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News-Ticker «Kein Anlass für Alarm»: Alain Berset präsentiert neue Massnahmen
jen/SDA
4.3.2020 - 21:50
In der Schweiz gibt es bereits fast hundert Coronavirus-Infektionen – und die Fallzahlen steigen rasant. Am Abend trat Bundesrat Alain Berset zur Einschätzung der aktuellen Lage vor die Presse, blieb allerdings konkrete Antworten schuldig. Mehr über die wichtigsten Ereignisse des Tages verrät die Zusammenfassung.
Das Coronavirus bestimmt weiterhin die Schlagzeilen. Während in China mittlerweile 2'981 Menschen an dem neuartigen Virus gestorben sind, setzt sich die Ausbreitung auch in Europa rasant fort. In der Schweiz sind nach aktuellem Kenntnisstand fast 100 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neue Ansteckungen wurden unter anderem in den Kantonen Freiburg, Schwyz und erstmals auch in St. Gallen nachgewiesen.
Auch in den Schweizer Nachbarländern spitzt sich die Lage zu. Deutschland meldete 240 Fälle und in Italien bleiben ab sofort bis zum 15. März landesweit Schulen und Universitäten geschlossen. Helfen bei der Bewältigung der Krise sollen unter anderem Soforthilfen der Weltbank. Das Institut will Mittel in Höhe von zwölf Milliarden Dollar im Kampf gegen die Epidemie bereitstellen.
In Bern bezogen derweil am Abend Alain Berset und Heidi Hanselmann (GDK) Stellung zur gegenwärtigen Lage. Der Bundesrat stellte eine Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit vor und präsentierte diverse Handlungsempfehlungen – besonders «Abstand halten» werde bei den Hygienmassnahmen gross geschrieben. «Es gibt keinen Anlass für Alarm, aber wir nehmen das ernst», betonte Berset.
«Es ist ein Balanceakt, griffige Massnahmen zu erreichen und trotzdem das gesellschaftliche Leben nicht lahmzulegen», räumte Heidi Hanselmann, die Präsidentin der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), ein. Für die Kantone habe «der Schutz der Bevölkerung» oberste Priorität. Bei Veranstaltungen bis 150 Personen seien Veranstalter frei in der Entscheidung, ob die Veranstaltung stattfinden könne oder nicht, erklärte sie. Veranstaltungen mit über 1'000 Personen sind weiterhin untersagt.
Die wichtigsten Ereignisse des Tages im Ticker
21:00 Uhr: Kritische Nachfragen
Viele Journalisten vor Ort fragen kritisch nach, was an den Massnahmen wirklich neu ist. Hanselmann weist nochmals auf die nötige Risikoabschätzung von Veranstaltern mit den Kantonen bei Veranstaltungen ab 150 Personen hin. Ausserdem spricht sie von «Leitplanken» für Kantone, ohne konkret zu werden. Dann beendet Hanselmann die Pressekonferenz.
20:53 Uhr: Gute Gespräche mit den Kantonen
Wichtig sei für Veranstalter, eine Risikoabschätzung durchzuführen. Das gelte zum Beispiel auch für Kinos. «Es braucht eine Abwägung für jede Situation», betont Alain Berset. Dennoch sei es eine «falsche Erwartungserhaltung», dass sich alles sofort ändern könne, fügt Hanselmann hinzu.
Berset lobt eine «sehr gute Diskussion mit den Kantonen» und beendet die Pressekonferenz. Anscheinend ist der Nationalrat unter Zeitdruck. Hanselmann steht noch für Fragen zur Verfügung.
20:48 Uhr: Heidi Hanselmann spricht
«Es ist ein Balanceakt, griffige Massnahmen zu erreichen und trotzdem das gesellschaftliche Leben nicht lahmzulegen», so Heidi Hanselmann, die Präsidentin der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Für die Kantone habe «der Schutz der Bevölkerung» oberste Priorität. Bei Veranstaltungen bis 150 Personen seien Veranstalter frei in der Entscheidung, ob die Veranstaltung stattfinden könne oder nicht. Veranstaltungen mit über 1'000 Personen sind weiterhin untersagt.
20:46 Uhr: Kampagne des Bundesamtes
Jetzt geht es los: Bundesrat Alain Berset präsentiert eine Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit. Neu daran sind diverse Handlungsempfehlungen – besonders «Abstand halten» wird gross geschrieben. Die neuen Hygienemassnahmen greifen unter anderem beim Anstehen in einer Schlange. Berset nennt es «Social Distancing». Eine gewisse Distanz zu anderen Menschen sei zum Schutz der Verletzlichsten wichtig.
Gültig bleiben die weiteren Hinweise: Hände gründlich waschen und Händeschütteln vermeiden, in ein Taschentuch oder in die Armbeuge niesen und husten und bei Fieber oder Husten zuhause bleiben. Arztpraxen und Notfallstationen sollen erst nach telefonischer Anmeldung aufgesucht werden. «Es gibt keinen Anlass für Alarm, aber wir nehmen das ernst», betont Berset.
20:38 Uhr: Alain Berset weiterhin nicht vor Ort
Nach wie vor ist Alain Berset nicht vor das Mikro getreten. Die Aufsteller links und rechts vom Rednerpult lassen aber erste Vermutungen zu, um was es in der Pressekonferenz gehen wird. Darauf sind mehrere Verhaltensregeln zum Coronavirus abgedruckt, etwa in Warteschlangen Abstand zu halten.
