Rauch liegt über einer Kleinstadt in der russischen Republik Sacha (Jakutien).
Ein russischer Militäringenieur des Militärbezirks Ost versucht einen Brand in der Republik Sacha (Jakutien) zu löschen.
Verheerend: Ein Waldbrand im Naturschutzgebiet im Bezirk Temnikovsky.
Waldbrandkatastrophe in Russland weitet sich aus - Gallery
Rauch liegt über einer Kleinstadt in der russischen Republik Sacha (Jakutien).
Ein russischer Militäringenieur des Militärbezirks Ost versucht einen Brand in der Republik Sacha (Jakutien) zu löschen.
Verheerend: Ein Waldbrand im Naturschutzgebiet im Bezirk Temnikovsky.
Die sibirische Region Jakutien ist besonders beroffen. Bedroht ist dort auch die Siedlung Sangar mit ihren Öllagern. Mehr als 6700 Menschen sind im Einsatz, um die Feuer unter Kontrolle zu bringen
Die Waldbrandsituation in Russland nimmt immer dramatischere Ausmasse an. Im flächenmässig grössten Land der Erde meldeten die Behörden mehr als 250 Brände mit einer Gesamtfläche von mehr als drei Millionen Hektar.
Löscharbeiten liefen bei 180 Feuern mit einer Fläche von rund 1,3 Millionen Hektar, teilte die für den Forstschutz zuständige Behörde Avialesoochrana mit. Die anderen Brände in schlecht zugänglichen Regionen würden nicht gelöscht, weil keine Gefahr für Menschen bestehe, hiess es.
Vor allem betroffen war die sibirische Region Jakutien (Republik Sacha) im Nordosten Russlands. Dort galt wie in insgesamt acht Regionen der Ausnahmezustand.
«Das ist ein grosses Unheil»
In Jakutien brannten in dem Dorf Bjass-Kjuel mehr als 30 Wohnhäuser ab. «Das ist ein grosses Unheil», sagte Republik-Chef Ajssen Nikolajew. Die Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Das Feuer breite sich wegen hoher Windgeschwindigkeiten rasend aus. Mehrere Ortschaften waren bedroht, darunter die Siedlung Sangar mit Öllagern.
Die Staatsagentur Tass meldete aus der sibirischen Region Krasnojarsk, dort würden fast 400 Ortschaften im Rauch versinken. Nach Angaben der Behörde Avialesoochrana waren landesweit mehr als 6700 Menschen im Löscheinsatz. In der Republik Mordwinien kämpften Hunderte Einsatzkräfte gegen Grossfeuer in einem Naturpark.
Historische Waldbrandkatastrophe
Russland droht die grösste Waldbrandkatastrophe dieses Jahrhunderts. Die Umweltorganisation Greenpeace listete für das Land seit Jahresbeginn eine abgebrannte Fläche von 14,3 Millionen Hektar auf. Den Negativrekord des Jahrhunderts gab es demnach 2012 mit einer von Feuern zerstörten Fläche von 16 Millionen Hektar.
«Das hängt mit den zunehmenden Klimaveränderungen zusammen. Die Saison der Waldbrandgefahr wird immer länger, die Dürren kommen häufiger vor, dauern länger und sind intensiver», sagte der Greenpeace-Forstexperte Alexej Jaroschenko. Er kritisierte, dass Gesetze, Geld und Personal zum Schutz des Waldes fehlten.
Greenpeace legte der Regierung in Moskau eine Liste mit Massnahmen zur Reduzierung der Brände vor. So müssten etwa mehr Förster, Freiwillige eingesetzt und die Bürger über den Brandschutz aufgeklärt werden. Die Umweltbeschützer beklagen immer wieder, dass viele Feuer von Menschen verschuldet seien. Trotz Warnhinweisen wegen der Waldbrandgefahr zünden viele Russen Lagerfeuer in den trockenen Wäldern an, die dann oft auch unbeaufsichtigt bleiben.