr sehen
16.05 Uhr: Kanton Genf droht 2020 Milliardendefizit
Die Gesundheitskrise und der Lockdown im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie werden für den Kanton Genf schmerzhafte finanzielle Konsequenzen haben. Bereits vor der Pandemie rechnete der Kanton für 2020 mit einem Defizit von 590 Millionen Franken.
Jetzt zeichnet sich ab, dass der Fehlbetrag im laufenden Jahr auf gegen eine Milliarde Franken steigen könnte. Die einzige Lösung, das Ruder herumzureissen, sei, die Ausgaben zu senken, kündigte die Genfer Finanzdirektorin Nathalie Fontanet (FDP) am Freitag in einem Interview mit der «Tribune de Genève» an.
«Wir können nicht die Steuern erhöhen», sagte sie in dem Zeitungsinterview weiter. Das Defizit des laufenden Jahres werde weitgehend durch die konjunkturelle Reserve gedeckt werden können, die kürzlich auf 900 Millionen Franken aufgestockt worden sei.
Ab dem nächsten Jahr müssten die Sparanstrengungen verstärkt werden. 2021 sollte das Defizit gemäss Fontanet nicht höher als 349 Millionen Franken ausfallen. Es komme nicht in Frage, die Defizite weiter ansteigen zu lassen und dies mit der ausserordentlichen Situation rund um die Corona-Krise zu entschuldigen. «Wir dürfen die Augen nicht vor der Tatsache verschliessen, dass Genf der am höchsten verschuldete Kanton der Schweiz ist», unterstrich Fontanet.
15.25 Uhr: Corona führt in Indonesien zu einer Serie von Leichendiebstählen durch Angehörige
Nach einer Serie von Leichendiebstählen durch Angehörige, die ihre Verstorbenen trotz der strengen Corona-Vorschriften auf traditionelle Weise bestatten wollen, verstärken die Behörden in Indonesien die Sicherheitsvorkehrungen an Leichenhallen. Dort sind jetzt Polizisten und Soldaten postiert, um weitere Vorfälle zu verhindern.
Nach den neuesten Vorschriften müssen die Leichen von Corona-Opfern in Plastik gehüllt und schnellstens beerdigt werden. Die Einhaltung muslimischer Bestattungsriten wie das Waschen der Verstorbenen ist damit nicht mehr möglich. Daraufhin stürmten in dieser Woche grosse Gruppen von trauernden Hinterbliebenen mehrere Krankenhäuser in Makassar auf der Insel Sulawesi, wie Polizeisprecher Ibrahim Tompo am Freitag berichtete. Einigen sei es gelungen, mit für eine Bestattung nach den neuen Regeln vorgesehenen Leichen zu türmen.
Laut Tompo wurden mindestens 33 Verdächtige festgenommen. Ihnen drohten wegen Verstosses gegen den Seuchenschutz bis zu sieben Jahre Haft. Als Reaktion auf die Vorfälle sei jetzt zusätzliches Personal zum Schutz der Krankenhäuser abgestellt worden.
14.50 Uhr: KMU-Notkredite nicht einmal zur Hälfte beansprucht
Die Schweizer KMU haben in der Coronakrise rasch und unbürokratisch durch den Bund garantierte Überbrückungskredite erhalten. Wie eine Umfrage bei Banken zeigt, haben die Unternehmen die gesprochenen Kredite über insgesamt gut 15 Milliarden Franken bisher noch zu weniger als der Hälfte genutzt. Erste KMU zahlen die Kredite bereits zurück.
Das zeigt eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP bei Bankinstituten, die – gemessen an der Kreditsumme – gemeinsam mehr als die Hälfte der Überbrückungskredite vergeben haben.
Eingeführt wurden die Überbrückungskredite am 26. März mitten im «Corona-Lockdown». Seither haben die am Programm beteiligten Bankinstitute an insgesamt 128'616 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Überbrückungskredite in der Höhe von 15,2 Milliarden Franken gesprochen, wie die neusten Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zu entnehmen ist.
14.15 Uhr: SBB und Postauto fahren noch halb leer
Gymnasien und Berufsschulen führen seit Montag wieder Präsenzunterricht. Aber die Züge und die Postautos sind nur zur Hälfte voll – die Frequenzen sind nicht annähernd so hoch wie vor der Corona-Pandemie.
