Gerade noch gestoppt Wie ein Trump-Tweet fast den Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte

tsch

11.9.2018

Hätte Donald Trump mit einem Tweet fast den Dritten Weltkrieg ausgelöst? Journalist Bob Woodward behauptet, eine Botschaft an Kim Jong-un hätte leicht missverstanden werden können.

Für Trubel sorgt Donald Trump mit seinen Tweets nahezu täglich. Doch vor einiger Zeit versetzte der US-Präsident sein Verteidigungministerium offenbar schon mit einem geplanten Tweet in höchste Alarmbereitschaft, erklärte Bob Woodward in einem Interview mit dem US-Sender «CBS».

«Er bereitete einen Tweet vor, in dem stand: ‹Wir werden die Angehörigen unserer Soldaten aus Südkorea abziehen - die Familien von 28'000 Menschen leben dort›», behauptet der Journalist in der Nachrichtensendung «Sunday Morning».

Bevor die Nachricht veröffentlicht werden konnte, intervenierte das Pentagon: Aus inoffiziellen Kanälen wusste das Verteidigungministerium, dass Nordkorea den Abzug der Familien von den US-Militärbasen als Zeichen für einen bevorstehenen Angriff interpretieren würden.

Historische Momente in den Beziehungen der Länder in Bildern:

Angst im Weissen Haus

Woodward zufolge sei der Präsident besessen von der Tatsache, dass die USA jährlich 3,5 Milliarden US-Dollar für die in Südkorea stationierten Truppen ausgeben. «Ich verstehe nicht, warum sie dort sind», soll Trump bei einem strategischen Treffen gesagt haben, schreibt Woodward in seinem Enthüllungsbuch «Fear: Trump in the White House».

Verteidigungsminister James Mattis soll Trump darauf hingewiesen haben, dass die Truppen dort seien, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern. «Die Menschen, die für ihn arbeiten, sind besorgt, dass er Papiere unterschreibt oder Befehle erteilt, die die nationale oder finanzielle Sicherheit des Landes gefährden könnten. Oder die ganze Welt», führt Woodward im Interview aus.

Das sagt der Präsident

Trumps Reaktion folgte - wie so oft - via Twitter: Er bezeichnet das Buch das Pulitzerpreisträgers als «Witz» und «weiteren Angriff» auf seine Person und kritisierte erneut, dass der Autor seine Quellen nicht offenlege. 

In seinem Buch beschreibt der einstige Enthüller der Watergate-Affäre, dass Mitarbeiter des Präsidenten bereits Papiere von seinem Schreibtisch verschwinden liessen, um zu verhindern, dass Trump sie leichtfertig unterzeichnet und damit die USA gefährde.

Ein Mitarbeiter des Weissen Hauses erklärte jüngst in einem anonymen Gastbeitrag in der «New York Times», dass einige Regierungsangehörige still und heimlich Schadensbegrenzung betreiben, um das Schlimmste zu verhindern.

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