Sudan Mehr als 60 Tote bei neuem Gewaltausbruch in Darfur

AP

27.7.2020 - 01:38

Im Sudan sollen laut Angaben der Uno dutzende Personen ums Leben gekommen sein. (Symbolbild)
Im Sudan sollen laut Angaben der Uno dutzende Personen ums Leben gekommen sein. (Symbolbild)
Source: Keystone/AP/Marwan Ali

In der Krisenregion Darfur im Westen des Sudans sind nach einem Uno-Bericht bei einem Überfall mindestens 60 Menschen getötet worden. Weitere rund 60 Menschen seien bei dem Angriff auf das Dorf Masteri, das an der Grenze zum Tschad liegt, verletzt worden.

Bei einem Ausbruch von Gewalt sind in der sudanesischen Krisenregion Darfur den Vereinten Nationen zufolge mehr als 60 Menschen getötet worden. Etwa 500 bewaffnete Männer hätten am Samstag das Dorf Masteri überfallen, teilte das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. Die Kämpfe zwischen den Masalit und anderen arabischen Gruppen hätten am Samstagmorgen begonnen und bis Sonntagabend angedauert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Suna unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Lokale Behörden baten Suna zufolge um militärische Unterstützung. Dutzende Menschen seien getötet oder verwundet worden, berichtete die Agentur, mehr als 60 seien per Hubschrauber für die Behandlung nach Genena gebracht worden. Masteri liegt knapp 50 Kilometer südlich von Genena, der Hauptstadt des Bundesstaats Westdarfur, an der Grenze zum Tschad. Häuser und der lokale Markt seien in Brand gesteckt worden.

Die Zusammenstösse bedrohten einen fragilen Übergang zur Demokratie im nordostafrikanischen Sudan, insbesondere in Regionen wie Darfur, wo die meisten Menschen in Lagern für Vertriebene und Flüchtlinge leben. Im April 2019 war der langjährige Autokrat Omar al-Baschir abgesetzt worden. Eine Regierung aus Militärs und Zivilisten regiert das Land derzeit bis zu den nächsten Wahlen, die wahrscheinlich Ende 2022 stattfinden sollen.

Zwischen dem 19. und dem 26. Juli registrierte OCHA mindestens sieben Angriffe, bei denen Dutzende Menschen getötet oder verwundet wurden. Derzeit ist landwirtschaftliche Hochsaison. Etwa 2,8 Millionen Menschen in Darfur leiden Schätzungen von OCHA zufolge zwischen Juni und September unter Lebensmittelunsicherheit, davon allein 545 000 in Westdarfur.

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