Ein Koffer voller Geld, Übergabe in einem Hotelzimmer: Wie aus einem Spionagefilm hört sich die Geschichte an, wonach ein Russe das CIA übers Ohr gehauen hat. (Themenbild)
Ein Koffer voller Geld, Übergabe in einem Hotelzimmer: Wie aus einem Spionagefilm hört sich die Geschichte an, wonach ein Russe das CIA übers Ohr gehauen haben soll. (Themenbild)
US-Geheimdienst dementiert Abzocke durch mysteriösen Russen
Ein Koffer voller Geld, Übergabe in einem Hotelzimmer: Wie aus einem Spionagefilm hört sich die Geschichte an, wonach ein Russe das CIA übers Ohr gehauen hat. (Themenbild)
Ein Koffer voller Geld, Übergabe in einem Hotelzimmer: Wie aus einem Spionagefilm hört sich die Geschichte an, wonach ein Russe das CIA übers Ohr gehauen haben soll. (Themenbild)
Eine Russe soll Presseberichten zufolge mit dubiosen Hacker-Programmen und angeblich kompromittierendem Material über Präsident Donald Trump 100'000 Dollar von der CIA ergaunert haben. Der US-Geheimdienst hat die mutmasslichen Vorfälle dementiert.
Die Berichte seien "offenkundig falsch", erklärte die CIA am Samstag. Der Russe hatte laut "New York Times" und dem Online-Magazin "The Intercept" die Rückgabe von gestohlenen Computerprogrammen der US-Geheimdienste angeboten.
Es sei eine "fiktionale Geschichte", dass die CIA um 100'000 Dollar betrogen worden sei, erklärte der Geheimdienst gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Die Menschen, die angeschwindelt wurden, waren James Risen und Matt Rosenberg", hiess es in der Stellungnahme mit Blick auf die Autoren der betreffenden Artikel in "The Intercept" und "NYT", die am Freitag erschienen waren. Derartige Stellungnahmen zu Medienberichten gibt die CIA nur sehr selten ab.
Der für seine Medienschelte bekannte US-Präsident Donald Trump hatte zuvor im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, der Artikel der "New York Times" bestätige ihn in seiner Forderung: "Legt den Sumpf trocken!"
"Schatten-Makler"
Vergangenes Jahr hatten Hacker weltweit Cyberattacken verübt. Dabei waren tatsächlich auch dem US-Auslandsgeheimdienst NSA Programme gestohlen worden. Laut "NYT" hatte daraufhin ein Russe bislang nicht veröffentlichtes NSA-Material in einem undurchsichtigen Netzwerk namens "Shadow Broker" ("Schatten-Makler") angeboten. Zu seiner Person schrieb die Zeitung nur, er habe Kontakte zu Cyber-Kriminellen und dem russischen Geheimdienst.
Über Mittelsmänner sei die CIA auf das Angebot aufmerksam geworden, hiess es in dem Bericht weiter. Während eines guten Teils des vergangenen Jahrs habe sich der Geheimdienst dann bemüht, an die Daten zu gelangen. Der Russe forderte für diese dem Bericht zufolge zunächst zehn Millionen und schliesslich eine Million Dollar.
Als Beweis für seine Glaubwürdigkeit habe er einen Teil seines Materials an die CIA übergeben und dafür 100'000 Dollar erhalten. Das Geld sei in bar in einem Koffer übergeben worden, der in einem Hotelzimmer in Berlin abgestellt worden sei.
Zufrieden war die CIA mit den Hacker-Daten offenbar nicht, wirklich Geheimes habe der Mann nicht anbieten können, berichtete die Zeitung weiter. Auch die Informationen zu Trump waren demnach entweder bereits bekannt oder zweifelhaft. Die Zusammenarbeit sei im vergangenen Monat beendet und der Russe aufgefordert worden, Westeuropa zu verlassen. Laut "The Intercept" kam es über den Umgang mit den Angeboten innerhalb der CIA zu Differenzen.
Mehrere Quellen für Bericht
Die "New York Times" berief sich bei ihrem Bericht auf den Russen selbst sowie Vertreter von Geheimdiensten in den USA und Europa. Das Dementi der CIA überzeugte nicht alle. "James Risen hat den Pulitzer-Preis gewonnen", hob der demokratische US-Abgeordete Ted Lieu auf Twitter mit Blick auf den "Intercept"-Artikel hervor. Der Bericht lege nahe, dass CIA-Chef Mike Pompeo "Angst" habe, von Russen kompromittierendes Material über Trump zu erhalten.
"Wenn das wahr ist, muss der CIA-Direktor sein Verhalten dem Kongress erklären", forderte Lieu. Schliesslich habe Pompeo "einen Eid auf die Verfassung geleistet, nicht auf Trump".
Die Rolle Russlands im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 untersucht derzeit Sonderermittler Robert Mueller. Er prüft, ob es illegale Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung gab und ob Trump später als Präsident versuchte, die Ermittlungen des FBI zu den Russland-Kontakten zu behindern.
Zurück zur Startseite