20:32 Uhr: Macron berät sich mit Trump und Johnson
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich mit US-Präsident Donald Trump und dem britischen Premier Boris Johnson über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Coronavirus-Epidemie verständigt. Es gebe die Bereitschaft, die «wissenschaftliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Antwort» auf das Virus im Rahmen der G7-Präsidentschaft der USA aufeinander abzustimmen, schrieb Macron am Mittwoch auf Twitter. Er habe mit Trump ein hervorragendes Gespräch gehabt, so der französische Präsident.
Auch Grossbritanniens Premierminister Johnson und Macron hätten vereinbart, gemeinsam an einer internationalen Reaktion zur Bekämpfung der Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu arbeiten, teilte die Downing Street mit. Johnson habe Macron über das Vorgehen Grossbritanniens zur Eindämmung des Virus informiert, hiess es. Macron wollte Medienberichten zufolge am Donnerstag rund 30 Ärzte, Wissenschaftler und Laborleiter für ein Gespräch empfangen.
20:20 Uhr: Zeitliche Verzögerung
Der Auftritt von Alain Berset lässt noch auf sich warten. Noch hat die Pressekonferenz nicht begonnen.
20:00 Uhr: Live-Pressekonferenz mit Bundesrat Alain Berset
Ab 20 Uhr geben Bundesrat Alain Berset und die Präsidentin der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), Heidi Hanselmann, eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage rund um den Coronavirus. Präsentiert werden sollen die Erkenntnisse aus den Gesprächen mit den Gesundheitsdirektoren der Kantone.
19:34 Uhr: Zürcher Clubs erheben Daten für Virus-Tracking
Die Zürcher Clubs wollen sich nicht vorwerfen lassen, die Situation mit dem Coronavirus zu verharmlosen. Sie öffnen weiterhin, ergreifen nun aber Massnahmen. Ab sofort müssen sich alle Besucher registrieren, um tanzen gehen zu können. So soll das Virustracking sichergestellt werden.
Gäste mit Erkältungsanzeichen sollen keinen Zutritt mehr erhalten. Dazu kommt eine Registrierungspflicht für alle Besucherinnen und Besucher. Nur wer am Eingang seine Kontaktdaten hinterlässt, kann also tanzen gehen. So soll im Notfall das Virustracking sichergestellt werden. Zudem sind Aufklärungskampagnen vor den Clubs geplant.
18:44 Uhr: Swiss streicht Flüge
Die Fluggesellschaft Swiss reduziert ihre Flugaktivitäten wegen des Coronavirus weiter. Die Streckenanpassungen betreffen ab Zürich und Genf das gesamte Kurz- und Mittelstreckennetz sowie auf der Langstrecke die Ziele Tokio, Osaka und Singapur.
Zuvor hatte bereits die Konzernmutter Lufthansa eine Reduktion des Flugplans angekündigt. Bei der Swiss werden nun die drei Langstreckenziele Tokio, Osaka und Singapur um je zwei wöchentliche Frequenzen reduziert, teilte die Swiss am Mittwoch mit. Beim Kurz- und Mittelstreckennetz werde dagegen der Flugplan über das gesamte Streckennetz ausgedünnt, ergänzte eine Swiss-Sprecherin.
Die Anpassungen am Kurz- und Mittelstreckennetz gelten laut der Mitteilung bis zum 28. März, diejenigen auf der Langstrecke bis zum 24. April. Insgesamt seien damit die Kapazitäten wegen des Coronavirus auf der Kurzstrecke um rund 20 Prozent gegenüber der Planung reduziert. Auf der Langstrecke sind es laut der Mitteilung rund 10 Prozent.
18:22 Uhr: Italien schliesst landesweit Schulen
Italien schliesst wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus die Schulen im ganzen Land. Sie sollen von Donnerstag bis 15. März geschlossen bleiben, bestätigte Schulministerin Lucia Azzolina am Mittwoch. Gleiches gelte für sämtliche Universitäten, wie ein Regierungssprecher vermeldete.
Die Zahl der Toten nach dem Coronavirus-Ausbruch in Italien ist derweil auf mehr als 100 gestiegen. Insgesamt hätten sich bis Mittwoch 3089 Menschen infiziert, 107 seien gestorben, gab der Zivilschutz in Rom bekannt. Am Vortag waren es noch rund 2500 Infizierte und 79 Tote. Mittlerweile gibt es in fast allen Regionen Fälle, die meisten allerdings nach wie vor in der Lombardei, der Emilia-Romagna und in Venetien. 295 Menschen liegen auf der Intensivstation. Mit drastischen Maßnahmen versucht die Regierung die Krise in den Griff zu bekommen. Ende Februar waren erste Ausbruchsherde in der Lombardei und in Venetien entdeckt worden.
17:35 Uhr: Vier bestätigte Fälle im Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg sind bis Mittwoch vier Ansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. In drei Fällen verläuft die Erkrankung günstig, eine vierte Person wurde im Freiburger Spital HFR hospitalisiert.
Bei der ersten angesteckten Person handelt es sich um einen jungen, alleinstehenden Mann, wie die Freiburger Gesundheitsdirektion mitteilte. Er konnte nach Hause zurückkehren, wird aber weiterhin medizinisch betreut.
Die zweite und die dritte Person, ein Paar mit zwei Kindern, konnte ebenfalls nach Hause zurück. Auch sie werden medizinisch betreut. Die beiden Kinder gehen derzeit nicht zur Schule.
