Kalifornien Zwei Afroamerikaner erhängt gefunden – Zweifel an Suizid

Helene Laube

17.6.2020

Seine Familie glaubt nicht, dass Robert Fuller sich an einem Baum auf einem Platz mitten im südkalifornischen Palmdale erhängt hat. 
Seine Familie glaubt nicht, dass Robert Fuller sich an einem Baum auf einem Platz mitten im südkalifornischen Palmdale erhängt hat. 
Bild: Keystone/Courtesy of Robert Fuller Family via AP

In Kalifornien sind zwei Schwarze an Bäumen erhängt gefunden worden. Die Polizei wollte die Todesfälle zuerst als Suizid verbuchen – doch Angehörige glaubten nicht an Selbsttötung. Jetzt wird ermittelt.

Nach dem Tod zweier Afroamerikaner, die in Südkalifornien an Bäumen erhängt aufgefunden wurden, haben die US-Bundespolizei FBI, die Justizbehörde und der Sheriff des Bezirks Los Angeles Ermittlungen aufgenommen. In beiden Fällen war die örtliche Polizei nach ersten Untersuchungen von wahrscheinlichen Suiziden ausgegangen, berichteten die Sender CNN und ABC am Dienstag (Ortszeit).

Die Familie eines 24-jährigen Mannes, dessen Leiche am 10. Juni an einem öffentlichen Platz in der Ortschaft Palmdale gefunden worden war, hat Zweifel an einem Suizid geäussert. Angehörige und Demonstranten fordern eine gründliche Untersuchung des Falls.

Zehn Tage zuvor war ein 38-jähriger Schwarzer in einer Obdachlosensiedlung in Victorville, rund 80 Kilometer von Palmdale entfernt, an einem Baum hängend entdeckt worden. Die Polizei im Bezirk San Bernardino teilte mit, es seien keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden worden. Die Ermittlungen würden aber noch andauern.

Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer durch Polizisten an verschiedenen Orten im Land ist es in den vergangenen Wochen in den USA zu Massenprotesten gekommen. Sie richten sich gegen Polizeigewalt, rassistisch motivierte Übergriffe und die anhaltende Diskriminierung von Afroamerikanern.

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