Eine Liga für sichTrump hat schon über 10'000 Unwahrheiten erzählt
SDA
29.4.2019 - 16:54
Donald Trump ist eine Liga für sich: Der US-Präsident hat letzte Woche seine 10'000. Falschaussage gemacht. Und die Frequenz seiner Lügen erhöht sich fortlaufend.
US-Präsident Donald Trump hat die Grenze von zehntausend falschen und irreführenden Behauptungen in seiner bisher etwas mehr als zwei Jahre dauernden Amtszeit gesprengt. Dies berichtet die «Washington Post». Die Frequenz der Falschaussagen des US-Präsidenten sei deutlich gestiegen, schrieb die Zeitung. Sie verfolgt die Aussagen des US-Staatsoberhauptes in ihrem Faktencheck von Beginn seiner Amtszeit an.
Nach 601 Tagen im Amt sei die Grenze von 5000 erreicht worden, heisst es in einem Bericht der Zeitung vom Montag – acht pro Tag. Nur 226 Tage später – am 26. April – seien es bereits 10'000 Falschaussagen gewesen. In diesen sieben Monaten kamen pro Tag im Durchschnitt 26 falsche oder irreführende Behauptungen aus dem Mund oder der Feder Trumps.
«Tsunami der Unwahrheit»
Möglicherweise liegt die Häufung an der grossen Zahl der Wahlkampfauftritte vor den Parlamentswahlen im vergangenen November, die in diesem Zeitabschnitt liegen. Die «Washington Post» schreibt von einem «Tsunami der Unwahrheit».
Allein in einem «Interview» mit dem Fox-News-Moderator Sean Hannity in der vergangenen Woche – ein Fernsehformat bei dem Hannity Stichworte liefert und Trump seine Auffassung dazu preisgibt – seien 45 falsche Behauptungen aufgefallen. Bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin am Samstag waren es sogar 61.
Eine Liga für sich
Die «Washington Post» checkt seit Jahren Fakten in öffentlichen Aussagen und verteilt für Falschaussagen «Pinocchios» – jene Buch- und Trickfilmfigur, deren Nase beim Lügen länger wird. Die Wertung ist abgestuft, für besonders klare Falschbehauptungen gibt es drei oder vier Pinocchios.
Für Trump wurde eine neue Kategorie eingeführt – der «bodenlose Pinocchio». Dieser wird vergeben, wenn eine mit drei oder vier Pinocchios belegte Falschbehauptung mindestens 20 Mal wiederholt wurde. Trump erhielt den «bodenlosen Pinocchio» bereits 21 Mal. «Er injiziert absichtlich falsche Informationen in die nationale Diskussion», schreibt die «Washington Post».
Joe Biden (76): Bekannt wurde Biden vor allem als Stellvertreter von Ex-Präsident Barack Obama. Das Amt bekleidete er von 2009 bis 2017. Für den Staat Delaware sass er zuvor von 1973 bis 2009 im US-Senat. Der Politveteran bringt 50 Jahre Erfahrung mit.
Bild: Keystone
Cory Booker (49): Seine Sporen verdiente sich Booker als Bürgermeister der Stadt Newark. Aktuell ist er US-Senator für den Staat New Jersey. In einer Zeit tiefer politischer Gräben könnte seine optimistische Botschaft der nationalen Eintracht und Versöhnung bei Wählern gut ankommen.
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Pete Buttigieg (37): In Erscheinung ist Buttigieg bisher als Bürgermeister von South Bend getreten, einer mittelgrossen Stadt im Staat Indiana. Früher war er Geheimdienstoffizier bei der US-Marine. Von allen Demokraten hat er bisher am meisten Wahlkampfspenden gesammelt.
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Julian Castro (44): Bekannt wurde er als Minister für Wohnungsbau und Städteentwicklung in der zweiten Amtszeit von Ex-Präsident Obama. Fünf Jahre lang war Castro zudem Bürgermeister der texanischen Stadt San Antonio. Er ist der einzige Bewerber mit lateinamerikanischen Wurzeln.
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John Delaney (56): Er ist ein früherer Kongressabgeordneter aus Maryland. Er macht sich vor allem für ländliche Gebiete in den USA stark. Zu seinen politischen Vorhaben gehört die Förderung von Farmerfamilien und dörflichen Infrastrukturprojekten. Anklang finden könnte dies in hart umkämpften Bundesstaaten.
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Tulsi Gabbard (38): Die Amerikaner kennen Gabbard als Abgeordnete für Hawaii. In den Kongress gewählt wurde sie als erste US-Bürgerin samoanischer Herkunft und als erste Hindu. Sie leistete mit der Nationalgarde von Hawaii ihren Militärdienst im Irak und in Kuwait, was ihr Respekt einbringt.
