Palästinenserhilfswerk UNRWA hat laut Lazzarini ihre Probleme gelöst

sda

2.7.2021 - 06:14

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Genf. (Archivbild)
UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Genf. (Archivbild)
Bild: Keystone/Martial Trezzini

Beim Palästinenserhilfswerk der Uno (UNRWA) ist nach heftigen Turbulenzen in den letzten Jahren wieder Ruhe eingekehrt. Die Vertrauenskrise ist überwunden, wie der UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Freitagausgabe) sagte.

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Er habe jüngst mit Aussenminister Ignazio Cassis einen sehr guten Austausch gehabt, sagte Lazzarini weiter. Das Ziel der Schweiz sei es, im Nahen Osten Stabilität und bessere Chancen für die Schwächsten zu schaffen. Dies sei auch das Ziel der UNRWA. Er sehe viele Übereinstimmungen.

Die Uno-Organisation habe es geschafft, die durch Managementprobleme ausgelöste Vertrauenskrise durch Massnahmen zu überwinden, die die Transparenz im Prozess der Entscheidungsfindung stärken. Auch die Kontrollen seien ausgebaut worden.

Heftiger Kritik ausgesetzt war namentlich Lazzarinis Vorgänger, der Schweizer Pierre Krähenbühl. Druck auf die UNRWA ausgeübt hatte in den letzten Jahren auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump. Die USA hatten ihre Beiträge 2018 gestoppt.

Die US-Regierung unter Trump habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie vor Ort neue Realitäten schaffen wolle, so Lazzarini. Unter Joe Binden hätten sich die Beziehungen normalisiert. Im November 2020 erreichte die Krise ihren Höhepunkt, als die Organisation keine Löhne mehr zahlen konnte und vor dem Kollaps stand.

Wenn die UNRWA verschwände, ohne dass es eine politische Lösung oder eine Alternative gäbe, würden die Verzweiflung, das Leiden, die Hoffnungslosigkeit noch einmal zunehmen. Und die grosse, verletzliche Gruppe der palästinensischen Flüchtlinge würde noch verletzlicher und hoffnungsloser, sagte Lazzarini weiter.