Ocean VikingVerschärfte Lage auf Rettungsschiff vor Sizilien
SDA/jka
3.7.2020
Unter den 180 Migranten auf dem privaten Rettungsschiff Ocean Viking vor Sizilien spitzt sich die Lage nach Angaben der Helfer zu. Mehrere Personen seien in schlechter Verfassung.
Die Lage auf dem Rettungsschiff Ocean Viking wird vor Sizilien laut den Helferinnen und Helfern vor Ort immer ernster. Rund 180 Migrantinnen und Migranten befinden sich an Bord.
«Die Geretteten haben heute Morgen einen Hungerstreik begonnen», erläuterte Verena Papke, Geschäftsführerin der Organisation SOS Méditerranée für Deutschland, am heutigen Freitag. «Es gab bereits drei Suizidversuche.»
Die Crew habe dringende Anfragen an die Behörden in Italien und Malta zur Aufnahme von 44 Menschen gesandt, die in schlechter Verfassung seien, hiess es weiter.
Zuvor waren mehrere Bitten um Zuweisung eines sicheren Hafens in beiden Ländern erfolglos geblieben. Die Menschen waren am Donnerstag vergangener Woche sowie am Dienstag im Meer aus Seenot gerettet worden, hatte SOS Méditerranée berichtet.
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen Migranten von Libyen und Tunesien in Richtung Europa auf. Rom und Valletta nahmen zuletzt zwar wieder Migranten von privaten Schiffen auf, doch die Länder zögern mit der Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten regelmässig Zusagen über die Weiterverteilung der Menschen.