«1215 Uhr: F-18 Start» Gesamter Chat-Verlauf der Trump-Mitarbeiter veröffentlicht

Sven Ziegler

26.3.2025

Pete Hegseth teilte im Chat sensitive Militärinformationen.
Pete Hegseth teilte im Chat sensitive Militärinformationen.
Screenshot

Erstmals seit Bekanntwerden hat das US-Magazin «The Atlantic» den gesamten Chatverlauf der Trump-Mitarbeiter veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass sensitive Daten geteilt wurden.

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Sven Ziegler, Agence France-Presse

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • «The Atlantic» veröffentlichte den vollständigen Chatverlauf über US-Angriffe auf die Huthi-Miliz.
  • Die Nachrichten zeigen, dass konkrete Einsatzdetails und Zeitpläne ungesichert geteilt wurden.
  • Trump hatte zuvor bestritten, dass geheime Informationen im Chat ausgetauscht wurden.

Nach der Sicherheitspanne in einem Gruppenchat ranghoher US-Regierungsvertreter hat das US-Magazin «The Atlantic» einen Chatverlauf über Angriffspläne auf die Huthi-Miliz im Jemen in voller Länge veröffentlicht.

In am Mittwoch veröffentlichten Screenshots des Chats sind zahlreiche Details wie genaue Angriffszeiten und die dabei eingesetzten Flugzeuge enthalten.

«The Atlantic» entschloss sich nach eigenen Angaben zu der Veröffentlichung, nachdem die Regierung von US-Präsident Donald Trump mehrfach bestritten hatte, dass in dem nicht gesicherten Chat geheime Informationen ausgetauscht worden seien.

«Wetter ist GÜNSTIG»

Der «Atlantic»-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hatte Anfang der Woche in einem Artikel öffentlich gemacht, dass er offenbar durch ein Versehen in eine regierungsinterne Chatgruppe im Messengerdienst Signal eingeladen worden war, in der unter anderem US-Aussenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz sich über konkrete Angriffspläne gegen die Huthi-Miliz im Jemen ausgetauscht hatten.

Im Chatverlauf wird nun erstmals klar, wie die Gespräche genau abgelaufen sind. So drehte sich ein Grossteil um mögliche Gründe der Angriffe auf die Huthi. Am Samstag, 15. März, um 11.44 Uhr Ostküstenzeit, folgt dann ein konkretes Update.

Hegseth postet: «ZEIT AKTUELL (11:44 ET): Das Wetter ist GÜNSTIG. Gerade von CENTCOM bestätigt, dass der Missionsstart möglich ist.» CENTCOM ist das militärische Einsatzkommando für den Nahen Osten.

Trump-Regierung spricht von «Ausrutscher»

Anschliessend folgen weitere Textnachrichten: «1215 Uhr: F-18 Start», «1345: Erstschlagfenster beginnt (Zielterrorist befindet sich an bekanntem Standort.» Später folgen weitere Nachrichten: «1536: Start des zweiten F-18-Angriffs – ausserdem werden die ersten seegestützten Tomahawks gestartet.»

Der konkrete Angriff wurde praktisch in Echtzeit in den Chat übertragen. Am Abend postet Hegseth: «Weitere Angriffe dauern seit Stunden an, und ich werde morgen einen ersten vollständigen Bericht vorlegen. Aber pünktlich, zielgerichtet und bisher gute Ergebnisse.»

Trump hatte den Vorfall anschliessend als «Ausrutscher» abgetan. Seine Sprecherin Karoline Leavitt hatte erklärt, in der Chatgruppe seien «keine Kriegspläne» diskutiert und «keine als geheim eingestuften Informationen ausgetauscht» worden.