USA US-Waffen-Lobbyist bekommt Sperre für zehn Jahre

SDA

30.7.2024 - 15:33

ARCHIV - Wayne LaPierre, CEO der National Rifle Association (NRA), kommt in einen Gerichtssaal. Foto: Seth Wenig/AP/dpa
ARCHIV - Wayne LaPierre, CEO der National Rifle Association (NRA), kommt in einen Gerichtssaal. Foto: Seth Wenig/AP/dpa
Keystone

Der bekannte US-Waffen-Lobbyist Wayne LaPierre darf wegen Veruntreuung von Geldern zehn Jahre lang keine bezahlte Position beim amerikanischen Waffenverband NRA bekleiden.

Keystone-SDA

Das entschied ein Richter in New York übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Montag. Das Gericht lehnte allerdings eine Forderung der Staatsanwaltschaft ab, einen externen Beobachter für die NRA einzusetzen, um die wegen Korruption und Missmanagement vor Gericht stehende Organisation stärker zu kontrollieren.

Die mächtige NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für die Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als äusserst konservative Organisation mit sehr grossem politischem Einfluss.

Der 74 Jahre alte LaPierre leitete die NRA seit 1991, hatte aber kurz vor Beginn des Prozesses in New York im Januar angekündigt, das Amt aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen.

Verbandsgelder für Urlaube, Luxusflüge und Jachttouren

Bereits im Februar hatten Geschworene in der US-Ostküstenmetropole LaPierre und weitere Führungskräfte der NRA wegen finanzieller Verfehlungen und Korruption für schuldig befunden. Sie kamen zu dem Schluss, dass der ehemalige Vorsitzende Verbandsgelder für Urlaube, Luxusflüge für seine Verwandten sowie Jachttouren verwendet hatte.

Die Jury befand demnach, dass LaPierre rund 5,4 Millionen Dollar der NRA vergeudet hatte. Er hat den Angaben zufolge bereits einen Teil des Geldes zurückgezahlt.

Auch der frühere Schatzmeister der Gruppe und der Leiter der Rechtsabteilung hätten ihre Pflichten gegenüber der gemeinnützigen Organisation nicht erfüllt, befand die Jury demnach. Die NRA selbst war ebenfalls angeklagt und wurde verurteilt, weil sie Beschwerden von Informanten ignoriert und dem Staat falsche Unterlagen vorgelegt hatte.