Ukraine-Ticker Sorge über ein mögliches Atomabkommen zwischen dem Iran und Russland

Agenturen/red

14.9.2024

Putin: Waffenfreigabe wäre Nato-Kriegsbeteiligung

Putin: Waffenfreigabe wäre Nato-Kriegsbeteiligung

St. Petersburg/Kiew/Warschau, 13.09.2024: Atmo Abschuss Amerikanische Himar-Raketenwerfer bei einer Übung. Auch die Ukraine verfügt über solche, von den USA gelieferte, Waffensysteme. Damit möchte sie gerne Ziele im russischen Hinterland angreifen. Doch vor einer solchen Erlaubnis warnt nun Vladimir Putin. Der russische Präsident sieht einen möglichen ukrainischen Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief in Russland als Kriegsbeteiligung der NATO. Dadurch würde sich das Wesen des Krieges ändern. Die USA beschränken den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland offiziell auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die britische Regierung äussert sich bisher nicht konkret dazu, welche Einsätze sie mit den von ihr gelieferten Waffen erlaubt.

13.09.2024

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen grossflächigen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine. Die Frontlinie ist seit Herbst 2022 nahezu unverändert. Fast 18 Prozent der Ukraine sind von russischen Truppen besetzt. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Grossbritannien und die USA haben Befürchtungen geäussert, dass Russland im Gegenzug dafür, dass Teheran Moskau mit ballistischen Raketen beliefert, um die Ukraine zu bombardieren, Atomgeheimnisse mit dem Iran geteilt hat.
  • Die Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde Russlands Präsident Wladimir Putin zufolge bedeuten, dass sich die NATO «im Krieg» mit Russland befände.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen.
  • Biden und Starmer vertagen Entscheidung über Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 22.12 Uhr

    Grossbritannien und USA besorgt über ein mögliches Atomabkommen zwischen dem Iran und Russland

    Grossbritannien und die USA haben Befürchtungen geäussert, dass Russland im Gegenzug dafür, dass Teheran Moskau mit ballistischen Raketen beliefert, um die Ukraine zu bombardieren, Atomgeheimnisse mit dem Iran geteilt hat.

    Während ihres Gipfeltreffens in Washington D.C. am Freitag räumten Keir Starmer und US-Präsident Joe Biden ein, dass die beiden Länder ihre militärische Zusammenarbeit zu einem Zeitpunkt vertiefen, in dem Iran dabei ist, genügend Uran anzureichern, um sein lang gehegtes Ziel, eine Atombombe zu bauen, zu erreichen .

    Britische Quellen gaben an, dass Bedenken hinsichtlich des iranischen Handels mit Nukleartechnologie geäussert wurden, der Teil einer sich vertiefenden Allianz zwischen Teheran und Moskau sei, schreibt der «Guardian».

  • 20.19 Uhr

    G7 verurteilen iranische Raketen-Lieferungen an Russland

    Nach Berichten über die Lieferung iranischer Raketen an Russland haben die wirtschaftsstarken westlichen Demokratien der G7 die Bereitstellung der Waffen scharf verurteilt. Dass Teheran trotz wiederholter internationaler Aufforderungen, die Lieferungen einzustellen, Moskau weiterhin mit Waffen versorge, stelle eine weitere Eskalation der militärischen Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch den Iran dar, hiess es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Aussenminister von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien und der USA sowie des Aussenbeauftragten der EU.

    Russland setze iranische Waffen ein, um ukrainische Zivilisten zu töten und kritische Infrastruktur anzugreifen. Zuletzt hatten Grossbritannien und die USA mitgeteilt, Russland habe ihren Informationen zufolge ballistische Raketen aus dem Iran erhalten. Die Regierung in Teheran wies die Vorwürfe zurück.

  • 18.57 Uhr

    Scholz schliesst Lieferung weitreichender Waffen aus

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen. Bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Prenzlau bekräftigte er sein Nein zur Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von der Ukraine bis nach Moskau (etwa 500 Kilometer) mit der Begründung, dass das «eine grosse Eskalationsgefahr» mit sich bringen würde.

    «Da habe ich Nein gesagt. Und das gilt natürlich auch für andere Waffen, wenn wir sie geliefert hätten, die in dieser weiten Distanz dort hineinschiessen könnten», sagte Scholz. «Das bleibt so. (...) Auch wenn andere Länder anders entscheiden.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Verbündeten immer wieder um weitreichende Waffen, um russische Logistik und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Frontlinie auch auf russischem Territorium angreifen zu können. Die weitreichendste von Deutschland gelieferte Waffe ist der Raketenwerfer Mars II, der Ziele in 84 Kilometern Entfernung treffen kann.

  • 13.55 Uhr

    Russland meldet weiteren Gefangenenaustausch mit der Ukraine

    Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau ein weiteres Mal Kriegsgefangene ausgetauscht. Jede Seite habe 103 Gefangene übergeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. «Alle russischen Soldaten befinden sich derzeit auf dem Gebiet der Republik Belarus, wo ihnen die nötige psychologische und medizinische Hilfe gewährt und zudem ermöglicht wird, mit ihren Angehörigen Kontakt aufzunehmen», heisst es in der Mitteilung. Die Soldaten würden in Kürze nach Russland zurückkehren. Später bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Austausch.

    Moskau bedankte sich bei den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung in dem Fall. Auf russischer Seite sind demnach viele Wehrpflichtige freigekommen, die von der ukrainischen Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk überrascht und dort gefangen genommen wurden.

    Nach Angaben Selenskyjs kamen auf ukrainischer Seite 82 Soldaten und 21 Offiziere frei. Neben Angehörigen der regulären Streitkräfte seien auch Grenzschützer, Nationalgardisten und Polizisten dabei gewesen, schrieb er auf Telegram. Dazu postete er Bilder der Freigelassenen mit ukrainischen Flaggen.

    Schon am Vortag hatte Kiew einen Gefangenenaustausch vermeldet. Präsident Selenskyj sprach von 49 Rückkehrern aus der Gefangenschaft, darunter vielen Frauen. Während die diplomatischen Kontakte auf anderen Gebieten kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als zweieinhalb Jahren abgebrochen sind und es derzeit keine Gespräche über ein mögliches Ende der Kampfhandlungen gibt, funktioniert der Gefangenaustausch weiterhin. Mehr als 50 Mal haben beide Seiten inzwischen Kriegsgefangene übergeben.

  • 12.12 Uhr

    USA: Verkauf von 32 Kampfjets an Rumänien

    Die US-Regierung hat den milliardenschweren Verkauf von 32 hochmodernen Kampfjets vom Typ F-35 an den Nato-Partner Rumänien, ein Nachbarland der Ukraine, genehmigt. Mit dem Erwerb der Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge des Herstellers Lockheed Martin erlange Rumänien «beispiellose Luftabwehr-Kapazitäten», sagte US-Botschafterin in Bukarest, Kathleen Kavalec. Die erste Lieferung soll demnach 2031 erfolgen.

  • 7.46 Uhr

    Biden und Starmer vertagen Entscheidung über Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland

    Trotz des Drängens der Ukraine haben US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer eine Entscheidung über einen Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland vertagt. Nach einem Treffen mit Biden am Freitagabend (Ortszeit) in Washington sagte Starmer, sie hätten eine  «weitreichende Diskussion über Strategie» geführt, nicht aber über «bestimmte Fähigkeiten». Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor gedroht, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz von Waffen auf russischem Territorium durch die Ukraine würde «Krieg» gegen Russland bedeuten.

    Starmer machte nach dem Gespräch deutlich, er und Biden würden das Thema bei der UN-Generalversammlung in New York in der übernächsten Woche «mit einer grösseren Gruppe von Personen» erörtern. Vor dem Treffen in Washington war erwartet worden, dass Starmer sich von Biden Unterstützung holen wolle, um britische Storm-Shadow-Raketen für die Ukraine tiefer in russischem Gebiet einzusetzen.

  • Samstag, 14.09.2024 - 7.30 Uhr

    Moskau attackiert Ukraine nachts landesweit mit Drohnen

    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf die Hauptstadt in Kiew. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf die Hauptstadt in Kiew. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
    sda

    Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut grossflächig mit Drohnen angegriffen. Insgesamt seien etwa 70 der unbemannten Flugobjekte gestartet worden, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegramkanal.

    Demnach waren Objekte in den Gebieten Tscherkassy, Schytomyr, Winnyzja, Odessa, Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Cherson, Charkiw, Donezk, aber auch rund um die Hauptstadt Kiew Ziel der Attacken. Die Mehrzahl der Angriffe sei abgewehrt worden, teilte er mit – forderte allerdings zugleich erneut eine weitere Stärkung der Flugabwehr.

    Die ukrainische Luftwaffe selbst meldete den Abschuss von 72 der insgesamt 76 gestarteten Drohnen. Über die Folgen des Angriffs machte die Luftwaffe keine Angaben.

    Grössere Schäden wurden vor allem aus der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet. In einem Vorort der Gebietshauptstadt seien durch Drohnentrümmer mehrere Gebäude, darunter auch ein Wohnhaus beschädigt worden, schrieb Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram. Im Landkreis Ismajil, über den die Ukraine Teile ihres Getreides verschifft, wurden demnach Lagergebäude getroffen.

    Auch in Kiew gingen Behördenangaben zufolge mehrere Trümmerteile nieder. Getroffen worden sei ein städtisches Unternehmen, ein Brand sei aber nicht ausgebrochen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko.

  • 23.14 Uhr

    Russland verlagert Angriffsrichtung nach Süden

    Die schweren Kämpfe im Osten des Landes halten nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter an. Es habe 115 Gefechte gegeben, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. «Am heissesten war heute die Lage in Richtung Kurachowe, daneben war der Feind auch in Richtung Lyman und Pokrowsk aktiv», heisst es. Im Raum Kurachowe hätten die ukrainischen Verteidiger bislang 30 Angriffe abgewehrt, 5 weitere liefen noch.

  • 23 Uhr

    Selenskyj lobt neuen Gefangenenaustausch

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Zustandekommen eines weiteren Austauschs von Kriegsgefangenen mit Russland gelobt. An der Rückkehr der Ukrainer in ihre Heimat hätten sehr viele Menschen mitgewirkt, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Neben den Diplomaten lobte er dabei auch Geheimdienst und Militär, die mit der Gefangennahme russischer Soldaten erst die Basis für den Austausch geschaffen hätten. Die Ukraine hatte vor allem bei ihrer überraschenden Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk Anfang August viele Gefangene gemacht. Selenskyj hatte dies als eines der wichtigsten Ergebnisse bezeichnet.

  • 22.37 Uhr

    Washington: Putins Drohungen sind gefährlich, aber nicht neu

    Die US-Regierung hat Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin hinsichtlich eines möglichen ukrainischen Einsatzes weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland als «unglaublich gefährlich» bezeichnet. Diese Rhetorik sei aber nicht ungewöhnlich oder neu, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre. «Das ist die Art von Propaganda, die wir von Russland während dieses Krieges gehört haben», betonte Jean-Pierre mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

  • 22.25 Uhr

    Russland weist sechs britische Diplomaten aus

    Russland hat die sechs britische Diplomaten ausgewiesen. Sie seien an «nachrichtendienstlichen und subversiven Aktionen» beteiligt gewesen, erklärte der Geheimdienst FSB am Freitag. Das russische Außenministerium habe ihre Akkreditierungen zurückgezogen. Das Außenministerium in London nannte die Vorwürfe völlig unbegründet und erklärte, die Diplomaten seien schon vor Wochen ausgewiesen worden. Es handle sich wohl um eine Retourkutsche für die Ausweisung eines russischen Attachés an der Botschaft in London im Frühjahr.

    Der FSB erklärte, die beschuldigten Briten seien von einer Abteilung des britischen Außenministeriums nach Russland geschickt worden, «deren Hauptaufgabe darin besteht, unserem Land eine strategische Niederlage zuzufügen». Das Außenministerium habe die Akkreditierung der Beschuldigten zurückgezogen, auch «als Antwort auf zahlreiche unfreundliche Schritte Londons». Falls weitere Diplomaten «ähnliche Handlungen» begingen, werde der Geheimdienst auch «die vorzeitige Beendigung von deren Missionen» in Russland fordern.

    Das russische Außenministerium erklärte, es stimme dem FSB zu. «Die britische Botschaft hat die in den Wiener Konventionen festgelegten Grenzen weit überschritten», schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa im Internet. Die Diplomaten führten «subversive Aktionen durch, die darauf abzielen, unserem Volk Schaden zuzufügen».

  • 21.21 Uhr

    USA erheben schwere Vorwürfe gegen russischen Sender RT

    Die US-Regierung erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen den staatlichen russischen Fernsehsender RT und beschuldigt ihn, sich in «die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt» einzumischen. Dank neuer Informationen wisse man, dass RT über Cyber-Fähigkeiten verfüge und sich an verdeckten Informations- und Beeinflussungsoperationen beteilige sowie Hand in Hand mit dem russischen Militär arbeite, sagte US-Aussenminister Antony Blinken. Der Sender betreibe zum Beispiel verdeckte Operationen, um russische Streitkräfte mit militärischer Ausrüstung auszustatten. Blinken kündigte weitere Sanktionen gegen den Sender an.

    Der Sender operiert dem US-Aussenministerium zufolge als ein «direkter Arm der russischen Regierung». RT sei nicht nur für die Verbreitung von Falschinformationen zuständig, sondern sei «ein vollwertiges Mitglied des Nachrichtendienstes und der Operationen der russischen Regierung im Krieg in der Ukraine». Ein Projekt sei ein grosses Online-Crowdfunding-Programm in Russland, das bei RT und über soziale Medienkanäle verbreitet werde, um russische Militäreinheiten in der Ukraine zu unterstützen und mit militärischer Ausrüstung und Waffen zu versorgen, sagte Blinken.

    Als weiteres Beispiel für die Einflussnahme des Senders nannte Blinken eine verdeckt in Berlin ansässige englischsprachige Plattform namens «Red» (theread.stream). Trotz der Behauptungen auf der Website des Unternehmens sei Red ein Nachfolger der inzwischen eingestellten RT-Plattform Redfish, die von der in der Türkei ansässigen Aktiengesellschaft AFA Medya betrieben werde, so das US-Aussenministerium.

  • 20.50 Uhr

    Deutsche Abfangjäger starten wegen russischer Flieger

    Russische Militärflugzeuge über der Ostsee haben einen Einsatz für Abfangjäger der Bundeswehr ausgelöst. Deutsche Eurofighter stiegen vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern und aus Lielvarde in Lettland auf, um ein russisches Flugzeug ohne Flugplan und Transponder zu identifizieren, wie die Luftwaffe auf der Plattform X mitteilte. Sie trafen demnach auf eine Maschine des Typs TU-142 - dabei handelt es sich um einen Seefernaufklärer und U-Boot-Jäger -, die mit Kampfflugzeug-Eskorte unterwegs war. Die deutschen Kampfjets hätten ihn über der Ostsee begleitet, hiess es weiter.

  • 19.50 Uhr

    Russische Zentralbank hebt Leitzins an

    Im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation hat die russische Zentralbank ihren Leitzins um einen Prozentpunkt auf 19 Prozent angehoben. Die Notenbank teilte am Freitag mit, das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteige die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen immer noch deutlich. Sie stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht, um die Inflation von derzeit 9,1 Prozent auf das angestrebte Ziel von 4 Prozent im Jahr 2025 zu drücken.

    Die russische Wirtschaft verzeichnet weiterhin ein solides Wachstum, das auf die anhaltenden Einnahmen aus dem Ölexport und die Ausgaben der Regierung, auch für das Militär, zurückzuführen ist. Die staatlichen Ausgaben für die Streitkräfte belasten die Kapazität der Wirtschaft zur Produktion von Waren und treiben die Löhne der Arbeitnehmer in die Höhe. Eine Folge ist die Inflation, die die Zentralbank mit höheren Zinssätzen senken will. Sie sollen die Kreditaufnahme verteuern, was den Druck auf die Preise verringern soll.

    Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina während einer Pressekonferenz in der russischen Zentralbank in Moskau.
    Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina während einer Pressekonferenz in der russischen Zentralbank in Moskau.
    Archivbild: Uncredited/Russian Central Bank Press Office/AP
  • 19.40 Uhr

    USA blocken Fragen zu Waffenbeschränkungen für Ukraine ab

    Das Weisse Haus hat sich zu einer möglichen Genehmigung eines ukrainischen Einsatzes weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele im russischen Hinterland ausweichend geäussert. «Ich würde nicht erwarten, dass heute eine Ankündigung über den Einsatz weitreichender Waffen innerhalb Russlands gemacht wird - ganz sicher nicht von den USA», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, vor einem Treffen von US-Präsident Joe Biden und Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer im Weissen Haus. Es gebe keine Veränderung bei der Position der US-Regierung zu diesem Thema.

  • 19.13 Uhr

    Selenskyj sieht keine russischen Erfolge im Gebiet Kursk

    Russische Truppen konnten bei Rückeroberungsversuchen im Gebiet Kursk nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bisher kaum Fortschritte erzielen. «Sie wollten dort schnell durchbrechen. [...] Ernsthafte Erfolge sehen wir bislang nicht», sagte der Staatschef bei einem Auftritt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Moskau beabsichtige, 60’000 bis 70’000 Soldaten an dem Abschnitt einzusetzen. Aktuell seien dort etwa 40’000 konzentriert. «Unsere Militärs halten sich heldenhaft und tun alles Notwendige, was für unsere anderen militärisch-politischen Schritte nötig ist», sagte Selenskyj, ohne in Details zu gehen.

  • 18.35 Uhr

    Russland warnt Nato im Sicherheitsrat

    Unter Verweis auf seine Atomwaffen warnt Russland die Vereinigten Staaten und die Nato vor einem möglichen ukrainischen Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief in russischem Territorium. «Das hier ist kein Spiel. Tatsache ist, dass die Nato direkt an Feindseligkeiten gegen eine Atommacht beteiligt sein wird. Ich denke, Sie sollten das nicht vergessen und über die Konsequenzen nachdenken», sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

    «Das Nato-Militär wird Raketensysteme programmieren. Wir sprechen hier nicht davon, Kiew Langstreckenangriffe auf Russland zu erlauben, sondern vielmehr davon, eine Entscheidung für direkte Angriffe aus dem Westen zu treffen», so der Diplomat. Die Nato würde direkte Kriegspartei. Ähnlich hatte sich zuvor Russlands Präsident Wladimir Putin geäussert, dabei aber nicht auf das Arsenal an Atomwaffen verwiesen. 

    «Ich habe nie gesagt, und wir würden auch nie sagen, dass wir die Drohungen von Herrn Putin nicht ernst nehmen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, John Kirby. Dass Putin mit Atomwaffen drohe, nehme man ernst. Putin habe bewiesen, dass er zu Eskalation und Aggression fähig sei. «Wir nehmen diese Äusserungen also ernst, aber das ist nichts, was wir nicht schon einmal gehört hätten. Wir nehmen sie also zur Kenntnis.»

  • 18.22 Uhr

    Nato verurteilt russischen Beschuss von Getreide-Schiff

    Eine russische Rakete trifft in internationalen Gewässern im Schwarzen Meer ein aus der Ukraine kommendes Frachtschiff. Das Nachbarland Rumänien und die Nato machen Moskau schwere Vorwürfe.

    Die Nato und Rumänien haben den russischen Beschuss eines aus der Ukraine kommenden Handelsschiffs im Schwarzen Meer scharf verurteilt. Für solche Attacken gebe es keine Rechtfertigung, teilte eine Nato-Sprecherin mit. Der Angriff zeige einmal mehr den rücksichtslosen Charakter des russischen Angriffskriegs. Das rumänische Aussenministerium sprach von einer «noch nie dagewesenen Eskalation». Es handle sich um einen «schweren Verstoss gegen internationales humanitäres Recht».

    Der Frachter «Aya» sollte Weizen aus der Ukraine nach Ägypten transportieren und befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in internationalen Gewässern.

  • 15.47 Uhr

    Militärflugzeug in Bulgarien vor Nato-Feier verunglückt - Zwei Tote

    In Bulgarien ist ein militärisches Trainingsflugzeug bei einem Übungsflug für eine Schau zum Nato-Beitritt Bulgariens vor 20 Jahren verunglückt. Die beiden Piloten kamen ums Leben, wie Verteidigungsminister Atanas Saprjanow sagte. Die für Samstag geplante Veranstaltung wurde abgesagt.

    Die Gründe für das Unglück unweit des südbulgarischen Luftwaffenstützpunkts Graf Ignatiewo und den dadurch ausgelösten Brand werden ermittelt. Der frühere Ostblockstaat Bulgarien ist seit 2004 Nato-Mitglied. Ausrüstungen aus kommunistischer Zeit werden verstärkt durch westliche Waffen und Maschinen ersetzt.

    Staatschef Rumen Radew, der früher Fighter-Jet-Pilot und Chef der Luftstreitkräfte gewesen war, nahm vor dem Vorfall als zweiter Pilot an einem Demonstrationsflug eines US-Kampfjets vom Typ F-16 teil.

  • 14.45 Uhr

    Wieder Luftalarm in Russlands hohem Norden

    In der nordrussischen Region Murmansk gehen die Behörden erneut von einer Gefahr durch ukrainische Drohnen aus. Zur Sicherheit werde der Luftraum gesperrt, schrieb Gouverneur Andrej Tschibis auf Telegram.

    Die Region ist etwa 1900 Kilometer von der Ukraine entfernt. Bereits am Mittwoch hatte Tschibis von einem Angriff auf das Gebiet Murmansk geschrieben, bei dem drei Drohnen abgeschossen worden seien. Die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija hatte aus Sicherheitsgründen vorübergehend Starts und Landungen auf den Flughäfen Murmansk und Apatity ausgesetzt.

    Im hohen Norden Russlands befinden sich die Nordflotte sowie ein Luftwaffenstützpunkt, von dem aus strategische Bomber zu Angriffen auf die Ukraine aufsteigen. Russlands Nordflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Grossmanöver der Marine in den Gewässern der Arktis teil.

    Ende Juli hatte der ukrainische Militärgeheimdienst einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt bei Murmansk für sich reklamiert. Die Ukraine hat zuletzt wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

    Die ukrainische Flugabwehr meldete 26 Drohnenangriffe in der Nacht, 24 Drohnen seien in den Regionen Mykolajiw, Odessa, Chmelnyzkyj und Iwano-Frankiwsk abgeschossen worden. In der Region Odessa wurde ein 74-jähriger Mann verletzt, wie der Gouverneur der Militärverwaltung des Gebiets, Oleh Kiper, mitteilte. Herabfallende Trümmerteile hätten 20 Wohnhäuser, 4 Autos und 4 Garagen beschädigt. Die Militärverwaltung in Sumy schrieb auf Telegram, dass es einen Luftangriff auf die Stadt Ochtyrka gegeben habe. Unter anderem seien ein Wohnhaus und Autos beschädigt worden.

    Auch Moskau meldete Beschuss. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden 20 Drohnen in den Regionen Brjansk, Belgorod, Kursk, Smolensk, Orjol und Kaluga zerstört. Aus dem Gebiet Belgorod wurden leichte Schäden gemeldet. Die Militärangaben beider Seiten waren zunächst nicht im Detail überprüfbar.

  • 14.30 Uhr

    Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus

    In einem Austausch hat die Ukraine von Russland 49 Kriegsgefangene zurückerhalten. «Das sind Kämpfer der Streitkräfte der Ukraine, der Nationalgarde, der Polizei, des Grenzschutzdienstes und ebenfalls unsere Zivilisten», teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram mit.

