Russland Wegen Krim-Brücke: Putin droht mit Aus für Getreideabkommen

SDA

14.10.2022 - 15:31

Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt in St. Petersburg an einem Treffen mit neu gewählten Regionalchefs per  Videokonferenz teil. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt in St. Petersburg an einem Treffen mit neu gewählten Regionalchefs per Videokonferenz teil. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Keystone

Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der Explosion auf der Krim-Brücke mit einem Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine gedroht.

Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei, sagte Putin am Freitag an einer Medienkonferenz beim Gipfel in Astana. «Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schliessen wir sie.» Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür gestand er ein.

Am Vortag hatte schon Putins Berater Juri Uschakow die Verlängerung des Abkommens in Frage gestellt, weil Versprechungen gegenüber Russland, Sanktionen im Bereich des Lebens- und Düngemittelexports abzuschwächen, nicht eingehalten worden seien. So lägen unter anderem noch 300 000 Tonnen russischer Düngemittel in europäischen Häfen fest.

Infolge des Ende Februar begonnenen russischen Angriffskriegs war in der Ukraine monatelang die Abfuhr von Getreide in den Häfen blockiert. Seit Juli sind drei ukrainische Seehäfen wieder für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet, um die Lage auf den Weltmärkten zu entspannen. Die Schiffe werden durch einen Korridor im Schwarzen Meer geleitet. Vermittler des Abkommens ist die Türkei. Allerdings hatte Putin schon Anfang September das Abkommen als «Abzocke» kritisiert, da die Versprechungen zu einer Lockerung der Sanktionen gegenüber Russlands nicht eingehalten worden seien.