Politik UNHCR fordert weltweit humanitären Aufenthalt für Sudanesen

SDA

5.5.2023 - 12:39

HANDOUT - Menschen, die aus dem Sudan geflohen sind, treffen im Flüchtlingslager Renkim Südsudan ein. Foto: Peter Louis/World Food Programme/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 18.05.2023 im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Menschen, die aus dem Sudan geflohen sind, treffen im Flüchtlingslager Renkim Südsudan ein. Foto: Peter Louis/World Food Programme/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 18.05.2023 im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Sudanesen im Ausland sollten aus Sicht des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR auch ohne gültige Aufenthaltserlaubnis nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Angesichts der Kämpfe im Sudan sollten negative Asylentscheide ausgesetzt werden, forderte die hochrangige UNCHR-Vertreterin Elizabeth Tan am Freitag in Genf.

Sudanesische Migranten, die etwa in Golfstaaten oder Asien arbeiten, sollten ebenfalls auch ohne gültige Visa oder Pässe bleiben dürfen, sagte sie.

Weltweit leben 845 000 Menschen aus dem Sudan als Flüchtlinge um Ausland, die meisten davon in benachbarten Ländern. Seit Beginn der Kämpfe Mitte April seien 113 000 Menschen aus dem Sudan geflohen, hiess es am Freitag vom UNHCR.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, dass laut dem sudanesischen Gesundheitsministerium bisher 551 Menschen in dem Konflikt getötet und 4926 verwundet worden seien. Allein in den ersten elf Tagen nach Ausbruch der Kämpfe seien mindestens 190 Kinder gestorben und 1700 verletzt worden, sagte James Elder, ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef. «Das heisst, dass pro Stunde sieben Jungen oder Mädchen getötet oder verwundet wurden», sagte Elder.

In dem Land am Horn Afrikas trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) anführt. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen. Es kam aber zu einem Zerwürfnis über die Machtverteilung, das am 15. April in offene Kämpfe mündete und das Land mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern in eine Krise stürzte.