    Ein Teil davon sei bei der Verteidigung des Stahlwerkes Azovstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu Kriegsbeginn in Gefangenschaft geraten. Unter den Freigekommenen seien 23 Frauen, hiess es.

    Wie viele Gefangene der russischen Seite übergeben wurden, wurde nicht mitgeteilt. Der Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange schrieb jedoch von einem Austausch. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben.

    Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Dabei haben Moskau und Kiew nach ukrainischen Angaben bereits 56-mal Gefangene ausgetauscht. Insgesamt 3.569 Ukrainer seien dabei von Russland an die ukrainische Seite übergeben worden.

  • 12.25 Uhr

    Bundesrat will 96 Millionen Franken in Wiederaufbau der Ukraine investieren

    Der Bundesrat hat dem Parlament einen Kredit von 96,11 Millionen Franken für den Wiederaufbau der Ukraine beantragt. Mit diesem Geld soll sich die Schweiz an eine Kapitalerhöhung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) beteiligen.

    An seiner Sitzung hat der Bundesrat die entsprechende Botschaft verabschiedet, wie er am Freitag mitteilte. Die Mitgliedsländer der Bank hätten eine Kapitalerhöhung von vier Milliarden Euro beschlossen.

    Dank des Geschäftsmodells der EBRD werde dieses zusätzliche Kapital bis 2032 Darlehen in Höhe von rund 24 Milliarden Euro für die Ukraine generieren.

    Der Krieg in der Ukraine verursacht eine hohe Anzahl an Todesopfern und immense Zerstörung, wie der Bundesrat weiter schrieb. Mit dem Geld sollen im Rahmen des Wiederaufbaus bedeutende Klimainvestitionen in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor getätigt und das Geschäftsumfeld reformiert werden. Die Beteiligung der Schweiz unterstreiche ihre Rolle als «glaubwürdige und verlässliche Partnerin».

    Der Bundesrat habe weiter eine Änderung des Gründungsabkommens der EBRD beantragt, damit die Bank ihre Aktivitäten schrittweise auf Subsahara-Afrika und Irak ausweiten könne. Die EBRD wurde 1991 gegründet, um den Aufbau der Marktwirtschaft in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen. Die Schweiz ist Gründungsmitglied.

  • 9.23 Uhr

    JD Vance beschreibt Trumps Friedensplan für die Ukraine

    Im Podcast «The Shawn Ryan Show» hat JD Vance skizziert, welchen Vorschlag Trump den Konfliktparteien in der Ukraine und ihren Partnern machen könnte: «Wahrscheinlich sieht es so aus, dass die derzeitige Demarkationslinie zwischen Russland und der Ukraine zu einer entmilitarisierten Zone wird.» Diese würde schwer befestigt werden, sodass Russland keine neue Invasion starten könne, führt er aus. «Die Ukraine würde ihre Souveränität behalten, Russland die Garantie erhalten, dass die Ukraine nicht der Nato oder einer anderen Allianz beitritt.»

    Dieser Plan würde eine Abkehr von der Politik der Biden-Administration bedeuten, die der Ukraine Waffen liefert und deren Forderung unterstützt, ihr gesamtes Territorium inklusive der seit 2014 besetzten Krim zurückzuerhalten. Das wäre mit dem von JD Vance beschriebenen Plan nicht der Fall.

  • 5.40 Uhr

    Selenskyj bestätigt russische Gegenoffensive in Kursk

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Berichte bestätigt, wonach die russischen Truppen im Grenzgebiet Kursk mit Gegenangriffen begonnen haben. «Alles läuft nach unserem ukrainischen Plan», versicherte er dennoch am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda in Kiew. Berichten aus Russland zufolge sind knapp ein Dutzend Orte in dem russischen Gebiet wieder zurückerobert worden. Gleichzeitig haben die ukrainischen Einheiten ihrerseits versucht, Bodengewinne zu erzielen.

    Anfang August waren ukrainische Truppen auf russisches Gebiet vorgedrungen und haben innerhalb kürzester Zeit nach eigenen Angaben gut 1300 Quadratkilometer und etwa 100 Ortschaften, darunter die Kleinstadt Sudscha, unter ihre Kontrolle gebracht.

    Nauseda stellte seinerseits den Ukrainern den Kauf von weiteren Flugabwehrsystemen kurzer Reichweite in Aussicht. Zehn Millionen Euro werde sein Land zudem in die Produktion der jüngst vorgestellten weitreichenden ukrainischen Drohne «Paljanyzja» stecken.

  • 5.35 Uhr

    Russische Rakete beschädigt Weizenfrachter im Schwarzen Meer

    Die ukrainische Marine hat neue Details zu einem mutmasslichen russischen Luftangriff auf einen zivilen Frachter im Schwarzen Meer gemeldet. Demnach habe ein Tu-22-Bomber wahrscheinlich eine Ch-22-Antischiffsrakete auf das Schiff abgefeuert. Das Frachtschiff unter der Flagge Karibikstaats St. Kitts und Nevis habe sich dabei bereits ausserhalb der ukrainischen Hoheitsgewässer befunden. Es sei vom südukrainischen Hafen Tschornomorsk mit einer Ladung Weizen auf dem Weg nach Ägypten gewesen.

    Einem BBC-Bericht zufolge hat sich der Frachter dabei in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Rumäniens befunden. Demnach sei auch keine Ch-22-Rakete, sondern eine zur Radarbekämpfung verwendete Ch-31-Rakete eingesetzt worden, die eine wesentlich geringere Sprengkraft hat als die zur Bekämpfung von Flugzeugträgern entwickelten Ch-22-Marschflugkörper.

    Präsident Selenskyj hatte zuvor bereits Bilder von den Schäden auf dem Schiff veröffentlicht. Opfer habe es keine gegeben. Medienberichten zufolge zogen die internationalen Weizenpreise nach der Nachricht über den Angriff sofort an. Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Weizenexporteuren der Welt.

  • 4.20 Uhr

    Vorfall an Demarkationslinie: Moldawischer Soldat tot

    Unter bisher ungeklärten Umständen ist ein moldawischer Soldat während seines Einsatzes an der Demarkationslinie zur separatistischen Region Transnistrien gestorben. Wie das Verteidigungsministerium der Republik Moldau mitteilt, ist der Soldat durch einen Schuss aus seiner eigenen Waffe tödlich verwundet worden, als er seine Pflichten auf seinem Posten erfüllte. Polizei und Gerichtsmediziner würden den Vorfall nun untersuchen, hiess es weiter.

    Soldaten aus Moldawien und dem separatistischen Transnistrien sind an der Trennungslinie zwischen den beiden Seiten zusammen mit russischen Truppen stationiert, die seit einem Konflikt im Jahr 1992 nach dem Zusammenbruch der Sowjetherrschaft im Einsatz sind. Moldawien hat sich verpflichtet, Transnistrien wieder in sein Hoheitsgebiet einzugliedern. Zwischenfälle an der Trennungslinie sind äusserst selten.

  • Freitag, 13. September 2024, 1.18 Uhr

    Britischer Premier: Wollen keinen Konflikt mit Russland

    Der britische Premierminister Keir Starmer hat die Behauptung von Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen, dass eine Freigabe weitreichender Waffen des Westens für Angriffe tief in russischem Territorium einer Kriegsbeteiligung der NATO gleichkäme. Grossbritannien wolle keinen Konflikt mit Russland, sagte Starmer auf dem Weg nach Washington. «Die Ukraine hat ein Recht auf Selbstverteidigung», dieses Recht unterstütze Grossbritannien voll und ganz und biete in diesem Kontext Ausbildungsmöglichkeiten an. «Aber wir suchen keinen Konflikt mit Russland – das ist nicht im Geringsten unsere Absicht», betonte der britische Premier.

    Kiew hat wiederholt darum gebeten, dass Grossbritannien und die USA den Gebrauch weitreichender Raketen freigeben, damit die Ukraine damit Ziele im russischen Hinterland angreifen kann. Dies dürfte auch bei Starmers Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Freitag in Washington ein Thema sein. «Ich möchte morgen sicherstellen, dass diese Diskussionen, die taktischen Diskussionen, in den richtigen strategischen Kontext der Situation in der Ukraine gestellt werden», betonte Starmer.

    Die USA beschränken den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland nach offizieller Darstellung auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die britische Regierung äussert sich bislang nicht konkret zur Frage, was sie der Ukraine mit den von ihr zur Verfügung gestellten Waffen genau erlaubt.

    Kremlchef Putin hat einen möglichen ukrainischen Einsatz westlicher weitreichender Präzisionswaffen gegen Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung der NATO gewertet. «Das wird bedeuten, dass die Länder der NATO, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen», sagte er auf die Frage eines Journalisten in St. Petersburg. Putin erklärte weiter, damit würde sich das Wesen des Krieges ändern. «Wir werden entsprechende Entscheidungen treffen, ausgehend von den Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sein werden», sagte er, ohne Details zu nennen.

    «Russland hat diesen Konflikt gestartet. Russland ist illegal in die Ukraine einmarschiert», sagte Starmer weiter. «Russland könnte diesen Konflikt sofort beenden.»

  • 23.17 Uhr

    Deutsche Politiker für Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland

    Politiker der Ampel-Koalition sprechen sich dafür aus, der Ukraine den Einsatz von Waffen mit grosser Reichweite gegen Ziele in Russland zu erlauben. Es sei es richtig und zudem völkerrechtskonform, «nun endlich militärische Ziele in Russland mit weitreichenden westlichen Raketen anzugreifen», sagte etwa SPD-Aussenpolitiker Michael Roth dem Portal «t-online.de». Er äusserte sich wie die anderen Politiker vor der jüngsten Stellungnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in der er mit scharfen Worten vor einer solchen Erlaubnis warnte.

    Als mögliche Ziele in Russland für die weitreichenden Waffen nannte Roth «Militärflugplätze, Kommandozentralen oder Abschussbasen». Von diesen Basen aus würden die «perfiden Angriffe auf zivile ukrainische Ziele durchgeführt», - dort können sie auch am effektivsten gestoppt werden. Russland begehe «fast täglich» schwerste Kriegsverbrechen, «indem es zivile Ziele wie Kinderkrankenhäuser, Baumärkte oder Wohnhäuser angreift», argumentierte Roth, der dem Auswärtigen Ausschuss vorsitzt.

    Auch der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP) sagte, die Genehmigung, «russische Militärflughäfen mit weitreichenden Waffen wie ATACMS und Storm Shadow ins Ziel zu nehmen, ist überfällig». Roth und Faber verwiesen beide auch auf die mutmassliche Lieferung iranischer Raketen an Russland. Dies sei eine Eskalation, auf die die Bundesregierung reagieren müsse, sagte Faber. Er forderte als Reaktion die Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.

    Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagte «t-online.de», «Russland terrorisiert die ukrainische Zivilbevölkerung täglich mit Raketenangriffen auf Krankenhäuser, Wohnhäuser und die Energieversorgung». Um die ukrainische Zivilbevölkerung effektiv schützen zu können, müsse die ukrainische Armee in die Lage versetzt werden, militärische Basen auf russischem Territorium mit weitreichenden Waffen treffen zu können, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses.

  • 20.10 Uhr

    «Lehren aus Ukraine-Krieg»: Schweden will Ausgaben für Zivilschutz verdoppeln

    Schweden will in den kommenden drei Jahren seine Ausgaben für den Zivilschutz verdoppeln, um für den Kriegsfall gewappnet zu sein. «Die Lehren aus dem Ukraine-Krieg zeigen, dass es wichtig ist, das Funktionieren der Schlüsselbereiche der Gesellschaft sicherzustellen», teilte die Regierung in Stockholm mit.

    Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin sagte vor Journalisten, sein Land werde in diesem Jahr das Budget für den Zivilschutz um zwei Milliarden Kronen auf insgesamt umgerechnet rund 700 Millionen Franken aufstocken. Bis zum Jahr 2028 werde ein jährliches Budget von 15 Milliarden Kronen angestrebt. «Die Sicherheitslage bleibt ernst und wird es in absehbarer Zukunft bleiben», sagte Bohlin.

    Das Geld soll in die Stärkung von Gesundheits- und Rettungsdiensten, die Bevorratung mit Lebensmitteln und Trinkwasser sowie in eine Verbesserung der Verkehrs- und Energieinfrastruktur fliessen. Bereits im April hatte Schweden seine diesjährigen Ausgaben für den Zivilschutz um 385 Millionen Kronen erhöht.

    Im Januar hatte Bohlin für Aufsehen gesorgt, als er auf einer Verteidigungskonferenz darauf hinwies, dass es in Schweden einen «Krieg» geben könnte. Kurz darauf erklärte auch der Befehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Byden, die Menschen im Land müssten sich «geistig auf einen Krieg vorbereiten».

  • 19.01 Uhr

    Xi reist wieder nach Russland

    Der chinesische Präsident Xi Jinping will im Oktober Russland besuchen. Xi werde an einem Gipfel der Ländergruppe Brics teilnehmen, bestätigte der chinesische Aussenminister Wang Yi. Dieser traf am Donnerstag in St. Petersburg den russischen Staatschef Wladimir Putin. Beide lobten die Beziehungen zwischen China und Russland. Xi habe «sehr gerne» die Einladung Putins zum Brics-Gipfel in der Stadt Kasan angenommen, liess Wang wissen. Putin sagte, er und Xi würden dann auch bei einem bilateralen Treffen über Aspekte der Beziehungen sprechen, die «sich ziemlich erfolgreich» entwickelten.

    Es wird Xis zweiter Besuch in Russland seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sein. China nimmt nach eigener Darstellung mit Blick auf den Krieg eine neutrale Position ein. Allerdings hat Peking die Position des Kremls unterstützt, wonach westliche Provokationen Russland zur Invasion in die Ukraine veranlasst habe. China liefert Russland weiterhin wichtige Bauteile, die zur Herstellung von Waffen nötig sind.

  • 18.32 Uhr

    Putin: Bei Ja zu Raketeneinsatz durch Kiew wäre NATO «im Krieg mit Russland»

    Eine Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bedeuten, dass sich die NATO «im Krieg» mit Russland befände. «Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Mass verändern. Es würde bedeuten, dass NATO-Staaten im Krieg mit Russland sind», sagte Putin einem Reporter des staatlichen Fernsehens. Wenn diese Entscheidung getrofen werde, «wäre dies nichts weniger als eine direkte Verwicklung der NATO-Länder in den Krieg in der Ukraine».

    Der russische Präsident Wladimir Putin droht dem Westen abermals.
    Der russische Präsident Wladimir Putin droht dem Westen abermals.
    Vyacheslav Prokofyev/Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 18.17 Uhr

    BND muss Journalist keine Auskunft über Einschätzung zu Ukraine geben

    Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) muss einem Journalisten nicht mitteilen, ob er in Hintergrundgesprächen einen militärischen Sieg der Ukraine als schwierig oder ausgeschlossen darstellte. Welche Medien an Hintergrundgesprächen mit der Presse teilnahmen, muss ebenfalls vorerst nicht offengelegt werden, wie das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied. Der Antrag des Journalisten auf eine einstweilige Anordnung wurde grösstenteils abgelehnt. (Az. 10 VR 1.24)

    Allerdings muss der BND Auskunft darüber geben, wie viele sogenannte vertraulichen Einzelhintergrundgespräche zur militärischen Situation in der Ukraine es in diesem Jahr gab. Der Eilantrag wurde von einem Redakteur einer Tageszeitung gestellt. Anlass war dem Gericht zufolge ein Zeitungsartikel aus dem Mai. Darin sei berichtet worden, ein CDU-Politiker habe angegeben, dass der BND eine bewusst negative Einschätzung der militärischen Situation in der Ukraine verbreite, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

    Die Zahl der Einzelhintergrundgespräche soll der BND nun nennen. Dieser Anspruch folgt aus dem Grundrecht der Pressefreiheit, wie das Bundesverwaltungsgericht entschied. Dagegen muss der BND nicht darüber informieren, welche Medien teilnahmen – dem stehe die Pressefreiheit dieser Medien entgegen. Wessen Pressefreiheit im Einzelfall schwerer wiege, könne im Eilverfahren nicht entschieden werden, sondern erst im Hauptsacheverfahren, erklärte das Gericht.

    Der erbetenen Auskunft über die BND-Einschätzung zur Ukraine wiederum stünden öffentliche Interessen entgegen, und zwar der Schutz der auswärtigen Beziehungen Deutschlands. Der BND habe plausibel dargelegt, dass die Auskunft darüber die Stellung und Wahrnehmung Deutschlands in der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigen könnte, erklärte das Gericht.

  • 16.30 Uhr

    Blinken will bei Militärhilfe «nachjustieren»

    Die USA sind nach Angaben ihres Aussenministers Antony Blinken bereit, die militärische Unterstützung für die Ukraine nach Bedarf anzupassen und «nachzujustieren».

    Blinken wurde bei einer Pressekonferenz in Warschau gefragt, ob die Amerikaner der Ukraine mittlerweile grünes Licht gegeben hätten, Ziele im Inneren Russlands mit westlichen Waffen anzugreifen. Darauf antwortete er: «Ich kann Ihnen sagen, dass wir weiterhin genau das machen werden, was wir bisher getan haben: Wir werden nachjustieren, wir werden uns anpassen, wenn es nötig ist, auch im Hinblick auf die Mittel, die der Ukraine zur Verfügung stehen.»

    Blinken sagte, er habe am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit seinem britischen Kollegen David Lammy in der ukrainischen Hauptstadt Kiew «gute und ausführliche Gespräche» geführt und Informationen darüber erhalten, wie die Ukrainer das Schlachtfeld einschätzten und was ihre Bedürfnisse seien. Dies werde man berücksichtigen. «Und wenn nötig, werden wir uns anpassen.»

    Sein polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski forderte die westlichen Verbündeten dazu auf, die Ukraine «weiterhin mit fortschrittlichen Luft- und Raketenabwehrsystemen auszustatten und die Beschränkungen für den Einsatz von reichweitenstarke Waffen aufzuheben».

    Die Frage der Erlaubnis für den Einsatz von weitreichenden Waffen durch die Ukraine dürfte auch bei einem Treffen von Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer mit US-Präsident Joe Biden morgen in Washington Thema sein.

    In Kiew hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut für die Freigabe geworben. Bislang beschränkten die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw.

    Blinken kam bei seinem Besuch in Warschau auch mit Polens Präsident Andrzej Duda zusammen. Am Nachmittag folgte ein Gespräch mit Regierungschef Donald Tusk.

    Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und NATO-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.

  • 15.51 Uhr

    Litauen liefert Kiew gepanzerte Fahrzeuge

    Die Ukraine wird aus Litauen erneut gepanzerte Fahrzeuge als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Das EU- und NATO-Land werde eine nicht genannte Zahl an Personentransportern vom Typ M113 sowie Geländefahrzeuge und Ersatzteile an die ukrainische Armee übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit.

    Die Ausrüstung soll in dieser Woche in der Ukraine eintreffen und die Fähigkeiten der ukrainischen Armee im Bereich der Minenräumung stärken. Litauen hatte zuvor bereits wiederholt Militärfahrzeuge geliefert.

    Litauen zählt zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine und hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn militärische Unterstützung im Wert von mehr als 670 Millionen geleistet.

    Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda sagte heute bei einem Besuch in Kiew seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung des Baltenstaats zu. Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf militärischer Hilfe liegen, hiess es in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei in Vilnius.

  • 15.40 Uhr

    Umkämpftes Pokrowsk teilweise ohne Wasser und Gas

    Nach russischen Angriffen gibt es in der Stadt Pokrowsk in der ukrainischen Region Donezk nach Angaben des dortigen Gouverneurs keine reguläre Trinkwasserversorgung und für viele Bewohner kein Gas mehr zum Kochen und Heizen.

    Vor kurzem sei eine Wasseraufbereitungsanlage bei den Kämpfen beschädigt worden und die Stadt sei für die Trinkwasserversorgung auf mehr als 300 eilig gebohrte Brunnen angewiesen, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin heute mit. Tags zuvor hätten die Russen zudem ein Erdgasverteilerzentrum zerstört.

    18'000 Menschen in Pokrowsk hätten kein Gas mehr. Filaschkins Angaben zufolge flohen in den vergangenen sechs Wochen rund 20'000 Menschen vor den näherrückenden russischen Truppen aus Pokrowsk.« «Die Evakuierung ist die einzige Möglichkeit für Zivilisten.»

    Pokrowsk ist eine der wichtigsten Verteidigungsstellungen der Ukraine und ein Logistikknotenpunkt an der 1000 Kilometer langen Front. Eine Eroberung der Stadt würde Russland seinem erklärten Ziel, die gesamte Region Donezk zu erobern, näher bringen.

  • 14.24 Uhr

    Mehr Details zum Su-30SM-Abschuss

    Die Ukraine und Russland haben sich nach übereinstimmenden Berichten im Schwarzen Meer ein See- und Luftgefecht geliefert. Allerdings erwähnten die Darstellungen beider Seiten jeweils nur einen Teil des Geschehens.

    Der Militärgeheimdienst der Ukraine teilte mit, bei einem Spezialeinsatz auf See sei es gelungen, einen russischen Kampfjet des Typs Su-30 mit einer tragbaren Flugabwehrwaffe abzuschiessen – siehe Eintrag 12.29 Uhr. Weitere Angaben zu dem Einsatz in der Nacht auf den gestrigen Mittwoch wurden in Kiew nicht gemacht.

    Das russische Verteidigungsministerium berichtete schon gestern von einem gescheiterten Versuch der Ukraine, mit schnellen Motorbooten eine russische Bohrplattform im Schwarzen Meer anzugreifen. Von 14 Booten seien acht abgeschossen und versenkt worden. Die anderen Boote seien abgedreht. Für diese Details gab es keine Bestätigung.

    Vom Verlust eines Flugzeugs war in Moskau zunächst keine Rede. Der ministeriumsnahe russische Militärblog Rybar berichtete jedoch, dass eine Su-30 bei der Abwehr des ukrainischen Angriffs abgeschossen worden sei. Die Maschine war demnach vom russischen Militärflugplatz Saki auf der Halbinsel Krim gestartet.

    Um die Öl- und Gasplattformen im Norden des Schwarzen Meeres zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland gibt es sporadisch Gefechte. Dabei geht es für beide Seiten vor allem darum, die eroberten Anlagen als Späh- und Aufklärungsposten zu nutzen. Den weiter westlich gelegenen Teil des Meeres beherrscht Kiew trotz des russischen Angriffskrieges so weit, dass die internationale Schifffahrt ukrainische Häfen wie Odessa weitgehend ungehindert anlaufen kann.

  • 13.43 Uhr

    Russische Teenager zerstören Mi-8T-Helikopter

    Am Flughafen von Nojabrsk im Oblast Tjumen ist ein russischer Mi-8T-Helikopter in Flammen aufgegangen. Der Telegram-Kanal Baza, der den Sicherheitsdiensten nahesteht, kennt die Hintergründe: Demnach sind zwei Teenager im Alter von 13 und 14 Jahren durch ein Loch im Zaum auf den Flugplatz geschlichen.

    «Die Schulkinder haben den Helikopter mit einer Zigarette in Brand gesteckt«, heisst es. «Nachdem sie eine Flüssigkeit im Helikopter verteilt haben, haben sie eine Zigarette hineingeworfen. Es gab kein Feuer. Dann hat einer der Jungen eine zweite Zigarette angemacht und sie in die Flüssigkeit gedrückt. In diesem Moment gab es eine Explosion.»