Nach und nach habe das Passagieraufkommen wieder zugenommen, um ungefähr 55 Prozent in den Regionalzügen und 45 Prozent auf den grossen Schnellverbindungen zu erreichen, sagte am Freitag SBB-Sprecher Frédéric Revaz. Zur Spitzenzeit der Pandemie war das Passagieraufkommen um etwa 90 Prozent gesunken.
Auch Postauto ist noch weit entfernt von den Frequenzen vor der Krise, wie Sprecher Urs Bloch sagte. Aber die Auslastung nehme zu. Ausnahmen gibt es im Kanton Graubünden, etwa auf den Postauto-Linien Chur–Lenzerheide oder Chur–Flims. Dort waren an Auffahrt und an Pfingsten so viele Menschen unterwegs wie in den früheren Jahren.
Wie bei den SBB sind die Passagierzahlen bei Postauto im März und April um 80 bis 90 Prozent gesunken. Seither benützen nunmehr fast die Hälfte der Fahrgäste wieder die Postautos.
13.40 Uhr: Zivilschützer erhalten Lohnausfall teilweise vom Bund zurück
Ab März und bis Mitte Mai waren wegen der Corona-Pandemie pro Woche im Mittel 5'000 bis 6'000 Zivilschützer im Einsatz, hauptsächlich im Gesundheitswesen. Der Bundesrat will ihnen die Differenz zwischen dem Lohn und der EO-Entschädigung teilweise ausgleichen.
Dieselbe Regelung gilt bereits für Armeeangehörige, die wegen der Pandemie für den Assistenzdienst aufgeboten worden sind. Wer beim Militär oder im Zivilschutz Dienst leistet, erhält normalerweise eine Vergütung von 80 Prozent ihres Einkommens aus der EO.
Für Zivilschützer gilt die Rückzahlung teilweise. Lohneinbussen werden für seit dem 21. März und bis Ende Juni geleistete Einsätze ausgeglichen. In Anlehnung an die Armee gilt die Regelung erst ab dem 20. geleisteten Diensttag und wenn der Dienst nicht freiwillig geleistet wird, wie der Bundesrat am Freitag mitteilte.
Der finanzielle Aufwand wird mit höchstens 6 Millionen Franken beziffert. Er könne aus dem dem gesprochenen Kredit für den Zivilschutz gedeckt werden. Der Bundesrat hat die Verordnung über die Entschädigung der Angehörigen der Armee im Assistenzdienst zur Bewältigung der Corona-Krise nun mit dem Zivilschutz ergänzt.
13.20 Uhr: BAG meldet 19 neue Corona-Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 19 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'063 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitagmittag mitteilte. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1677 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.
13 Uhr: Staatsanwälte befragen Italiens Premier Conte zu Corona-Ausbruch
In Italien nimmt die juristische Aufarbeitung der Corona-Krise mit landesweit mehr als 34'000 Toten Fahrt auf. Die Staatsanwaltschaft der besonders betroffenen Stadt Bergamo traf am Freitag zu einer Vernehmung von Ministerpräsident Giuseppe Conte am Regierungssitz in Rom ein.
Auch Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese sollen als Zeugen zu den Abläufen zu Beginn des Virusausbruchs befragt werden, wie italienische Nachrichtenagenturen berichteten. Die Ermittler aus der Lombardei untersuchen mögliches Missmanagement der Krise.
Italien rätselt noch, was die Ausbreitung der Krankheit im wirtschaftlich starken Norden so beschleunigt hat. Dabei geht es auch um die Frage, warum die Gemeinden Alzano Lombardo und Nembro in der Provinz Bergamo nicht zu Sperrzonen erklärt wurden. Das Gebiet entwickelte sich im März zu einer Hochburg der Pandemie.
Zuletzt hatten sich Entscheider in Rom und der lombardische Präsident Attilio Fontana von der rechten Lega die Verantwortung gegenseitig zugeschoben. Kurz vor der Vernehmung sagte der parteilose Jurist Conte, er halte sein Vorgehen weiter für richtig. «Weil ich mein Handeln an Wissenschaft und Gewissen orientiert habe, weil ich mich sofort eingeschaltet habe, bin ich absolut gelassen», zitierte ihn die Zeitung «Corriere della Sera».
12.20 Uhr: Österreich senkt Mehrwertsteuer
Die österreichische Regierung plant, die Mehrwertsteuer für Gastronomie, Kultur und Medien vorübergehend auf fünf Prozent zu senken. Die Massnahme solle von Juli bis zum Ende des Jahres gültig sein, erklärte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Freitag in Wien. So könnte «besonders betroffenen Branchen» geholfen werden.