Die Gesundheitsbehörden identifizierten die Personen, mit denen die vierte Person in engerem Kontakt stand, und stellte sie unter Quarantäne. Als Vorsichtsmassnahme wurden auch zwei Mitarbeitende des Spitals mit dieser Massnahme belegt.
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17:25 Uhr: Israel verschärft Einreisebestimmungen
Israel hat neue Einreisebestimmungen für Reisende aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien veröffentlicht. Israelische Rückkehrer müssten sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Touristen aus diesen Ländern dürften nicht einreisen, ausser wenn sie glaubhaft beweisen könnten, dass sie eine häusliche Quarantäne einhalten können.
Diese Bestimmung solle in den kommenden Tagen in Kraft treten. Internationale Konferenzen in Israel seien komplett verboten. Auch israelische Rückkehrer von internationalen Konferenzen müssten zwei Wochen in Heimquarantäne. Diese Bestimmungen gelten bereits für Reisende aus Italien.
Man werde Touristen, die sich in den letzten 14 Tagen im Iran, Irak, Syrien oder Libanon aufgehalten haben, die Einreise verweigern, hiess es zudem. Der Gesundheitsminister Jakov Litzman sagte, man werde Versammlungen mit mehr als 5000 Teilnehmern verbieten.
16:30 Uhr: Arzt im Kanton Schwyz infiziert
Einer der drei Personen im Kanton Schwyz, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben, ist ein Arzt aus der Seeklinik Brunnen. Die Klinik nimmt deswegen vorderhand keine stationären Patienten mehr auf.
Die Klinik teilte mit, dass er sich der 43-jährige Arzt in privater Quarantäne befinde. Wo er sich angesteckt habe, sei nicht bekannt, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Das Schwyzer Departement des Innern hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass es im Kanton drei vom Genfer Referenzlabor bestätigte Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gebe. Die Patienten seien unabhängig voneinander erkrankt.
16:10 Uhr: Quarantäne für Spitalmitarbeiter
Im Kanton Bern sind in der Nacht auf Mittwoch bei zwei weiteren Personen wahrscheinliche Corona-Ansteckungen festgestellt worden. Beide hatten sich zuvor im Raum Mulhouse aufgehalten.
In mehreren Berner Spitälern werden inzwischen Quarantänemassnahmen für das Personal geprüft oder angeordnet. Dies deshalb, weil die Gesundheitsfachpersonen möglicherweise in Kontakt mit am Coronavirus erkrankten Personen standen.
In Quarantäne gesetzt wurden einzelne Gesundheitsfachpersonen in den Spitälern von Biel und St-Imier sowie in der Bieler Klinik Linde. Weitere sind noch in Abklärung, wie das Kantonale Führungsorgan mitteilte.
Galerie: Die Coronavirus-Krise in der Chronik
15:30 Uhr: Saudi-Arabien stoppt Pilgerfahrt
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Saudi-Arabien die Umrah, die sogenannte kleine Pilgerfahrt nach Mekka und Medina, ausgesetzt. Die Entscheidung gelte sowohl für die Bürger des Landes als auch für Ausländer, berichtete die amtliche Nachrichtenagtentur Spa am Mittwoch.
Bereits vorige Woche hatten die Behörden die Vergabe von Visa für die Umrah gestoppt. Anders als der Hadsch, die Grosse Pilgerfahrt der Muslime, ist die Umrah grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Das Verbot dieser Pilgerfahrt werde nun ständig überprüft und aufgehoben, sobald es keine Gründe mehr dafür gebe, hiess es aus Riad.
15:16 Uhr: Lufthansa-Flieger stehen still
Die Lufthansa muss wegen der Coronavirus-Krise weitere Flüge streichen. Rechnerisch blieben 150 Flugzeuge am Boden, davon 25 Langstrecken-Flieger, sagte ein Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. «Wir passen den Flugplan dynamisch den ausserordentlichen Umständen an.»
Die Konzerntochter Swiss konnte noch keine Angaben dazu machen, wie stark sie von der Reduktion betroffen ist, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. Betroffen seien jedoch all Airlines der Gruppe, teilte die Lufthansa mit.
14:50 Uhr: Italien will Schulen schliessen
Italien erwägt wegen des Coronavirus, die Schulen im ganzen Land zu schliessen. Sie sollten ab Donnerstag bis 15. März geschlossen bleiben, berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise. Schulministerin Lucia Azzolina erklärte jedoch, die Entscheidung sei noch nicht gefallen. Dies solle «in den kommenden Stunden» geschehen.
Italien ist in Europa das am schwersten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffene Land. Bis Dienstag zählten die Behörden 79 Tote. Insgesamt haben sich mehr als 2'500 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
Zusammenfassung Pressekonferenz
In einer Pressekonferenz informierte der Bund am Nachmittag über die aktuelle Coronavirus-Lage. Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamtes für Gesundheit, sprach von einem rasanten Anstieg bei den Infektionen: «Wir haben 54 bestätigte Fälle und 39 Fälle, die von einem Erstlabor positiv getestet wurden.» Etwas mehr als 200 Personen seien derzeit zudem in Quarantäne, 200 Verdachtsfälle in Abklärung. Weltweit gebe es fast 100'000 Infizierte und über 3'000 Todesfälle.
Bisher seien in der Schweiz vor allem junge Leute unter den Infizierten. Das sei laut Koch auch der Grund, warum es bisher keine Todesfälle gegeben habe. Tödlich sei das Virus vor allem für ältere Menschen. «Es ist unwahrscheinlich, dass wir in der Schweiz keine Todesfälle haben werden», meinte Koch.