    Die Teenager haben ernste Verbrennungen unter anderem im Gesicht erlitte und wurden verhaftet. Angeblich ist das Duo via Teegram zu der Tat angestiftet worden: Ihnen seien 5 Millionen Rubel, also 47'000 Franken dafür versprochen worden. Ein Mi-8T-Helikopter schlägt mit bis zu 13 Millionen Franken zu Buch.

  • 13.17 Uhr

    «Katastrophal»: Panzerhaubitze 2000 als Rohrkrepierer

    Die urkainische Armee hat ein Problem mit der Panzerhaubitze 2000, die aus Deutschland, den Niederlanden und Italien geliefert worden ist: Laut «Bild» liegen viele der Systeme still. Der Grund: Die Ersatteillage sei «katastrophal», sagen Artilleristen der deutschen Zeitung.

    «Wir hatten nach kurzer Zeit den Bedarf an Ersatzrohren angemeldet», berichtet einer von ihnen. Denn diese müssen nach einer gewissen Anzahl von Schüssen ersetzt werden, wenn es nicht zu schweren Unfällen kommen soll. «Es ist ein exzellentes System, aber der Verschleiss ist sehr hoch.»

    «Bild» ergänzt: «Die Fertigung dauert wegen der zeitaufwändigen Aushärtung der speziellen Rohre mehrere Monate.» Der deutsche FDP-Politiker Marcus Faber kritisiert, es seien «mehr Waffensysteme wegen fehlender Ersatzteile ausgefallen sind als durch Feindbeschuss».

  • 12.57 Uhr

    Russisches U-Boot vor Portugal aufgetaucht

    Die portugiesische Marine beobachtet offenbar ein russisches U-Boot, das vor der iberischen Küste aufgetaucht ist: Es handelt sich demnach um ein U-Boot der verbesserten Kilo-Klasse alias Projekt 636, die ab 1997 in Dienst gestellt worden sind und die auch Marschflugkörper abfeuern können.

    Das U-Boot wird von dem Schlepper Evgeny Churov begleitet. Das Duo kommt aus dem Mittelmeer und fährt wahrscheinlich zurück in die heimische Ostsee.

  • 12.48 Uhr

    Der Flakturm feiert in Russland sein Comeback

    Flaktürme und Hochbunker scheinen ein Relikt des Zweiten Weltkriegs zu sein. Man kennt sie aus Berlin, ...

    Der Flakturm in Berlin Tiergarten im Mai 1945.
    Der Flakturm in Berlin Tiergarten im Mai 1945.
    Gemeinfrei

    ... wo sie im Falle der Anlage beim Zoo nach dem Friedensschloss gesprengt und zurückgebaut worden sind. In Wien hingegen ...

    Der Flakturm Wien-Augarten wird nicht mehr genutzt.
    Der Flakturm Wien-Augarten wird nicht mehr genutzt.
    Commons/Guido Radig

    ... und in Hamburg liessen sich die monströsen Bauwerke nicht beseiteigen – und sind heute noch Teil des Stadtbildes.

    Der Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg wurde aufwändig saniert.
    Der Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg wurde aufwändig saniert.
    KEYSTONE

    Und nun feiert der Flakturm in Russland sein Comeback: Bei Moskau sind ähnliche Anlagen hochgezogen worden, um die Hauptstadt vor Luftangriffen zu schützen. Darauf ist das System 96K6 Panzir platziert, das je nach Rakete angeblich Ziele in bis zu 100 Kilometer Entfernung abfangen kann.

  • 12.29 Uhr

    Billig-Rakete holt 50-Millionen-Jet vom Himmel

    Die ersten Berichte tauchen am gestrigen Mittwoch auf Telegram auf: Ein pro-russischer Militärblogger meldet, dass eine Su-30SM vermisst wird, die über dem Schwarzen Meer unterwegs war. Zwei Helikopter, die von Kacha bei Sewastopol gestartet waren, konnten nur eine Öl-Lache im Meer entdecken.

    Markiert: der Ort Kache nebst seinem Militärflugplatz. Unten ist Sewastopol zu sehen.
    Markiert: der Ort Kache nebst seinem Militärflugplatz. Unten ist Sewastopol zu sehen.
    Google Earth

    Doch nun steht fest, dass Moskau die Sucher abblasen kann: Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR alias HUR hat ein Video veröffentlich, das zeigt, was mit dem rund 50 Millionen Dollar teuren Jet passiert ist.

    Die Ukrainer haben die Suchoi Su-30SM angeblich mit einer schultergestützen Boden-Luft-Rakete abgeschossen, nachdem sie eine der Bohrplattformen im Schwarzen Meer besetzt haben.

    Angeblich ist die Su-30SM zusammen mit einer Su-35 aufgestiegen, um Luft-Boden-Raketen vom Typ Ch-31 abzufeuern. Die beiden Piloten im Rang eines Hauptmanns seien ums Leben gekommen.

  • 11.15 Uhr

    So fühlt es sich an, wenn dich eine Drohne jagt

    Der russische Sender RT nimmt seine Zuschauer mit auf eine schreckliche Reise: Er zeigt den Film eines Russen, der sich in einem Fabrikgebäude vor einer ukrainischen Drohne versteckt. Das ferngesteuerte Fluggerät sirrt und saust nach kurzer Zeit in die Ruine hinein, wo sie zwar explodiert, den Filmenden aber nicht verletzt.

  • 10.30 Uhr

    Blinken beendet Europa-Reise 

    US-Aussenminister Antony Blinken ist zum Abschluss einer Europa-Reise mit Schwerpunkt Ukraine nach Polen gereist. Der Amerikaner kam heute in Warschau an, nachdem er gemeinsam mit dem britischen Aussenminister David Lammy einen Tag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verbracht hatte.

    Bei dem Besuch versprachen beide Aussenminister, sie würden ihren Regierungschefs übermitteln, worum es der Ukraine gehe. Ukrainische Vertreter haben wiederholt darum gebeten, vom Westen gelieferte Waffen für Angriffe in weiter Entfernung in Russland einsetzen zu dürfen.

    NATO-Mitglied Polen ist ein Nachbarstaat der Ukraine. Es hat die Ukrainer gegen den russischen Angriffskrieg unterstützt. Es wurde damit gerechnet, dass sich der polnische Präsident Andrzej Duda, Ministerpräsident Donald Tusk und Aussenminister Radoslaw Sikorski gegenüber Blinken dafür aussprechen würden, die Beschränkungen für den Einsatz von Waffen durch die Ukraine weiter zu lockern.

    Blinken und Lammy gaben am gestrigen Mittwoch bekannt, dass die USA und Grossbritannien zusammen knapp 1,5 Milliarden Dollar an zusätzlicher Hilfe für die Ukraine zugesagt hätten. Am morgigen Freitag sollen sich US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer in den USA treffen.

    Es gibt Anzeichen dafür, dass bei beiden Regierungen die Bereitschaft dafür wächst, dem ukrainischen Militär zu erlauben, mit US- und britischen Waffen Ziele in weiterer Entfernung in Russland anzugreifen. Bislang schreckten westliche Vertreter vor einer solchen Genehmigung zurück, weil sie die Sorge hatten, dass dies den Krieg eskalieren könnte.

  • 9.45 Uhr

    14 Zivilisten in Konotop verletzt

    Bei einem russischen Drohnenangriff sind nach Behördenangaben mindestens 14 ukrainische Zivilisten in der Stadt Konotop im Nordosten der Ukraine in der Nacht verletzt worden – siehe auch Eintrag 5.30 Uhr. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft wurden mehrere Wohnhäuser, Schulen und Geschäfte beschädigt.

    Strom und Wasser fielen aus in der Stadt, die vor dem russischen Angriffskrieg knapp 90'000 Einwohner hatte. Reparaturtrupps versuchten, das Krankenhaus und das Wasserwerk wieder ans Stromnetz zu bringen, schrieb Bürgermeister Artem Semenichin auf Telegram. Wann Wohnhäuser wieder versorgt werden können, lasse sich nicht vorhersagen.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge griff die russische Armee in der Nacht mit 5 Raketen und 64 Kampfdrohnen iranischer Bauart an. 44 Drohnen seien abgefangen worden. Die Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, geben aber einen Überblick über das Ausmass des Angriffs.

    Auch im Umland der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr mehrfach im Einsatz, um anfliegende Drohnen abzuschiessen. 

  • 6 Uhr

    Teheran und Moskau bestreiten Raketen-Lieferung

    US-Aussenminister Antony Blinken und der britische Aussenminister David Lammy haben bei einem Auftritt am Mittwoch in Kiew kritisiert, dass der Iran Russland für den Krieg gegen die Ukraine ballistische Kurzstreckenraketen bereitgestellt habe. Der Iran bestreitet das.

    Die beiden Aussenminister warnten vor einer gefährlichen Eskalation in dem Krieg. Die Raketen würden die russische Aggression gegen die Ukraine noch einmal verstärken, sagte Blinken. Die Ukraine forderte mit Blick auf die mutmassliche Lieferung iranischer Raketen für Russland, dass nun auch der Westen im Gegenzug seine Beschränkungen für die reichweitenstarken Waffen aufheben müsse.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow wies zurück, dass Russland vom Iran Raketen erhalten habe. Die Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage, weil die russischen Streitkräfte selbst ein volles Arsenal mit allen Waffen hätten, die für die Fortsetzung des Krieges gegen die Ukraine notwendig seien. Zugleich machte Peskow deutlich, dass Russland bereits von einer Freigabe der Waffen für die ukrainischen Angriffe ausgehe.

    «Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen», sagte er angesichts des Besuchs von Blinken und Lammy in Kiew. Peskow meinte, dass derzeit die Öffentlichkeit nur auf diesen Entschluss noch vorbereitet werde. Nach seiner Darstellung verstrickt sich der Westen so noch tiefer in den Konflikt. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an. Details nannte er nicht. Moskau betont immer wieder, dass auch die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine ein Hauptgrund für die Fortsetzung des Krieges seien.

  • 5.30 Uhr

    Russischer Angriff auf Konoptop: Schwere Schäden an Energieinfrastruktur

    Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Konotop in der Region Sumy sind mehrere Zivilisten verwundet worden. Nach Angaben des Bürgermeisters Artem Semenikhin war die Wasserversorgung in der Stadt zeitweise unterbrochen. Ausserdem gebe es schwere Schäden an der Energieinfrastruktur und es sei unklar, wann Privathaushalte wieder Strom hätten. Nach dem Angriff im Zentrum der Stadt habe es mehrere Feuer gegeben, Schul- und Wohngebäude seien beschädigt worden. Zwei Menschen seien ins Spital eingeliefert worden, einer von ihnen befinde sich in kritischem Zustand.

    Ein bei einem russischen Angriff schwer beschädigtes DTEK-Kraftwerk. (Archivbild)
    Ein bei einem russischen Angriff schwer beschädigtes DTEK-Kraftwerk. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • Donnerstag, 12. September 2024, 5.10 Uhr

    Selenskyj will starke Waffen – USA: Tun alles für den Sieg

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken in Kiew erneut für die Freigabe westlicher Waffen mit grosser Reichweite geworben. «Es ist wichtig, dass die ukrainischen Argumente gehört werden», teilte Selenskyj nach Gesprächen mit Blinken und dem britischen Aussenminister David Lammy mit. Die Ukraine fordert seit Monaten, dass die westlichen Verbündeten die bisher geltenden Einschränkungen für die reichweitenstarken Waffen aufheben. Kiew will dann mit den Raketen militärische Ziele im russischen Hinterland zerstören.

    Blinken ging zunächst öffentlich nicht auf die Frage ein, ob die USA die Beschränkungen für die Waffen aufheben. Er kündigte aber an, dass die USA alles für einen Sieg der Ukraine und für einen «gerechten und dauerhaften Frieden» im russischen Angriffskrieg tun werden. «Wir wollen, dass die Ukraine gewinnt», sagte Blinken bei einer Pressekonferenz mit Lammy. Er deutete an, dass die Frage der Erlaubnis für den Einsatz von weitreichenden Waffen durch die Ukraine bei einem Treffen von Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer mit US-Präsident Joe Biden am Freitag in Washington besprochen werden wird.

    Selenskyj hatte schon Ende August angekündigt, dass er im September Biden seinen Siegesplan vorstellen wolle. Selenskyj könnte dies mit einem Besuch bei der UN-Generalversammlung in New York verbinden.

  • 23.05 Uhr

    Ukrainische Stadt plant Sprachpatrouillen gegen Russisch

    Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat aufgrund zunehmender Verwendung des Russischen Sprachpatrouillen angekündigt. «Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden», sagte der Bürgermeister der Grossstadt, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA. Vor allem viele Menschen aus der Ostukraine haben Russisch als Muttersprache. Marzinkiw erwarte mindestens 100 solcher Sprachkontrolleure, aktuell hätten sich bereits knapp 50 Freiwillige gemeldet. Zudem nannte er die Nummer einer Telefonhotline, bei der Bürger sich über Russischsprechende im öffentlichen Raum beschweren können.

    «Leider verspüren wir jetzt einen Anstieg der russischen Sprache in der Stadt und wollen, dass unsere Stadt höchstmöglich ukrainischsprachig ist», begründete das Stadtoberhaupt das Vorhaben. Zusätzlich bemühe sich die Stadt, etwa mit Ukrainisch-Kursen die Landessprache zu popularisieren. Marzinkiw räumte ein, dass diese Inspekteure keine gesetzlichen Vollmachten haben werden und lediglich Hinweise geben können.

    Seit der prowestlichen Revolution 2014 wird in dem osteuropäischen Land das seit Sowjetzeiten dominierende Russisch systematisch aus dem öffentlichen Raum, aus Musik, Radio, Fernsehen und Presse verdrängt.

    Russland begründete unter anderem mit dem angeblichen Schutz von Russisch-Muttersprachlern seinen Einmarsch in das Nachbarland im Februar 2022. Aufgrund des Krieges sind Millionen Menschen vor allem aus den russischsprachigen Gebieten im Osten und Süden des Landes in den relativ sicheren ukrainischsprachigen Westen oder ins Ausland geflohen.

  • 22.08 Uhr

    Blinken: USA prüfen «mit Dringlichkeit» Kiews Forderungen zu Langstreckenwaffen

    Die USA arbeiten laut ihrem Aussenminister Antony Blinken «mit Dringlichkeit» an der Erfüllung der militärischen Forderungen der Ukraine, die vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf Ziele in Russland nutzen will. «Wir arbeiten mit Dringlichkeit daran, weiterhin sicherzustellen, dass die Ukraine alles hat, was sie braucht, um sich wirksam zu verteidigen», sagte Blinken am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz  mit seinem britischen Kollegen David Lammy und dem ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiga in Kiew.

    US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer würden am Freitag über die Forderungen sprechen, fuhr Blinken fort. Er war am Mittwoch mit Lammy zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine weitere Unterstützung im Verteidigungskrieg gegen Russland nach Kiew gereist.

    Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha traf seine beiden Amtskollegen Antony Blinken und David Lammy zu Gesprächen.
    Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha traf seine beiden Amtskollegen Antony Blinken und David Lammy zu Gesprächen.
    Bild: Keystone/AP/Mark Schiefelbein

    «Es ist wichtig, alle Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer und britischer Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufzuheben», sagte Sybiga bei der Pressekonferenz. Der ukrainische Aussenminister appellierte zudem an die NATO-Nachbarländer der Ukraine, russische Drohnen und Raketen über dem Westen des Landes abzuschiessen. «Die Russen (...) greifen immer öfter Einrichtungen nahe der NATO-Grenze an», sagte Sybiga. Die Verbündeten sollen «die Möglichkeit prüfen, Raketen über dem Territorium der Ukraine abzuschiessen».

    Lammy kündigte indes weitere militärische Unterstützung Grossbritanniens an. «Ich kann verkünden, dass wir nun auch bis Jahresende hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen, zehntausende zusätzliche Schuss Artilleriemunition und mehr gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine schicken werden», sagte er.

    Erst am Freitag hatte Selenskyj bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet beschiessen zu dürfen. Am Dienstag dann sagte US-Präsident Joe Biden, seine Regierung «arbeite» an einer entsprechenden Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen.

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj: «Die Ukraine handelt nicht mit ihrem Land»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Gipfel der sogenannten Krim-Plattform eine Abtretung der russisch annektierten Halbinsel erneut ausgeschlossen. «Die Ukraine handelt nicht mit ihrem Land und lässt ihre Leute nicht im Stich», unterstrich Selenskyj bei dem Treffen. Das gehöre zur Moral der Ukraine. Er rief die Anwesenden dazu auf, bei der Rückholung von in russischer Gefangenschaft befindlichen Ukrainern zu helfen.

    Insbesondere hob der Staatschef dabei die muslimische Minderheit der Krimtataren als besonders durch die russischen Behörden verfolgte Gruppe auf der Krim hervor. Selenskyj appellierte an die muslimisch geprägten Nachbarstaaten Türkei und Aserbaidschan, Druck auf Russland auszuüben.

    Selenskyj zufolge gab es mehr als 60 Gipfelteilnehmer. Unter anderem waren der litauische Präsident Gitanas Nauseda, der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic, die lettische Regierungschefin Evika Silina, der tschechische Senatspräsident Milos Vystrcil und der moldauische Parlamentspräsident Igor Grosu zu dem Treffen nach Kiew gereist. Ebenso nahmen US-Aussenminister Antony Blinken und sein britischer Kollege David Lammy persönlich teil. Der Grossteil der Redner beschränkte sich allerdings auf Videobotschaften.

    Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 annektiert. Seit 2021 versucht Kiew, mit Treffen der sogenannten Krim-Plattform die internationale Aufmerksamkeit für die Situation auf der Halbinsel zu stärken. 

  • 21.02 Uhr

    Erdogan fordert Rückgabe der Krim an Ukraine

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Rückgabe der von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine gefordert. «Unsere Unterstützung für die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine ist unerschütterlich. Die Rückgabe der Krim an die Ukraine ist eine Forderung des Völkerrechts», sagte der türkische Staatschef in einer Videobotschaft anlässlich des Gipfeltreffens der sogenannten Krim-Plattform. Mit der 2021 geschaffenen Krim-Plattform wollte Kiew international mehr Aufmerksamkeit für die Lage rund um die annektierte Halbinsel wecken.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild)
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Francisco Seco

    Ankara hat bereits in der Vergangenheit die russische Annexion der Krim 2014 verurteilt. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Erdogan immer wieder auf die Achtung der Souveränität der Ukraine gepocht. Ankara gilt als traditionelle Schutzmacht der Minderheit der Krimtataren, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung auf der Krim ausmachen. Die sollten «frei, sicher und friedlich in ihrer eigenen Heimat» leben können, so Erdogan.

    Das NATO-Land Türkei unterhält gleichzeitig enge Beziehungen zu Moskau, auch im Handel. Russland ist zudem einer der grössten Energieversorger der Türkei.

  • 20.35 Uhr

    Raketenlieferungen an Russland: Grosbritannien bestellt iranischen Geschäftsträger ein

    Vor dem Hintergrund mutmasslicher iranischer Raketenlieferungen an Russland hat Grossbritannien nach eigenen Angaben den iranischen Geschäftsträger einbestellt. «Die britische Regierung hat deutlich gemacht, dass jede Weitergabe von ballistischen Raketen an Russland als gefährliche Eskalation angesehen und eine deutliche Reaktion nach sich ziehen würde», hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums in London.

    Am Dienstag hatten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien vor dem Hintergrund der mutmasslichen Raketenlieferungen weitere Sanktionen gegen Teheran angekündigt – insbesondere die Aussetzung bilateraler Luftverkehrsabkommen.

    Die Europäische Union hatte am Montag «glaubwürdige Informationen» über die Lieferung iranischer Raketen an Russland angeführt. Moskau und Teheran dementierten dies. Die USA hatten Mitte August erneut gewarnt, dass der Iran mit weitreichenden Konsequenzen rechnen müsse, sollte er Raketen an Russland liefern.

    Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Moskau und Teheran ihre Annäherung in den Bereichen Wirtschaft, Energie und Rüstung weiter vorangetrieben. Die USA und die EU haben bereits Sanktionen gegen iranische Drohnenhersteller verhängt. Die Ukraine wird von Russland täglich mit iranischen Schahed-Drohnen angegriffen.

  • 19.36 Uhr

    USA kündigen weitere 700 Millionen Dollar Hilfe für die Ukraine an

    US-Aussenminister Antony Blinken hat während eines Besuchs in Kiew weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar angekündigt. Mit dem Geld soll das ukrainische Energienetz vor einem möglicherweise schweren Winter ausgebaut werden. Zudem sollten Minenräumaktionen und weitere Unterstützung finanziert werden, wie Blinken auf einer Medienkonferenz mit seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha und dem britischen Aussenminister David Lammy sagte.

    Im Paket sind 325 Millionen Dollar für die Energieversorgung vorgesehen. Davon sollen laut dem Minister unter anderem ukrainische Kraftwerke repariert und eine Notstromversorgung bereitgestellt werden. Mit 290 Millionen Dollar sollen Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte, Gesundheitsfürsorge und Bildungsprogramme für bedürftige Ukrainer im Inland und für Flüchtlinge im Ausland finanziert werden. Die verbleibenden 102 Millionen Dollar werden für die Minenräumung verwendet.

    Erst Ende der vergangenen Woche gaben die USA bekannt, dass sie weitere Waffen im Wert von 250 Millionen Dollar an die Ukraine liefern werden. Dazu gehörten Luftabwehrraketen und Artillerie.

  • 18.25 Uhr

    EU importiert wieder mehr Gas aus Russland

    Ungeachtet des Ukraine-Kriegs importiert die Europäische Union immer noch fast ein Fünftel ihres Erdgases aus Russland. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stiegen die Einfuhren sogar wieder, wie ein in Brüssel veröffentlichter Energiebericht der EU-Kommission zeigt. Für die Slowakei, Ungarn und Österreich bleibt Russland der grösste Lieferant.

    Im ersten Halbjahr 2024 führten die EU-Länder laut dem Bericht 18 Prozent ihres Erdgases aus Russland ein, das entsprach einer Menge von 25,4 Milliarden Kubikmetern. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es dagegen nur 14 Prozent, insgesamt 21,2 Milliarden Kubikmeter. Damit überholte Russland die USA und wurde erneut zum zweitgrössten Lieferanten der EU nach Norwegen, wie bereits die Brüsseler Denkfabrik Bruegel berichtet hatte.

    Energiekommissarin Kadri Simson rief die Mitgliedsländer auf, grössere Anstrengungen zur Unabhängigkeit von Moskau zu unternehmen. Russland könne die EU aber durch Drehen am Gashahn heute «nicht mehr erpressen», betonte sie. Im Jahr 2021 hatten die EU-Länder nach ihren Angaben noch 45 Prozent ihres Bedarfs durch russisches Pipeline- oder Flüssigerdgas (LNG) gedeckt.

    Insbesondere Ungarn importiert noch viel Erdgas aus Russland.
    Insbesondere Ungarn importiert noch viel Erdgas aus Russland.
    /AP Photo/Bela Szandelszky/KEYSTONE

    Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verpflichteten sich die EU-Länder, die Einfuhren fossiler russischer Energieträger wie Öl und Gas «so schnell wie möglich» zurückzufahren. Ein Importverbot für Erdgas lässt allerdings weiter auf sich warten. Dafür fehlt unter den Mitgliedstaaten die nötige Einstimmigkeit.