In der Gastronomie bedeute das konkret, dass der Steuersatz für Speisen von zehn, bei Getränken von 20 auf fünf Prozent gesenkt wird. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geht von einer Entlastung von 700 Millionen Euro für Lokale, Restaurants oder Bars aus. Auch Kunst- und Kulturbetriebe, etwa Theater oder Kinos, sollen von der temporären Massnahme profitieren. Der vergünstigte Steuersatz gilt ebenfalls für Zeitungen und Bücher.
11.50 Uhr: Trump sichert Wahlkampfauftritte rechtlich ab
US-Präsident Donald Trump will sich mit Blick auf mögliche Corona-Infektionen während seiner Wahlkampfauftritte rechtlich absichern. Anhänger des Republikaners wurden auf der Website des Trump-Teams aufgefordert, ihren Verzicht auf eine Klage gegen sein Wahlkampfteam zu erklären.
Um sich für Trumps Auftritt kommende Woche in der Stadt Tulsa anzumelden, müssen Nutzer bestätigen, dass sie sich der Ansteckungsgefahr bewusst sind und zusichern, dass sie im Falle einer Infektion keine rechtlichen Schritte gegen Trumps Wahlkampfteam oder dessen Auftragnehmer einleiten. Angaben zu einer Maskenpflicht oder anderen Schutzmassnahmen bei den Wahlkampfveranstaltungen finden sich auf der Website nicht.
11.32 Uhr: Sonderregeln bei Asylverfahren verlängert
Anhörungen per Video- oder Telefonkonferenz und längere Rekursfristen: Damit das Asylsystem auch in Zeiten der Corona-Krise aufrechterhalten werden kann, hat der Bundesrat Anfang April verschiedene Massnahmen getroffen. Diese werden nun bis Anfang Oktober verlängert.
Zunächst waren die Schutzmassnahmen auf drei Monate bis Anfang Juli befristet. Zum heutigen Zeitpunkt könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie trotz stark gesunkener Ansteckungszahlen noch länger berücksichtigt werden müssten, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung vom Freitag.
11.15 Uhr: Historischer Einbruch der Produktion in Euro-Zone
Die Industriebetriebe im Euro-Raum haben ihre Produktion wegen der Corona-Krise so stark gedrosselt wie noch nie. Im April stellten sie 17,1 Prozent weniger her als im Vormonat, weil geschlossene Fabriken, unterbrochene Lieferketten und die fehlende Nachfrage durchschlugen.
«Dies sind mit Abstand die grössten monatlichen Rückgänge seit Beginn der Zeitreihe», erklärte das Statistikamt Eurostat am Freitag. Zum Vergleich: Selbst in der Finanzkrise 2008/09 waren die Rückgänge mit drei bis vier Prozent deutlich milder ausgefallen. Allerdings war der Einbruch diesmal nicht so stark wie von Ökonomen befürchtet: Sie hatten mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet.
In den einzelnen Euro-Ländern schrumpfte die Industrie in sehr unterschiedlichem Tempo. Luxemburg (minus 43,9 Prozent), Italien (minus 42,5 Prozent) und die Slowakei (minus 42,0 Prozent) meldeten die stärksten Rückgänge in der Produktion. Auch in Deutschland fiel das Minus mit 21,0 Prozent überdurchschnittlich aus. Nur Irland stemmte sich erfolgreich gegen den Abwärtstrend und schaffte ein Wachstum von 5,5 Prozent.
10.55 Uhr: Elf Prozent der Genfer mit Covid-19 infiziert
Eine neue Antikörper-Studie des Genfer Universitätsspitals (HUG) zeigt, dass sich in Genf bis 9. Mai elf Prozent der Bevölkerung mit Covid-19 angesteckt hatten.
Die Studie belegt damit, dass sich in der Waadt rund vier Mal mehr Personen infiziert waren, als positive Tests zunächst belegten. Personen über 65 Jahren waren gemäss der Untersuchung lediglich halb so oft infiziert, wie Personen aus der Altersgruppe zwischen 20 und 65 Jahren. Kinder steckten sich im Vergleich sogar drei Mal weniger an.
10.41 Uhr: Uni Zürich testet neues Nachweis-Verfahren
Mit einem neuen Verfahren der Universität Zürich sollen Hunderttausende von Corona-Tests innert Tagen möglich sein. Die Methode wird bereits für die DNA-Analyse angewendet. Die Tests sollen nur noch ein paar Franken kosten.