Die jungen Leute seien im Moment besonders wegen ihrer Mobilität und ihres Reiseverhaltens verantwortlich für die Übertragung des Virus: «Die Message an sie lautet: Helft, die ältere Bevölkerung zu schützen, und setzt die Massnahmen des Bundes um.» Dass jüngere Menschen Abstand zu älteren halten, sei empfehlenswert.
Der Bund will in den nächsten Tagen ein Paket an neuen Empfehlungen verabschieden. An der Pressekonferenz äusserte sich Koch nicht vertieft zu diesen.
Galerie: So lange überleben Viren auf Oberflächen
14:10 Uhr: Neue Empfehlungen
Koch sagt, dass das BAG neue Empfehlungen herausgeben wird. Noch sind diese nicht bekannt.
14 Uhr: Bisher keine Todesfälle in der Schweiz
«Es ist unwahrscheinlich, dass wir in der Schweiz keine Todesfälle haben werden», sagt Koch vom BAG. Er sagt, dass der Bund noch über Mundschutzmasken verfügt. «Diese werden jetzt an die Kantone verteilt und dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden.» Bisher habe der Bund die Ansteckungskette nicht verloren. «Aber wir können nicht mehr jedem Fall nachspüren», sagt Koch.
13:55 Uhr: Appell an die Jungen
Die jungen Leute seien im Moment besonders wegen ihrer Mobilität und ihres Reiseverhaltens verantwortlich für die Übertragung des Virus: «Die Message an die jungen Leute lautet: Helft die ältere Bevölkerung zu schützen und setzt die Massnahmen des Bundes um», sagt Koch, vom BAG. Dass jüngere Menschen Abstand zur älteren Bevölkerung halten, sei empfehlenswert.
13:45 Uhr: Auswirkung auf die Wirtschaft
Die Lage habe Auswirkungen auf die Wirtschaft, sagt Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit des Seco. «Wir haben sehr viele Fragen zum Thema Kurzarbeit bekommen.» Diese Entschädigungen habe zum Ziel Arbeitsplätze zu sichern. «Die Arbeitgeber müssen weiterhin glaubhaft darlegen, weshalb die Ausfälle auf den Coronavirus zurückzuführen sind.» Es müsse ein kausaler Zusammenhang zwischen den Ausfällen und dem Coronavirus bestehen.
13:43 Uhr: Schweizer im Ausland
Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum des Aussendepartements (EDA) sagt: «Es liegen uns keine Informationen über Schweizer Staatsangehörige vor, die gesundheitlich vom Coronavirus betroffen wären.»
13:40 Uhr: Ältere Leute noch verschont
Bisher seien in der Schweiz vor allem junge Leute unter den Infizierten. Das sei laut Koch auch der Grund, warum es bisher keine Todesfälle gegeben habe. Tödlich sei der Virus vor allem für ältere Leute. «Bisher wurden diese in der Schweiz verschont», so Koch. Die Gefahr, am Coronavirus zu sterben, steigt mit dem Alter stark an, wie zahlen aus China zeigen. Es gebe keinen Grund zur Annahme, dass sich der Virus nicht weiter verbreiten wird», so Koch. Es würden alle Massnahmen getroffen, um die älteren Menschen zu schützen.
13:30 Uhr: Zahlen steigen rasant
Das Bedürfnis nach Informationen sei in der Bevölkerung sehr hoch, sagt Daniel Koch. Die Hotline hätte über 2000 Anrufen entgegengenommen. Die Website des BAG wurde über 3,7 Millionen aufgerufen. In der Schweiz sind etwas mehr als 200 Leute in Quarantäne, 200 Verdachtsfälle sind in Abklärung. «Die Zahlen steigen rasant an», sagt Koch. Weltweit gebe. es fast 100'000 Infizierte. Es gebe über 3000 Todesfälle. «Die Lage wird immer ernster», sagt Koch.
13:25 Uhr: Pressekonferenz
Um 13:30 halten Fachleute des Bundes eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage ab.
13 Uhr: Schüler im Tessin steckt sich an
Im Kanton Tessin hat sich ein Schüler mit dem Coronavirus infiziert. Damit gibt es im Südkanton derzeit sieben Fälle von Conronavirus.
Die Kontakte des Schülers hätten zurückverfolgt werden können, schreibt das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Mittwochvormittag. Um welche Schule es sich handelt, teilte das Departement nicht mit.
Die Klassenkameraden sowie die betreffenden Lehrpersonen würden für zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Der Unterricht werde normal weitergeführt.
12.45 Uhr: Person der Zollverwaltung im Tessin infiziert
Eine Person der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hat sich in der Zollstelle Chiasso Strada TI mit dem Coronavirus infiziert. Die Person, die eine Funktion ohne Kundenkontakt bekleide, sei umgehend unter Quarantäne gestellt worden, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Mittwoch mit.
Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, war zunächst unklar. Ein EFD-Sprecher machte auf Anfrage keine Angaben zum Fall.
Die Abklärungen zu möglichen Kontaktpersonen wurden laut Medienmitteilung unverzüglich und in Zusammenarbeit mit den Tessiner Gesundheitsbehörden in Angriff genommen. Die EZV hat für ihre Mitarbeitenden einsatzbezogene Schutzmassnahmen angeordnet.
12.45 Uhr: Kanton Zürich kontrolliert keine Clubs
Der Kanton Zürich hat diverse Empfehlungen ausgesprochen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. Unter anderem sollen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit viel Körperkontakt nicht durchgeführt werden. Clubbetreiber sind verunsichert.