    Das liegt an der weiter grossen Abhängigkeit einiger Staaten. Österreich bezog im vergangenen Jahr laut dem Bericht noch 44 Prozent seines Erdgases aus Russland. In Ungarn waren es sogar 69 Prozent, nach nur 61 Prozent 2021. An der Spitze steht die Slowakei mit 70 Prozent russischem Gas, nach 68 Prozent 2021. Deutschland verzichtet dagegen zumindest auf russisches Pipeline-Gas.

  • 17.32 Uhr

    Aussenminister der USA und Grossbritanniens sichern Ukraine anhaltende Unterstützung zu

    US-Aussenminister Antony Blinken hat bei einem gemeinsamen Besuch in der Ukraine mit seinem britischen Amtskollegen David Lammy die anhaltende Unterstützung beider Staaten für die Ukraine bekräftigt. Von der Reise gehe «eine starke Botschaft aus, dass wir uns für den Erfolg der Ukraine einsetzen, dass wir uns für den Sieg der Ukraine einsetzen», sagte Blinken am Mittwoch in Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, der «Sieg» der Ukraine hänge massgeblich von den USA ab.

    Sein britischer Kollege Lammy bekräftigte ebenfalls die Unterstützung seines Lands für die Ukraine. Diese werde anhalten, bis der Krieg des «russischen Imperialismus und der Aggression ein Ende hat».

    Bei einem Treffen der beiden Chefdiplomaten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sollte es voraussichtlich um die Forderung Kiews gehen, mit westlichen Waffen auch militärische Ziele auf russischem Gebiet angreifen zu dürfen.

    Die Ukraine befindet sich weiterhin in einer militärisch schwierigen Lage: Russische Truppen rücken in der ostukrainischen Region Donezk weiter auf die logistisch wichtige Stadt Pokrowsk vor – trotz der ukrainischen Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk.

    Erst am Freitag hatte Selenskyj bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet beschiessen zu dürfen. Am Dienstag dann sagte US-Präsident Joe Biden, seine Regierung «arbeite» an einer entsprechenden Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen.

    Unterdessen erhielt die Regierung in Kiew eine wichtige finanzielle Zusage: Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab eine Einigung auf Arbeitsebene über die Freigabe von bis zu 1,1 Milliarde Dollar (rund eine Milliarde Euro) aus einem Hilfspaket bekannt.

    Bei den Mitteln handelt es sich um die fünfte Tranche eines im März 2023 beschlossenen IWF-Hilfspakets im Umfang von 15,6 Milliarden Dollar. Das Exekutivdirektorium der Organisation muss die Mittel nun noch freigeben. Sollte dies geschehen, stiege der Gesamtumfang der aus dem Hilfspaket bewilligten Mittel auf 8,7 Milliarden Dollar an.

    IWF-Verhandlungsführer Gavin Gray erklärte, zwar habe der russische Angriffskrieg weiterhin «verheerende Auswirkungen» auf die Ukraine. Durch «geschicktes politisches Handeln, die Anpassungsfähigkeit der Haushalte und Unternehmen sowie eine solide Aussenfinanzierung» sei es der Ukraine aber gelungen, sich sowohl wirtschaftlich als auch mit Blick auf die Staatsfinanzen zu stabilisieren.

  • 16.56 Uhr

    Ukraine-Transit für Gas aus Russland nicht mehr nötig

    Die Europäische Kommission drängt erneut auf ein Ende des Transits von Gas aus Russland durch die Ukraine nach Europa. Nun gebe es Alternativen.

    «Die EU ist bereit, ohne das verbleibende russische Erdgas zu leben, das über die Transitroute durch die Ukraine geliefert wird», sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson in Brüssel. Man habe sich mehrere Monate auf den Stopp des Gasflusses vorbereitet und alternative Lieferwege gefunden.

    Der Vertrag zum Transit russischen Gases durch die Ukraine nach Europa zwischen den Staatskonzernen Gazprom und Naftogaz endet am 31. Dezember 2024. Trotz des vor mehr als zwei Jahren von Moskau begonnenen Angriffskriegs wurde er bislang erfüllt - auch auf Drängen der europäischen Nachbarländer der Ukraine, speziell Ungarns. Auch Österreich bezieht über die Verbindung noch in grossen Ausmass Gas aus Russland.

    Die EU-Mitgliedstaaten beziehungsweise deren Unternehmen, die noch Gas aus Russland beziehen, hätten im Vergleich zu anderen Unternehmen, denen Russland bereits 2022 den Lieferstopp verordnet habe, zwei zusätzliche Jahre erhalten, so Simson bei der Vorstellung des Berichts zur Lage der Energieunion. «Es besteht keine Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um den Handel mit Gazprom zu verlängern.»

  • 15.53 Uhr

    Kreml geht von US-Erlaubnis zu Raketenschlägen für Kiew aus

    Der Kreml geht davon aus, dass der Ukraine der Einsatz weitreichender Waffen aus den USA und Grossbritannien gegen russisches Gebiet erlaubt wird. «Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen.»

    Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge angesichts von Medienberichten über Diskussionen zu diesem Thema zwischen den USA, Grossbritannien und der Ukraine. Zugleich besuchen aktuell die Aussenminister der beiden Länder die ukrainische Hauptstadt Kiew und führen dort Gespräche.

    Peskow fügte hinzu, derzeit werde in den Medien Stimmung für den angeblich bereits gefallenen Entschluss gemacht. Nach Darstellung Peskows verstrickt sich der Westen so immer tiefer in den Konflikt. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an.

    Kiew dringt seit Monaten auf die Erlaubnis, insbesondere russische Militärflugplätze im Landesinneren Russlands mit US-amerikanischen und britischen Raketen angreifen zu können. Von dort startet die russische Luftwaffe regelmässig verheerende Angriffe auf das Nachbarland. Für ukrainische Waffen - abgesehen von Drohnen - sind die Flugplätze nicht erreichbar.

    Angesichts der nun von Moskau erwarteten Freigabe der Waffen stellte sich die russische Führung einmal mehr als Opfer und den von ihr befohlenen Angriffskrieg als Selbstverteidigung dar.

  • 15.52 Uhr

    Nordrussische Region Murmansk meldet Drohnenangriff

    In der nordrussischen Region Murmansk hat es nach Angaben des Gouverneurs Andrej Tschibis einen Angriff feindlicher Drohnen gegeben. Er teilte bei Telegram mit, dass «alle drei Drohnen» abgeschossen worden seien.

    Auf den Flughäfen Murmansk und Apatity gebe es aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen, teilte die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija mit.

    In der Region Murmansk befinden sich die russische Nordmeerflotte unter anderem mit atomar betriebenen Eisbrechern sowie ein Luftwaffenstützpunkt. Russlands Nordmeerflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Grossmanöver der Kriegsmarine in den Gewässern der Arktis teil. Die zudem in anderen Gewässern des flächenmässig grössten Landes der Erde organisierte Führungs- und Stabsübung ist bis 16. September angesetzt und gilt als die grösste seit drei Jahrzehnten.

  • 12.50 Uhr

    Blinken und andere Politiker zu Krim-Gipfel in Kiew

    US-Aussenminister Antony Blinken und sein britischer Kollege David Lammy sind zu Gesprächen und der Teilnahme am vierten Gipfel der sogenannten Krim-Plattform in die Ukraine gereist. Örtliche Medien zeigten ihre Ankunft auf dem Bahnhof der Hauptstadt Kiew.

    Angekündigt waren unter anderem Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem neuen Aussenminister Andrij Sybiha. Als wichtigstes Thema gilt die Forderung Kiews, weitreichende US-amerikanische und britische Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen.

    Zum Treffen der Krim-Plattform reisten auch der litauische Präsident Gitanas Nauseda, Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenkovic, Lettlands Regierungschefin Evika Silina und der Präsident des tschechischen Senats, Milos Vystrcil, nach Kiew.

    Die sogenannte Krim-Plattform war von Kiew 2021 als regelmässiges Gipfeltreffen eingerichtet worden, um mehr internationale Aufmerksamkeit für die Situation um die 2014 durch Russland annektierte ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu wecken. Seit zweieinhalb Jahren wehrt die Ukraine zudem eine grossangelegte russische Invasion gegen weitere Gebiete ab. Erklärtes Ziel Kiews ist dabei auch eine Rückholung der Krim.

  • 12.34 Uhr

    Russland startet Gegenoffensive im Gebiet Kursk

    Moskaus Militär hat nach eigenen Angaben im westrussischen Gebiet Kursk eine Gegenoffensive zur Vertreibung der dort eingedrungenen ukrainischen Truppen begonnen.

    Die Ukraine war Anfang August überraschend in das Gebiet Kursk vorgestossen. Im Zuge dieser Offensive hatte Kiew mehr als 1000 Quadratkilometer erobert und viele russische Soldaten gefangen genommen. Ziel des Vorstosses war es, Moskau zumindest zum teilweisen Abzug von Soldaten aus dem ostukrainischen Gebiet Donezk zu zwingen, um die Region Kursk zu decken.

  • 4.55 Uhr

    Aussenminister in Kiew – Darf die Ukraine bald weit schiessen?

    Die Aussenminister der USA und Grossbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, werden am heutigen Mittwoch gemeinsam in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erwartet. Mit diesem Besuch könnte die Erlaubnis näherrücken, dass die bedrängte Ukraine mit westlichen Waffen militärische Ziele auch tief auf russischem Gebiet angreifen darf.

    Blinken sagte vor der Reise in London, sein Kollege und er wollten erkunden, wie die Ukraine in der gegenwärtigen Lage am besten unterstützt werden kann. Dies wollten sie ihren Chefs für deren Treffen am Freitag berichten. US-Präsident Joe Biden empfängt dann in Washington den britischen Premierminister Keir Starmer. Im Kern geht es um den Einsatz von ATACMS-Artillerieraketen aus US-Produktion und britischen Storm-Shadow-Raketen.

    In Kiew sei ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und ranghohen Regierungsvertretern geplant, teilte das US-Aussenministerium mit. Die Reise komme zu einem kritischen Zeitpunkt für die Ukraine, sagte Blinken. Russland intensiviere seine Aggression gegen Zivilisten, wichtige Infrastruktur und das ukrainische Militär. «Wir sehen, wie es seine Angriffe auf Städte, Menschen und im Besonderen die Energieinfrastruktur vor den kalten Monaten erhöht», sagte der US-Aussenminister.

    Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine grossangelegte russische Invasion ab. Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte in Kiew, wegen der Schäden am Energiesystem stehe die Ukraine wahrscheinlich vor dem bislang schwierigsten Kriegswinter. Auch in der Nacht auf Mittwoch meldete das ukrainische Militär wieder russische Luftangriffe.

    Bislang haben die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw beschränkt. Doch die Ukraine bittet seit längerem darum, dass sie weitreichende Waffen aus US-Produktion auch gegen Ziele weit hinter der russischen Grenze einsetzen darf. Nur so könnten russische Militärflugplätze getroffen werden, von denen Kampfjets aufsteigen, um Gleitbomben abzuwerfen oder Raketen abzufeuern. Diese treffen grosse Städte wie Charkiw, aber auch ukrainische Schützengräben an der Front. In Washington forderten mehrere Politiker der Republikaner Präsident Biden in einem Brief auf, die Beschränkungen aufzuheben.

    Allerdings verfügen die bisher von Washington bereitgestellten ATACMS-Raketen nur über eine Reichweite von gut 300 Kilometern. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin räumte kürzlich in Ramstein auch ein, dass das russische Militär seine Kampfflugzeuge bereits seit einiger Zeit auf weiter entfernte Flugfelder verlegt hat. Bislang setzt die Ukraine für Angriffe im russischen Hinterland nur eigene Drohnen ein, die aber vergleichsweise wenig Sprengstoff tragen.

    Deutschland hat der Ukraine keine Waffen mit vergleichbaren Reichweiten geliefert. Es wird stillschweigend akzeptiert, dass die Ukraine deutsche Panzer oder Artilleriegeschütze zum Beispiel bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk einsetzt. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt es aber strikt ab, die stärkste deutsche Waffe zu liefern, den Marschflugkörper Taurus. Dieser könnte mit 500 Kilometer Reichweite auch Moskau erreichen.

  • 4.30 Uhr

    Russland: Güterzug nach Fremdeinwirkung entgleist

    In der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der russischen Eisenbahn ein Güterzug durch Fremdeinwirkung entgleist. Eine Lokomotive und mehrere Waggons des Zuges seien wegen eines Eingriffs in den Bahnverkehr von den Gleisen abgekommen, teilt die Süd-Ost-Eisenbahn über Telegram mit. Nach ersten Informationen gibt es keine Verletzten. Weitere Details gibt die Bahn zunächst nicht bekannt.

  • Mittwoch, 11. September 2024, 1.15 Uhr

    Bericht: Training ukrainischer Soldaten zulasten britischer Truppen

    Die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in Grossbritannien schränkt einem Bericht des Rechnungshofs in London zufolge das Training britischer Soldaten ein. Ein Viertel der Ausbildungskapazitäten werde für das Programm für ukrainische Rekruten verwendet, die sogenannte Operation Interflex, hiess es in dem Bericht des National Audit Office (NAO).

    Ukrainische Soldaten bei der Ausbildung im Süden Englands. (22. August 2024) 
    Ukrainische Soldaten bei der Ausbildung im Süden Englands. (22. August 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Neil Hall

    Bitten britischer Einheiten um Zeit auf Truppenübungsplätzen seien 2023 achtmal häufiger abgelehnt worden als 2019. «Das Verteidigungsministerium hat anerkannt, dass Interflex die Fähigkeit der britischen Armee einschränken wird, ihre eigenen Soldaten auszubilden», teilte NAO weiter mit.

    Die Ausbildung ukrainischer Marinesoldaten sei bereits Anfang des Jahres in die Niederlande verlegt worden, weil die Nutzung der Einrichtungen in Grossbritannien die Ausbildungsbedürfnisse der Royal Marines zu gefährden drohte.

    Grossbritannien hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 mehr als 42'000 Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebildet. Operation Interflex soll nach Worten von Verteidigungsminister John Healey das gesamte Jahr 2025 über weiterlaufen.

    Den Angaben zufolge sehen sich 89 Prozent der in Grossbritannien trainierten ukrainischen Soldaten besser auf den Kampfeinsatz vorbereitet. Kritik gab es laut NAO aber an der mangelnden Ausbildung beim Einsatz und der Bekämpfung von Drohnen. Grund dafür sind militärische und zivile Flugbeschränkungen in Grossbritannien.

    Dem NAO-Bericht zufolge hat Grossbritannien aus eigenen Vorräten bisher Waffen und Ausrüstung im Wert von umgerechnet rund 190 Millionen Franken an die Ukraine geliefert. Die Kosten für die Aufstockung übersteigen die Spenden demnach deutlich. Das Verteidigungsministerium rechnet bis zum Geschäftsjahr 2030/31 mit umgerechnet gut 3 Milliarden Franken. Die neu beschaffte Ausrüstung sei in einigen Fällen moderner als die gespendete.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 10. September 2024

  • 23.03 Uhr

    US-Republikaner fordern Aufhebung von Waffenbeschränkungen

    Wichtige Republikaner im US-Parlament fordern die Regierung von Präsident Joe Biden dazu auf, der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketensysteme gegen weitere Ziele in Russland zu erlauben. Es sei längst überfällig, dass die Regierung die Beschränkungen für den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufhebe, heisst es in einem Brief an Biden. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderem von dem Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul.

  • 21.38 Uhr

    Selenskyj macht seinen Diplomaten Dampf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen Diplomaten ein energischeres Eintreten für die Interessen des von Russland angegriffenen Landes. Der neue Aussenminister Andrij Sybiha solle die ukrainische Diplomatie so umgestalten, «dass wir und unsere Partner viel aktiver auf Herausforderungen reagieren können». Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Vorher hatte er Sybiha im Aussenministerium offiziell als neuen Minister vorgestellt.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf mehr Verständnis für die Ukraine in Europa. (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf mehr Verständnis für die Ukraine in Europa. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Luca Bruno

    Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine in Europa noch mehr Verständnis findet, sagte Selenskyj. Zugleich brauche das Land engere Beziehungen zu Lateinamerika, Afrika und Asien. «Wir müssen das volle Potenzial unserer strategischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ausschöpfen», sagte der Präsident in Kiew. Auch solle die Ukraine bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen aktiver auftreten.

    Selenskyj erwähnte den bisherigen Aussenminister Dmytro Kuleba nicht, der vergangene Woche einer Kabinettsumbildung zum Opfer gefallen war. Doch seine Äusserungen liessen sich als Kritik an der bisherigen ukrainischen Diplomatie verstehen. Wer sich auf die geforderte Weise für das Land einsetze, sei willkommen, sagte er. «Jeder, der dieses Niveau nicht erreicht, sollte sich überlegen, ob er wirklich im System des Aussenministeriums sein sollte.»

  • 19.31 Uhr

    Ukrainische Regierung erwartet bislang schwierigsten Winter

    Die ukrainische Regierung rechnet angesichts der Zerstörungen im Energiesektor mit dem schwierigsten Winter seit Kriegsbeginn. Es sei eine Herausforderung, in der kommenden Heizsaison eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew vor Journalisten. «Wir haben drei Heizperioden erfolgreich überstanden.» Der kommende Winter werde «nicht weniger schwierig, sondern vielleicht sogar der schwierigste» sein.

    Die Ukraine bekomme aus der ganzen Welt Ausrüstung für ihren Energiesektor, sagte Schmyhal. Man versuche, beschädigte Kraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Um das Energiesystem weniger anfällig zu machen, werde es dezentraler organisiert. «Wir erhöhen auch die Autonomie der kritischen Infrastrukturen», sagte der Regierungschef.

  • 18.59 Uhr

    Wegen Waffenlieferungen an Russland: Westen verhängt neue Sanktionen gegen Iran

    Wegen Waffenlieferungen des Iran an Russland haben mehrere westliche Sanktionen der Ukraine neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Es würden «umgehend» Massnahmen ergriffen, um bilaterale Luftverkehrsabkommen mit Iran ausser Kraft zu setzen, hiess es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung der Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens. US-Aussenminister Antony Blinken sprach von einer «dramatischen Eskalation».

    Russland habe Lieferungen ballistischer Raketen aus dem Iran erhalten, «und wird sie wahrscheinlich innerhalb von Wochen in der Ukraine gegen Ukrainer einsetzen», sagte Blinken in London. Demnach handelt es sich bei den Raketen um Fath-360 mit einer Reichweite von 120 Kilometern.

    Der US-Aussenminister verwies auf Äusserungen des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, wonach der Iran die Zusammenarbeit mit Europa wiederaufnehmen und eine Lockerung der Sanktionen erreichen wolle. «Destabilisierende Massnahmen wie diese werden genau das Gegenteil bewirken», betonte Blinken.

  • 15.34 Uhr

    Schoigu: Keine Verhandlungen ohne ukrainischen Truppenabzug

    Der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrats Sergej Schoigu hat Friedensverhandlungen ohne einen Abzug ukrainischer Truppen aus russischem Gebiet ausgeschlossen.

    «Solange wir sie nicht aus unserem Territorium geworfen haben, werden wir natürlich keine Gespräche über Verhandlungen mit ihnen führen», sagte der frühere Verteidigungsminister dem russischen Staatsfernsehen.

    Seit Anfang August läuft in der russischen Region Kursk eine Offensive der Ukraine. Dabei sind erstmals seit Kriegsbeginn ukrainische Bodentruppen auf russisches Gebiet vorgerückt. Die Operation ist Teil des Verteidigungskampfes der Ukraine, die sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion wehrt.

    Den Angriff auf die Region Kursk hält Schoigu für einen Versuch, Russland zu Verhandlungen zu Bedingungen der Ukraine sowie zum Abzug russischer Kräfte aus dem Donbass zu zwingen. Russland habe jedoch bei seiner Offensive im Osten der Ukraine allein seit August rund 1000 Quadratkilometer Gelände erobert. Überprüfbar von unabhängiger Seite sind die Angaben nicht. Allerdings hatten auch ukrainische und westliche Militärbeobachter den Russen Geländegewinne bescheinigt.

  • 14.26 Uhr

    Moskau sieht Kiews Drohnenattacken als Aufruf zum Kampf

    Nach den jüngsten ukrainischen Drohnenangriffen Richtung Moskau sieht sich der Kreml in seinem Kriegskurs bestätigt.

    «Wir müssen die militärische Spezialoperation fortführen, um uns vor solchen Erscheinungen zu schützen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bei den Angriffen in der Nacht war eine Frau in einem Wohnhaus ums Leben gekommen. Obwohl es in der Ukraine fast täglich zivile Opfer durch russische Drohnen- oder Raketenattacken gibt, kennzeichnete Peskow den tödlichen ukrainischen Angriff als «Wesen des Kiewer Regimes».

    Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von insgesamt 144 Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk, Kursk, Orjol, Woronesch, Lipezk, Kaluga, Tula und dem Gebiet Moskau. Die Ukraine greift in ihrem Kampf gegen den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg immer wieder auch russisches Gebiet mit Drohen und Raketen aus eigener Produktion an, um dort den militärischen Nachschub zu stören. Kiew weist zurück, dabei zivile Ziele anzugreifen.

  • 6.04 Uhr

    Ukraine: Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt

    Die ukrainischen Luftabwehreinheiten haben einen russischen Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt, teilt die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • 6 Uhr

    Wieder Greenpeace-Büro in der Ukraine eröffnet

    Die Umweltorganisation Greenpeace eröffnet wieder ein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ziel sei, Wiederaufbauprojekte in der Ukraine zu beschleunigen und Umweltverbrechen infolge des russischen Angriffskriegs zu untersuchen und zu dokumentieren, teilte Greenpeace Mittel- und Osteuropa mit. Schon jetzt werde dafür mit lokalen Umweltorganisationen zusammengearbeitet. «Unsere Aufgabe ist es, der Ukraine beim grünen Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur zu helfen, indem wir die saubere Kraft von Sonne und Wind nutzen», sagte die neue Büroleiterin Natalija Hosak der Mitteilung zufolge.

    Greenpeace macht immer wieder auf Umweltschäden in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg aufmerksam. Unter anderem beobachtet die Organisation die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Die Organisation hatte in den 1990er Jahren ein Büro in Kiew unterhalten. Mit Beginn des Krieges 2022 sei die Arbeit wieder verstärkt worden, hiess es nun.

  • 5.20 Uhr

    Ukraine attackiert Raum Moskau mit Drohnen

    Nach dem Abschuss zweier ukrainischer Drohnen über dem Domodedowo-Bezirk bei Moskau sind nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin Einsatzkräfte zur Absturzstelle ausgerückt. Zu möglichen Schäden oder Opfern macht Sobjanin zunächst keine Angaben. Im Bezirk Domodedowo, rund 50 Kilometer südlich des Kremls, befindet sich einer der grössten Flughäfen Moskaus.

  • 5.15 Uhr

    Russlands Luftverteidigung zerstört Drohne auf dem Weg nach Moskau

    Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin eine Drohne zerstört, die auf die russische Hauptstadt zuflog. «Nach ersten Informationen gibt es keine Schäden und keine Verletzten dort, wo die Trümmer niedergegangen sind», teilt Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Von ukrainischer Seite liegt keine Stellungnahme vor.

  • 5.10 Uhr

    Russland: Drohnentrümmer fallen auf Treibstoff- und Energiewerk

    Wrackteile einer von der russischen Luftabwehr über der Region Tula abgeschossenen Drohne sind nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS auf ein Treibstoff- und Energiewerk gestürzt. «Es gab keine Verletzten», zitiert TASS die Behörden in Tula. Der technologische Prozess und die Versorgung der Verbraucher mit Ressourcen seien nicht unterbrochen. Die Situation sei unter Kontrolle.