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Kirsten Gillibrand (52): Die Senatorin von New York gilt in der Kongresskammer als eine der lautesten Stimmen bei Themen wie sexuelle Belästigung, sexuelle Übergriffe im Militär, Lohngleichheit für Frauen und Männer sowie bei der Einführung von Familienurlaub.
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Kamala Harris (54): Früher war Kamala Harris Justizministerin von Kalifornien. Inzwischen vertritt sie als jüngere von zwei Senatorinnen ihren Heimatstaat in Washington. Im Oberhaus macht sie mit rigorosen Fragen an Trumps Wunschkandidaten für wichtige Ämter von sich reden.
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John Hickenlooper (67): Seine Bekanntheit gründet sich auf einem ungewöhnlichen Lebenslauf. Von einem als schräg geltenden Kneipenbesitzer mauserte er sich spät im Leben zum Politiker – und wurde Gouverneur von Colorado. Er hat Wahlerfolge in einem sogenannten Swing-Staat vorzuweisen.
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Jay Inslee (68): Bekannt ist Inslee als Gouverneur des US-Staats Washington, früher war er Kongressabgeordneter. Seine Kampagne legt den Fokus auf den Kampf gegen den Klimawandel, den er als wirtschaftliche Chance und moralische Pflicht zugleich darstellt.
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Amy Klobuchar (58): Die Senatorin aus dem US-Staat Minnesota im Mittleren Westen ist eine pragmatische Abgeordnete, die zur Zusammenarbeit mit den Republikanern bereit ist. Ihr Pragmatismus könnte ihr bei den Vorwahlen schaden, wenn Wähler der Demokraten sich linken Einstellungen zuwenden.
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Wayne Messam (44, rechts): Als Bürgermeister von Miramar in Florida hebt er seine Erfahrung hervor, für Regulierungen der Regierung zum Schutz der Umwelt einzutreten und gleichzeitig Unternehmen Spielraum für Wachstum zu geben. Sein Name ist bisher kaum bekannt.
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Seth Moulton (40): Der Irakkriegs-Veteran machte in den USA auf sich aufmerksam, indem er innerhalb der Demokratischen Partei einen Versuch mit anführte, Nancy Pelosi das Amt als Vorsitzende des Repräsentantenhauses zu verweigern. Moulton ist Kongressabgeordneter aus Massachusetts.
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Beto O'Rourke (46): Der frühere Kongressabgeordnete verlor knapp die Wahl um einen Senatssitz an den Republikaner Ted Cruz in Texas 2018. Er lässt spontane Diskussionen mit Wählern zu. Dabei spricht O'Rourke etwa über seine Vergangenheit als Punkrock-Gitarrist.
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Tim Ryan (45): Das Kongressmitglied aus Ohio versuchte erfolglos 2016, die Nachfolge von Nancy Pelosi als Vorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus anzutreten. Ryan hat sich als Kandidat präsentiert, der eine Brücke zwischen Progressiven und Vertretern der Arbeiterklasse bauen kann.
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Bernie Sanders (77): Sanders trat 2016 bei den Vorwahlen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten gegen Hillary Clinton an. Dies ebnete den Weg für einen Linksruck der Partei in der Trump-Ära. Sanders bezeichnet sich als demokratischen Sozialisten.
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Eric Swalwell (38, Mitte): In den Fernsehnachrichten ist der Kongressabgeordnete aus Kalifornien häufig dabei zu sehen, wie er Trump kritisiert. Swalwell kennt sich mit Medien aus und hat eine jugendliche Aura, die jungen Wählern gefallen könnte. Sein Name ist bisher wenig bekannt.
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Elizabeth Warren (69): Die linksgerichtete Senatorin aus Massachusetts und frühere Jura-Professorin an der Harvard University hat mehr Schutz von Verbrauchern gefordert, was zur Gründung des Consumer Financial Protection Bureau unter Präsident Obama geführt hat.
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Marianne Williamson (66): Williamson ist spirituelle Lehrerin, Autorin, Unternehmerin und Aktivistin. Sie ist eine Aussenstehende, die Wähler anziehen könnte, die ihre Bücher lieben, von den viele Bestseller wurden. Ihr Name ist kaum bekannt und sie hat wenig politische Erfahrung.
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Andrew Yang (44): Der Unternehmer hat mit seinem Vorschlag für Aufsehen gesorgt, ein allgemeines Grundeinkommen für Amerikaner einzuführen, so dass jeder 1000 Dollar pro Monat bekommt. Grösste Stärke ist seine robuste politische Agenda. Ausserdem gilt er als technik- und computererfahren.
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