Bereits heute analysieren moderne Sequenziertechnologien innert Stunden Milliarden von DNA-Bausteinen. Mediziner können mit dieser DNA-Analyse zum Beispiel einen genetischen Fingerprint von krankhaften Zellen erstellen, um Therapien besser abzustimmen.
Eine Gruppe von Forschenden am Zentrum für funktionelle Genomik der Universität Zürich und ETH (FGCZ) unter Ralph Schlapbach zeigten nun, wie diese Technologie für Corona-Reihentests nutzbar gemacht werden kann, wie die Universität Zürich am Freitag mitteilte.
Mit der parallelen Sequenzierpower sollen so viele Rachenabstrichen gleichzeitig getestet werden können. Hunderttausende von Menschen könnten innert Tagen hinsichtlich einer Covid-19-Infektion analysiert werden.
Schlapbach rechnet mit rund zwei Franken Materialkosten pro Testprobe, wobei die Gewinnung der RNA aus dem Rachenabstrich dabei noch nicht enthalten ist. Trotz all diesen Vorteilen dürfte es aber noch etwas dauern, bis das High-Tech-Verfahren zum Einsatz komme, so die Universität Zürich.
10.30 Uhr: Millionen Kinder in Afghanistan benötigen Hilfe
In Afghanistan sind nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children in Folge der Corona-Epidemie inzwischen mehr als acht Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. «Es ist von entscheidender Bedeutung, dass humanitäre und kommerzielle Güter nach Afghanistan gelangen können und rasch dorthin geschickt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden», mahnte Milan Dinic, Afghanistan-Direktor der Organisation, laut Mitteilung am Freitag.
Der Alltag ist laut der Organisation für Millionen Familien während der Pandemie ein Kampf ums Überleben. Mehr als 14 Millionen Menschen im Land sind durch die Corona-Pandemie zudem auf humanitäre Hilfe angewiesen, hiess es in einem Bericht des UN-Nothilfebüros Ocha im Juni. Etwa 37,6 Millionen Menschen leben in Afghanistan. Die Pandemie im Land bedroht nicht nur das fragile Gesundheitssystem. Durch die Ausgangsbeschränkungen hatten viele Tagelöhner kein Einkommen mehr, Nahrungsmittelpreise stiegen in die Höhe.
9.35 Uhr: Klopp zu Geisterspiel-Premiere: «Ich mag es»
Nach seiner Geisterspiel-Premiere mit dem FC Liverpool war Erfolgstrainer Jürgen Klopp positiv überrascht. «Ich dachte vorher, dass es wirklich schwierig ist, aber wir müssen unsere eigene Atmosphäre in den Spielen schaffen», sagte Klopp nach dem 6:0 im Testspiel gegen den Zweitligisten Blackburn Rovers vor leeren Rängen in Anfield und betonte: «Es ist anders, na klar. Da muss man sich dran gewöhnen, aber ich mag es.»
Die englische Premier League kehrt am 17. Juni nach der Corona-Zwangspause in den Spielbetrieb zurück. Klopp sehnt dann die vollen Stadien herbei. «Fussball wäre nicht das Spiel, wenn es keine Fans gäbe. Wir lieben es nur wegen der Atmosphäre und all dem Zeug – aber das ist jetzt unsere Situation, also müssen wir das annehmen», sagte der Coach. Aber jetzt wolle man versuchen, sich komplett auf den Fussball zu konzentrieren. «Wir nehmen es, wie es ist.»
9.15 Uhr: Neuseeland öffnet Grenzen für America's Cup
Neuseeland hat seine wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen für zwei Segel-Teams aus den USA und Grossbritannien geöffnet, damit sie am America's Cup teilnehmen können. Die Herausforderer American Magic und das Ineos Team UK hätten eine Ausnahmegenehmigung erhalten, teilte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Phil Twyford, am Freitag mit. Die Teams wollen in Auckland ums Recht kämpfen, Neuseeland im 36. Duell um den America’s Cup (6. bis 21. März) herausfordern zu dürfen.
8.42 Uhr: Britische Wirtschaft bricht um 20 Prozent ein
Die britische Wirtschaft ist durch die Corona-Krise im April um einen Rekordwert von 20,4 Prozent eingebrochen. Die Pandemie habe sich auf alle Wirtschaftsbereiche ausgewirkt, teilte das Statistikamt am Freitag mit. Besonders getroffen worden seien die Gastronomie, Bildung, Gesundheit und die Autoindustrie.