  • Dienstag, 10. September 2024, 1.16 Uhr

    Grossbritannien und USA wollen Partnerschaft ausbauen

    Grossbritannien und die USA wollen ihre enge Partnerschaft weiter ausbauen. Bei einem Besuch von US-Aussenminister Antony Blinken in London solle ein neuer strategischer Dialog zwischen den Verbündeten eröffnet werden, kündigte das britische Aussenministerium an. Es gehe darum, die Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehungen zu vertiefen.

    «Grossbritannien hat keinen grösseren Freund als Amerika», sagte Aussenminister David Lammy. «Die besondere Beziehung wird auf beiden Seiten des Atlantiks seit mehr als 80 Jahren geschätzt, aber gemeinsam sind wir entschlossen, unser Bündnis zu stärken, um Briten und Amerikanern gleichermassen Sicherheit und Wachstum zu bringen.»

    In ihren Gesprächen würden die Aussenminister auch «die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression» diskutieren sowie über eine langfristige Friedenslösung im Nahen Osten beraten. «In einer volatileren und unsichereren Welt ist es noch wichtiger, dass wir eng verbundene Nationen sind», sagte Lammy.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 9. September 2024

  • 22.52 Uhr

    Kara-Mursa: Putin darf keinen gesichtswahrenden Ausweg aus Ukraine-Krieg bekommen

    Der führende russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa hat den Westen davor gewarnt, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen «gesichtswahrenden Ausweg» aus dem Ukraine-Krieg zu gewähren. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen darf», sagte Kara-Mursa am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin keinen gesichtswahrenden Ausweg aus diesem Krieg in der Ukraine findet.»

    Gut einen Monat nach seiner Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sagte Kara-Mursa, er begreife zwar, dass in den westlichen Gesellschaften «Ermüdung» wegen des Krieges herrsche. Putin müsse aber «besiegt werden». Er ergänzte: «Wenn, Gott bewahre, das Putin-Regime den Ausgang dieses Krieges als Sieg für sich darstellen und an der Macht bleiben darf, werden wir in einem Jahr oder in 18 Monaten über einen weiteren Konflikt oder eine andere Katastrophe sprechen.»

    Kara-Mursa fügte aber an, er glaube, dass die Herrschaft Putins in Russland «in einer sehr nahen Zukunft enden wird». Mit Blick auf die jeweils in kurzer Zeit erfolgten Zusammenbrüche des russischen Zarenreichs im Jahr 1917 und der Sowjetunion im Jahr 1991 sagte er: «Grosse politische Veränderungen treten in Russland plötzlich und unerwartet auf und niemand ist je darauf vorbereitet.»

    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Bild: Keystone/dpa/Christoph Reichwein
  • 21.16 Uhr

    Selenskyj mahnt bei Waffenlieferungen zur Eile

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zur schnellstmöglichen Umsetzung der Hilfsvereinbarungen mit dem Westen aufgerufen. «Der Kriegsverlauf hängt direkt von der Qualität der Logistik bei den Lieferungen und der Erfüllung aller Versprechen der Partner ab», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Waffen und Gerät müssten rechtzeitig ankommen, um Erfolg zu haben. «Was im September gebraucht wird, muss im September an unsere Truppen geliefert werden.»

  • 19.57 Uhr

    Raketenlieferungen: Kiew bestellt iranischen Gesandten ein

    Nach Berichten über mögliche iranische Lieferungen ballistischer Raketen an Russland hat das ukrainische Aussenministerium den iranischen Gesandten einbestellt. Diesem sei in «harter Form» eine Warnung an Teheran übermittelt worden, teilte das Ministerium in Kiew mit. Eine Bestätigung der Berichte werde «verheerende und nicht wiedergutzumachende Folgen» für die bilateralen Beziehungen haben.

    Zuvor hatten US-amerikanische Zeitungen unter Berufung auf Quellen in Washington berichtet, dass Teheran ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert habe. Moskau greift Ziele in der Ukraine bereits seit Herbst 2022 regelmässig mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Teheran streitet Waffenlieferungen jedoch immer wieder ab.

  • 19.20 Uhr

    Lawrow: Westen will nicht ehrlich über Ukraine verhandeln

    Russland hat dem Westen nach dem diplomatischen Vorstoss von dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz Unehrlichkeit im Ukraine-Streit vorgeworfen. «Der Westen will nicht ehrlich verhandeln», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit arabischen Kollegen des Golfkooperationsrats in Riad.

    Westliche Staatschefs klammerten sich an die für Moskau unannehmbare Initiative des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das bedeute, dass der Westen weiterhin alles tue, um Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zuzufügen. Die Initiative Selenskyjs sieht als eine Forderung den Abzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet vor.

    Lawrow ging in seiner Kritik auch auf den Vorstoss von Scholz ein. Nach dessen Worten über die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung gebe es in der deutschen Presse Andeutungen darüber, dass eine Lösung die russischen Eroberungen berücksichtigen müsse. Es gehe aber nicht um Territorien, behauptete Lawrow. «Wir haben niemals fremden Boden gewollt, wir wollten nur, dass man den Menschen, die Teil der russischen Welt, der russischen Kultur, russischen Sprache, Geschichte, Religion sind, human begegnet, wie dies das internationale Recht, viele Menschenrechts- und Minderheitskonventionen und vor allem die Satzung der Vereinten Nationen fordert», sagte der Minister.

  • 19.10 Uhr

    Niederlande erlauben Ukraine Einsatz von Waffen in Russland

    Die Niederlande erlauben der Ukraine, mit von ihnen gelieferten Waffen militärische Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. «Die Ukraine darf unsere Waffen auf russischem Territorium einsetzen, um sich gemäss dem Völkerrecht zu verteidigen», sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans der «FAZ». Er ermutigte zugleich andere westliche Länder, die Einsatzbeschränkung für von ihnen gelieferte Waffen aufzuheben.

    Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung, sagte Brekelmans. «Und wenn das Land von Grenzgebieten oder von russischen Flugplätzen aus angegriffen wird, dann kann es militärische Ziele ins Visier nehmen. Das Gleiche gilt für feindliche Raketen - auch diese dürfen mit unseren Waffen über Russland abgefangen werden.» Laut Brekelmans gilt diese Erlaubnis ausdrücklich auch für die zugesagten F-16-Kampfflugzeuge. Die niederländische Regierung vertraue darauf, dass Kiew auch die F-16-Jets gemäss dem Völkerrecht einsetze.

  • 18 Uhr

    Trümmer russischer Drohnen in Rumänien gefunden

    Rumäniens Armee hat an der Grenze zur Ukraine bei Periprava Trümmer einer russischen Drohne gefunden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest am Montag mit. Man habe die Suche eingeleitet, nachdem am Sonntag der Überflug von Drohnen gemeldet worden war. In der Region kam es seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu mehreren derartigen Vorfällen.

    Periprava liegt an der Donau, weniger als 500 Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Derzeit untersuche man auch eine weitere mögliche Drohnen-Absturzstelle bei Caraorman im Donaudelta, rund 40 Kilometer landeinwärts von der Grenze zur Ukraine. Es handle sich in beiden Fällen um unbewohnte, sumpfige Gebiete, hiess es weiter aus dem Ministerium.

  • 13.24 Uhr

    Britischer Geheimdienst: Russische Luftwaffenbasis schwer getroffen

    Ein Luftwaffenstützpunkt in der russischen Region Wolgograd hat nach britischen Geheimdienst-Informationen schwere Schäden bei einem ukrainischen Angriff erlitten.

    Bei dem Angriff auf die Marinowka-Luftwaffenbasis am 22. August seien vier Hangars zerstört und drei weitere beschädigt worden, hiess es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London auf X. Ebenfalls zerstört wurde demnach eine Radarkuppel sowie weitere Gebäude und Lagerkapazitäten unter freiem Himmel.

    Als Beweis veröffentlichten die Briten Satellitenbilder, auf denen im Vorher-Nachher-Stil die Zerstörung zu erkennen ist. Der russische Gebietsgouverneur Andrej Botscharow hatte die Schäden durch den ukrainischen Drohnenangriff seinerzeit heruntergespielt. Er hatte damals angegeben, lediglich durch den Absturz einer Drohne sei Feuer ausgebrochen.

  • 11.26 Uhr

    Denkzettel für Stadtoberhaupt von St. Petersburg

    Bei den russischen Regionalwahlen hat die Kreml-Partei Geeintes Russland nach offiziellen Angaben alle ihre Kandidaten für Gouverneursposten durchgesetzt. Einen Denkzettel gab es aber für den Gouverneur der nördlichen Millionenstadt St. Petersburg, Alexander Beglow.

    Ihm wurde ein Ergebnis von knapp 60 Prozent zugeschrieben – das schwächste Resultat bei landesweit 21 Abstimmungen über regionale Spitzenposten.

    In Russlands am ehesten westlich geprägter Stadt gilt Beglow (68) wegen seiner Misswirtschaft als unbeliebt; er kann sich nur mit Unterstützung des Kremls halten. In der Heimatstadt von Präsident Wladimir Putin beklagten unabhängige Beobachter besonders viele Wahlmanipulationen. Die offizielle Auszählung in St. Petersburg lief am Montag noch.

    In anderen Regionen wurden für die Amtsinhaber meist Resultate um die 80 Prozent verkündet. Bei der dreitägigen Wahl vom Freitag bis Sonntag wurden auch mehrere Regionalparlamente neu besetzt. Für die Führung in Moskau galt der Urnengang auch als Test für die Stimmung in der Bevölkerung nach zweieinhalb Jahren Krieg.

  • 4.30 Uhr

    Russischer Beschuss in Mykolajiw: 70-Jährige tot

    Eine 70-jährige Frau ist am Sonntagabend durch russischen Beschuss in Otschakiw in der Region Mykolajiw getötet worden. «Die Russen haben Otschakiw heute Abend mit Rohrartillerie beschossen und dabei eine 70-jährige Frau in ihrem eigenen Haus getötet», schreibt Leiter der Staatsverwaltung von Mykolajiw Vitali Kim auf Telegram.

  • 4.26 Uhr

    Ukrainische Truppen sprengen Brücke in Kursk

    Ukrainische Truppen haben die letzte verbliebene Brücke über den Sejm in der Region Kursk beschädigt. Die Brücke in der Nähe des Dorfes Karysch sei nur noch von leichten Personenwagen befahrbar, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf Militärquellen. Mit der Zerstörung von mehreren Brücken in der Region haben die ukrainischen Truppen die dort verteidigenden russischen Einheiten in eine schwierige Lage gebracht und von der Versorgung weitgehend abgeschnitten.

  • 3.40 Uhr

    Erneut schwere Kämpfe um Pokrowsk in der Ostukraine

    Der seit Wochen andauernde Ansturm russischer Truppen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Pokrowsk am Rande des Donbass sind mit aller Wucht fortgesetzt worden. Am Sonntag seien in dem Abschnitt im Osten des Landes insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. «Die Lage im Sektor Pokrowsk bleibt angespannt», hiess es.

    Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus dem nahe gelegenen Kurachowe gemeldet. Dort habe die russische Armee insgesamt 19-mal versucht, die ukrainische Verteidigung auszuhebeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Die russische Armee versucht seit Monaten, ihre Positionen rund um den Donbass auszuweiten.

    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP
  • Montag, 9. September 2024, 3.30 Uhr

    Selenskyj hofft auf positive Signale

    Nach seinen Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung während des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein wartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt «sehr gespannt» auf Ergebnisse. Konkret hatte Selenskyj am Freitag von den Verbündeten weitreichende Waffen und die Erlaubnis zu deren Einsatz gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet gefordert. Bisher wurde diese Erlaubnis nicht erteilt.

    Die Ukraine versuche, ihre Partner auf allen Ebenen vom Einsatz weitreichender Raketen zu überzeugen, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft und beklagte fehlende Entscheidungsbereitschaft: «Russland kann vor der Suche nach Frieden ebenso zurückschrecken wie die Welt vor starken Entscheidungen, Russland zu besiegen, zurückschreckt.»

    «Wir arbeiten ständig mit Vertretern beider Parteien in den Vereinigten Staaten von Amerika zusammen - am Rande des Forums in Italien traf ich mit einer Delegation des US-Kongresses zusammen», berichtete Selenskyj von einem anschliessenden Besuch in Italien am Freitag. «Wir sprachen insbesondere über den Siegesplan für die Ukraine – über einige seiner Details.» Die Ukraine werde sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die beiden Bewerber um seine Amtsnachfolge, Donald Trump und Kamala Harris, über Details informieren.

    Bei dem Treffen in Ramstein waren Kiew weitere Waffen und sonstige militärische Unterstützung zugesagt worden. «Jetzt, zu Beginn des Herbstes, geht es für uns vor allem darum, die Position der Ukraine und der Ukrainer zu stärken, unsere Städte und Dörfer vor dem russischen Terror zu schützen und natürlich unseren Soldaten an der Front mehr Möglichkeiten zu geben», sagte Selenskyj. Dabei meinte er vor allem die zuletzt schwer umkämpften ostukrainischen Regionen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 8. September 2024

  • 23.33 Uhr

    Selenskjy spricht über die Verletzten nach dem Poltawa-Angriff.

    In seiner abendlichen Videoansprache hat der der ukrainische Präsident Selenskyj über die aktuelle Situation nach dem schweren russischen Angriff auf die Stadt Poltawa mit bislang 58 Toten. Noch immer seien 220 Menschen in Krankenhäusern. Einige Verletzte würden sich in einem kritischen Zustand befinden.  «Der Septemberanfang war leider durch brutale russische Angriffe gekennzeichnet», sagt Selenskyj. 

  • 22.19 Uhr

    Eine Frau stirbt bei Angriff auf Wohngebiet in der Region Charkiw

    Bei einem russischen Angriff auf eine Stadt in der Oblast Charkiw ist eine 76 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. 13 Person wurden verletzt, berichtet «Kyiv Independent». Bei dem Angiff auf ein Wohngebiet in der Stadt Derhatschi wurden von russischer Seite Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Acht Häuser seien beschädigt worden, berichtete Gouverneur Oleh Syniehubov.

  • 18.16 Uhr

    NATO-Länder melden russische Drohnen in ihrem Luftraum

    Die NATO-Mitglieder Rumänien und Lettland haben Russland vorgeworfen, ihren Luftraum mit Drohnen verletzt zu haben. Eine russische Drohne sei auf rumänisches Gebiet geflogen, als Russland zivile Ziele und Hafenanlagen an der Donau attackiert habe, teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. F-16-Kampfflugzeuge seien aufgestiegen, um den Luftraum zu überwachen. Rumänien halte seine NATO-Verbündeten auf dem Laufenden.

    Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass es in einem unbewohnten Gebiet in der Nähe des rumänischen Dorfes Periprava nicht weit von der ukrainischen Grenze eine Einschlagszone geben könne, teilte das Ministerium weiter mit. Der Fall werde näher geprüft. Die rumänischen Notstandsbehörden gaben Warnungen an die Bewohner von zwei Regionen im Osten des Landes heraus.

    Der rumänische Vize-NATO-Generalsekretär Mircea Geoana verurteilte den Vorfall. «Uns liegen noch keine Informationen vor, die auf einen absichtlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten. Doch diese Handlungen sind unverantwortlich und potenziell gefährlich», schrieb Geoana im Kurznachrichtendienst X.

    Später teilte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds mit, am Samstag sei eine russische Drohne in der Nähe der Stadt Rezekne abgestürzt. Sie sei wahrscheinlich aus dem benachbarten Belarus nach Lettland eingedrungen. Rezekne liegt etwa 55 Kilometer westlich der russischen und rund 75 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt.

  • 17.44 Uhr

    Ukrainische Drohne trifft Treibstofflager in Russland

    Die ukrainischen Streitkräfte haben bei einem Drohnenangriff auf die südrussische Region Belgorod ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow meldete die russische Staatsagentur Tass, dass eine Kampfdrohne das Lager im Bezirk Wolkonowsk getroffen habe. «Durch die Explosion sind die Tanks in Brand geraten.»

  • 17.38 Uhr

    Regionalwahlen in Russland – Kritiker rügen Rechtsverstösse

    Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben Millionen Russen über neue Gouverneure, Regionalparlamente und Bürgermeister abgestimmt. Unabhängige Beobachter der vom Kreml als «ausländischer Agent» geächteten Organisation «Golos» registrierten auch am letzten der drei Tage eine Vielzahl von Wahlrechtsverstössen. Arbeitgeber hätten ihre Mitarbeiter zur Stimmabgabe gedrängt, diese auch bis an die Urne verfolgt. Es habe wie immer in Russland auch illegale Mehrfachabstimmungen und andere Rechtsverletzungen gegeben.

    «Golos» hatte schon vorab erklärt, dass der Machtapparat alles daran setze, vor allem den Vertretern der Kremlpartei Geeintes Russland in politische Ämter zu verhelfen. Kremlchef Wladimir Putin, der selbst online über den neuen Moskauer Stadtrat abstimmte, sagte in einem Video des Kreml, die Wahlen hätten immer «eine grosse Bedeutung für die politische Stabilität im Land, und heute ist das besonders wichtig».

  • 16.48 Uhr

    Kreml-Kritiker Jaschin verzichtet auf Polizeischutz in Deutschland

    Kreml-Kritiker Ilja Jaschin lehnt trotz der möglichen Gefahren durch den russischen Geheimdienst einen Polizeischutz in Deutschland ab. Bei seiner Ankunft nach dem beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen vor rund einem Monat sei ihm ein Personenschutz angeboten worden, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das wolle er «auf keinen Fall». «Ich hatte nicht mal in Moskau Bodyguards, warum sollte ich dann hier welche haben?»

    Er habe während eines Café-Besuchs in Berlin mit einem Freund allerdings einen «seltsamen Vorfall» erlebt, berichtet Jaschin. Ein Mann am Nebentisch habe plötzlich sein Handy gezückt und angefangen, ihn zu filmen. «Dieser Mann war kein normaler Café-Besucher, sondern hat uns ausspioniert», sagte er. «Ich weiss mittlerweile sehr gut, wie russische Agenten oder Polizisten aussehen.»

    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko
  • 15.18 Uhr

    Scholz für Ukraine-Friedenskonferenz mit Russland

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus. «Ich glaube, das ist jetzt der Moment, in dem man auch darüber diskutieren muss, wie wir aus dieser Kriegssituation doch zügiger zu einem Frieden kommen, als das gegenwärtig den Eindruck macht», sagte der SPD-Politiker im ZDF-Sommerinterview.

    Auf die Frage, ob es eine weitere Friedenskonferenz geben solle, antwortet er: «Es wird auf alle Fälle eine weitere Friedenskonferenz geben. Und der (ukrainische) Präsident und ich sind einig, dass es auch eine sein muss mit Russland dabei.»

    Scholz wich der Frage aus, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch vertraue, nachdem bekannt wurde, dass ein Ukrainer an der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. «Ich habe ein gutes Verhältnis zu Wolodymyr Selenskyj», sagte der Kanzler. «Und gleichzeitig ist für mich völlig klar, dass diese Sache aufgeklärt werden muss.» Er sei froh, dass der Generalbundesanwalt und die Sicherheitsbehörden bei ihren Ermittlungen so weit gekommen seien, wie berichtet werde.

  • 14.53 Uhr

    Rumänien prangert «neuerliche Verletzung» von Luftraum durch russische Drohne an

    Rumänien hat die «neuerliche Verletzung» seines Luftraums durch eine russische Drohne angeprangert. Die Drohne habe am frühen Sonntagmorgen bei einem Angriff auf die Ukraine den rumänischen Luftraum durchquert, teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Militärflugzeuge der rumänischen Luftwaffe beobachteten die Situation und Bewohner in den Regionen Tulcea und Constanta im Südosten wurden demnach alarmiert.

    Das Aussenministerium verurteilte die «neuerliche Verletzung» des rumänischen Luftraums und rief Moskau auf, seine wiederholten «illegalen Angriffe» zu unterlassen, die zu einer «unverantwortlichen Eskalation» in der Region führen könnten. Das Ministerium forderte auch die Einhaltung des internationalen Rechts ein. Demnach wurden die NATO-Verbündeten über den Vorfall informiert.

    Erste Informationen zu der russischen Drohne hatten nach Angaben aus Bukarest darauf hingewiesen, dass ein Einschlag der Drohne auf rumänischem Gebiet wahrscheinlich sein könnte - auf unbewohntem Gebiet in der Nähe des Dorfes Periprava. Seit dem Morgen wurde in der Region nach Überresten einer Drohne gesucht.

  • 14.48 Uhr

    Russland nimmt nach eigenen Angaben weitere Ortschaft in Ostukraine ein

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Die Truppen hätten die in der Region Donezk gelegene Ortschaft Nowohrodiwka «befreit», erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Nowohrodiwka, wo vor dem Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 mehr als 14’000 Menschen lebten, liegt rund 20 Kilometer von der logistisch wichtigen Stadt Pokrowsk entfernt.

  • Sonntag, 8. September 2024, 11.02 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischem Luftschlag gegen Ukraine

    Bei einem neuen russischen Luftschlag gegen die Ukraine sind in der Stadt Sumy im Nordosten des Landes mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch ein zwei Jahre altes Mädchen und ein achtjähriger Junge, teilten die ukrainischen Behörden mit. Bei den Toten handele es sich um ein älteres Ehepaar. Das Haus der 79 und 77 Jahre alten Leute sei zerstört worden bei dem nächtlichen Angriff, hiess es.

    Die Stadt und die Region Sumy in russischer Nachbarschaft sind immer wieder Ziel von Attacken in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Die ukrainische Luftverteidigung meldete am Morgen erneut die Abwehr zahlreicher russischer Schläge. Demnach zerstörte die Flugabwehr 15 von 23 Drohnen und eine von vier Raketen. Betroffen waren den Angaben nach die Gebiete Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk.

  • 22.09 Uhr

    Polens Aussenminister: Sollten ukrainische AKW vor Raketen schützen

    Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski befürwortet in einem Interview mit BBC Radio 4 den Abschuss russischer Raketen in Polen. Sein Land habe aus seiner Sicht das Recht, verirrte russische Raketen und Drohnen, die in den polnischen Luftraum eindringen, abzuschiessen. «Russland kann uns nicht länger diktieren, wie wir unser eigenes Land verteidigen. Wir haben sowohl eine Verfassung als auch die völkerrechtliche Anerkennung, unseren Luftraum zu verteidigen», sagt Sikorski. Zudem warnt er davor, dass eine russische Rakete ein ukrainisches Atomkraftwerk treffen könnte. «Ich denke, wir sollten der Ukraine helfen, ihre Kernkraftwerke vor solchen verirrten russischen Raketen zu schützen», sagt er.

  • 19.48 Uhr

    Ukraine warnt vor iranischen Raketen für Russland

    Die Ukraine hat den Iran eindringlich aufgerufen, Russland unter keinen Umständen mit ballistischen Raketen für seinen Angriffskrieg auszustatten. Wenn Berichte internationaler Medien bestätigt würden, dass der Iran Russland mit diesen Raketen für Angriffe auf die Ukraine versorge, werde das schwere Folgen für die bilateralen Beziehungen zwischen Kiew und Teheran haben, teilte das Aussenministerium mit. Gemäss den Regeln der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts sei Russland ein Aggressorstaat.

