USA Trumps früherer Justizminister staucht seinen Ex-Chef zusammen

AP/toko

24.5.2020

Ein offenbar ungehaltener US-Präsident bei einer Pressekonferenz im Kapitol.
Ein offenbar ungehaltener US-Präsident bei einer Pressekonferenz im Kapitol.
Bild: Patrick Semansky/AP/dpa

«Sie hatten verdammtes Glück»: Der frühere US-Justizminister Sessions hat sich öffentlich mit Präsident Trump gezankt.

Der frühere US-Justizminister Jeff Sessions hat sich öffentlich mit Präsident Donald Trump herumzankt. Nachdem Trump wieder einmal darüber lamentiert hatte, dass Sessions sich in der Russland-Affäre für befangen erklärt hatte, konterte der am Samstag: «Ich habe meine Pflicht getan & Sie hatten verdammtes Glück, dass ich es tat. Ich habe den Rechtsstaat geschützt & das hat zu Ihrer Entlastung geführt.»Zuvor hatte er immer wieder seine Loyalität gegenüber Trumps Programm betont.

In der Russland-Affäre ging es um das Ausmass einer Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern Trumps und Russland im Wahlkampf 2016. Sessions erklärte sich kurz nach Amtsantritt in dieser Sache für befangen, weil er sich als Mitglied von Trumps Wahlkampfteam mit dem russischen Botschafter getroffen hatte. Er überliess die Leitung der Ermittlungen seinen Stellvertreter Rod Rosenstein, der später Robert Mueller als Sonderermittler einsetzte. Trump zwang Sessions 2018 schliesslich zum Rücktritt.

Sessions kämpft derzeit um die Nominierung der Republikaner als Senator von Alabama, das er schon einmal 20 Jahre im Senat in Washington vertreten hatte. Der erboste Trump hat sich dagegen für Sessions' Parteirivalen Tommy Tuberville ausgesprochen und twitterte am Samstag: «Alabama vertraue nicht Jeff Sessions, er hat unser Land im Stich gelassen.» Der wahre Unterstützer seines Regierungsprogramms sei Tuberville. Auch Sessions' Zurechtweisung liess Trump nicht lange unbeantwortet: «Jeff, Du hattest Deine Chance & Du hast sie vergeudet», twitterte er. «Hast Dich am ersten Tag für befangen erklärt und davon gemacht.»

Die Entscheidung zwischen Sessions und Tuberville soll in einer Vorwahl der Republikaner am 14. Juli fallen.


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