«Der twitternde General»Warum der Präsident Ugandas seinen Sohn aus der Armee wirft
AP/toko
4.10.2022 - 20:57
Der Sohn des ugandischen Präsidenten, Muhoozi Kainerugaba, ist als der twitternde General bekannt. Nun jedoch ist er zu weit gegangen. Sein Vater hat nun Konsequenzen gezogen und ihn entlassen.
DPA, AP/toko
04.10.2022, 20:57
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Der ugandische Präsident Yoweri Museveni hat seinen Sohn nach einer Drohung gegen das Nachbarland Kenia als Kommandeur der Infanterie entlassen. Muhoozi Kainerugaba, genannt der twitternde General, hatte gedroht, die kenianische Hauptstadt Nairobi einzunehmen, und damit in Ostafrika Beunruhigung ausgelöst.
«Wir, meine Armee und ich, würden keine zwei Wochen brauchen, um Nairobi einzunehmen», twitterte Kainerugaba am Montag. Es war nicht das erste Mal, dass er mit drohenden oder provokanten Tweets auffiel.
100 Rinder für Meloni
Der Junior stellte sich in dem Kurznachrichtendienst bereits hinter die Tigray-Rebellen in Äthiopien, bekundete Unterstützung für gewalttätige Rebellen im Ostkongo und erklärte, alle Afrikaner unterstützten Russland im Krieg gegen die Ukraine. Kürzlich bot er auch 100 Rinder – offenbar als Brautpreis – für die künftige italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
Mit der Drohung gegen Nairobi ging er dem Vater aber nun zu weit. Museveni ist mit dem kenianischen Präsidenten William Ruto befreundet, der im vergangenen Monat sein Amt antrat.
Kainerugaba ist de facto der Befehlshaber des ugandischen Militärs, seine Verbündeten bekleiden Führungspositionen in den Reihen der Streitkräfte. Obwohl er von seinem Amt als Chef der ugandischen Infanterietruppen entlassen wurde, wurde Kainerugaba dennoch zum Vier-Sterne-General befördert und wird weiterhin militärischer Berater seines Vaters bleiben, wie die Streitkräfte am Dienstag mitteilten.