    Gleichwohl bereite Sorgen, dass Teheran und Moskau ihre militärische Zusammenarbeit vertiefen und so die Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas, im Nahen Orten und in der Welt bedrohten, teilte das Aussenministerium in Kiew weiter mit. Die iranische Führung müsse durch Taten überzeugen, dass sie Russland Kriegsmaschine nicht unterstütze, hiess es. Kiew wirft Teheran schon seit langem vor, Moskaus Krieg zu unterstützen – am Anfang vor allem auch mit der Überlassung iranischer Drohnen oder den Plänen für den Bau der unbemannten Flugobjekte.

    Der Iran dementierte indes einen Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» über die Lieferung von ballistischen Raketen an Russland. «Der Iran hält die Lieferung von Militärhilfe für Kriegsparteien für unmenschlich und wird daher diesbezüglich nichts unternehmen», gab Teherans UN-Mission in New York in einer Presseerklärung bekannt. Eine solche Kooperation schwäche auch den Friedensprozess und führe zu einer weiteren Eskalation des Konflikts. Auch dies wolle Teheran nicht, hiess es in der Presseerklärung laut dem Nachrichtenportal Mashregh.

  • 17.30 Uhr

    Opfer des russischen Angriffs auf Poltawa beigesetzt

    Zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer haben Abschied von den bei einem russischen Angriff auf die Stadt Poltawa Getöteten genommen. Hunderte Trauernde, Angehörige, Einwohner und Regierungsvertreter versammelten sich am Samstag vor der Himmelfahrtskathedrale der Stadt rund 350 Kilometer südöstlich von Kiew. Weinende Angehörige, viele von ihnen mit roten Nelken standen vor den in ukrainische Flaggen gehüllten Särgen. Während des Gottesdienstes ertönte eine Luftschutzsirene. Als die Leichenwagen zur Beerdigung auf einem Militärfriedhof vor der Stadt vorüberfuhren, knieten die Menschen nieder.

    Nach Angaben von Präsident Wolodmyr Selenskyj ist die Zahl der bei dem Angriff auf das Militärinstitut für Kommunikation Getöteten auf 55 gestiegen. 328 Menschen wurden verletzt. «Dazu gehören auch Menschen mit schweren Verletzungen, wie Amputationen und Organschäden», sagte Selenskyj in Mailand. «Unser Volk ist ständig von russischen Raketen- und Drohnenangriffen bedroht – jede Nacht und jeden Tag.»

  • 17.06 Uhr

    Ukrainische Drohnen treffen russisches Munitionslager mit Raketen aus Nordkorea

    Nach einem nächtlichen Drohnenangriff durch die Ukraine auf ein russisches Munitionslager in der Grenzregion Woronesch dauern die Brände Insidern zufolge auch am Nachmittag noch an. Es gebe vier grosse Brandherde, wird aus ukrainischen Sicherheitskreisen gemeldet. Laut Andriy Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in der Ukraine, soll es sich um Munitionslager gehandelt haben, in denen auch Raketen aus Nordkorea aufbewahrt wurden.

  • 14.38 Uhr

    Meloni sichert Selenskyj anhaltende militärische Unterstützung Italiens zu

    «Wir dürfen mit Blick auf die Ukraine nicht aufgeben», sagte Meloni nach dem Gespräch mit Selenskyj vor Journalisten. Die Position Italiens zur Ukraine sei «äusserst seriös, entschlossen und klar». An die italienische Öffentlichkeit gerichtet sagte die seit Herbst 2022 amtierende ultrarechte Politikerin, diese sei «verängstigt und zu Recht besorgt über den Krieg». Die Menschen im Land sollten jedoch «nicht in die Falle der russischen Propaganda tappen» und glauben, das Schicksal der Ukraine sei besiegelt.

    Meloni fügte hinzu, gerade die Unterstützung für die Ukraine bei ihrem Kampf gegen den weitaus mächtigeren Nachbarn Russland habe die Bedingungen für eine «Pattsituation» geschaffen, angesichts dessen über Frieden verhandelt werden könne. Sollte Kiew hingegen dem russischen Angriffskrieg überlassen werden, werde dies «keinen Frieden bringen», sondern «Chaos und wirtschaftliche Folgen haben, die schwerer wiegen als das, was es heute kostet, die Ukraine zu unterstützen».

  • 13.03 Uhr

    Ukraine meldet Tote nach russischem Angriff im Gebiet Donezk

    Bei neuem russischen Artilleriebeschuss sind in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Drei Männer im Alter zwischen 24 und 69 Jahren seien ihren Verletzungen erlegen, teilte die ukrainische Militärverwaltung mit. Sie rief erneut die Bewohner auf, den Evakuierungsaufforderungen Folge zu leisten.

    Bei dem morgendlichen Beschuss von russischer Seite seien ein mehrgeschossiges Wohnhaus, ein Verwaltungsgebäude, Läden, Autos und Stromleitungen beschädigt worden. Die strategisch wichtige Stadt Kostjantyniwka ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.

    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Archivbild: dpa
  • 12.05 Uhr

    Explosionen im Gebiet Woronesch nach Kiewer Drohnenangriff

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff haben Behörden im russischen Gebiet Woronesch von Explosionen im Kreis Ostrogoschsk berichtet und dort den Ausnahmezustand ausgerufen. Gouverneur Alexander Gussew teilte bei Telegram mit, dass mehrere Ortschaften in dem Kreis evakuiert würden. Demnach kam es an einem Objekt mit explosiven Materialien nach einem Brand zu Detonationen.

    Gussew sagte nicht, um welche Art von Objekt es sich handelte. Ukrainische Beobachter gingen allerdings davon aus, dass ein Munitionslager im Westen Russlands getroffen worden sei. Nach Darstellung Gussews gab es zunächst keine Verletzten. Das Ausmass der Schäden war demnach nicht klar. Die meisten Bewohner würden bei Verwandten und Bekannten unterkommen, teilte er mit.

    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Archivbild: dpa
  • 11.49 Uhr

    Ukraine meldet Zerstörung zahlreicher russischer Drohnen

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Dutzende russische Drohnen abgefangen. Russland habe in der Nacht 67 Drohnen gestartet, teilte die Luftwaffe am Samstag mit. Davon seien 58 abgeschossen und drei weitere mit elektronischen Mitteln zerstört worden. Bilder von Drohnentrümmern wurden vor dem Gebäude des ukrainischen Parlaments in Kiew fotografiert. Die Parlamentsverwaltung erklärte, es habe keine Verletzen gegeben.

  • Samstag, 7. September 2024, 11.39 Uhr

    Selenskyj wirbt nach Ramstein um westliche Unterstützung bei Meloni in Italien

    Nach seiner Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Italien mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni um weitere Unterstützung für sein Land gebeten. Die beiden kamen nach Angaben von Melonis Büro am Rande eines Wirtschaftsforums im norditalienischen Cernobbio am Comer See zusammen. Selenskyj hatte bei der Konferenz schon am Freitag um weitere Unterstützung für die Ukraine gebeten. Am Samstag war auch eine Rede von Meloni geplant.

  • 22.01 Uhr

    Scholz und Macron bekräftigen Solidarität mit der Ukraine

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Freitag am Rande eines deutsch-französischen Unternehmertreffens im ostfranzösischen Evian ihre gemeinsame Haltung zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten bekräftigt. «Gemeinsam brachten sie ihre volle Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und erinnerten an ihre Entschlossenheit, die Ukraine so lange und intensiv wie nötig zu unterstützen, um den von Russland geführten Angriffskrieg scheitern zu lassen», erklärte die französische Präsidentschaft.

    Demnach verurteilten Macron und Scholz den russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa «aufs Schärfste». Am Dienstag waren bei der Attacke mindestens 55 Menschen getötet worden.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj: Ukraine würde Langstreckenwaffen bei Angriff in Russland nie auf Zivilisten richten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zugesichert, dass vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen im Fall einer Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet keinesfalls auf Zivilisten oder nicht-militärische Ziele gerichtet würden.

    Die Waffen würden nicht für solche Attacken verwendet, selbst wenn die Zivilisten «unsere Feinde sind, weil sie Putins Politik unterstützen», sagte Selenskyj im norditalienischen Cernobbio, wo er an einem Wirtschaftsforum teilnahm und am Samstag Regierungschefin Giorgia Meloni treffen sollte.

    Zuvor hatte der ukrainische Staatschef bei einem Besuch des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet zu beschiessen. Deutschland wie die USA reagierten hierauf erneut zurückhaltend.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Susan Walsh
  • 19.55 Uhr

    Selenskyj zum Forum in Italien eingetroffen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Italien eingetroffen. Beim Teha-Wirtschaftsforum in Cernobbio am Comer See hält Selenskyj eine Rede. Mit einer Handbewegung grüsste er die wartenden Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

    Zuvor war Selenskyj in Deutschland gewesen. Er nahm überraschend an einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz teil. Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro für ihren Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren liefern.

  • 19.03 Uhr

    IAEA-Chef nennt Lage im AKW Kursk «besorgniserregend»

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja gezeigt. «Die Zeiten sind nach wie vor sehr schwierig», sagte Grossi nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, am Freitag im russischen Kaliningrad.

    Grossi hatte zuletzt sowohl das Atomkraftwerk in Kursk als auch die Anlage in Saporischschja besucht. Am Dienstag hatte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Bild: Keystone/IAEA/Jean Calma

    Die Situation am Atomkraftwerk Kursk sei «besorgniserregend», sagte Grossi. In der Region hatte die Ukraine Anfang August eine grenzüberschreitende Überraschungsoffensive gestartet. Grossi und Lichatschew sagten jedoch, der Betrieb der Anlage sei stabil.

    Der IAEA-Chef forderte beide Seiten erneut auf, von Angriffen auf Kraftwerke abzusehen: «Ich habe dies in Saporischschja gesagt, ich habe dies in Kiew gesagt und nun sage ich dies in Kaliningrad: Kraftwerke können in einem bewaffneten Konflikt nie legitime Ziele sein.»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, das Akw Kursk angreifen zu wollen. Beweise dafür legte er nicht vor. Lichatschew sagte, Russland «erwarte eine angemessene Antwort» der IAEA.

  • 18.22 Uhr

    USA sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat der Ukraine angesichts der schwierigen Lage an der Front und verheerender russischer Luftangriffe weitere Militärhilfen zugesichert. US-Präsident Joe Biden habe ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 225 Millionen Euro) für die Ukraine unterzeichnet, sagte Austin am Freitag vor Journalisten in Ramstein. «Damit erhält die Ukraine zusätzliche Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrwaffen und Munition für Raketensysteme und Artillerie», sagte der Pentagon-Chef.

    Seit mehr als zweieinhalb Jahren verteidige sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, sagte Austin nach einem neuerlichen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Er sei den Verbündeten und Partnern «zutiefst dankbar», dass sie den ukrainischen Streitkräften die Mittel an die Hand gegeben hätten, «um sich und ihr Land zu verteidigen».

    «Rund 50 Länder des guten Willens waren heute wieder in Ramstein und liefern der Ukraine weiterhin dringend benötigte Fähigkeiten, darunter Luftabwehr, Panzer, Artilleriemunition und seit kurzem auch F-16-Kampfflugzeuge», sagte Austin. Die Koalition habe der Ukraine seit Februar 2022 mehr als 106 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfen zugesagt. «Gemessen am Bruttoinlandsprodukt tragen ein Dutzend unserer Verbündeten sogar mehr zur Selbstverteidigung der Ukraine bei als die Vereinigten Staaten», betonte Austin. Auch weiterhin würden die westlichen Verbündeten «tief in die Tasche» greifen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    Bild: Susan Walsh/AP/dpa

    Doch die Ukraine-Koalition konzentriere sich «nicht nur auf den kurzfristigen Bedarf der Ukraine», sondern arbeite daran, auch die «langfristige Sicherheit» der Ukraine zu gewährleisten. Austin nannte in diesem Zusammenhang «Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie». Diese sollen der Ukraine helfen, «ihre eigene Produktion hochzufahren». Der Pentagon-Chef zeigte sich «zuversichtlich, dass wir die richtige Struktur aufbauen, um der Ukraine in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren zum Erfolg zu verhelfen».

    Zu Selenskyjs erneuten Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland äusserte sich Austin hingegen zurückhaltend. «Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit ausschlaggebend sein wird, und ich bleibe bei dieser Aussage», sagte der US-Verteidigungsminister. Aus seiner Sicht ist Kiew «sehr gut in der Lage, Ziele anzugreifen, die weit über die Reichweite von US-Raketen vom Typ ATACMS oder Storm-Shadow-Marschflugkörpern hinausgehen». Vielmehr gehe es um eine «Kombination von Fähigkeiten». «Und diese Fähigkeiten sind an bestimmte Ziele gebunden.»

    Selenskyj war nach Ramstein gereist, um beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe persönlich für mehr internationale Hilfe zu werben. Später kam Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Scholz in Frankfurt am Main zusammen.

  • 16.26 Uhr

    EU stockt humanitäre Hilfe für Ukraine auf

    Die EU stockt nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ihre humanitäre Hilfe auf. Vor dem kommenden Winter sollen zusätzliche 35 Millionen Euro (etwa 32,75 Millionen Franken) bereitgestellt werden, wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte. Weitere 5 Millionen Euro sind zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und ihrer Aufnahmegemeinschaften im Nachbarland Moldau vorgesehen.

    In der Ukraine will die EU mit dem Geld unter anderem dazu beitragen, dass beschädigte Gebäude repariert werden und die Strom- und Wärmeversorgung sichergestellt werden kann. In Moldau sollen die neuen Mittel etwa dazu dienen, die Vorbereitung auf zusätzliche Flüchtlinge zu verbessern.

  • 14.56 Uhr

    Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

    Vor dem Hintergrund des seit mehr als zweieinhalb Jahren laufenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt. 

    «Im Kriegszustand, in dem wir uns befinden, sind die Einschränkungen berechtigt, so wie die Zensur berechtigt ist, seien wir ehrlich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Pazifik der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Nach Kriegsende müsse die Pressefreiheit aber wieder hergestellt werden, sagte er.

    Die Bemerkung Peskows ist ungewöhnlich, weil der Kreml sonst oft bestreitet, dass es Zensur gibt. Opposition, Bürgerrechtler und unabhängige Medien werden in Russland seit Jahren drangsaliert. Die Verfolgung Andersdenkender hat sich mit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch einmal verschärft. Speziell Informationen zu Misserfolgen und Verbrechen der russischen Armee werden streng verfolgt.

    Das Parlament, die russische Staatsduma, hat dazu bereits nach Kriegsbeginn ein Gesetz zur Bestrafung der angeblichen «Diskreditierung der russischen Streitkräfte» abgesegnet. Selbst für die Bezeichnung der Invasion als Krieg wurden Oppositionelle verurteilt. Der Kreml selbst nennt seinen Angriff auf das Nachbarland «militärische Spezialoperation». Als Krieg werden die Aktionen der Ukraine und des Westens gegen Russland bezeichnet.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 13.59 Uhr

    Viele Verletzte in Pawlohrad nach russischen Raketenschlägen

    Nach mehreren russischen Raketenschlägen auf die südostukrainische Grossstadt Pawlohrad ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 seien verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit. Armeeangaben zufolge hat das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf Ziele in der Industriestadt abgefeuert. Behördenangaben nach wurden mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt.

  • 11.32 Uhr

    Deutschland liefert der Ukraine zwölf neue Panzerhaubitzen

    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa

    Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150 Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an.

  • 5.10 Uhr

    Brennende Lagerhallen nach Drohnenangriff auf Lwiw

    Nach russischen Drohnenangriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw brennen dort Industrieanlagen. Herabfallende Drohnentrümmer hätten Brände in Lagerhallen am nördlichen Stadtrand verursacht, berichtet Bürgermeister Andrii Sadovyi. Rettungskräfte seien damit beschäftigt, das Feuer zu löschen. Über mögliche Opfer ist derzeit nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe hatte am späten Abend Luftalarm für das Gebiet ausgerufen.

    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP
  • 5.05 Uhr

    Russische Angriffe in der Nacht

    Auch in der Nacht zum Freitag hat die ukrainische Luftwaffe wieder etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen des Landes gemeldet. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu hören. Zum Ausmass der Schäden oder zu Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

  • 4.59 Uhr

    Kontaktgruppe berät in Ramstein über Hilfe für Ukraine

    Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt treffen sich am heutigen Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Zu der Konferenz auf der grössten US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.

    Einem «Spiegel»-Bericht zufolge soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen hinzustossen. Selenskyj trifft sich am frühen Nachmittag zudem mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main, wie ein Regierungssprecher am Abend sagte.

    Erwartet werden in Ramstein etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche als Videokonferenzen geführt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • 2.41 Uhr

    Gouverneur: Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino beschädigt

    Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmass der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Die ukrainischen Streitkräfte sind zuletzt dazu übergegangen, logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen anzugreifen. Immer wieder erzielen sie mit diesen Nadelstichen spektakuläre Ergebnisse. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den vergangenen Monaten Tausende von Drohnen, die relativ preiswert sind, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Reichweiten an die Streitkräfte geliefert.

    Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Gegenzug greift Kiew immer wieder auch Ziele im Nachbarland an. Die Schäden und Opfer stehen dabei jedoch in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

  • 1.31 Uhr

    London liefert Kiew Hunderte Luftabwehr-Raketen

    Grossbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit.

    Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von umgerechnet gut 180 Millionen Franken bei dem Treffen verkünden, hiess es in einer Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der umgerechnet fast 3,4 Milliarden Pfund schweren jährlichen Unterstützung Grossbritanniens für die Ukraine.

    «Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen», sagte der Labour-Politiker laut der Mitteilung.

    Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur Abwehr einer grossen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

    Bei dem Treffen in Ramstein zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geladen hatte, wird dem «Spiegel» zufolge auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.

    Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist bereits das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt.

    Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • Freitag, 6. September 2024, 0.05 Uhr

    «Cyberkrieg»: US-Justiz klagt mehrere Russen an

    Die US-Justiz hat Anklage gegen mehrere Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, hinter einem grossangelegten Hacker-Angriff auf die ukrainische Regierung im Januar 2022 zu stecken, also kurz vor dem russischen Einmarsch in das Land, wie das US-Justizministerium mitteilte. Später hätten sie auch Computersysteme in anderen Ländern attackiert, die Kiew unterstützten – unter anderem in den USA und anderen NATO-Staaten.

    Den fünf GRU-Mitarbeitern wird zur Last gelegt, sich gemeinsam mit einem russischen Zivilisten an einer Verschwörung beteiligt zu haben, um sich vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Computersysteme der dortigen Regierung einzuhacken, Daten zu stehlen und weiterzugeben. «Die Angeklagten taten dies, um bei den ukrainischen Bürgern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Regierungssysteme und persönlichen Daten zu wecken», hiess es. Der russische Zivilist war in der Sache bereits zuvor angeklagt worden in den USA, die fünf Angehörigen des russischen Militärs kamen nun hinzu.

    Ein Vertreter der US-Bundespolizei FBI sagte, die Attacke damals könne als Auftakt des Ukraine-Krieges angesehen werden. Die Cyberkriminellen hätten mit ihrem Angriff eine Botschaft ausgesendet, um den Ukrainern Angst zu machen. Einen Monat später sei das russische Militär in die Ukraine einmarschiert. «Diese Art der Cyber-Kriegsführung wird nicht toleriert», sagte der FBI-Vertreter. «Das Ausmass der russischen Verbrechen kann nicht ignoriert werden.»

    Wo die sechs Russen sich derzeit aufhielten, sei nicht klar, sagten Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden. Die Anklageschrift gehe an die internationale Polizeiorganisation Interpol. Falls die Männer in Russland seien, sässen sie dort nun fest. Falls sie anderswo seien, könnten sie sich nicht mehr sicher fühlen. Die USA setzten auch ein Kopfgeld von jeweils zehn Millionen Dollar (etwa neun Millionen Euro) aus für Informationen zu den sechs Männern und für Hinweise, um sie aufzuspüren.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 5. September 2024

  • 22.17 Uhr

    Berichte: Japanischer Spion in Belarus festgenommen

    Der Geheimdienst von Belarus (ehemals Weissrussland) hat einen mutmasslichen japanischen Spion enttarnt und festgenommen. Der Mann soll militärische Geheimnisse ausspioniert und Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine dokumentiert haben, berichtete die Staatsagentur Belta unter Berufung auf den Geheimdienst KGB.

    Zudem soll der Japaner versucht haben, Mitarbeiter diverser belarussischer Behörden anzuwerben oder Informationen von ihnen zu kaufen. Für welchen ausländischen Dienst der Mann spioniert haben soll, wurde nicht erwähnt. Der KGB berichtete lediglich, der Japaner sei geständig und kooperiere «aktiv» mit den Ermittlern.

  • 21.53 Uhr

    Scholz trifft Selenskyj zu Vieraugen-Gespräch über Waffen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. «Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main», teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

    Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Der «Spiegel» berichtete, Selenskyj werde auch an diesem Treffen der Verteidigungsminister teilnehmen.

    Selenskyj will die Verbündeten im rheinland-pälzischen Ramstein laut «Spiegel» persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

    Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter regelmässig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius wird in Ramstein am Freitag dabei sein. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.

    Beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage im Krieg gegen Russland eindrücklich schildern, berichtete der «Spiegel» weiter. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.

    Seit dem ukrainischen Vorstoss in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet und über 300 verletzt worden.

  • 21.24 Uhr

    Ukraine sagt Evakuierung von Zivilisten per Zug aus Pokrowsk ab

    Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes ausgesetzt. Aufgrund von «Komplikationen» bei der Sicherheitslage sei die Abfahrt vom Bahnhof Pokrowsk in der Region Donezk abgesagt worden, teilte die Militärverwaltung im nahe gelegenen Myrnograd in einem Onlinebeitrag mit.

    Stattdessen solle der Zug nun rund hundert Kilometer weiter westlich in Pawlograd in der Nähe der Grossstadt Dnipro abfahren, hiess es weiter. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilte unter Berufung auf neue «Sicherheitsprotokolle» mit, dass die Abfahrtsorte für Sonderevakuierungszüge von nun an variieren würden. Gewöhnliche Züge verkehrten allerdings weiterhin von und nach Pokrowsk.

    Die ukrainischen Behörden lassen erhöhte Vorsicht walten, wenn es darum geht, eine grosse Zahl von Zivilisten nahe der Frontlinie an Orten wie Bahnhöfen zu versammeln. Bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof Kramatorsk in der Region Donezk waren im April 2022 mehr als 60 Zivilisten getötet worden, als sie vor dem russischen Vormarsch fliehen wollten.

    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    In der Stadt Pokrowsk, in der vor Beginn des Krieges rund 60'000 Menschen lebten, befinden sich derzeit noch rund 27'000 Menschen. Da die russischen Truppen bereits seit Monaten auf den wichtigen Logistikknotenpunkt vorrücken und sich der Stadt inzwischen bis auf zehn Kilometer genähert haben, fordern die Behörden die verbliebenen Einwohner auf, Pokrowsk zu verlassen.

    In der zentralukrainischen Stadt Poltawa, in der am Dienstag russische Raketen ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Spital getroffen hatten, stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf 55. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, wurden zudem 328 Menschen bei dem verheerenden Angriff verletzt.

