UNO-Sondersitzung gefordert Hochkommissar für Menschenrechte bezichtigt iranische Regierung der Tyrannei

SDA

24.11.2022 - 11:09

Seit September protestieren Iraner*innen gegen Polizeigewalt in ihrem Land. 
Seit September protestieren Iraner*innen gegen Polizeigewalt in ihrem Land. 
EPA

Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat angesichts der Gewalt gegen friedlich Demonstrierende im Iran von «Tyrannei» in dem Land gesprochen.

Keystone-SDA

«Die unnötige und unverhältnismässige Gewaltanwendung muss beendet werden», sagt Türk in der von Deutschland und Island beantragten Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrates am Donnerstag. Es handle sich dabei um «eine ausgewachsene Menschenrechtskrise».

Es werde versucht, Aktivisten der Zivilgesellschaft und Journalisten zu diskreditieren und sie «als Agenten von Feinden und ausländischen Staaten abzustempeln», erklärt Türk weiter. «Das ist ein bequemes Narrativ. Wie wir in der Geschichte gesehen haben, ist dies das typische Narrativ der Tyrannei, um von den Ursachen der Beschwerden abzulenken.»

Er ruft die Behörden auf, Gewalt und Schikanen gegen friedliche Demonstranten sofort einzustellen und die rund 14'000 wegen der Teilnahme an Protesten Festgenommenen freizulassen. Darunter seien auch Minderjährige.