Appell zum Holocaust-Gedenktag Biden: Wer schweigt, wird Komplize

sda/toko

27.1.2021 - 18:53

Joe Biden, neuer Präsident der USA.
Joe Biden, neuer Präsident der USA.
Evan Vucci/AP/dpa

Der neue US-Präsident Joe Biden hat versprochen, sich eingedenk der Schrecken des Holocausts stets für die Verhinderung weiterer Völkermorde einzusetzen. Die sei «eine moralische Pflicht», erklärte Biden am Mittwoch anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags.

Wenn Hass ausser Kontrolle gerate, der Rechtsstaat ausgehebelt werde und Freiheitsrechte gefährdet seien, «dann kann es zu Gewalt und grossen Gräueltaten kommen», mahnte Biden. Der Präsident forderte dazu auf, sich in den USA und weltweit entschlossen gegen Geschichtsleugner und Antisemiten «sowie andere Formen von Fanatismus und Intoleranz» einzusetzen. «Schweigen bedeutet Komplizenschaft», betonte Biden.



«Wir dürfen nie die Wahrheit darüber vergessen, was in Europa passiert ist, oder die Schrecken beiseite schieben, die unseren Mitmenschen wegen der Doktrin des Hasses und der Spaltung angetan wurden», erklärte Biden. Aus diesem Grund sei er auch einst mit seinen Kindern in das frühere Konzentrationslager in Dachau gefahren. Er hoffe daher, «dasselbe mit jedem meiner Enkelkinder zu tun», damit sie auch selbst die verheerenden Konsequenzen von «unkontrolliertem Hass» sehen und verstehen und sehen könnten, was passiere, wenn Menschen wegguckten und nicht handelten, sagte Biden.

Die deutschen Nationalsozialisten und ihre Helfer hatten während des Zweiten Weltkrieges rund sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das deutsche Konzentrationslager Auschwitz im besetzten Polen.

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