Scholz und Merz machen in erstem TV-Duell Unterschiede deutlich
STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird Ihnen ohne Sprechertext gesendet. Friedrich Merz (CDU) / Kanzlerkanidat der Union «Industrieunternehmen gehen reihenweise ins Ausland, bringen das Geld ins Ausland. Und das Problem ist, das ist weg und kommt nicht wieder. Das zu stoppen, wird eine riesen Kraftanstrengung. Also, ich muss Ihnen einfach sagen, ich bin einigermassen erschüttert, mit welcher Wahrnehmung Sie hier heute Abend den Zustand unserer Wirtschaft beschreiben. Das hat mit der Realität da draussen ehrlich, Herr Scholz, gar nichts zu tun.» Olaf Scholz (SPD) / Kanzlerkandidat «Die Handelspolitik ist eine europäische Kompetenz und übrigens ein Grund, warum wir darauf bestehen sollten, dass wir als Europäer uns an unsere gemeinsamen Regeln halten. Wenn die USA Zollpolitik machen, wird es eine sehr exportstarke Nation geben, die darunter sehr zu leiden hat. Die lautet Deutschland. Und deshalb sind wir darauf angewiesen, dass die anderen uns als solidarischen Partner begreifen – bei der Zollpolitik, aber auch bei allen anderen Politiken. Um noch mal ein Thema vom Anfang ganz vorsichtig zu streifen.» Friedrich Merz (CDU) / Kanzlerkanidat der Union «Ich gehe davon aus, dass wir die Bundestagswahl gewinnen, und dass wir sie möglicherweise so gewinnen, dass wir nur einen Partner brauchen, vielleicht zwei haben. Dann werden wir selbstverständlich miteinander sprechen. Aber ich will schon mal eines sehr deutlich machen Das Problem, was hier im Raum steht und wir haben es zu Beginn angesprochen, ist die AfD. Die AfD war, als Herr Scholz angefangen hat, bei 10,3 %. Jetzt hört Herr Scholz auf. Sie liegt bei 20 %. Das ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie. Diese AfD muss wieder kleiner werden. Und Herr Scholz hat mit den Grünen zusammen versucht, in Deutschland eine linke Politik zu machen. Für linke Politik gibt es in diesem Lande schon lange keine Mehrheit mehr. Das heisst, alle diejenigen, die mit uns regieren wollen, werden sich bewegen müssen hin zur politischen Mitte.» Olaf Scholz (SPD) / Kanzlerkandidat «Und wir müssen in Deutschland vor dem Hintergrund unserer Geschichte alles dafür tun, dass die AfD keine Bedeutung hat. Deshalb gibt es mit denen keine Zusammenarbeit. Auf die Sozialdemokraten ist Verlass und auf mich.»
10.02.2025
Olaf Scholz hat das TV-Duell gegen Friedrich Merz knapp gewonnen. Das zeigen Befragungen nach dem Duell. Merz punktet vor allem bei den Männern.
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- Olaf Scholz hat das TV-Duell gegen Friedrich Merz knapp gewonnen.
- Die Umfrage ist nicht für alle Wahlberechtigten Deutschlands, sondern nur für die Zuschauer des Duells repräsentativ.
- Scholz kam für die Zuschauer demnach auch glaubwürdiger (42 Prozent) und sympathischer (46 Prozent) rüber
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat das TV-Duell mit Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) laut Wahlforschern knapp für sich entschieden. In der Befragung der Forschungsgruppe Wahlen gaben 37 Prozent der wahlberechtigten Zuschauer an, Scholz habe sich besser geschlagen als Merz, wie das ZDF mitteilte. 34 Prozent sahen den CDU-Chef vorn – 29 Prozent keinen Unterschied. Die Umfrage ist nicht für alle Wahlberechtigten Deutschlands, sondern nur für die Zuschauer des Duells repräsentativ.
Scholz kam für die Zuschauer demnach auch glaubwürdiger (42 Prozent) und sympathischer (46 Prozent) rüber. Merz konnte in den Kategorien Glaubwürdigkeit und Sympathie nur 31 beziehungsweise 27 Prozent der Befragten von sich überzeugen. Beim Thema Sachverstand unterschieden sich die beiden Kontrahenten aus Sicht der Zuschauer nicht, beide erhielten je 36 Prozent der Stimmen. 27 Prozent der Befragten konnten hier kein Unterschied ausmachen.
Scholz kommt bei Frauen und Jüngeren besser an
Während Scholz bei Frauen besser ankam und 43 Prozent (Merz: 29 Prozent) der Zuschauerinnen von sich überzeugte, konnte CDU-Chef Merz mit 40 Prozent (Scholz: 30 Prozent) die Männer eher von sich überzeugen. Unter den jüngeren Befragten lag Scholz wiederum deutlich vorn: Von den 18- bis 34-Jährigen entschieden sich 47 Prozent für Scholz und nur 25 Prozent für Merz.
Einen hauchdünnen Vorsprung hatte Merz dagegen bei den 35- bis 59-Jährigen, die sich mit 35 Prozent für Scholz und 36 Prozent für Merz aussprachen. Ähnlich sah das Bild laut Umfrage bei den über 60-Jährigen aus: 34 Prozent sahen den Kanzler vorn, 36 Prozent Merz.
Die Forschungsgruppe Wahlen hat für die Umfrage 1.374 zufällig ausgewählten wahlberechtigte Zuschauer des TV-Duells online und telefonisch befragt.