Krieg in Syrien USA ziehen doch nicht aus Syrien ab

22.2.2019

Zwei US-Soldaten schauen von ihrer Basis in Syrien zur türkischen Grenze hinüber. Foto: Susannah George/AP/Illustration
Zwei US-Soldaten schauen von ihrer Basis in Syrien zur türkischen Grenze hinüber. Foto: Susannah George/AP/Illustration
Source: Susannah George

Donald Trumps hat im Dezember aus dem Nichts angekündigt, alle US-Soldaten aus Syrien abziehen zu wollen und damit grosse Irritationen gesorgt. Zwei Monate später rudert das Weisse Haus nun doch zurück.

Die USA wollen nun doch nicht alle ihre Soldaten aus Syrien abziehen. «Eine kleine Friedenssicherungstruppe von rund 200 wird für einen bestimmten Zeitraum in Syrien bleiben», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, dem Sender CBS am Donnerstag.

IS ist doch nicht besiegt

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen – mit der Begründung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei dort bezwungen. Der Zeitplan für den Truppenabzug ist jedoch unklar.

Trumps Ankündigung des Abzugs aus Syrien hatte national wie international grosse Irritationen ausgelöst. Nach viel Kritik war Trump davon abgerückt, dass der IS bereits komplett besiegt sei. Ein Abzug der US-Truppen würde die Kräfteverhältnisse in der Region verändern. So droht die Türkei, mit einer Offensive im Norden Syriens gegen die Kurdenmiliz YPG vorzugehen.

Der republikanische Senator Lindsey Graham begrüsste Trumps Entscheidung, «ein kleines Kontingent amerikanischer Kräfte als Teil einer internationalen Stabilitätseinheit in Syrien zu belassen». Das werde sicherstellen, dass der IS nicht zurückkehren werde und der Iran nicht in das Vakuum vorstossen werde, schrieb er auf Twitter. Damit sei Trump den Ratschlägen des Militärs gefolgt. «Gut gemacht, Mr. President.»

Rückendeckung für Kurden

Trump tauschte sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat über die Situation in Syrien aus. Beide hätten sich darauf verständigt, weiter an der Schaffung einer möglichen Sicherheitszone zu arbeiten, teilte das Weisse Haus mit. Beide Länder arbeiten seit längerer Zeit daran, eine solche Zone im Norden Syriens zu schaffen.

Dies würde auf Kosten der mit der Türkei verfeindeten Kurden gehen. Die USA sehen sich dagegen den Kurden moralisch verpflichtet, die einen grossen Teil zum militärischen Bezwingen des Terrornetzwerkes IS beigetragen haben. Die Gespräche sollen am Freitag auf Ebene der Verteidigungsministerien und der Streitkräfte fortgesetzt werden.

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