Manuel BaquedanoUmstrittene Statue in Chile zur Restaurierung abmontiert
SDA
13.3.2021 - 09:28
Eine durch die Proteste gegen soziale Missstände in Chile bekannte und umstrittene Statue eines Generals ist unter grossen Sicherheitsvorkehrungen zur Restaurierung abmontiert worden.
Keystone-SDA
13.03.2021, 09:28
13.03.2021, 09:33
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Eine durch die Proteste gegen soziale Missstände in Chile bekannte und umstrittene Statue eines Generals ist unter grossen Sicherheitsvorkehrungen zur Restaurierung abmontiert worden. Wie auf Fotos am Freitag (Ortszeit) zu sehen war, salutierte auf der Plaza Italia in Santiago de Chile eine Gruppe Soldaten der Statue von General Manuel Baquedano, einem chilenischen Militäroffizier und Politiker, während Kräne die Statue anhoben. Demonstranten protestierten, es kam Medienberichten zufolge zu Tumulten und Festnahmen.
Baquedano hatte durch seine Teilnahme am Salpeterkrieg (1879-1881) zwischen Chile, Bolivien und Peru Heldenstatus im Militär erlangt. Er hatte auch entscheidenden Anteil an der Einnahme indigenen Territoriums der Mapuche im Süden des Landes, woraus bis heute ein Konflikt zwischen den Indigenen und dem Staat resultiert.
Von Oktober 2019 an begannen sich auf der Plaza Italia Demonstranten zu Protesten gegen Präsident Sebastián Piñera zu versammeln, an denen teils mehr als eine Million Menschen teilnahmen. Ihre Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit waren ein wichtiger Grund dafür, dass Chile im vergangenen Jahr eine neue Verfassung bekam. Bei den Protesten entstand auch ein geradezu ikonisches Bild, auf dem Demonstranten sich auf der Statue von General Baquedano türmten und die Mapuche-Fahne hissten.
Zuletzt war bei den inzwischen kleiner gewordenen Freitagsprotesten versucht worden, die Statue anzuzünden und vom Sockel zu stürzen. Der Nationale Denkmalrat beschloss daraufhin, die Statue mit der Begründung der Restaurierung abzumontieren. Laut Präsident Piñera soll sie wieder aufgestellt werden. «Wir möchten unsere Wertschätzung und unseren Respekt für unsere Helden zum Ausdruck bringen», sagte das Staatsoberhaupt.