Der Einbruch im April sei «der grösste, den das Vereinigte Königreich je gesehen hat», sagte der stellvertretende Direktor des Statistikamts, Jonathan Athow. Es handele sich um einen «fast zehnmal so hohen Einbruch wie dem grössten vor Covid-19».
Bereits im März war die Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum Februar schrumpfte die Wirtschaft im April um rund ein Viertel.
8 Uhr: Japan verabschiedet weiteres Milliardenpaket
Die japanische Regierung sieht die weltweit drittgrösste Volkswirtschaft nach den coronabedingten Einbrüchen auf Erholungskurs. «Wie stark die Belebung ausfallen wird, hängt nicht nur von den Bedingungen im Inland, sondern auch von den Entwicklungen in Übersee ab», sagte Finanzminister Taro Aso am Freitag vor dem Parlament. Die Konjunktur habe ihren Tiefpunkt hinter sich. Es sei gelungen, den Abschwung zu stoppen.
Das Parlament stimmte einem zweiten Nachtragshaushalt in Höhe von 31,9 Billionen Yen (281 Milliarden Franken) zu. Mit dem Geld soll die Wirtschaft angeschoben werden. Ein drittes Paket lehnt der Minister vorerst ab. «Wir müssen erst einmal sehen, wie sich die Massnahmen, die wir bisher ergriffen haben, auf die Wirtschaft auswirken», sagte Aso.
7.45 Uhr: US-Hilfsgelder gehen auch in die Schweiz
Mit Checks und Geldüberweisungen an ihre Bürgerinnen und Bürger wollen die USA die Wirtschaft im eigenen Land ankurbeln. Profitieren könnte davon aber auch direkt die Schweizer Wirtschaft, wie «SRF» berichtet.
Die Zahlungen, die von den US-amerikanischen Steuerbehörden vorgenommen werden, gehen nämlich auch an im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger, vorausgesetzt, sie überschreiten eine bestimmte Einkommensgrenze nicht.
Demnach erhalten Einzelpersonen 1'200 Dollar, Paare mit US-Pass 2'400 Dollar und zusätzlich gibt es für jedes Kind noch einmal 500 Dollar. Da in der Schweiz rund 50'000 Personen mit einem US-Pass leben, dürften auch hier zig Millionen Dollar aus US-Steuergeldern landen.
7.25 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
7.30 Uhr: Glückskette sammelt 40 Millionen für Hilfsprojekte
Die Glückskette hat im Rahmen der Spendensammlung «Coronavirus» seit dem 23. März nach eigenen Angaben knapp 40 Millionen Franken für die Hilfe in der Schweiz gesammelt. Davon wurden bisher 23,3 Millionen Franken für Hilfsprojekte eingesetzt.
Obwohl der Bundesrat die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie schrittweise gelockert habe, fänden nicht alle Menschen gleich schnell zur Normalität zurück, schreibt die Organisation in einer Mitteilung. «Viele leiden weiterhin stark unter den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise.»
6.01 Uhr: Republikaner verlegen Parteitag teils nach Florida
Die US-Republikaner haben ihren Parteitag im Sommer wegen zu strenger Corona-Auflagen im Bundesstaat North Carolina zum Teil nach Florida verlegt. Florida sei nicht nur der Staat, in dem US-Präsident Donald Trump zu Hause sei, sondern auch entscheidend für den Sieg bei der Wahl im November, erklärte die Vorsitzende der Republikanischen Partei, Ronna McDaniel, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter.
Trump soll auf dem Nominierungsparteitag offiziell zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl am 3. November gekürt werden. «Offizielle Angelegenheiten» des Parteitags sollen wie ursprünglich geplant in Charlotte stattfinden, wie aus einer Mitteilung der Republikaner hervorgeht. Die erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat soll Trump dann in Jacksonville in Florida annehmen, auch die damit verbundene Feier finde in Florida statt. Die Republikaner kündigten an, mehr Details zum genauen Programm in den kommenden Wochen zu veröffentlichen.
