Regierung Unesco: Klimawandel Hauptbedrohung für natürliche Welterbestätten

SDA

17.11.2022 - 15:42

Die Berner Altstadt ist eine von 13 Unesco-Welterbestätten in der Schweiz. (Aufnahme von 2018)
Die Berner Altstadt ist eine von 13 Unesco-Welterbestätten in der Schweiz. (Aufnahme von 2018)
Keystone

An der Konferenz zur 50-Jahr-Feier der Unesco-Welterbekonvention haben sich Fachleute im griechischen Delphi mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt. Dieser wird als Bedrohung Nummer eins für Naturerbestätten wie Korallenriffe und Gletscher angesehen.

Keystone-SDA

Bis zum Jahr 2100 könnte demnach die Hälfte der Unesco-Welterbestätten verschwunden sein. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verwies bei der Eröffnung der Veranstaltung auf die verheerenden Brände, die in Griechenland zunehmend auch Weltkulturerbe wie etwa das antike Olympia bedrohten.

Erst in diesem Jahr brannte es in der Nähe von Delphi. Dort fiel ein Hain mit bis zu 2000 Jahre alten Olivenbäumen den Flammen zum Opfer. Mitsotakis forderte, der Schutz der Stätten müsse mit Naturschutz einhergehen.

Neben dem Klimawandel beschäftigten sich die Experten auch mit der Belastung durch zunehmende Urbanisierung, Massentourismus und kriegerische Konflikte. Alle Welterbestätten müssten besser geschützt werden, hiess es.

13 Welterbestätten in der Schweiz

Seit der Gründung der Institution Unesco-Welterbe sind 194 Staaten beigetreten. In 167 Ländern weltweit gibt es mittlerweile 1154 Stätten, davon 13 in der Schweiz.

Bei einem Grossteil handelt es sich um Kulturdenkmäler wie etwa das antike Heiligtum von Delphi, die ägyptischen Pyramiden von Gizeh und die Chinesische Mauer – in der Schweiz sind unter anderen die Altstadt von Bern und die Burgen sowie Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona dabei.

Zu den rund 220 Naturerbestätten gehören unter anderem der norwegische Geriangerfjord, das Great Barrier Reef in Australien, zahlreiche Nationalparks in Afrika und in der Schweiz das Alpengebiet um Jungfrau und Aletschgletscher oder die Tektonikarena Sardona im Kantonsdreieck Glarus-St. Gallen-Graubünden.

Am 16. November 1972 hatte die Staatengemeinschaft ihr Übereinkommen zum Schutz des Natur- und Kulturerbes der Welt unterzeichnet. Den Anstoss für die Verabschiedung der Unesco-Welterbekonvention vor 50 Jahren gab der Bau des ägyptischen Assuan-Staudamms in den 1960er Jahren, der den Tempel von Abu Simbel zu überfluten drohte.