Missbrauchsverdacht Vatikan hebt Immunität von Papst-Botschafter in Frankreich auf

dpa

8.7.2019

Papst Franziskus reagiert auf die Missbrauchsvorwürfe gegen seinen französischen Botschafter.
Papst Franziskus reagiert auf die Missbrauchsvorwürfe gegen seinen französischen Botschafter.
Keystone/Archiv

Nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen den französischen Papst-Botschafter laut wurden, hat der Vatikan nun Luigi Venturas Immunität aufgehoben. Die Ermittlungen laufen seit Jahresbeginn.

Der Vatikan hat die Immunität des Botschafters des Papstes in Frankreich aufgehoben. Hintergrund ist eine Untersuchung gegen den Kirchenmann wegen des Verdachts sexueller Übergriffe. Das französische Aussenministerium habe dafür eine entsprechende Bestätigung erhalten, erklärte eine Ministeriumssprecherin am Montag. Zuvor hatte das Aussenministerium den Antrag auf Aufhebung der Immunität der Pariser Staatsanwalt an den Vatikan weitergeleitet.

Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte Anfang des Jahres gegen Luigi Ventura Ermittlungen eingeleitet. Während eines Festakts im Pariser Rathaus im Januar soll es zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Ventura wird vorgeworfen, dort einen anderen Mann belästigt zu haben. Anschliessend meldeten sich noch weitere Männer und erhoben Vorwürfe.

Einer von vielen Skandalen

Der Vatikan bestätigte die Aufhebung der Immunität. Die ausserordentliche Massnahme zeige, dass der Vertreter des Papstes in Frankreich bereit sei, uneingeschränkt mit den französischen Justizbehörden zusammenzuarbeiten, hiess es in einer Mitteilung.

Missbrauchsskandale plagen die katholische Kirche seit Jahren. Zuletzt hatte ein Kirchengericht in Frankreich einen bekannten französischen Priester wegen Kindesmissbrauchs zur Höchststrafe verurteilt und ihm den Klerikerstatus entzogen.

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