  • 20.35 Uhr

    US-Strafverfahren gegen russische Agenten wegen Cyberangriffs

    Wegen mutmasslicher Cyberattacken auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine hat die US-Justiz Strafverfahren gegen fünf russische Geheimagenten eröffnet. Diese Attacken seien vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erfolgt, teilte Matthew Olsen mit, Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit im Justizministerium,

    Die Cyber-Kampagne habe den Namen «WhisperGate» gehabt und auf Rettungsdienste, Justizbehörden und Behörden der Lebensmittelversorgung in der Ukraine abgezielt. Damit sei der Angriff Russlands am 24. Februar 2022 vorbereitet worden. Die Anklageschrift nennt fünf russische Agenten sowie einen russischen Zivilisten, der als Hacker aktiv gewesen sein soll und bereits im Juni von der US-Justiz beschuldigt wurde.

  • 20.14 Uhr

    Selenskyj dankt Rumänien für Patriot-Flugabwehrsystem

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis für die Überlassung eines Patriot-Flugabwehrsystems «zutiefst gedankt». Dies sei ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ukraine «vor dem russischen Raketen-Terror» und ein weiterer Beweis für die echte Freundschaft und strategische Partnerschaft beider Länder, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Jede Aktion wie diese rette zahllose Leben.

    Iohannis hatte kurz zuvor einen Beschluss des rumänischen Parlaments unterzeichnet, mit dem Bukarest dem Nachbarland ein komplettes Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellt. Die rumänische Regierung hatte diesen Schritt bereits im Juni angekündigt. Selenskyj hatte die Partner der Ukraine wiederholt um mehr Flugabwehr-Systeme gebeten, um die Ukraine besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können.

    Die Ukraine besitzt bisher vier komplette Patriot-Flugabwehrsysteme sowie weitere Startrampen aus den Niederlanden. Drei der Systeme stammen aus Deutschland, eines hatte Kiew aus den USA erhalten. Im Gespräch waren weitere Systeme aus israelischen Beständen, doch ist der aktuelle Stand der Verhandlungen unbekannt.

  • 19.13 Uhr

    Polens Armee: Wohl doch keine Verletzung des Luftraums

    Polens Armee hat ihre Angaben korrigiert, wonach in der vergangenen Woche bei russischen Angriffen auf die Ukraine ein nicht näher definiertes «Flugobjekt» auf polnisches Gebiet geraten sein soll. Die zehn Tage lange Suche nach dem möglicherweise abgestürzten Flugobjekt sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte General Maciej Klisz, der Einsatzkommandeur der polnischen Armee. «Aufgrund der vorliegenden Analysen komme ich vorläufig zu dem Schluss, dass es am 26. August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Verletzung des polnischen Luftraums gegeben hat.» Nicht die Daten hätten sich geändert, sondern deren Bewertung, fügte der General dazu.

    In der vergangenen Woche hatte die polnische Armee bekanntgegeben, dass mindestens drei Radarstationen das vermutlich unbemannte Flugobjekt erfasst hätten. Die Agentur PAP meldete unter Berufung auf das Militär, Flughöhe und Geschwindigkeit des Objekts würden auf eine russische Shahed-Kampfdrohne iranischer Bauart hindeuten, wie sie von Russland gegen die Ukraine eingesetzt wird.

    Das EU- und NATO-Land Polen teilt sich eine 535 Kilometer lange Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine. Im Jahr 2022 waren beim Absturz einer Rakete in Ostpolen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ursache war in dem Fall eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete.

  • 18.38 Uhr

    FBI: Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation

    Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit einer Desinformationskampagne auch gezielt russische Regierungspropaganda in Deutschland verbreitet zu haben. Das Ziel sei es seit mindestens 2022 gewesen, die AfD zu unterstützen, die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine zu untergraben und die USA sowie die NATO zu verunglimpfen. Das geht aus einem Bericht der US-Bundespolizei FBI hervor.

    Washington beschuldigt Russland schon länger, sich die in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen. Am Mittwoch ging Washington mit einem grossen Paket an Sanktionen dagegen vor und veröffentlichte Gerichtsunterlagen, die Moskaus Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf zeigen sollen. Aus ihnen geht hervor, dass Russland auch Deutschland ins Visier genommen haben soll.

    Der 277 Seiten lange Bericht der Bundespolizei FBI zitiert aus Notizen und Memos entsprechender Treffen von russischen Beteiligten an der Desinformationskampagne. Ziel sei es gewesen, «die USA, Grossbritannien und die NATO diskreditieren» und «die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine» zu vermitteln, soll es in den Treffen geheissen haben. Bei einer Zusammenkunft sei beschlossen worden, die Bemühungen besonders auf Deutschland zu konzentrieren.

    In einem der Dokumente, welches die FBI-Ermittler dem russischen Unternehmen Social Design Agency zuschreiben, heisst, man wolle «die internen Spannungen in den mit den Vereinigten Staaten verbündeten Ländern verschärfen», um die Interessen Russlands auf internationaler Bühne zu fördern. So unterstütze man die AfD «mit allen Mitteln», in dem man das «Bild von Märtyrern» schaffe, «die für die Demokratie und die nationalen Interessen Deutschlands leiden». Dies sollte zum Beispiel mit der Verbreitung gefälschter Videos oder Webseiten erreicht werden. Das Nachrichtenportal «t-online» hat darüber berichtet.

    Die FBI-Untersuchung konzentriert sich in ihrer Untersuchung vor allem auf die russische «Doppelgänger»-Kampagne. Zu ihrer Taktik gehört es, Webseiten existierender Qualitätsmedien und öffentlicher Institutionen zu imitieren. Nach Einschätzung der US-Regierung werden Einflussversuche in Moskau von ganz oben initiiert - «unter der Leitung und Kontrolle der russischen Präsidialverwaltung».

  • 18.11 Uhr

    Niederlande investieren Milliarden in Panzer, Flugzeuge und Kriegsschiffe

    Die Niederlande wollen ihre Verteidigungsausgaben angesichts weltweiter Krisen spürbar erhöhen und Milliarden Euro in die Beschaffung neuer Panzer, Flugzeuge und Schiffe investieren. Die Verteidigungsausgaben sollen bis 2028 um 2,4 Milliarden Euro auf dann jährlich 24 Milliarden Euro erhöht werden, kündigte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans in Amersfoort an.

    «Das zusätzliche Geld soll die Stärkung der Streitkräfte beschleunigen, weshalb wir jährlich rund 1,5 Milliarden Euro in die Kampfkraft investieren werden», sagte der Minister. Die Niederlande würden damit auch gemäss der NATO-Zielmarke mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär investieren.

    «Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, potenzielle Gegner in Schach zu halten. Dies erfordert glaubwürdige, starke und innovative Streitkräfte», sagte der Minister. «In sie zu investieren, ist daher eine dringende Notwendigkeit, denn wir müssen unsere Sicherheit aktiv schützen. Die rücksichtslose russische Aggression in der Ukraine zeigt, dass ein Angriff auf das NATO-Bündnis nicht mehr undenkbar ist.»

    Neben zusätzlichen F-35-Kampfflugzeugen und Fregatten für die U-Bootabwehr wollen die Niederlande wieder ein eigenes Panzerbataillon aufbauen. 2011 hatten die Niederlande aus Kostengründen ihre letzten eigenen Panzer aufgegeben und in ein deutsch-niederländisches Panzerbataillon integriert, das im niedersächsischen Bergen-Hohne stationiert ist. Zuletzt leasten die Niederlande auf Basis dieser Kooperation 18 Leopard-2A6-Panzer aus Deutschland. Erwartet wird jetzt die Anschaffung von rund 50 neuen Leopard-2A8-Panzern durch die Niederlande.

  • 14.08 Uhr

    Ukrainisches Parlament entlässt Aussenminister Kuleba und ernennt Nachfolger Sibyha

    Das ukrainische Parlament hat Aussenminister Dmytro Kuleba nach dessen Rücktrittsgesuch in einer formellen Abstimmung entlassen. Designierter Nachfolger ist der bisherige Vize Andrij Sybiha. Der 49 Jahre alte Diplomat war bis April noch stellvertretender Leiter des Präsidentenbüros. Nach der Verfassung wird der Aussenminister dem Parlament vom Präsidenten vorgeschlagen.

    Kuleba gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Ukraine im Westen. Der Chefdiplomat warb immer wieder eindringlich um Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

    Einem Bericht des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens zufolge hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Kuleba auf einer Fraktionssitzung der Präsidentenpartei «Diener des Volkes» vorgeworfen, sich ungenügend für weitere Waffenlieferungen einzusetzen.

    Die Entlassung Kulebas ist Teil eines Regierungsumbaus in der Ukraine. Insgesamt sollen etwa die Hälfte der Ministerposten neu besetzt und auch einige Ressortzuschnitte geändert werden, hiess es in Kiew. Selenskyj hatte den Regierungsumbau damit begründet, dass das Land einen Neustart brauche. «Wir brauchen heute neue Energie», sagte der Staatschef.

    Kritiker halten den Umbau für Augenwischerei und Aktionismus, um Veränderungen vorzutäuschen und um von den Misserfolgen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion abzulenken. Auch die Probleme bei der Energieversorgung durch die ständigen russischen Angriffe auf die Infrastruktur lassen die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der eigenen Führung wachsen.

  • 12.47 Uhr

    Kiew stellt wegen naher Front Evakuierugs-Züge aus Pokrowsk ein

    Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt.

    «Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk», teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit.

    Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk.

    In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30'000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70'000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmässig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

  • 12.20 Uhr

    Putin will weitere gefangene Russen in den USA freibekommen

    Nach einem grossen Gefangenaustausch zwischen Russland und den USA sowie anderen westlichen Staaten will Kremlchef Wladimir Putin weitere russische Gefangene freibekommen. Russland werde seinen Bürgern immer helfen, dies gelte auch im Ausland, sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok.

    Er antwortete auf die Frage, ob in den USA inhaftierte Russen eine Chance auf Rückkehr in die Heimat hätten. «Wir behandeln alle Bürger Russlands gleich, wenn sie die Hilfe des Staates benötigen. Und das werden wir auch in Zukunft tun.»

    Anfang August hatten Russland, die USA und Deutschland beim grössten derartigen Deal seit Ende des Kalten Krieges insgesamt 26 inhaftierte Personen ausgetauscht.

    Moskau erhielt den zu lebenslanger Haft verurteilten «Tiergartenmörder» Wadim Krassikow zurück. Dieser hatte 2019 in Berlin einen im Exil lebenden Tschetschenen aus Georgien erschossen. Russland liess im Gegenzug 16 Menschen frei, unter ihnen acht politische Gefangene.

    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Bild: Keystone/Mikhail Voskresensky/Sputnik Kremlin Pool via AP
  • 10.49 Uhr

    Belarussische Luftwaffe soll russische Drohne abgeschossen haben

    Pro-ukrainische Kanäle auf X teilen ein Video, das den Abschuss einer russischen Shahed-Drohne über Belarus zeigen soll, darunter jener des ukranischen Regierungsberaters Anton Gerashchenko. Belarussische Kampfjets seien in jener Nacht mehrmals aufgestiegen. 

    Belarus ist mit Russland verbündet und unterstützt die Politik des Kreml.

  • 9.31 Uhr

    Toter Spionagewal ist möglicherweise erschossen worden

    Nach dem Tod des als «Hvaldimir» berühmt gewordenen Belugawals in Norwegen vermuten Tierschutzorganisationen, dass der Meeressäuger von Menschen getötet worden ist. Die Organisationen OneWhale und Noah haben den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei der norwegischen Polizei sowie der Behörde für Wirtschafts- und Umweltkriminalität angezeigt. Die zuständige Polizeistelle teilte mit, dass man nun prüfe, ob es einen angemessenen Grund dafür gebe, Nachforschungen einzuleiten.

    «Unser geliebter Hvaldimir wurde erschossen», erklärte OneWhale auf Instagram. Es gebe Beweise dafür, dass der Wal durch Schüsse getötet worden sei. Mehrere Tierärzte, Biologen und ballistische Experten seien zu dem Schluss gekommen, dass «Hvaldimirs» Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei. OneWhale-Gründerin Regina Haug wies unter anderem darauf hin, sogar eine Kugel in seinem Körper stecken gesehen zu haben.

    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Bild: Keystone

    «Hvaldimir» ist eine Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal (hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Jahr 2019 war er nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, er könnte ein russischer Spionagewal sein. Eine andere Theorie besagte, er sei einmal als eine Art Therapiewal in Russland eingesetzt worden. Zugleich zeigte sich «Hvaldimir» gegenüber Menschen und Booten immer wieder überaus zutraulich, was ihm viele Freunde in Norwegen einbrachte.

    Am Samstag war der mehr als vier Meter lange Meeressäuger tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt worden. Er wurde bereits obduziert – der Obduktionsbericht soll nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB aber erst in etwa drei Wochen fertig sein.

  • 8.55 Uhr

    Selenskyj kommt zu Ukraine-Treffen nach Ramstein

    Zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland in Ramstein reist am Freitag nach «Spiegel»-Informationen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Beim Besuch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz wolle er bei den westlichen Verteidigungsministern und ranghohen Militärs den Ernst der Lage eindrücklich schildern und um frische Waffenlieferungen bitten, vor allem um weitreichende Raketen und Flugabwehrsysteme, berichtete das Portal. Von der Bundesregierung gab es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur keinen Kommentar zu dem Bericht.

    Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen.

    Es ist das insgesamt 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Keystone
  • 6.27 Uhr

    AKW Saporischschja: Kühlturm wird wahrscheinlich abgerissen

    Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. «Dieses grosse Gebäude ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft abgerissen», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch des Atomkraftwerks. In einem Video, das Grossi auf der Plattform X verbreitete, ist zu sehen, wie der IAEA-Chef in Schutzkleidung und mit Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.

    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP

    Der Kühlturm war bei einem Brand im August beschädigt worden. Die Ukraine warf der russischen Besatzung der grössten Atomanlage Europas vor, den Brand ausgelöst zu haben. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung und die Verwaltung für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja sprachen dagegen von einem ukrainischen Drohnenangriff, der den Brand ausgelöst habe. Grossi sagte nach dem Vorfall, der Schaden am Kühlturm beeinträchtige die Sicherheit der sechs stillliegenden Reaktoren des AKW nicht.

    In Moskaus Angriffskrieg gegen das Nachbarland ist die Sicherheit der ukrainischen und russischen Atomkraftwerke immer wieder bedroht.

  • 5.18 Uhr

    Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

    Polen hat der ukrainischen Stadt Lwiw zugesagt, nach den russischen Raketenangriffen beim Wiederaufbau zerstörter Häuser zu helfen. «Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt», schrieb Regierungschef Donald Tusk. Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und NATO-Land Polen. Viele Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine haben dort Zuflucht gefunden.

    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bild: Keystone/State Emergency Service of Ukraine via AP
  • 4.10 Uhr

    Russische Streitkräfte beschiessen Wohngebiet in Kostjantyniwka

    Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1000 Kilometer langen Frontlinie.

    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Igor Tkachenko
  • Donnerstag, 5. September 2024, 3.35 Uhr

    Im Winter stehen Ukrainern Stromausfälle von zwölf Stunden oder mehr bevor

    Die Menschen in der Ukraine müssen sich im kommenden Herbst und Winter einer Prognose zufolge auf tägliche Stromausfälle von mindestens zwölf Stunden einstellen. Im pessimistischen Szenario seien es bis zu 20 Stunden, so das ukrainische Institut für Energiestrategien. Die optimistische Prognose gilt demnach beim stabilen Betrieb von acht bis neun Kernkraftwerksblöcken und wenn der Winter ohne strengen Frost bleibt. Dafür müsste die Hälfte der sechs Gigawatt beschädigter Kapazität wiederhergestellt werden. Wenn Russland den ukrainischen Energiesektor weiter angreife, drohten dem Institut zufolge im schlimmsten Fall bis zu 20 Stunden ohne Heizung und Strom.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 4. September 2024

  • 21.29 Uhr

    Russische Behörden: Sechs Tote bei ukrainischen Angriffen in russischem Belgorod und Ostukraine

    Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Belgorod und die von Russland besetzte Ostukraine sind nach russischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Das Dorf Nowaja Tawolschanka «wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen», erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden.

    Die Grenzregion Belgorod ist regelmässig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe. Seit dem 6. August ist die Nachbarregion Kursk zudem Schauplatz der grössten ukrainischen Offensive seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Nach Angaben aus Kiew wurden bereits dutzende Ortschaften eingenommen.

    In der unter russischer Kontrolle stehenden Stadt Donezk in der gleichnamigen Region in der Ostukraine habe es bei ukrainischem Beschuss auf einem Markt drei Tote gegeben, erklärte indes der prorussische Verwaltungschef der Region, Denis Puschilin. Zwei der Toten seien minderjährig. Überdies hätten zehn Menschen Verletzungen davongetragen, fuhr Puschilin fort.

  • 21.16 Uhr

    IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW Saporischschja

    Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi hat das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine besucht. Seit Grossis letztem Besuch dort im Februar habe das Atomkraftwerk erhebliche Schäden erlitten, teilte die IAEA mit. Es sei von Drohnen getroffen worden, Stromleitungen seien ausgefallen und einer der beiden Kühltürme sei in Brand geraten.

    Grossi hatte bereits am Dienstag von einer «sehr fragilen» Lage in Europas grösstem Atomkraftwerk gesprochen. Ohne Strom könne das Kraftwerk nicht gekühlt werden, und das könne zu einer Katastrophe führen, sagte er.

    Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hiess es in einer Mitteilung.

  • 18.43 Uhr

    Litauen bestellt Vertreter der russischen Botschaft ein

    Litauen hat wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilte das litauische Aussenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Spitäler und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

    Bei russischen Luftangriffen auf die westukrainische Grossstadt Lwiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden. Zuvor waren am Dienstag bei einem Angriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden. Russland überzieht die Ukraine seit zweieinhalb Jahren mit Krieg.

  • 18.18 Uhr

    Bundesrat verlängert Schutzstatus S für Ukraine-Flüchtlinge 

    Der Bundesrat hebt den Schutzstatus S für Flüchtlinge aus der Ukraine bis zum 4. März 2026 nicht auf. Gleichzeitig verlängert er auch die Unterstützung für diesen Personenkreis bis dahin. Damit reagiert die Landesregierung auf die unveränderte Lage im Kriegsgebiet.

    Eine nachhaltige Stabilisierung der Lage in der Ukraine sei nicht absehbar, teilte der Bundesrat dazu am Mittwoch mit. Aktuell sei auf dem ganzen Staatsgebiet der Ukraine von kriegerischen Handlungen auszugehen.

    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Bild: Keystone/Michael Buholzer

    Für eine Aufhebung des Schutzstatus müsste sich indessen die Lage stabilisieren. Das würde bedeuten, dass keine allgemeine Gefährdung mehr besteht. Das ist laut dem Bundesrat derzeit nicht der Fall.

    Mit seinem Beschluss, den Schutzstatus bis im März 2026 nicht aufzuheben, sofern sich die Lage nicht nachhaltig stabilisiert, will der Bundesrat für die Betroffenen Klarheit schaffen für die nächsten 18 Monate.

    Wegen der Einbindung der Schweiz in den Schengen-Raum sei zudem eine Abstimmung mit der EU unerlässlich, hiess es weiter. Die EU-Staaten verlängerten den temporären Schutz für Ukraine-Flüchtlinge bereits am 13. Juni bis zum 4. März 2026.

    Bei der Integration der Geflüchteten besonders auf dem Arbeitsmarkt sieht die Landesregierung weiterhin Handlungsbedarf. Die erstmals im April 2022 beschlossenen Unterstützungsmassnahmen verlängerte er darum ebenfalls bis zum März 2026.

    Dabei beteiligt sich der Bund mit 3000 Franken pro Jahr und Person an den Integrationsanstrengungen der Kantone. Namentlich geht es dabei um die Sprachförderung und den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt.

  • 18.03 Uhr

    Tote und Verletzte nach ukrainischem Beschuss in Donezk

    In der von Russland annektierten ostukrainischen Grossstadt Donezk sind nach Angaben der Besatzungsbehörden bei Artilleriefeuer auf einem Markt mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.

    Ukrainische Truppen hätten den Markt beschossen, zwei Männer und eine Frau seien getötet worden, teilte der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, bei Telegram mit.

    Auf Videos und Fotos in russischen Staatsmedien waren schwere Verwüstungen des Marktes zu sehen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Auch ein Linienbus sei getroffen worden, teilte Puschilin mit. Die Grossstadt Donezk wird schon seit 2014 immer wieder beschossen, seit sich bewaffnete prorussische Separatisten dort von der Zentralregierung in Kiew nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch losgesagt hatten.

    Die Ukraine versucht seit Jahren, dort die Kontrolle zurückzuerlangen. Kremlchef Wladimir Putin hatte das gesamte Gebiet Donezk nach Beginn seines grossangelegten Krieges gegen die Ukraine 2022 annektiert und zu einem Teil Russlands erklärt.

    Russland will das bisher nicht vollständig besetzte Gebiet komplett unter seine Kontrolle bringen. Seit Wochen und Monaten nehmen die russischen Truppen dort immer mehr Ortschaften ein.

  • 9:00

    Bürgermeister informiert: 7 Tote und 35 Verletzt nach Angriff auf Lwiw

    Der Bürgermeister der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine, Andrij Sadowyj, teilte mit, mindestens sieben Menschen seien bei einem Angriff auf den Ort in der Nacht zum Mittwoch getötet worden. 35 weitere seien verletzt worden. Unter den Toten sei ein Kind. Einige Verletzte befänden sich in kritischem Zustand.

  • 08:00

    Ukrainischer Aussenminister Kuleba reicht Rücktritt ein

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    dpa

    In einer grösseren Regierungsumbildung in der Ukraine hat nach Parlamentsangaben auch Aussenminister Dmytro Kuleba seinen Rücktritt erklärt. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Foto der handschriftlichen Bitte um Entlassung, die auf den heutigen Mittwoch datiert war. Eine andere Quelle gab es zunächst nicht.

    Stefantschuk kündigte an, das Gesuch auf einer der nächsten Sitzungen der Obersten Rada zu behandeln. Zuvor wurden weitere handschriftliche Rücktrittsgesuche auf der Facebook-Seite veröffentlicht.

    Der Karrierediplomat Kuleba war seit 2020 noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges Aussenminister. Seit Dienstag haben mehrere ukrainische Minister sowie zwei Vizeregierungschefinnen offiziell um ihre Entlassung aus der Regierung gebeten. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli einen Umbau des Kabinetts angekündigt. Wie er sagt, soll dies die Regierungsarbeit unter der Last des Krieges effektiver machen.

  • 07:15

    Zwei Tote nach Drohnenangriff in Lwiw

    Am Mittwochmorgen gab es in der Nähe des Hauptbahnhofs von Lwiw einen Brand. Zuvor hatten russische Truppen einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt ausgeführt. Erste Angaben der ukrainischen Streitkräfte und des Bürgermeisters der Stadt zufolge wurden zwei Menschen getötet und 19 Personen verletzt.

  • 5.10 Uhr

    Biden verspricht Ukraine neue Luftabwehrsysteme

    Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zugesagt. «Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste», teilte Biden mit. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, «einschliesslich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt». Selenskyj hatte nach dem Angriff mit mindestens 51 Toten seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

  • 5.04 Uhr

    Lage an der Front bleibt schwierig

    Die ukrainischen Streitkräfte stehen an der Front weiter unter Druck. Laut dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs von Dienstagabend gab es erneut fast 200 Gefechte. Das Hauptziel der russischen Angriffsbemühungen bleibt dabei die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, von wo allein rund 60 Zusammenstösse gemeldet werden. In dem Raum haben die russischen Truppen aufgrund personeller und materieller Überlegenheit und der Lufthoheit in den vergangenen Wochen stetig Geländegewinne erzielt.

