Nach dem Tod des Afroamerikaners Rayshard Brooks in der US-Metropole Atlanta könnte der Hauptverdächtige unter Auflagen vorläufig freikommen. Der Richter setzte eine Kaution auf 500'000 Dollar fest, wie der örtliche TV-Sender WSB-TV2 nach einer Anhörung berichtete.
Weitere Bedingungen seien unter anderem, dass er bis zum Urteil eine elektronische Fussfessel tragen und seinen Pass abgeben müsse. Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann zur Last, unter anderem übermässige Gewalt angewendet zu haben, obwohl das Opfer kein aggressives Verhalten gezeigt habe. Dem Polizisten droht lebenslange Haft ohne Bewährung oder gar die Todesstrafe.
Brooks war Mitte Juni am Steuer seines Wagens eingeschlafen, als er in der Schlange an einem Schnellrestaurant wartete. Polizisten stellten fest, dass er zu viel getrunken hatte, und wollten ihn festnehmen. Es kam zu einem Handgemenge, Brooks griff nach dem Elektroschockgerät eines Beamten und floh. Einer der beiden Polizisten feuerte Schüsse ab, die ihn im Rücken trafen und tödlich verletzten. Der Beamte wurde fristlos entlassen, sein Kollege vorläufig suspendiert.
Der Tod des 27 Jahre alten Brooks hatte die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA nach dem Fall von George Floyd knapp drei Wochen zuvor in Minneapolis weiter angeheizt und wütende Proteste in Atlanta nach sich gezogen. Das Schnellrestaurant, auf dessen Parkplatz die Tat geschah, ging in der darauffolgenden Nacht in Flammen auf. Die Polizeichefin der Stadt, Erika Shields, trat zurück.
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