Die Gesundheitsdirektion zählt auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung und der Veranstalter. Daher spricht sie nur Empfehlungen aus und erlässt keine verbindlichen Weisungen, wie ein Sprecher der kantonalen Gesundheitsdirektion am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Da es sich nur um Empfehlungen handle, werde auch nicht kontrolliert.
Wenn Veranstalter sich nicht an die Empfehlungen halten, machen sie nichts Verbotenes. Indem sie Verantwortung übernehmen würden, könnten sie jedoch einen wichtigen Beitrag leisten, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und gefährdete Menschen zu schützen, so der Mediensprecher weiter.
12.25 Uhr: Fünf neue Fälle in der Waadt
Im Kanton Waadt gibt es fünf weitere Coronavirus-Infektionen. Eine Frau und vier Männer im Alter zwischen 33 und 78 Jahren sind positiv auf das Virus getestet worden. Die Zahl der «Corona»-Fälle in der Waadt erhöhte sich damit auf sieben.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 sei erstmals auf dem Kantonsgebiet von Mensch zu Mensch übertragen worden, teilten die Waadtländer Behörden am Mittwoch mit. Die ersten beiden Coronavirus-Patienten hatten sich mutmasslich in Norditalien infiziert. Der Kantonsarzt leitete eine Untersuchung ein, um weitere Personen im Umfeld der mit dem Coronavirus angesteckten Personen zu identifizieren.
12.10 Uhr: Grösste Industriemesse der Welt verschoben
Die wirtschaftlichen Schäden durch das neuartige Coronavirus waren in vielen Bereichen unterschätzt worden. Jetzt zieht auch die grösste Industriemesse der Welt Konsequenzen.
Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschieben die Veranstalter der Hannover Messe die weltgrösste Industrieschau. Das Branchentreffen mit rund 6'000 Ausstellern aus 70 Ländern, das vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt geplant war, soll jetzt vom 13. bis 17. Juli stattfinden. Dies teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit.
12.05: Roche-Mittel könnte bei schweren Fällen helfen
Ein Arthritismittel des Schweizer Pharmakonzerns Roche verspricht Hoffnung für schwer erkrankte Coronavirus-Patienten. Chinas nationale Gesundheitsbehörde genehmigte am Mittwoch den Einsatz des Medikaments Actemra bei Erkrankten mit schweren Lungenschäden und einem erhöhten Interleukin-6-Wert.
Eine hohe Konzentration dieses Proteins gilt unter anderem als Hinweis auf eine Entzündung. Roche zufolge könnte Actemra helfen, Entzündungen im Zusammenhang mit Interleukin 6 einzudämmen. Klinische Belege zur Wirksamkeit des Mittels bei Coronavirus-Patienten gibt es bislang nicht.
11:20 Uhr: Südkorea fehlen Spitalbetten
Südkorea mangelt es angesichts der zunehmenden Zahl an Coronavirus-Infizierten an Betten in den Spitälern. China hingegen bereitete am Mittwoch angesichts rückläufiger Neuinfektionen die Schliessung provisorischer Krankenhäuser vor, die nach dem Ausbruch des neuen Coronavirus hastig in der Provinz Hubei errichtet worden waren.
In der südkoreanischen Stadt Daegu, der am stärksten betroffenen in dem Land, warteten mehr als 2'300 Patienten auf ein Krankenhausbett und mussten in anderen Einrichtungen behandelt werden. Südkorea vermeldete 435 neue Infektionsfälle, womit die dortige Gesamtzahl auf 5'621 stieg.
China gab 119 neue Fälle bekannt, fast alle in Wuhan, dem Epizentrum der Epidemie. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, es werde erwartet, dass die provisorischen Krankenhäuser allmählich geschlossen würden. Die Expertin Maria Van Kerkhove von der Weltgesundheitsorganisation sagte über China: «Ich glaube, dieser Rückgang ist echt.»
11:05 Uhr: Kriminelle Geschäfte mit Schutzmasken
Ob in Indonesien oder Thailand: Es mehren sich die Berichte über kriminelle Geschäfte mit den Masken, die gegen das neuartige Coronavirus schützen sollen. Im Westen von Jakarta beschlagnahmte die Polizei am Mittwoch rund 600'000 Stück. Die Händler hätten keine Genehmigung gehabt, sagte ein Polizeisprecher in Indonesien. Die Preise für Masken schossen in dem südostasiatischen Land in die Höhe. Eine Schachtel, die sonst für 20'000 Rupiah (1,40 Franken) zu haben ist, kostet nun bis zu 500'000 Rupiah (34 Franken).
Zuvor sah sich das Gesundheitsministerium in Thailand genötigt, etwas klarzustellen: Die in der Medizin genutzten Masken seien nicht wiederverwendbar. Zuvor hatte die Polizei eine Gruppe festgenommen, die Masken gewaschen und wieder verkauft hatte. Die Gesundheitsministerin Panpimol Wipulakorn sagte, so etwas sei illegal und gefährlich für die Gesundheit.
10:50 Uhr: Studentin in St.Gallen erkrankt
Bei der im Kanton St. Gallen am Coronavirus erkrankten Frau handelt es sich um eine Studentin am Berufs- und Weiterbildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in St. Gallen (BZGS).
