UmweltUmweltskandal in Mitholzer Kiesgrube zieht immer weitere Kreise
hn, sda
20.1.2021 - 15:05
Nicht nur giftiger Bahnschotter, auch andere belastete Materialien sind mutmasslich über Jahre illegal im Steinbruch Mitholz im Berner Oberland abgelagert worden. Das zeigen jüngste Recherchen der SRF-Sendung «Rundschau» und der Tamedia-Zeitungen.
Die Spur führt zu einem Berner Transportunternehmer, wie Dokumente des Rechercheteams von «Rundschau» und «Berner Zeitung» zeigen, in welche die Nachrichtenagentur Keystone-sda am Mittwoch Einblick nehmen konnte.
Dem Mann wird vorgeworfen, er habe von zwei Zürcher Baustoff-Unternehmen Inertstofffe und der nach der Waschung von Aushub übrig bleibende Pressschlamm zur Entsorgung übernommen.
Den Zürchern habe der Berner Transporteur die Kosten für eine legale Entsorgung dieser mutmasslich teilweise belasteten Stoffe verrechnet. Diese müssen nämlich in entsprechend gesicherten Deponien abgelegt werden, was seinen Preis hat.
Statt wie vereinbart die Stoffe in die gesicherte Deponie zu bringen, verfrachteten die vom Transportunternehmer angeheuerten Chauffeure die Materialien in den zum Vigier-Konzern gehörenden Steinbruch nach Mitholz.
Der Steinbruch ist explizit keine Deponie. Er darf aber zur Auffüllung sauberen Aushub verwenden. So mussten die Chauffeure kurzerhand ihre Ladung für Mitholz als sauber umdeklarieren. Der Schwindel fiel im Berner Oberland offenbar niemandem auf.
Die Ablagerung sauberer Stoffe ist deutlich billiger als für verschmutzte Stoffe. Der Gewinn wurde vom Transporteur eingestrichen. Die beiden Zürcher Firmen fühlen sich vom Transporteur übers Ohr gehauen. Inzwischen ist die Justiz tätig geworden. Die Betroffenen machen daher mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen keine näheren Angaben zum Fall.
Anweisungen vom Chef
Nebst einer Strafuntersuchung zum Betrieb einer mutmasslich illegalen Deponie in Mitholz, werden auch die Geschäfte des Transportunternehmers von den Untersuchungsbehörden durchleuchtet. Ihm werden Betrug und Vergehen gegen die Gewässerschutz-, Umweltschutz- und Abfallgesetzgebung vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.
Dokumente, die dem Rechercheteam vorliegen, zeigen, dass der Transporteur im zürcherischen Regensdorf jeweils Inertstoffe oder Pressschlamm entgegen nahm mit dem Zielort Attisholz im Kanton Solothurn. Dort befindet sich eine entsprechende Deponie.
Ein Transportschein, in den die Nachrichtenagentur Keystone-sda Einsicht nehmen konnte, zeigt, dass unter dem aufgeführten Bestimmungsort Attisholz von Hand ein Pfeil eingezeichnet worden war und dahinter der Ort Blausee vermerkt war. Die Liefermenge betrug fast 30 Tonnen.
Verschiedene Chauffeure berichteten gegenüber dem Rechercheteam, dass sie jeweils unterwegs vom Chef angewiesen wurden, die Ladung statt nach Attisholz in den Steinbruch Mitholz zu bringen.
In den Jahren 2015, 2016 und 2017 dürften nach dieser Methode Hunderte, wenn nicht Tausende Tonnen Pressschlamm und anderes belastetes Material nach Mitholz gelangt sein, wie Dokumente zeigen. Wie viel genau verschmutzt war, ist noch unklar. Bei mindestens 4500 Tonnen besteht immerhin ein Verdacht.
Bei den nach Mitholz gebrachten Stoffen handelt es sich mutmasslich um solche mit leichteren Verunreinigungen.
Forellensterben
Seit 2018 kam es bei der Forellenzucht am Blausee immer wieder zu Fischsterben. Die prominenten Besitzer des Ausflugsziels mit Fischzucht um ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand, vermuteten, dass illegal im Steinbruch abgelagerter Müll dafür verantwortlich sein könnte. Sie reichten vergangenen Sommer Strafanzeige ein.
Im Fokus stand das Bahnunternehmen BLS. Im Steinbruch Mitholz soll verschmutzter Altschotter gelagert worden sein, der bei der Sanierung des Lötschberg-Scheiteltunnels anfiel. Auch giftige alte Bahnschwellen sollen in die etwas mehr als einen Kilometer vom Ausflugsziel Blausee entfernte Kiesgrube gelangt sein.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam