Bildung Unesco warnt vor «Generationenkatastrophe»

afp/twei

26.3.2021

Die Unesco sieht angesichts der Coronakrise Fortschritte im Bildungssektor der letzten 20 Jahre in Gefahr. (Symbolbild)
Die Unesco sieht angesichts der Coronakrise Fortschritte im Bildungssektor der letzten 20 Jahre in Gefahr. (Symbolbild)
Bild: Keystone / Ti-Press / Samuel Golay

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlagen im Bildungssektor immer gravierender zu Buche. Die Zahl von Grundschülern mit Schwächen im Bereich Lesen nehmen laut Unesco in besorgniserregendem Masse zu. 

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat angesichts der Schulschliessungen in der Corona-Pandemie vor einer «Generationenkatastrophe» im Bildungsbereich gewarnt. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Grundschüler, die nicht über die ihrem Alter entsprechenden Lesekenntnisse verfügen, um 20 Prozent gestiegen, heisst es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der UN-Organisation. Die Zahl der Zweit- und Drittklässler mit Schwierigkeiten in diesem Bereich wuchs demnach weltweit um 100 Millionen auf 584 Millionen an.

Dies mache «die Fortschritte der vergangenen zwei Jahrzehnte zunichte», heisst es in dem Unesco-Bericht. Die Organisation forderte «aussergewöhnliche Anstrengungen, um Abhilfe zu schaffen». «Bildung muss bei den Massnahmen zur Bewältigung der Gesundheitskrise und bei den Wiederaufbauplänen eine Priorität sein», sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay der Nachrichtenagentur AFP.

Allerdings haben dem Bericht zufolge 65 Prozent der Länder mit niedrigem Einkommen ihre Mittel für Bildung gekürzt. Bei den Ländern mit höherem Einkommen sind es demnach 35 Prozent. Insbesondere die Schüler in Lateinamerika, der Karibik sowie in Zentral- und Südasien drohen demnach, abgehängt zu werden.

In rund 30 Ländern, darunter Mexiko, Ungarn und Saudi-Arabien, sind die Schulen wegen der Corona-Pandemie komplett geschlossen. Die meisten Länder haben sich für eine teilweise oder bedingte Öffnung ihrer Schulen entschieden.