Haiti, Jemen, Mosambik Die vergessene Menschenrechtskrisen

SDA/amo

12.12.2022 - 00:00

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat zum Tag der Menschenrechte am Samstag an vergessene Krisen erinnert. Er nannte am Freitag in Genf unter anderem die Lage in Haiti, im Jemen, in Afghanistan, Mosambik und Somalia.

SDA/amo

UN-Hochkommissar Volker Türk war gerade in der Ukraine und hatte sich ein Bild von der verheerenden Situation gemacht, die russische Raketenangriffe auf die Infrastruktur verursachen. Das Leid der Menschen sei immens. Während über die Lage dort berichtet werde, gerieten andere Krisen aber ins Vergessen.

UN-Hochkommissar Volker Türk am Freitag, 9. Dezember 2022, in Genf. Er erinnerte an vergessene Krisen. 
UN-Hochkommissar Volker Türk am Freitag, 9. Dezember 2022, in Genf. Er erinnerte an vergessene Krisen. 
Keystone

Türk erinnerte an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 in Paris verkündet worden war. Darin heisst es in der Präambel, dass «die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen».

In Haiti terrorisierten gewalttätigen Banden die Bevölkerung, die nach Berichten von einflussreichen Politikern oder Unternehmern geführt würden, sagte Türk. Ursachen der verheerenden Lage seien soziale Ungerechtigkeiten, Korruption und Straffreiheit für die Täter. Er hoffe, dass das kürzlich beschlossene Waffenembargo Wirkung zeigt.

Im Jemen hätten die Kämpfe sich seit dem Waffenstillstand zwar gelegt, aber es gebe nach wie vor Berichte über Folter, willkürliche Verhaftungen, Menschenschmuggel und sexuelle Ausbeutung.

Eine Kinderzeichnung zeigt den Kriegsalltag im Jemen im Jahr 2018. 
Eine Kinderzeichnung zeigt den Kriegsalltag im Jemen im Jahr 2018. 
Keystone (Archivbild)

In Afghanistan sei das Verbannen von Frauen und Mädchen aus dem öffentlichen Leben beispiellos. Türk verurteilte auch die jüngsten öffentlichen Auspeitschungen. 

In Mosambik werde fünf Jahre nach Ausbruch des Konflikts in Cabo Delgado weiter gekämpft, Menschen würden entführt und Dörfer zerstört. Fast eine Million Menschen seien vertrieben worden.

In Somalia, das eine verheerende Dürre erlebt, sei die Zahl der Opfer von Angriffen der Terrormiliz Al-Shabaab von Januar bis November im Jahresvergleich um gut 50 Prozent gestiegen.