Die Frau habe zwischen ihrem Mailand-Aufenthalt vom 21. bis 23. Februar und dem Auftreten der Symptome den Unterricht in einer Kleingruppe besucht, sagte Kantonsärztin Danuta Reinholz. Die Frau werde vom Kantonsspital betreut und befinde sich in guter gesundheitlicher Verfassung. Eine Hospitalisation ist den Behörden zufolge nicht notwendig. Die Frau muss jedoch bis 48 Stunden nach Ende der Symptome und insgesamt zehn Tage zu Hause bleiben.
Ihre engen Kontaktpersonen seien identifiziert und informiert worden, hiess es an einer Medienkonferenz. Das Kantonsarztamt ordnete für diese Personen eine Quarantäne von 14 Tagen an. Der Schulbetrieb am Berufs- und Weiterbildungszentrum könne weiterhin stattfinden, erklärte Reinholz der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für die Bevölkerung bestehe kein erhöhtes Risiko.
10:45 Uhr: Jetzt 240 Infektionen in Deutschland
Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen in Deutschland ist auf 240 gestiegen. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen mit. Inzwischen sind bis auf Sachsen-Anhalt alle Bundesländer betroffen, aber in unterschiedlichem Ausmass.
Schwerpunkt des Geschehens ist Nordrhein-Westfalen, wo mit 111 nahezu die Hälfte der gemeldeten Fälle auftrat. Auch Bayern mit 48 und Baden-Württemberg mit 44 Corona-Fällen waren stärker betroffen. Länder wie Thüringen, Sachsen und das Saarland meldeten hingegen bislang einen Fall.
10:15 Uhr: Irak meldet ersten Toten der arabischen Welt
Mit dem Irak hat das erste Land der arabischen Welt einen Toten durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Dabei handele es sich um einen 70-Jährigen aus den kurdischen Autonomiegebieten im Norden des Iraks, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA am Mittwoch unter Berufung auf die lokale Gesundheitsbehörde. Der Mann sei Geistlicher in einer Moschee der Stadt Sulaimanija gewesen.
Der Irak pflegt enge Beziehungen zum benachbarten Iran, der von dem Sars-CoV-2 genannten Virus stark betroffen ist. Die irakischen Behörden haben bisher 31 Coronavirus-Fälle gemeldet.
10 Uhr: Chinesischer Automarkt bricht zusammen
Der chinesische Automarkt ist im Februar aufgrund der Folgen des Ausbruchs mit dem neuartigen Coronavirus regelrecht zusammengebrochen. Nach vorläufigen Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) vom Mittwoch sank der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Für die ersten beiden Monaten des Jahres summiert sich das Minus auf 41 Prozent.
09:55 Uhr: Indien exportiert weniger Arzneimittel
Wegen der Lungenerkrankung Covid-19 hat Indien, aus dem viele Nachahmerpräparate kommen, den Export von 26 Medikamenten und Wirkstoffen eingeschränkt. Die Grundstoffe für deren Produktion kämen aus China und wegen der Epidemie würden sie inzwischen nicht mehr geliefert, sagte der Vorsitzende der indischen Exportförderungsbehörde für Arzneimittel, Dinesh Dua, am Mittwoch. Indien wolle mit der Einschränkung sicherstellen, dass wichtige Medikamente wie Paracetamol in ausreichender Menge für den eigenen Markt zur Verfügung stehen. Er sagte zunächst nicht, welche Länder die Exportbeschränkungen betreffen.
09:10 Uhr: China entdeckt 75 Infektionen bei Reisenden
Mit der weltweiten Ausbreitung kehrt das neuartige Coronavirus auf dem Umweg über das Ausland wieder nach China zurück. So sind innerhalb einer Woche bei der Ankunft in China bereits 75 Reisende entdeckt worden, die mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert waren, wie die Grenzbehörden nach Angaben der chinesischen Ausgabe der Zeitung «Global Times» vom Mittwoch berichteten.
08:50 Uhr: Drei bestätigte Ansteckungen in Schwyz
Das Corona-Virus hat auch den Kanton Schwyz erreicht. Gemäss einer Mitteilung des Schwyzer Departements des Innern lagen bis am Mittwochmorgen drei vom Genfer Referenzlabor bestätigte Ansteckungen vor. Die Patienten sind unabhängig voneinander erkrankt.
Nähere Angaben dazu, wo sich die drei Infizierten angesteckt haben könnten, machte Roland Wespi, Vorsteher des Amts für Gesundheit und Soziales, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht. Zur Zeit werde geprüft, ob sie mit weiteren Personen Kontakt hatten.
Der erste Fall im Kanton Schwyz war am Dienstagabend vom Referenzlabor für neu auftretende Viruserkrankungen in Genf bestätigt worden. Seither seien zwei weitere Fälle dazugekommen, teilte das Departement des Innern mit.
Den Angaben zufolge handelt es sich um einen Mann und zwei Frauen im Alter von 26, 43 und 55 Jahren. Eine Person ist im Spital in Schwyz hospitalisiert, zwei Personen befinden sich in betreuter Quarantäne zu Hause. Allen drei Personen gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte das Departement des Innern mit.
Im Kanton Schwyz sind drei bestätigte Fälle des neuen Coronavirus aufgetreten. Auch der Referenztest hat den Erstbefund in allen drei Fällen bestätigt. Die Patienten sind unabhängig voneinander erkrankt.
