Südkorea: Zehntausende Pfadfinder vor Taifun in Sicherheit gebracht
Beim Welttreffen der Pfadfinder in Südkorea werden zehntausende junge Teilnehmer aus aller Welt vor einem heranziehenden Taifun in Sicherheit gebracht. Zuvor hatten bereits hunderte Menschen einen Hitzschlag erlitten.
08.08.2023
Tagelang wird das weltgrösste Pfadfindercamp in Südkorea von einer Hitzewelle geplagt – jetzt ist es wegen eines herannahenden Tropensturms vorzeitig weitgehend geräumt worden.
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- Beim Welttreffen der Pfadfinder in Südkorea werden Zehntausende junge Teilnehmer aus aller Welt vor einem heranziehenden Taifun in Sicherheit gebracht.
- Mit über 1000 Bussen sind am Dienstag die rund 37'000 mehrheitlich jungen Teilnehmer aus dem Zeltlager an der Westküste in die Hauptstadt Seoul gebracht worden.
- Laut eigenen Angaben übernimmt die südkoreanische Regierung die Mehrkosten für Transport und Hotelübernachtungen.
- Zuvor hatten bereits Hunderte Menschen einen Hitzschlag erlitten.
- Trotz Evakuation soll das Pfadilager mit einem abgeänderten Programm weitergeführt werden.
- Am Freitag findet die grosse Abschlussfeier, ebenfalls in Seoul, statt.
Über 1000 Busse wurden am Dienstag eingesetzt, um die rund 37'000 meist jugendlichen Teilnehmer des Weltpfadfindertreffens aus ihrem Zeltlager an der Westküste in die Hauptstadt Seoul und andere Regionen zu bringen, wie das Organisationskomitee mitteilte. Alle seien «sehr traurig» über den Abbau der Zelte in Saemangeum gewesen, sagte der Sprecher des deutschen Kontingents, Niklas König.
Das World Scout Jamboree soll den Organisatoren zufolge allerdings weiterlaufen: mit teils geändertem Programm für die nationalen Delegationen und einer grossen Abschlussfeier inklusive Konzert am Freitag in einem Stadion in Seoul. Einzelne Programmpunkte waren zunächst jedoch unklar. Am Ursprungsort standen zahlreiche Aktivitäten im Freien auf dem Programm, zum Beispiel Klettern, Wassersport und Überlebenstraining.
Mehrkosten übernimmt südkoreanische Regierung
Auf Kosten der Regierung sollen die Teilnehmer aus aller Welt unter anderem in Hotels, Wohnheimen von Universitäten oder Trainingszentren untergebracht werden. Das Küstencamp sollte ursprünglich bis zum 12. August stehen.
Südkoreas Premierminister Han Duck Soo sprach mit Blick auf die Evakuierung von einer Vorsichtsmassnahme. Nach Angaben des Wetteramts bewegt sich derzeit der starke Taifun «Khanun» nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet.
Regenfälle und die anschliessende extreme Hitze hatten den Teilnehmern des Pfadfindertreffens bereits seit dem Beginn am 1. August zugesetzt.
Von Überschwemmungen über Hitzewelle bis Taifun
Es sei das erste Mal in seiner über 100-jährigen Geschichte, dass das World Scout Jamboree solchen «verschärften Herausforderungen, von frühen Überschwemmungen bis zu einer beispiellosen Hitzewelle und jetzt einem Taifun!» betroffen sei, schrieb der Generalsekretär der Weltorganisation der Pfadfinderbewegung, Ahmad Alhendawi, auf dem Online-Dienst X (vormals Twitter).
Der Weltverband hatte sich schon Ende der vergangenen Woche für eine vorzeitige Beendigung ausgesprochen. Die meisten Landesverbände entschieden jedoch, zu bleiben. Tausende von Teilnehmern aus Grossbritannien, den USA und Singapur verliessen dagegen den Zeltplatz.
Das Camp, zu dem sich mehr als 43'000 Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, stand auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet. Saemangeum bot für die Teilnehmer, die in mehr als 20'000 Zelten untergebracht waren, keinen natürlichen Schatten. Das Weltpfadfindertreffen findet alle vier Jahre statt.