Deutschland US-Sicherheitsberater: Müssen Europa gegenüber etwas beharrlich sein

SDA

29.1.2021 - 22:24

Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan betont die Bedeutung des transatlantischen Verhältnisses, sieht aber auch Schwierigkeiten. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan betont die Bedeutung des transatlantischen Verhältnisses, sieht aber auch Schwierigkeiten. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Keystone

Die künftige Zusammenarbeit mit Europa wird aus Sicht des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, intensive Beratungen und «etwas Beharrlichkeit» erfordern. «Es ist nicht so einfach wie einfach den Hörer abzunehmen und zu sagen: Hey, wir reden miteinander und entwerfen einen gemeinsamen Ansatz und wir können das an einem Tag oder in einer Woche machen, denn wir haben nicht bei jedem dieser Themen völlig übereinstimmende Sichtweisen», sagte Sullivan am Freitag in einem Gespräch mit dem United States Institute of Peace, an dem auch sein Vorgänger Robert O'Brien teilnahm. «Es gibt einige Herausforderungen, sogar zwischen uns, bei Handelsfragen und anderen Dingen.»

Sullivan betonte die Bedeutung des transatlantischen Verhältnisses: Wenn es um China, die Klimakrise oder innerstaatlichen gewalttätigen Extremismus gehe, könne Einigkeit die USA und Europa stärken. Es werde aber Arbeit erfordern, ein gemeinsames Bild von den Bedrohungen und Herausforderungen zu erlangen, denen man gegenüberstehe, und wie man ihnen am besten begegne.

Auf die deutliche Kritik an Deutschland, die sein Vorgänger an Deutschland äusserte, ging Sullivan nicht ein. «Die Deutschen sind immer ein bisschen schwierig und sie haben engere Beziehungen mit China und Russland, als wir vielleicht wollen», sagte O'Brien und nannte etwa den Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2. «Deutsche Interessen weichen von Zeit zu Zeit und in grossem Masse von US-Interessen ab und sie haben einen unglaublichen Einfluss auf Europa.» Das sei möglicherweise eine noch grössere Herausforderung für die USA als der Brexit.

Zurück zur Startseite