— Kantonspolizei SZ (@KapoSchwyz) March 4, 2020
Mehr unter: https://t.co/IFGu6Qykrc pic.twitter.com/oMTpSMYQ2Q
8:40 Uhr: Erstmals Coronavirus-Infizierter in Polen
In Polen ist erstmals ein Patient mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Bei dem Erkrankten handele es sich um einen Mann aus der westpolnischen Woiwodschaft Lebus, der sich zuvor in Deutschland aufgehalten habe, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Mittwoch. Der Patient habe sich telefonisch bei seinem Hausarzt gemeldet. Da die Symptome eine Covid-19-Erkrankung nahelegten, sei er daraufhin mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus in Zielona Gora gebracht worden. «Es geht ihm gut. Alle Personen, die mit dem Mann in Kontakt waren, sind in Quarantäne», sagte Szumowski.
Es ist der erste Fall von Covid-19 in Polen. Nach Angaben des Gesundheitsministers stehen derzeit weitere 68 Menschen in Krankenhäusern unter Beobachtung, rund 500 Menschen seien in Quarantäne zuhause.
05:35 Uhr: Facebook will Falschinformationen löschen
Facebook will keine Verbreitung von falschen Informationen und Verschwörungstheorien über das neuartige Coronavirus zulassen. Das Online-Netzwerk werde sie entfernen und dabei den Einschätzungen globaler Gesundheitsorganisationen folgen, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an.
Zudem werde keine Werbung zugelassen, mit der die Krise ausgenutzt werden solle – zum Beispiel mit der Behauptung, die Produkte könnten die Krankheit heilen.
Für Facebook ist das Vorgehen eine Ausnahme von der Linie, nicht entscheiden zu wollen, was falsch und was richtig ist. So war das Online-Netzwerk für die Entscheidung kritisiert worden, auch nachweislich falsche Aussagen von Politikern unkommentiert auf der Plattform zu lassen.
05:05 Uhr: Chinas Dienstleistungssektor bricht ein
Chinas Dienstleistungssektor hatte im Februar den schlechtesten Monat seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 15 Jahren. Der am Mittwoch veröffentlichte Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex hat sich im vergangenen Monat von 51,8 im Januar auf nur noch 26,5 fast halbiert.
Es war der erste Rückgang unter die Marke von 50 Punkten, ab der das Barometer Wachstum signalisiert. «Der stagnierende Konsum inmitten der Coronavirus-Epidemie hat grosse Auswirkungen auf den Dienstleistungssektor gehabt», schrieb Zhengsheng Zhong, Direktor für makroökonomische Analysen bei der CEBM Group.
Die Geschäftstätigkeit in China kam durch den Virusausbruch fast zum Erliegen, da zig Millionen Menschen gezwungen waren, zu Hause zu bleiben. Restaurants, Einkaufszentren und Kinos blieben geschlossen. Die Nachfrage schrumpfte am stärksten im Inland, aber auch die Auftragseingänge aus Übersee gingen gegenüber dem Vormonat stark zurück.
5 Uhr: Fall bei Amazon in Seattle
Amazon hat einen Coronavirus-Fall an seinem Hauptsitz in Seattle. Bei einer Person sei die Infektion nachgewiesen worden, wie der weltgrösste Online-Händler am Mittwoch unter anderem dem Fernsehsender CNBC und dem Technologieblog «The Verge» bestätigte. Die Amazon-Büros sind über die Innenstadt von Seattle verteilt. Die infizierte Person arbeitete den Angaben nach in einem Gebäude, das nicht zum Kern-Hauptquartier gehört. Amazon hat mehr als 50'000 Mitarbeiter in der Region.
Das Gebiet rund um Seattle entwickelte sich in den vergangenen Tagen zu einem Schwerpunkt von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA.
04:20 Uhr: In Südkorea über 5'300 Infektionen
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Südkorea auf mehr als 5'300 gestiegen. Die Zahl der Menschen, die sich bisher mit dem Virus angesteckt hätten, sei seit Dienstag um 516 auf 5'325 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.
4 Uhr: Google bläst Entwicklerkonferenz ab
Die Coronavirus-Krise nimmt Tech-Konzernen in diesem Jahr die übliche Bühne für ihre grossen Ankündigungen. Nach Facebook sagte auch Google seine für Mai geplante Entwicklerkonferenz in Kalifornien ab.
Man werde stattdessen andere Wege suchen, um mit den Software-Entwicklern im Gespräch zu bleiben, erklärte Google am Dienstag. Die Konferenz Google I/O war in diesem Jahr vom 12. bis 14. Mai in Nähe der Konzern-Zentrale in Mountain View geplant. Die Entwicklerkonferenzen, zu denen mehrere Tausend Teilnehmer aus aller Welt anreisen, gehören zu den wichtigsten Events für die Tech-Unternehmen.
02:10 Uhr: Erste Infektionen in Argentinien und Chile
Erstmals ist in Argentinien und Chile bei Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. In Buenos Aires sei ein Mann positiv getestet worden und stehe nun in einem Krankenhaus unter Quarantäne, teilte der argentinische Gesundheitsminister Ginés González García am Dienstag mit. Der Patient sei am Sonntag aus Italien eingereist.
In Chile wurde eine Infektion bei einem 33 Jahre alten Arzt nachgewiesen. Der Mann war zuvor einen Monat lang durch Südostasien gereist, unter anderem nach Singapur. Er befinde sich derzeit in einer Klinik, könne aber bald nach Hause und werde dort weiter überwacht, teilte das Gesundheitsministerium in Santiago de Chile mit.
In Südamerika wurden bisher in vier Ländern Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bestätigt. In Ecuador wurden sieben Fälle und in Brasilien zwei Fälle registriert.
00:05 Uhr: Weltbank stellt Soforthilfe bereit
Die Weltbank hat Soforthilfen in Höhe von zwölf Milliarden Dollar im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie angekündigt.
