Zypernkonflikt Geisterort Varosha soll wieder besiedelt werden

dpa/tgab

23.7.2021 - 21:00

Der Geisterort Varosha, in dem einst griechische Zyprer lebten, darf nach internationaler Vereinbarung nur unter UN-Mandat wieder besiedelt werden.
Der Geisterort Varosha, in dem einst griechische Zyprer lebten, darf nach internationaler Vereinbarung nur unter UN-Mandat wieder besiedelt werden.
Bild: KEYSTONE/KATIA CHRISTODOULOU

Nordzypern möchte Teile der verlassenen Küstensiedlung Varosha entgegen einer UN-Resolution wiederbesiedeln. Das sorgt für Irritationen. Der UN-Sicherheitsrat hat das aktuelle Vorgehen der Türkei im Zypernkonflikt verurteilt.

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Am Dienstag hatte Nordzypern – der seit 1974 türkisch besetzte Teil der Insel – angekündigt, Teile der verlassenen Küstensiedlung Varosha entgegen UN-Vereinbarungen wieder zu besiedeln. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen einigte sich am Freitag auf eine gemeinsame Stellungnahme. Darin heisst, «jeder Versuch, einen Teil von Varosha durch andere Personen als seine Einwohner zu besiedeln», sei unzulässig. Es dürfe nichts geschehen, was UN-Resolutionen widerspreche. Der Text wurde dann auch offiziell angenommen.



Der Geisterort Varosha, in dem einst griechische Zyprer lebten, darf nach internationaler Vereinbarung nur unter UN-Mandat wieder besiedelt werden. International wurde die Ankündigung Nordzyperns kritisiert. Dies zerstöre die Bemühungen, die Insel irgendwann wieder zu vereinen. UN-Vertreter scheitern seit Jahrzehnten an Vermittlungen zur Überwindung der Teilung. Ankara sieht keine Chance mehr auf eine Wiedervereinigung und fordert die Errichtung zweier unabhängiger Staaten. Das wiederum wollen weder die griechischen Zyprer noch die EU noch die Vereinten Nationen.