Gewalt eskaliert US-Aussenminister fordert sofortigen Waffenstillstand im Kongo

dpa

29.1.2025 - 05:38

Unruhen in der Demokratischen Republik Kongo

Unruhen in der Demokratischen Republik Kongo

STORY: In der Demokratischen Republik Kongo hat es am Dienstag Unruhen gegeben. In der Hauptstadt Kinshasa griffen Demonstranten ausländische Botschaften an – offenbar als Reaktion auf die Lage im Osten des Landes. Dort hat die Rebellengruppe M23 nach eigenen Angaben die wichtige Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu eingenommen. Die Miliz wird nach Ansicht von UN-Experten und der kongolesischen Regierung von Ruanda unterstützt. Bei den Kämpfen wurden zuletzt auch Angehörige von Friedenstruppen getötet. Auch zivile Infrastruktur wie ein Krankenhaus wurde nach UN-Angaben beschädigt. In den vergangenen Wochen sind nach UN-Angaben bereits 400.000 Menschen wegen der Kämpfe in der Region vertrieben worden. Der an Bodenschätzen reiche Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt erschüttert.

29.01.2025

Die Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. US-Aussenminister Rubio fordert alle Beteiligten auf, einen Waffenstillstand zu schliessen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Angesichts der Eskalation der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat US-Aussenminister Marco Rubio alle beteiligten Parteien zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert.
  • Am Montag war die von Ruanda unterstützte Rebellenmiliz M23 in die strategisch wichtige Provinzhauptstadt Goma eingedrungen.
  • Sie liegt in einem der rohstoffreichsten Gebiete des Kongos und grenzt an Ruanda.
  • Auslöser der aktuellen Entwicklungen ist das Vorrücken der Rebellenmiliz M23 zusammen mit Soldaten aus dem Nachbarland Ruanda im Osten des Landes.
  • M23 kämpft seit Jahren gegen kongolesische Regierungstruppen und mit ihr verbündete Milizen, um sich den Zugang zu Bodenschätzen zu sichern.

Angesichts der Eskalation der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) hat US-Aussenminister Marco Rubio alle beteiligten Parteien zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert. In einem Telefonat mit Ruandas Präsidenten Paul Kagame betonte Rubio, dass er über die zunehmende Gewalt im Ostkongo zutiefst beunruhigt sei, wie das US-Aussenministerium mitteilte. 

Menschen, die im Kongo vor dem Vormarsch der M-23-Rebellen nach Ruanda fliehen. (27. Januar 2025)
Menschen, die im Kongo vor dem Vormarsch der M-23-Rebellen nach Ruanda fliehen. (27. Januar 2025)
Bild: Keystone/EPA/Moise Niyonzima

Am Montag war die von Ruanda unterstützte Rebellenmiliz M23 in die strategisch wichtige Provinzhauptstadt Goma eingedrungen. Sie liegt in einem der rohstoffreichsten Gebiete des Kongos und grenzt an Ruanda.

Rubio rief alle Parteien auf, die territoriale Integrität des Landes zu respektieren. Das übergeordnete Ziel der USA sei ein dauerhafter Frieden.

Kongo fordert Hilfe von UN-Sicherheitsrat

Zuvor hatte Kongos Aussenministerin Therese Kayikwamba Wagner internationales Handeln gefordert. Sie adressierte den UN-Sicherheitsrat in New York und fragte rhetorisch, welches internationale Recht Ruanda noch verletzen müsse, «damit der Rat endlich die notwendigen Massnahmen gegen Kigali ergreift».

Auslöser der aktuellen Entwicklungen ist das Vorrücken der Rebellenmiliz M23 zusammen mit Soldaten aus dem Nachbarland Ruanda im Osten des Landes. M23 kämpft seit Jahren gegen kongolesische Regierungstruppen und mit ihr verbündete Milizen, um sich den Zugang zu Bodenschätzen zu sichern. Die Gesamtzahl der Vertriebenen im Land wird laut der Europäischen Union auf mittlerweile mehr als sieben Millionen Menschen geschätzt.