Damit sollten Staaten bei der Bewältigung der medizinischen und wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs unterstützt werden, sagte Weltbank-Präsident David Malpass.
Es gebe noch viele Unbekannte im Zusammenhang mit dem Virus, möglicherweise werde noch viel mehr Hilfe benötigt. Malpass rief am Dienstag die Länder dazu auf, sich auf regionaler und internationaler Ebene bei ihren Bemühungen abzusprechen.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte derweil vor den weltweiten Konsequenzen von Hamsterkäufen. Überall werde Schutzausrüstung knapp, auch die Lagerbestände seiner Organisation gingen zu Ende, sagte Tedros.
Wegen der schnellen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus beschlagnahmt der französische Staat sämtliche Bestände an Atemschutzmasken. Nach Twitter-Angaben von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sollen die beschlagnahmten Masken an das Gesundheitspersonal und mit dem Virus infizierte Franzosen verteilt werden. Die Regierung will damit weitere Hamsterkäufe verhindern.
In vielen Apotheken sind Schutzmasken derzeit ausverkauft. Manche Verkäufer bieten sie zu Höchstpreisen an, auch im Internet. Aus einer Klinik in Marseille wurden rund 2'000 OP-Masken gestohlen. Bisher hat Frankreich aus seinen strategischen Reserven zehn Millionen Masken freigegeben, um sie für Spitäler und Ärzte zur Verfügung zu stellen. Die französischen Gesamtreserven werden auf 160 Millionen Masken geschätzt.
Auch andere Länder haben mit dem wachsenden Mangel an Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zu kämpfen. Nach Angaben von WHO-Chef Tedros gefährden «wachsende Nachfrage, Hamsterkäufe und Zweckentfremdung» von Masken und Schutzbrillen weltweit den Kampf gegen das Virus. Die WHO habe bereits 27 Länder mit Schutzausrüstung unterstützt, doch auch ihre Lager leerten sich zusehends, sagte Tedros.
Erreger in 75 Ländern nachgewiesen
Der Erreger der neuen Lungenkrankheit Covid-19 aus China hat sich inzwischen in mehr als 75 Ländern ausgebreitet, darunter zuletzt in der Ukraine. In der Schweiz wurden bis am frühen Dienstagabend insgesamt 37 Fälle definitiv bestätigt. Auch in Liechtenstein wurde unterdessen eine Person positiv getestet.
Viele Länder reagieren mit zunehmend drastischen Massnahmen: In Südkorea, wo inzwischen mehr als 5'100 Menschen infiziert wurden und 28 starben, erklärte Präsident Moon Jae In dem Virus am Dienstag «den Krieg». Er forderte die Regierungsbehörden auf, künftig rund um die Uhr zu arbeiten. Die EU aktivierte ihren Krisenmodus IPCR, um schneller Entscheidungen treffen zu können.
Erneut breitete sich das Virus weltweit deutlich rasanter aus als in seinem Ursprungsland China. Dort meldeten die Behörden zuletzt 119 Neuinfektionen und 38 weitere Todesopfer, damit sind in Festlandchina bereits 2'981 Todesfälle zu beklagen. Ausserhalb Chinas waren es rund 2'500 Neuinfektionen sowie 46 weitere Tote. Einige Chinesen stecken sich inzwischen auf Auslandsreisen an.
Am schwersten von dem Virus betroffen sind neben Südkorea der Iran, wo sich der Leiter der nationalen Rettungsdienste angesteckt hat, Japan sowie Italien. Dort starben seit Montag 27 weitere Menschen. Die Zahl der Toten in Italien stieg damit auf 79 und der Infizierten auf über 2'500. In Spanien gab es das erste Coronavirus-Todesopfer.
Wie am Dienstagabend bekannt wurde, starb ein 69-jähriger Mann bereits am 13. Februar in Valencia im Osten des Landes an einer Lungenentzündung unbekannter Herkunft. Jetzt sei bestätigt, dass der Patient mit dem Covid-19-Erreger infiziert war. Er soll sich vorher in Nepal aufgehalten haben, einem Nachbarland von China. Besonders viele neue Infektionen gab es zuletzt in der Region von Madrid.
Grossveranstaltungen abgesagt
Immer mehr Grossveranstaltungen werden wegen der Epidemie abgesagt. So sagten der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank ihre jährliche Frühjahrstagung in den USA ab. In Deutschland traf es die Leipziger Buchmesse, die eigentlich vom 12. bis 15. März stattfinden sollte. Die Kunstmesse Art Dubai, eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für Künstler, Sammler und Galeristen, wurde verschoben.
Als Reaktion auf die Coronavirus-Krise senkte die US-Notenbank den Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte. Die Federal Reserve (Fed) begründete den Schritt am Dienstag mit den Risiken durch die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit.
Angesichts von inzwischen mehr als 3'100 Toten und über 92'700 Infizierten weltweit, davon über 80'000 in China, warnte WHO-Chef Tedros davor, das Virus zu unterschätzen. Mit einer Sterblichkeitsrate von 3,4 Prozent sei es tödlicher als jede normale Grippe, zudem sei so gut wie niemand derzeit dagegen immun.
Allerdings sei das Coronavirus weniger ansteckend als Grippeerreger, deshalb sei eine «Eindämmung möglich», sagte Tedros. Zudem habe es sich in China gezeigt, dass «nur ein Prozent der bestätigten Infektionsfälle keinerlei Symptome hatten».