Irland Weitere Festnahme nach Mord an junger Lehrerin

dpa

19.1.2022 - 20:55

Die Familie von Ashling Murphy und viele Trauernde gehen hinter dem Leichenwagen her, als dieser die St. Brigid's Church nach der Beerdigung der getöteten Lehrerin verlässt.
Die Familie von Ashling Murphy und viele Trauernde gehen hinter dem Leichenwagen her, als dieser die St. Brigid's Church nach der Beerdigung der getöteten Lehrerin verlässt.
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Wer hat den frühen Tod von Ashling Murphy zu verantworten? Ein 31-Jähriger ist bereits am Dienstag als mutmasslicher Täter festgenommen worden. Nun gab es eine weitere Festnahme.

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Nach dem aufsehenerregenden Mord an Ashling Murphy in Irland haben Ermittler einen weiteren Mann festgenommen. Der Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren werde verdächtigt, Informationen zurückgehalten zu haben, berichtete der Sender RTÉ.

Er soll mit dem 31-Jährigen bekannt, aber nicht verwandt sein, der am Vortag wegen Mordverdachts festgenommen wurde. Der Tatverdächtige wurde am Mittwoch erneut stundenlang verhört.



Die 23 Jahre alte Murphy war am vergangenen Mittwoch in der Kleinstadt Tullamore rund 80 Kilometer westlich von Dublin getötet worden, als sie joggen war. Der Fall sorgte landesweit für Bestürzung und löste eine neue Debatte über Gewalt gegen Frauen in dem EU-Land aus.

Die Ermittler untersuchen derzeit vor allem, wie der mutmassliche Mörder vom Tatort an einem bei Joggern und Bikern beliebten Kanal entkam. Vermutet wird, dass sich der 31-Jährige, der tagelang wegen mehrerer Wunden in einem Krankenhaus betreut wurde, sich bei der Attacke auf die Lehrerin verletzte. Er soll ein Mountainbike zurückgelassen haben und wurde offenbar von einem Auto abgeholt.

Irlands Premierminister Micheál Martin forderte unterdessen im Parlament in Dublin einen Null-Toleranz-Umgang mit Gewalt gegen Frauen in der gesamten Gesellschaft. Demnächst werde die Regierung ein Programm vorstellen, um geschlechtsspezifische, häusliche und sexualisierte Gewalt zu bekämpfen, kündigte er an. Den Tod Murphys bezeichnete Martin als «dunklen Moment in der Geschichte Irlands».