Krim-Manöver abgelehnt «Unnötige Provokation» – Merkel liess US-Vize Mike Pence ins Leere laufen

tafi

8.3.2019

Unter Druck setzen? Das liess sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Münchner Sicherheitskonferenz offenbar nicht und wies eine provokante Forderung von US-Vizepräsident Mike Pence klar zurück.
Unter Druck setzen? Das liess sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Münchner Sicherheitskonferenz offenbar nicht und wies eine provokante Forderung von US-Vizepräsident Mike Pence klar zurück.
Keystone

Angela Merkel hat offenbar eine Forderung der US-Regierung abgelehnt, Russlands Marine zu provozieren. US-Vizepräsident Mike Pence hatte Deutschland zu einem riskanten Mänover bei der Halbinsel Krim drängen wollen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Vizepräsident Mike Pence: Auf der Münchner Sicherheitskonferenz lieferten sie sich im vergangenen Monat einen viel beachteten Schlagabtausch. Klare Siegerin nach Punkten: Angela Merkel. Wie das US-Nachrichtenportal «Bloomberg» erfahren haben will, ging die politische Auseinandersetzung hinter verschlossenen Türen in eine zweite Runde. Auch dabei bewies die deutsche Regierungschefin Standfestigkeit.

Pence hatte sie aufgefordert, die Bundesmarine zu einem Manöver in die Strasse von Kertsch zwischen der Krim und dem russischen Festland zu schicken. Merkel lehnte jedoch ab: Die Aktion seine eine unnötige Provokation Russlands. «Bloomberg» beruft sich auf drei Regierungsoffizielle, die dem Gespräch beiwohnten, aber nicht namentlich genannt werden wollen.

Ein Marinemanöver, um Russland zu provozieren? Das hielt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für keine gute Idee und liess die Forderung von  US-Vizepräsident Mike Pence ins Leere laufen.
Ein Marinemanöver, um Russland zu provozieren? Das hielt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel für keine gute Idee und liess die Forderung von  US-Vizepräsident Mike Pence ins Leere laufen.
Keystone

Die von Pence eingeforderte Aktion sollte Putin zeigen, «dass die westlichen Mächte ihren Zugang zu diesen Gewässern nicht aufgeben werden», heisst es in dem Bericht. Merkel habe demnach Bedenken geäussert, dass die einmalige Aktion keinen nachhaltigen Effekt haben werde. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wies die Forderung von Mike Pence zurück. Der gescheiterte Vorstoss von Mike Pence ist ein gutes Beispiel, um zu zeigen, wie gespannt die transatlantischen Beziehungen sind, schreibt «Bloomberg».

Sowohl Merkel als auch Macron beriefen sich auf die Position der Ukraine, die eine deutsch-französische Überwachung des freien Schiffsverkehrs in der Meerenge von Kertsch für unzureichend hält. Bei der Durchfahrt vom Schwarzen Meer zum Asowschen Meer sei eine «reale internationale Kontrolle» nötig, hatte Aussenminister Pawel Klimkin im Januar gefordert.



Seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 behandelt Russland die Meerenge von Kertsch als sein Seegebiet. Kiew wirft Moskau vor, die Passage von Schiffen zu den ukrainischen Häfen am Asowschen Meer zu behindern. Verschärft hat sich die Lage, seit der russische Grenzschutz im vergangenen November drei ukrainische Marineschiffe gestoppt und deren 24 Mann Besatzung verhaftet hat.

Zurück zur Startseite