USA US-Repräsentantenhaus beschliesst Trainings für Mandatsträger

SDA

30.11.2017 - 01:23

Benimm-Dich-Kurse: Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Paul Ryan begrüsst Nachhilfekurse für Abgeordnete zur Vermeidung sexueller Übergriffe.
Benimm-Dich-Kurse: Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Paul Ryan begrüsst Nachhilfekurse für Abgeordnete zur Vermeidung sexueller Übergriffe.
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Das US-Repräsentantenhaus hat für alle Mandatsträger und ihre Mitarbeiter ein verbindliches Training zur Vermeidung sexueller Übergriffe beschlossen. Die Abgeordneten verabschiedeten am Mittwoch einstimmig eine entsprechende Resolution.

Ein solche war in ähnlicher Form bereits einstimmig vom Senat beschlossen worden. Ab 2018 sollen alle 435 Mitglieder des Abgeordnetenhauses und tausende Mitarbeiter sowie Praktikanten obligatorische Seminare absolvieren.

"Wir können diese Art des Verhaltens nicht tolerieren, und wir werden es nicht tolerieren", erklärte der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan. Im US-Kongress soll es zahlreiche Fälle von sexuellen Übergriffen gegeben haben. Seit 1997 wurden allein im Abgeordnetenhaus in 264 Fällen aussergerichtliche Einigungen getroffen.

Derzeit läuft eine Untersuchung der Ethikkomission des Repräsentantenhauses gegen den demokratischen Abgeordneten John Conyers. Dem 88-Jährigen wird vorgeworfen, über Jahre hinweg Mitarbeiterinnen sexuell belästigt zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Fotos als Beweise

Im US-Senat läuft eine Untersuchung der Ethikkommission gegen den demokratischen Senator Al Franken, der eine schlafende Frau an den Brüsten begrapscht hatte. Der Ex-Komiker hat sich für den Vorfall, von dem es Fotos gibt, entschuldigt.

Auch ein prominenter Kandidat für den Senat ist mit Vorwürfen der Belästigung und des Missbrauchs von Minderjährigen konfrontiert. Der ultrakonservative Ex-Richter Roy Moore wird von fünf Frauen beschuldigt, vor rund vier Jahrzehnten gegen sie übergriffig geworden zu sein oder ihnen nachgestellt zu haben, als sie noch Teenager waren.

Die Welle von Enthüllungen über sexuelle Übergriffe im Berufsleben hatte Anfang Oktober mit dem Skandal um den früheren Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein ihren Anfang genommen, der von inzwischen mehr als hundert Frauen beschuldigt wird, sie belästigt und vergewaltigt zu haben.

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