Spannungen nehmen zu Warnschüsse nach Grenzüberschreitung nordkoreanischer Soldaten

dpa

21.6.2024 - 06:13

Spannungen an der innerkoreanischen Grenze vor Putin-Besuch

Spannungen an der innerkoreanischen Grenze vor Putin-Besuch

STORY: Kurz vor dem geplanten Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea verschärfen sich die Spannungen an der innerkoreanischen Grenze. Das südkoreanische Militär gab am Dienstag Warnschüsse ab, nachdem nordkoreanische Soldaten die militärische Demarkationslinie überschritten haben sollen. Das südkoreanische Verteidigungsministerium veröffentlichte vom Süden aus gemachte Fotos. Etwa 20 bis 30 Soldaten seien am Dienstagmorgen etwa 20 Meter weit in die entmilitarisierte Zone vorgedrungen, nach den Warnschüssen aus dem Süden aber wieder nach Norden zurückgekehrt, sagte ein Sprecher des Generalstabs der südkoreanischen Streitkräfte. Zudem seien bei der Explosion von Landminen in der entmilitarisierten Zone mehrere nordkoreanische Soldaten verletzt worden, die dort Arbeiten verrichteten. Das Militär in Pjöngjang habe verschiedene Aktivitäten wie die Stationierung von Truppen und das Verlegen von Minen entlang der Frontlinie durchgeführt, um die Grenzkontrolle zu verstärken und das Überlaufen von Nordkoreanern zu verhindern, hiess es weiter. Putin wird am Dienstag zu seinem ersten offiziellen Besuch in Nordkorea seit 24 Jahren erwartet. Anschliessend reist er zu einem zweitägigen Besuch nach Vietnam weiter. Beobachter gehen davon aus, dass es bei den Gesprächen um eine Rüstungskooperation gehen könnte. Putin sagte laut der Agentur KCNA, er wolle die Beziehungen zu Nordkorea auf eine höhere Ebene heben. Zudem habe er dem Land unveränderliche Unterstützung zugesagt.

21.06.2024

Wieder vermeldet Südkoreas Militärs eine Grenzverletzung durch nordkoreanische Soldaten. Es fallen Warnschüsse.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Erneut haben nordkoreanische Soldaten nach Militärangaben die Grenzlinie zu Südkorea in der Pufferzone zwischen beiden Ländern übertreten.
  • Bei dem gestrigen Vorfall gaben südkoreanische Grenzposten Warnschüsse ab, worauf sich die eindringenden Soldaten über die militärische Demarkationslinie wieder zurückzogen.
  • Es war das dritte Mal seit Beginn des Monats, dass eine derartige Grenzverletzung bekannt wurde.

Erneut haben nordkoreanische Soldaten nach Militärangaben die Grenzlinie zu Südkorea in der Pufferzone zwischen beiden Ländern übertreten. Bei dem gestrigen Vorfall hätten südkoreanische Grenzposten Warnschüsse abgegeben, worauf sich die eindringenden Soldaten über die militärische Demarkationslinie wieder zurückgezogen hätten, teilte der Generalstab in Seoul am Freitag mit. Es war das dritte Mal seit Beginn des Monats, dass eine derartige Grenzverletzung bekannt wurde.

Wie schon zuvor seien die Soldaten bei Bautätigkeiten innerhalb der demilitarisierten Zone (DMZ) beobachtet worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf ein Mitglied der obersten Kommandostelle. Der kurzzeitige Grenzübertritt scheine unbeabsichtigt gewesen zu sein, die Soldaten hätten nach dem Rückzug ihre Arbeiten wieder aufgenommen.

In einer undatierten, vom südkoreanischen Verteidigungsministerium am 18. Juni 2024 zur Verfügung gestellten Bild sind nordkoreanische Soldaten bei Bauarbeiten innerhalb der demilitarisierten Zone (DMZ) zu sehen. 
In einer undatierten, vom südkoreanischen Verteidigungsministerium am 18. Juni 2024 zur Verfügung gestellten Bild sind nordkoreanische Soldaten bei Bauarbeiten innerhalb der demilitarisierten Zone (DMZ) zu sehen. 
Bild: Keystone/South Korea Defense Ministry via AP

Nordkorea hatte zuletzt Hunderte Soldaten an verschiedene Stellen der DMZ geschickt, um dort Bauarbeiten zu verrichten. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs vom Dienstag erhielten sie vermutlich den Auftrag, neben dem Verlegen von Landminen auch militärisch genutzte Strassen zu verstärken und Verteidigungsanlagen zu errichten. Dabei könnte es sich um Panzersperren handeln, hiess es. Seit April waren demnach bereits mehrere Soldaten durch Landminen-Explosionen umgekommen.

Spannungen nehmen zu

Die DMZ bildet bis heute die De-facto-Grenze zwischen beiden Ländern, die sich seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 völkerrechtlich nach wie vor im Kriegszustand befinden. Die rund 240 Kilometer lange und vier Kilometer breite Pufferzone wurde zum Kriegsende quer durch die koreanische Halbinsel eingerichtet. Die innerkoreanische Grenze ist stark befestigt. Die Spannungen zwischen beiden Ländern nehmen seit Monaten wieder deutlich zu.