  • 5 Uhr

    Trauer nach verheerender Raketenattacke auf Poltawa

    In der Ukraine herrscht Trauer nach der verheerenden Raketenattacke auf die Grossstadt Poltawa – eine der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl stieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis am Dienstagabend auf 51 Tote und 271 Verletzte. Unter den Trümmern seien noch weitere Menschen, die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein.

    Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmasslich Iskander-Raketen. Auch wenn dieser Angriff besonders verheerende Folgen hatte: Der Beschuss von Städten und zivilen Objekten ist für die Menschen in der Ukraine bitterer Alltag – so wurde in der Nacht die Universität in der nordöstlichen Gebietshauptstadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

  • Mittwoch, 4. September 2024, 1.11 Uhr

    Reise nach Kiew: Irlands Regierung kündigt Millionenhilfe an

    Zweieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn sichert Irlands Regierungschef der Ukraine weitere Unterstützung zu. Regierungschef Simon Harris werde sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen, teilte die Regierung in Dublin vorab mit. Irland will auch ein Paket von rund 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und späteren Wiederaufbau zur Verfügung stellen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands. Am Dienstag wurden bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Selenskyj Dutzende Menschen getötet.

    Der Angriff auf Poltawa sei eine düstere und schreckliche Erinnerung an die Bedrohung, der die Ukraine jeden Tag ausgesetzt sei, teilte Harris mit. Mit Selenskyj werde er eine Vereinbarung zur Unterstützung und Kooperation unterzeichnen.

    «Das macht deutlich, dass die Werte der Ukraine unsere Werte sind, und wir so lange wie nötig an der Seite der mutigen Menschen in der Ukraine stehen», teilte Harris mit. Der 37-Jährige hatte Selenskyj bereits Mitte Juli getroffen, als der ukrainische Präsident auf dem Rückweg vom NATO-Gipfel in den USA einen Zwischenstopp in Irland einlegte. Mit den neuen Hilfen will Irland etwa Projekte internationaler Hilfsorganisationen unterstützen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 3. September 2024

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert nach Raketenangriff weitreichende Waffen

    Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Grossstadt Poltawa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen erneut um weitere Flugabwehrsysteme gebeten. Zugleich bat er um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen.

    Am Morgen hatte Russland mit Raketen die 280 Kilometer östlich von Moskau gelegene Stadt Poltawa angegriffen. Der Schlag gilt hinsichtlich der Zahl der Opfer als einer der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl dürfte noch steigen. Nach Angaben Selenskyjs liegen unter den Trümmern noch weitere Menschen.

    «Die russischen Angriffe werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen.

    Der ukrainische Staatschef dankte dem Nachbarland Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern. Er habe auch mit Kanadas Premier Justin Trudeau telefoniert und mit ihm über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme und weitreichender Waffen geredet, sagte Selenskyj.

  • 22.22 Uhr

    Mehr als 50 Tote und 270 Verletzte bei russischem Angriff im ukrainischen Poltawa

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa steigt weiter. Nach ukrainischen Angaben sind mindestens 51 Menschen getötet worden. «Die Zahl der Verletzten ist 271», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

    «Wir wissen, dass sich Menschen unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes befinden», sagte Selenskyj. Es werde «alles getan, um so viele Leben wie möglich zu retten». Er habe eine «vollständige und sofortige Untersuchung» angeordnet, betonte Selenskyj.

  • 22.15 Uhr

    Ukraine vor Umbau der Regierung

    Die kriegsgeplagte Ukraine steht vor dem Umbau der Regierung, nachdem mehrere Minister ihren Rücktritt eingereicht haben. Ihr Gesuche werden in der nächsten Parlamentssitzungen geprüft, wie Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk auf Facebook schrieb.

    Bei den zunächst bekannt gewordenen drei Ministern handelt es sich um den für die Rüstungsindustrie zuständigen Olexander Kamyschin sowie um Denys Maljuska (Justiz) und Ruslan Strilez (Umwelt). Auch der für Privatisierungen zuständige Chef des Fonds für Staatseigentum, Witalij Kowal, möchte aus dem Amt scheiden.

    Später wurden auch die Rücktrittsgesuche der Vizeregierungschefinnen Olha Stefanischyna und Iryna Wereschtschuk bekannt. Wereschtschuk ist für Flüchtlingsfragen, Stefanischyna für die europäische Integration der Ukraine verantwortlich. Sie soll dem Vernehmen nach aber einen anderen Posten in der Regierung bekommen.

  • 21.32 Uhr

    Ukraine wirft Russland Erschiessung Kriegsgefangener vor

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat russische Soldaten beschuldigt, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschiessung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilte die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit.

    Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. «Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen», schrieb die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

  • 20.30 Uhr

    IAEA-Chef: Lage am AKW Saporischschja «sehr fragil»

    Der Chef der internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, hat die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine als «sehr fragil» bezeichnet. Es könne jederzeit zu Lageveränderungen beispielsweise durch Drohnen-Einschläge kommen, sagte Grossi in Kiew vor seiner Abreise zu dem Kraftwerk.

    Er wolle sich einen Eindruck von der Lage vor Ort verschaffen. Eines der Gesprächsthemen werde die Situation der immer wieder durch Beschuss beschädigten Stromversorgung für die Kühlungssysteme des Kraftwerks sein.

    Russische Angriffe auf ukrainische Umspannwerke haben Grossi zufolge auch zu Spannungsschwankungen im Stromnetz geführt, die ein allgemeines Sicherheitsrisiko für die Kernkraftwerke in der Ukraine darstellen. Grossi kündigte an, dass IAEA-Fachleute die Umspannwerke unter die Lupe nehmen werden.

    Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist mit einer Gesamtleistung von 6000 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas und steht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine seit März 2022 unter Kontrolle Moskaus. Mehrere ukrainische Rückeroberungsversuche scheiterten. Zur Verminderung der radioaktiven Risiken sind alle sechs Blöcke heruntergefahren worden. Beobachter der IAEA sind seit September 2022 vor Ort.

    Grossi sprach in Kiew unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dabei sei auch die Situation um das russische Atomkraftwerk Kursk diskutiert worden. Selenskyj habe zugestimmt, dass Atomkraftwerke in keinem Fall angegriffen werden dürfen, sagte Grossi.

    Militärbeobachtern aus Kiew zufolge haben sich ukrainische Truppen bei ihrem Vorstoss in das russische Grenzgebiet Kursk dem gleichnamigen Atomkraftwerk bis auf gut 30 Kilometer genähert.

  • 19.56 Uhr

    Russen plündern eigene Landsleute in Kursk aus

    Nach dem ukrainischen Angriff auf die Region Kursk haben die meisten russischen Anwohner die Gegend verlassen. Auf ihrer Flucht lassen sie nicht nur ihre Häuser, sondern auch einen Grossteil ihres Besitzes zurück. Mehreren Berichten zufolge soll es in der Region zu Plünderungen durch russische Soldaten gekommen sein. Videos in den sozialen Medien zeigen Kreml-Truppen auf Diebestour.

  • 19.19 Uhr

    Kritiker beklagen mehr Kreml-Propaganda in russischen Schulen

    Zum Beginn des neuen Schuljahres in Russland rechnen Experten mit einer deutlich stärkeren staatlichen Indoktrinierung von Kindern. Der Unterrichtsanteil, der sich als «Propaganda der Ideen des Kremls» werten lasse, werde sich in diesem Schuljahr auf etwa 1300 Stunden verdoppeln. Das schrieb das Portal «Agentstwo», in dem oppositionsnahe russische Journalisten zusammenarbeiten.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte schon mehrfach gefordert, dass Schulen Kinder möglichst früh und intensiv zu Patrioten erziehen sollen. Erziehung zu kritischem Denken ist dagegen nicht gefragt.

    «Agentstwo» hat nach eigenen Angaben die Summe der Schulstunden addiert, in denen die Position des Kremls zu verschiedenen Themen wie Geschichte, Krieg in der Ukraine bis hin zu konservativen Familien- und gesellschaftlichen Werten vorangetrieben wird. Der Anteil dieser Stunden am Lehrplan könne von Klasse zu Klasse variieren, doch mehr als 1300 der 11’000 Schulstunden könnten für Propaganda genutzt werden, schrieb das Portal.

    Experten beklagen seit längerem eine Militarisierung des Unterrichts. Die Erhöhung der Schulstunden ergibt sich «Agentstwo» zufolge unter anderem durch das Modul «Militärische Ausbildung. Grundlagen des militärischen Wissens». Es wird im Fach Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Heimatlandes unterrichtet. Kinder trainieren laut Medienberichten vielfach das Aufsetzen von Gasmasken oder das Auseinandernehmen und Zusammensetzen von Kalaschnikow-Sturmgewehren. Sie hören sich auch Vorträge von Soldaten an.

  • 18.33 Uhr

    Zahl der Toten nach russischem Angriff im ukrainischen Poltawa auf 49 gestiegen

    Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 206 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Seinen Angaben zufolge werden noch bis zu 18 Menschen unter den Trümmern vermutet.

  • 17.45 Uhr

    Österreichs Ex-Ministerin Kneissl wird Putins Tiger-Botschafterin

    Die in Russland lebende frühere österreichische Aussenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin künftig als Tiger-Botschafterin. Die 59-Jährige sei von Putin zur Botschafterin für den Schutz des Amurtigers ernannt worden, meldete die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

    Wiens frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, Ria Nowosti zufolge in Wladiwostok am Pazifik.

    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Bild: Keystone/APA/Roland Schlager

    Als Aussenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.

    Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die grösste Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde.

    Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.

  • 15.42 Uhr

    Kritik an Mongolei wegen Putin-Besuch

    Estland und Litauen haben die Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. «Dass die mongolische Regierung beschlossen hat, ihm den roten Teppich auszurollen, anstatt ihn zu verhaften, untergräbt den Internationalen Strafgerichtshof und das internationale Rechtssystem massiv», teilte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit.

    «Die Mongolei hatte die historische Chance, zum Ende des russischen Krieges in der Ukraine beizutragen, und sie hat sich entschieden, sie nicht wahrzunehmen», hiess es weiter.

    Sein litauischer Kollege Gabrielius Landsbergis bezeichnet es als «inakzeptabel», dass die mongolischen Regierung es ignorierte, den verbindlichen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen Putin zu vollstrecken. «Dies ist ein weiteres Beispiel für das ins Wanken geratenes System, das auf internationalem Recht basiert», sagte er der Agentur BNS zufolge in Vilnius.

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Trotz eines internationalen Haftbefehls gegen Wladimir Putin hat die Mongolei den russischen Präsidenten zu einem Besuch empfangen und nicht festgenommen. Das löste internationale Kritik aus. Erstmals befindet sich Putin damit in einem Land, das verpflichtet wäre, ihn nach dem Erlass eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festzunehmen. Putin war am Montag zu Gesprächen in die Mongolei gereist. Dabei soll es auch um eine neue Gaspipeline von Russland durch die Mongolei nach China gehen.

    03.09.2024

    Der Haftbefehl gilt seit März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin ist nach Ansicht des Gerichts für die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich.

    Der Kremlchef traf sich mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Russlands Nachbar erkennt den Strafgerichtshof an und hätte den Kremlchef bei dessen Aufenthalt in Ulan-Bator eigentlich festnehmen müssen.

  • 15.25 Uhr

    Wieso die hohen Donbass-Verluste?

    Nur in einer Region rückt die russische Armee vor, doch die Fortschritte im Donbass könnten für Kiew teuer werden: Moskaus Streitkräfte nähern sich weiter dem Logistik-Zentrum Pokrowsk an.

    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    DeepStateMap

    Gleichzeitig konnten Putins Soldaten den Kanal überqueren, der bisher die Verteidigungslinie von Tschassiw Jar war, während sich die Russen auch noch anschicken, Wuhledar zu umzingeln. Die Bergarbeiter-Stadt erwehrt sich seit Monaten Angriff um Angriff, doch nun droht die Versorgung mit Nachschub stark eingeschränkt zu werden.

    Ist die Kursk-Offensive schuld an der schwächelnden Verteidigung im Donbass? «Bei den Donezk-Verlusten kommen viele weitere Faktoren zusammen», erklärt Gustav Gressel vom Berliner European Council on Foreign Relations die Lage bei «Bild».

    «Die ukrainische Armee plagen viele schnell aufgestellte neue Brigaden, die geführt werden von Leuten, die wenig Führungserfahren haben und zum Teil auch in Stabsarbeit nicht gut geschult sind», fährt der österreichische Veteran fort. Kiew leide unter «Abnützung«: Die lange Verzögerung in den Militärhilfen habe« zu hohen Verlusten geführt», die nicht ersetzt werden könnten.

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag Schüler einer Oberschule in der südsibirischen Region Tuwa besucht. Dabei betonte er, dass die russischen Invasionstruppen in der Ostukraine so schnell vorrücken würden, wie schon lange nicht mehr. Es gehe nicht darum, 200 oder 300 Meter vorzurücken, sondern um Quadratkilometer.

    03.09.2024

    Kursk werde eher vorgeschoben, so Gressel: Die «qualitative Abnutzung» der ukrainischen Armee sei Fakt. Tröstlich sei für Kiew nur, dass Moskau «dasselbe Problem mit denselben Ursachen und denselben Symptomen« habe.

  • 14.44 Uhr

    Update Poltawa

    Zwei ballistische Raketen sind auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Spitals eingeschlagen.

    Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation sei stark zerstört worden. Selenskyj erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. «Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager», unterstrich der Staatschef.

    Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln.

    Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hiess es.

  • 13.55 Uhr

    41 Tote und 180 Verletzte nach Attacke auf Poltawa

    Ein russischer Angriff hat in der ukrainischen Region Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 Menschen das Leben gekostet.

    Zwei Raketen hätten eine Bildungseinrichtung und ein nahe gelegenes Krankenhaus getroffen, sagte Selenskyj heute in einem Video im Netzwerk Telegram. 180 Menschen seien verletzt worden.

    «Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört», sagte der Präsident. Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, viele hätten aber gerettet werden können. Er habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Details nannte Selenskyj nicht.

    Der Angriff war offenbar einer der folgenschwersten der russischen Streitkräfte seit Beginn des russischen Krieges am 24. Februar 2022. Poltawa ist der Name einer Region und ihrer Hauptstadt.

  • 8.55 Uhr

    Mongolische Ehrengarde empfängt Putin

    Der russische Präsident Wladimir Putin ist zum Auftakt seines Staatsbesuchs in der Mongolei von einer Ehrengarde in der Hauptstadt Ulan-Bator empfangen worden.

    Putin schritt heute an der Seite des mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch die Stufen zum Regierungspalast hinauf. Beide verneigten sich vor einer Statue des Herrschers Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert das Mongolische Reich gründete, und betraten dann das Gebäude.

    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Bild: Keystone

    Für den russischen Präsidenten ist es der erste Besuch in einem Land, das Mitgliedsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist, seit dieser vor knapp 18 Monaten einen Haftbefehl gegen ihn wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erliess. Die Ukraine forderte die Mongolei auf, Putin zu verhaften und an den Gerichtshof in Den Haag zu überstellen.

    Ein Sprecher Putins erklärte in der vergangenen Woche, der Kreml befürchte keine Festnahme Putins in der Mongolei. Der russische Präsident besucht zum ersten Mal seit fast fünf Jahren die Mongolei. Er wollte dort an einer Zeremonie zum 85. Jahrestag des sowjetischen und mongolischen Sieges über eine japanische Armee teilnehmen, die die Kontrolle über die Mandschurei im Nordosten Chinas übernommen hatte.

    1939 starben in monatelangen Kämpfen um den Verlauf der Grenze zwischen der Mandschurei und der Mongolei Tausende Soldaten.

  • 8.42 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischen Angriffen

    Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj gstern Abend Geschosse ein und töteten zwei Menschen.

    Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

    In der Grossstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.

    Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit dem gestrigen Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

  • 5.50 Uhr

    Selenskyj: Eroberung von AKW Saporischschja gefährlich

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Treffen mit dem Chef der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kiew angekündigt. Es soll nach dem Besuch von Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagt Selenskyj in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video.

    Leider sei es der Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das Kraftwerk zurückzugewinnen. «Im Moment sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.»

    Grossi hatte zuvor über X mitgeteilt, er sei auf dem Weg zum Kraftwerk, um «unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall zu verhindern». Das grösste Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich Angriffe auf die Anlage vor.

  • 3.25 Uhr

    Kiew zu Putin-Besuch: Mongolei macht sich mitverantwortlich für russische Kriegsverbrechen

    Die Ukraine hat die Regierung der Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert und Folgen für das Land gefordert. Die Mongolei habe geholfen, dass der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Ukraine gesuchte Putin der Strafjustiz entkomme, teilte der Sprecher des Aussenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew mit. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins «Kriegsverbrechen». Putin traf am Montagabend in dem Land ein. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies Konsequenzen für Ulan Bator hat», sagte Tychyj.

  • Dienstag, 3. September 2024, 3.10 Uhr

    Gouverneur: Russische Raketen töten mindestens einen Menschen in Dnipro

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, drei weitere sind verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert in Saporischschja reichweitenstarke Waffen

    Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur die Freigabe von Waffen für Angriffe gegen Ziele im russischen Hinterland, sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige Dutzende Kilometer von der Front im Süden der Ukraine entfernt.

    Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit. Dabei gehe es um Flugabwehr, darunter neue Flugabwehr-Systeme vom Typ Patriot samt Geschossen, um die Ausweitung der Flotte mit den von Partnern gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 sowie um mehr Munition und Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. «All diese Massnahmen sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten eröffnet», sagte Selenskyj.

  • 21.33 Uhr

    Videos zeigen erstmals ukrainische Flammenwerfer-Drohne im Einsatz

    Videos in den sozialen Netzwerken zeigen erstmals den Einsatz einer ukrainischen Flammenwerfer-Drohne gegen russische Einheiten. Experten gehen davon aus, dass hochentzündliche Flüssigkeit versprüht wurde. Die neuartige Drohne soll den Namen «Dragon's Breath» tragen.

    Über den Einsatz solcher Waffen war im Verlauf des Kriegs immer wieder spekuliert worden. Zu sehen ist, wie ein Strahl aus einem brennendem Gemisch offenbar militärische Stellungen von Russen und ein schmale Baumreihe niederbrennt.

  • 20.56 Uhr

    Putin: Ukrainischer Vorstoss in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

    Angesichts des ukrainischen Vorstosses auf russisches Staatsgebiet hat Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Landsleuten versichert, dass Moskaus Offensive im Nachbarland trotzdem unvermindert weitergehen werde. Die Armee mache in der Ostukraine Fortschritte in einem «Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten», sagte Putin am Montag vor Schulkindern in Sibirien. Laut einer AFP-Berechnung auf Grundlage von Daten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) verzeichnete die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine den stärksten Geländegewinn seit Oktober 2022.

    Zum ukrainischen Vorstoss in der russischen Region Kursk sagte Putin bei dem Besuch im sibirischen Kisil zum Beginn des neuen Schuljahres: «Ihr Kalkül war es, unsere Offensiv-Aktionen in wichtigen Teilen des Donbass zu stoppen.» Doch das Ergebnis sei «eindeutig». Der Feind habe sein «Hauptziel, unsere Offensive im Donbass zu stoppen, nicht erreicht».

    Putin räumte zugleich ein, dass die Menschen in Russland «schwierige Erfahrungen» machten, insbesondere in der Region Kursk. «Wir müssen uns natürlich mit diesen Banditen auseinandersetzen, die in die Russische Föderation eingedrungen sind und versuchen, die Lage in den Grenzgebieten zu destabilisieren.»

  • 18.34 Uhr

    IAEA-Chef reist nach Kiew und Saporischschja

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist am Dienstag erneut nach Kiew. Er werde auch das Atomkraftwerk Saporischschja besuchen, kündigte die IAEA in Wien an.

    Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die IAEA mit. 

    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 14.53 Uhr

    Russische Hacker attackieren deutsche Flugsicherung

    Vergangene Woche haben russische Hacker die Deutsche Flugsicherung DFS angegriffen, wie der «Bayern Rundfunk» berichtet.

    Es sei nur die Büro-IT betroffen gewesen, habe die DFS mitgeteilt. Nur die interne Kommunikation sei beeinträchtigt gewesen. Auf die Flugsicherung habe der Angriff keinen Einfluss gehabt. 

    Hinter dem Angriff wird die Gruppe Einheit 26165 vermutet, auch bekannt als APT 28 und als Fancy Bear. Diese gehört nach allgemeiner Ansicht zum Militär-Geheimdienst GRU.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, Kenntnis vom Cyber-Angriff zu haben. Es untersuche den Vorfall, mache aber keine weiteren Angaben dazu.

  • 5.51 Uhr

    Russland greift Ukraine mit Drohnen und Raketen an

    Russland hat die Ukraine mit einer Reihe von Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen. Betroffen seien die Hauptstadt Kiew und möglicherweise auch andere Städte, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer Reihe von Explosionen in Kiew flüchteten viele Einwohner der Stadt in Luftschutzbunker.

    Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij gerufen worden. Im Stadtteil Schewtschenkiwskij sei eine Person Berichten zufolge von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. «Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es spüren», erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

  • 4.55 Uhr

    Russen bombardieren Waisenhaus in Sumy – 13 Verletzte

    Russische Truppen haben ein Zentrum für soziale und psychologische Rehabilitation von Kindern und ein Waisenhaus in Sumy mit Raketen angegriffen. Laut dem Nachrichtenportal «Kyiv Independent» wurden dabei 13 Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Das Gebäude liegen mitten in einem Wohngebiet, hiess es.

  • 4.50 Uhr

    Russische Angriffe gegen ukrainische Städte

    Russische Artillerie und Kampfflugzeuge haben am Sonntag erneut Städte in der Ukraine angegriffen. In der zweitgrössten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und weitere 99 Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden dabei verletzt.

    Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.

  • 4.45 Uhr

    Putin: Neue Gaspipeline nach China im Plan

    Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmässig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Website des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline «Power of Siberia 2» soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

  • 4.40 Uhr

    Selenskyj: Russland muss den Krieg spüren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. «Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

    Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. «Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.» Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. «Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.»

    Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. «Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente», sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. «Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.»

    Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der grossen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen.

  • 4.35 Uhr

    Forbes: Böse Überraschung für Russland

    Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» hat die ukrainischen Drohnenattacken gegen Ziele in Russland als Weg bezeichnet, den Russen ihre eigene Medizin zu verpassen. Angesichts des schlechten Zustands und der veralteten Technik der russischen Stromversorgung könnten die ukrainischen Angriffe der russischen Bevölkerung in diesem Winter grössere Probleme bereiten, als sie die Bewohner der Ukraine bisher erlebt hätten.

    Mit einem Rückblick auf den fast zehnjährigen Krieg der Sowjets in Afghanistan, der mit zum Zerfall der Sowjetunion beigetragen hatte, stellte das Magazin Überlegungen dazu an, wie lange die russische Bevölkerung den Krieg gegen die Ukraine mittragen wolle. «Die spannendste Frage ist, ob die russische Diktatur überleben wird.» Denn sollte Russland verlieren, könnte die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit und den politischen Eliten zunehmen. «Anhaltende Wirtschaftssanktionen und militärische Verluste könnten Russland weiter belasten und der politischen Opposition oder Fraktionen innerhalb der Regierung die Möglichkeit geben, Putins Führung herauszufordern.»

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