ErdbebenhilfeWHO: Assad erwägt weitere Grenzöffnungen
sda/tgab
12.2.2023 - 20:45
Der syrische Machthaber Baschar al-Assad erwägt nach Angaben der WHO die Öffnung weiterer Grenzübergänge, um Hilfe für die Erdbebenopfer im von Rebellen kontrollierten Nordwesten des Landes zu ermöglichen.
DPA, sda/tgab
12.02.2023, 20:45
12.02.2023, 20:48
dpa
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Konvois mit Erdbeben-Hilfe für die Rebellengebiete in Nordwest-Syrien bereit, wartet aber noch auf die Ausliefergenehmigung. Die Regierung in Damaskus habe eine umfassende Genehmigung gegeben, Konvois aus Gebieten unter Regierungskontrolle in Rebellengebiete zu bringen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag nach einem Treffen mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad in der syrischen Hauptstadt Damaskus. «Wir sind bereit, wir warten darauf, von der anderen Seite zu hören», sagte Tedros.
Assad habe darüber hinaus seine Bereitschaft angedeutet, «zusätzliche grenzüberschreitende Zugangspunkte für diesen Notfall in Betracht zu ziehen», sagte Ghebreyesus.
Nach UN-Schätzungen könnten alleine in Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen durch das Beben obdachlos geworden sein. Die ohnehin schwierige Lage für Rettungskräfte und Hilfslieferungen im Erdbebengebiet wird in Syrien zusätzlich durch die politisch heikle Situation erschwert. Das Katastrophengebiet ist dort in von Damaskus kontrollierte Gebiete und Territorien unter der Kontrolle regierungsfeindlicher und überwiegend islamistischer Milizen geteilt. Derzeit ist der Grenzübergang Bab al-Hawa der einzige geöffnete Übergang für Hilfslieferungen nach Syrien.
Die in Nordwest-Syrien tätige humanitäre Hilfsorganisation Weisshelme hatte sich am Freitag darüber beschwert, dass bis dahin praktisch keine UN-Erdbebenhilfe in der Region angekommen sei.
Nach Angaben von Tedros hat der syrische Präsident Baschar al-Assad ihm in Aussicht gestellt, wegen der Notsituation weitere Grenzübergänge zwischen dem Nordwesten und der Türkei zu öffnen.