Trump hatte vergangene Woche angekündigt, dass die für Ende August geplante Grossveranstaltung wegen fehlender Garantien von Gouverneur Roy Cooper verlegt werden müsse. Cooper hatte zuvor in einem Schreiben erklärt, dass der geplante Parteitag mit rund 19'000 Delegierten in einem Stadion angesichts der Coronavirus-Pandemie nur mit Einschränkungen durchführbar wäre. Ein Parteitag ohne Vorsichtsmassnahmen wie das Tragen von Masken und einer geringeren Teilnehmerzahl erscheine derzeit «sehr unwahrscheinlich», hiess es in einem Brief des Gouverneurs an die Republikaner.
5.43 Uhr: Puerto Rico öffnet Grenzen am 15. Juli
Nach rund drei Monaten endet in Puerto Rico kommende Woche der coronabedingte Lockdown. Das verkündete die Gouverneurin des karibischen US-Aussengebiets, Wanda Vázquez, am Donnerstag (Ortszeit). Einen Monat später, am 15. Juli, öffnet die bei Urlaubern beliebte, spanischsprachige Insel demnach ihre Grenzen wieder für Besucher.
4.38 Uhr: Kuba kündigt Lockerungen an
Kuba will seine Anti-Corona-Massnahmen in Kürze lockern. Das kündigte Staatspräsident Miguel Díaz-Canel am Donnerstag (Ortszeit) an, ohne konkrete Termine zu nennen. Unter anderem soll demnach der für die Wirtschaft wichtige Tourismus wieder angekurbelt werden – aber zunächst nur für inländische Urlauber. Díaz-Canel kündigte allerdings bereits an, dass ausländische Touristen nur in All-Inclusive-Resorts unterkommen könnten, wenn der sozialistische Karibikstaat seine Grenzen wieder öffnet. Den ausländischen Besuchern werde ausserdem bei Ankunft die Temperatur gemessen, und sie würden auf das Coronavirus getestet.
4.16 Uhr: Corona-Krise verschärft Armut auf der Welt
Die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie könnten laut UNO-Forschern weitere 395 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. Die Zahl der Menschen, die weltweit von weniger als 1.90 Dollar pro Tag leben, könne damit auf mehr als eine Milliarde steigen.
Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Universität der Vereinten Nationen (UNO) hervor. Die Aussichten für die Ärmsten der Welt seien düster, wenn die Regierungen nicht schnell mehr tun: «Die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung könnten um 20 bis 30 Jahre zurückgeworfen werden.»
3.05 Uhr: Republikaner verlegen Parteitag nach Florida
Die US-Republikaner haben ihren Parteitag im Sommer wegen zu strenger Corona-Auflagen im Bundesstaat North Carolina zum Teil nach Florida verlegt. Florida sei nicht nur der Staat, in dem US-Präsident Donald Trump zu Hause sei, sondern auch entscheidend für den Sieg bei der Wahl im November, erklärte die Vorsitzende der Republikanischen Partei, Ronna McDaniel, am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter.
Trump soll auf dem Nominierungsparteitag offiziell zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentenwahl am 3. November gekürt werden. «Offizielle Angelegenheiten» des Parteitags sollen wie ursprünglich geplant in Charlotte stattfinden. Die erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat soll Trump dann in Jacksonville in Florida annehmen, auch die damit verbundene Feier finde in Florida statt.
1.16 Uhr: 100 «Gräber» am Copacabana-Strand
Mit der symbolischen Aushebung von 100 «Gräbern» am Strand von Copacabana haben Aktivisten gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der Corona-Pandemie protestiert.
Am Strandabschnitt direkt vor dem berühmten Hotel «Copacabana Palace» schaufelten sie am Donnerstag Reihen von rechteckigen Löchern. Darauf steckten die Aktivisten schwarze Kreuze mit kleinen brasilianischen Fahnen. Mit der Aktion solle der brasilianischen Opfer der Pandemie gedacht und zugleich die «Inkompetenz» der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in ihrer Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus angeprangert werden, erklärten die Aktivisten.
1.04 Uhr: Notenbanker treffen sich erstmals nur virtuell
Das jährliche Treffen führender Notenbanker in Jackson Hole wird wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals seit rund 40 Jahren nicht vor Ort im US-Bundesstaat Wyoming stattfinden. Stattdessen werde am 27. und 28. August eine virtuelle Konferenz veranstaltet, teilt der gastgebende US-Notenbank-Bezirk Kansas City mit.
Hintergrund sei, dass das historische Hotel Jackson Lake Lodge im Grand Teton National Park am Fusse der Rocky Mountains, in dem die Konferenz sonst ausgerichtet wird, wegen der Corona-Krise geschlossen sei.