Wissenschaft«UsToo»: Der Umgang der US-Wissenschaft mit sexueller Belästigung
SDA
19.2.2018 - 09:17
Die Forschenden aus den USA sehen sich traditionell gerne an der Spitze der Gesellschaft, wenn es um das Erkennen von Problemen geht. Aber #MeToo hat die Wissenschaftler kalt erwischt - und so ringen die Forscher nun um Lösungen und um das Selbstbild der Branche.
Der Redebedarf ist riesig. Noch als die Diskussionsveranstaltung zum Thema "Belästigung in Wissenschaft und Technik" eigentlich längst zu Ende sein sollte, strecken sich im Publikum immer wieder Hände in die Höhe. "Ich bin ein Mathematiker und ich habe Panik. Was kann ich denn jetzt noch machen und was nicht? Wo sind die grünen Zonen - und wo die gelben?"
Jodi Wesemann vom Verband der US-Chemiker versucht, den jungen Studenten zu beruhigen. "Keine Panik. Sei einfach offen. Ohne eine offene Diskussion können wir bei diesem Thema nicht vorankommen."
Die MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung, im vergangenen Jahr ins Rollen gebracht von Hollywood und Anschuldigungen gegen Produzent Harvey Weinstein, hat längst auch die US-Wissenschaft erreicht. Mehrere Fälle sexueller Belästigung von Forscherinnen sind öffentlich geworden. Das Thema überschattete auch die jährliche weltgrösste Wissenschaftskonferenz der AAAS (American Association for the Advancement of Science), die am Montag im texanischen Austin zu Ende ging.
"Nichts mehr verstecken"
"Die Wissenschaft in den USA ist in dieser Hinsicht wahrscheinlich nicht besser oder schlechter als andere Branchen", sagt Shirley Malcolm, die bei der AAAS für Bildung und Personal zuständig ist. "Aber wir müssen uns das Problem und die Lösungen offen zu eigen machen. Wir müssen offen darüber diskutieren und ehrlich sein, es darf nichts mehr versteckt werden."
Die Forscher ringen mit sich, das wird schnell deutlich. Eigentlich sehen sie sich an der Speerspitze der Gesellschaft beim Erkennen von Problemen und Finden von Lösungen - wie kann es da sein, dass die Universitäten und Forscherverbände des Landes erst ganz langsam überhaupt zugeben, dass es ein Problem gibt - geschweige denn vorschlagen, was man dagegen unternehmen könnte?
"Für uns ist das vollkommenes Neuland", sagt Malcolm, "auch wenn zumindest wir Frauen das Problem natürlich eigentlich seit Jahrzehnten kennen und diese Diskussion längst hätte geführt werden müssen."
Die Institutionen und Verbände machen sich viele Sorgen: Wo sollen das Geld und die Kapazitäten herkommen, um all den Vorwürfen nachzugehen? Wird es Wissenschaftler geben, die ungerechtfertigterweise beschuldigt und deren Karrieren damit zerstört werden? Und werden Vorwürfe die Finanzierung von Forschungsinstitutionen negativ beeinflussen?
Starke Hierarchien
Zudem sei die Wissenschaft völlig anders als Hollywood, sagt Jamie Lewis Keith, Anwältin der Beratungsfirma EducationCounsel in Washington. "In der Entertainment-Industrie werden Menschen aus Filmen herausgeschnitten oder der Film wird nicht veröffentlicht. Das scheint mir in unserer Branche nicht zu funktionieren."
Die Grundlagen, die sexuelle Belästigung in der Wissenschaft möglich machen, seien die starken Hierarchien und die immer noch deutliche Mehrheit der Männer in der Forschung, gerade bei Naturwissenschaften, sagt Meg Urry, Astrophysikerin an der Elite-Universität Yale. "Wir haben keine Gleichheit von Geschlechtern in unserer Gesellschaft und unsere wissenschaftlichen Institutionen spiegeln das wieder." Besonders stark trete das Belästigungsproblem bei Forschungsvorhaben ausserhalb der Heimat-Universität auf.
"Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Frauen zu mir gekommen sind und mir von ihren Erfahrungen erzählt haben", sagt Urry. Eine ganze Bandbreite von Belästigungen sei da vertreten, nichts davon sei trivial.
Eine junge Frau sei bei einer wissenschaftlichen Konferenz so lange von einem deutlich älteren Mann belagert worden, bis sie sich schliesslich den Rest der Konferenz über in ihrem Hotelzimmer einsperrte. Eine andere junge Frau stellte die Ergebnisse ihrer Forschung auf einem Poster vor. "Was ist attraktiv an deinem Poster - ausser Dir?", fragte ein Mann.
Strengere Richtlinien
Als Gegenmittel schlägt Urry zunächst strengere Regeln und Ethik-Vorgaben vor - ähnlich denen gegen die Fälschung von Forschungsergebnissen und Plagiate. Einige Wissenschaftsverbände, beispielsweise der der Geophysiker, haben das schon umgesetzt.
Auch die National Science Foundation hat ihre wichtigen Förderungen kürzlich mit neuen Richtlinien verknüpft. An einigen Universitäten gebe es dagegen immer noch keine Regel, dass Professoren nicht mit ihren Studentinnen ausgehen dürfen, sagt Urry. Das müsse geändert werden. Zudem müssten auch die Männer unterstützend ihre Stimmen erheben.
"Die Veränderung muss jetzt passieren", fordert Urry. "Und ich kann jeder Forschungsorganisation nur einen Rat geben: Wenn sie die Qualität hochhalten wollen, stellen sie Frauen ein."
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
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Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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